Werbung, Reklame, Blogs und Links

Was haben mich sinnlose Werbungsmarkierungen in (Koch-)Blogs schon aufgeregt, bei einigen habe ich diesbezüglich auch kommentiert, was weiß ich schon… Ich bin ja nur ein keiner Blogger aus dem Nordosten. Aber jetzt gibt’s kompetente Auskunft, was in Blogs, in Sozialen Medien, in Videos oder Podcasts als Werbung zu kennzeichnen ist. Und vor allem auch, was nicht.
Die Medienanstalten der Länder, auch für – ganz allgemein – Internetangebote als Aufsichtsbehörde zuständig, haben eine „Werbematrix“ aktualisiert veöffentlicht, wo die Kennzeichnungspflicht abzulesen ist. Für Blogs ist vor allem die letzte Spalte interessant.
Den Leitfaden kann man sich hier downloaden.
Dort herausgezogen mal die Punkte, die keiner Werbung-Kennzeichnung bedürfen:

  • Beiträge über Produkte, Dienstleistungen, Marken, Unternehmen, Regionen, Events, Reisen, die aus eigener Motivation ohne kommerziellen Anreiz Dritter veröffentlicht werden
  • Beiträge/Darstellungen von eigenen Produkten, Dienstleistungen, Marken, Unternehmen – wenn die eigene Unternehmerschaft eindeutig ist
  • Links/Tags auf Freunde, Quellenangaben, Ortsangaben, wenn keine Vereinbarung zugrunde liegt
  • Retweets/Reposts von Inhalten mit kommerziellem Hintergrund, sofern keine Kooperation besteht oder kein eigenes kommerzielles Interesse vorliegt
  • Unternehmen/Marke unterstützt (finanziell) Inhalte oder das Gesamtangebot, ist dabei aber selbst nicht Gegenstand der Inhalte (Sponsoring). Die Identifikation als Sponsor muss natürlich sein.

Entspannt Euch also ein wenig. Und kennzeichnet das als Werbung, was wirklich Werbung ist. Das dann aber auch deutlich lesbar!

Bloggertreffen Neubrandenburg

Für alle, die etwas spontaner sind als ich, noch schnell ein kleiner Hinweis: Der hiesige Hackerspace will es auch mit einer Fachgruppe Blogging probieren. Am Dienstag, den 21.04.15, um 19 Uhr, ist ein erstes Treffen angesetzt.
Und da Blogging ein weites Feld ist, soll das erste Treffen auch dazu genutzt werden, Interessen auszuloten und zu gucken, wo die meisten Bedarfe bestehen. Schreiben, gegenseitige Kritik, Fotografie, Planung, WordPress-Anpassungen, Selbsthosting oder irgendwo unterschlüpfen, Grafik, Logo, Joomla, blog.de, blogger.com, wordpress.com, … Das Feld ist weit.
Und wer interesse hat, und entweder den Termin verpasst hat oder grundsätzlich dienstags 19 Uhr nicht kann, kann gern in den Kommentaren alternative Vorschläge machen.

Erfolgreich (2 mal aktualisiert)

(Aktualisierungen unten)

So ein schöner, geruhsamer Sonntag bietet nach entsprechend sonntäglicher Geruhsamkeit die Möglichkeit, mal ein wenig liegen gebliebene Korrespondenz zu erledigen. Wenn ich auch allen Antragstellern einen abschlägigen Bescheid zukommen lassen musste, ein wenig zu denken geben mir die entsprechenden E-Mails schon. Worum gehts?
Seit einiger Zeit, genauer seit 1. März 2011, betreibe ich mit herdnerd.de einen Kochblog im erweiterten Sinne. Grob zusammengefasst koche ich einerseits, was ich fotografisch abbilde und beschreibe. Andererseits esse ich auch fremd erkochtes und erdreiste mich, einen Kritiker zu geben, seien es Restaurants, Gaststätten oder in Supermarkt und Discounter erworbene Produkte.
Das scheint ein paar Leute zu interessieren. Die Zugriffszahlen steigen zwar stetig, aber langsam an. Wenn ich mir entsprechende Äußerungen anderer Kochblogs ansehe, ist meine Seite eher ein kleines Licht. Aber ich bin zufrieden und freue mich über jeden Leser und jede Reaktion. Aber nicht nur Koch- und Esswillige sind auf die Seite aufmerksam geworden, auch die Werbeindustrie schaut vorbei und schreibt komische E-Mails. Ziel ist es meist, Artikel und Informationen werbenden Charakters oder gleich richtige Werbespots im Blog zu platzieren.
Als die erste dieser Nachfragen ankam, dachte ich noch ‚Huch!‘ und fühlte mich irgendwie leicht geehrt. Damals spielte ich noch mit dem Gedanken, sowas mal zu machen. Aber dann kamen mir wieder meine Zugriffszahlen in den Sinn und ich begriff den Unsinn solcher Angebote. Außerdem gibt es ja auch noch den bekannten Spruch „Wes Brot ich ess, des Lied ich sing.“, was mir als Folge der Werbung sicher nicht erspart geblieben wäre. Also rang ich mich zu einer Meinung durch: Solange ich es mir leisten kann, den Blog werbefrei zu gestalten, wird das bis zur letzten Konsequenz durchgezogen, spätestens auch, um die Unabhängigkeit zu erhalten.
Schöne Angebote gab es:

Hallo,
gerne möchte ich dich zur Teilnahme am MARKE(gelöscht) Gorgonzola Blogger-Rezeptwettbewerb einladen. Als Gewinn winkt eine kulinarische Reise für Zwei an den Lago Maggiore.

oder auch:

Wir haben eine witzig-illustrierte Informations-Grafik zur Grillsaison entwickelt, die sich sehr schön in einem Blogeintrag einpflegen lässt.

Die Grafik ist wirklich witzig: 630 Pixel breit und 10235 Pixel lang. Sehr blogfreundlich! Wäre das Bild so breit wie eine Klorolle, würde die Länge für einen guten Stuhlgang ausreichen. Das durchsichtig undurchsichtige Verhalten der Agentur (die Grafik sollte auf dem Server liegenbleiben, wo sie lag) ließ mich den Gedanken an die angebotenen 25 Euro das Klo runterspülen, was prima zum Format der Grafik passte.

Wir unterstützen unseren Kunden auf seinem Weg, in der Online-Welt bekannter zu werden – schlagen jedoch einen unkonventionelleren Weg ein, weg von der klassischen Bannerwerbung.
Aus diesem Grund bin ich auf der Suche nach thematisch passenden Seiten, die einen relevanten Beitrag für ihre Leser veröffentlichen wollen.

Das heißt, ich soll in meinem Blog einen (wohlwollenden?) Artikel über den Auftraggeber schreiben. Product placement, Schleichwerung, Vermischung von redaktionellen Beiträgen und Werbung oder welches unlautere Zeug soll hier passieren? Nicht mit mir!
Apropos Agentur. Manchmal frage ich mich bei der Gelegenheit, was für Leute bei solchen Werbeagenturen beschäftigt sind. Okay, die meisten haben sich in ihren E-Mails erst mal kurz vorgestellt, aber das meine ich auch nicht. Die Situation ist doch so: Eine Agentur schreibt ein Medienunternehmen an, um mit diesem in geschäftliche Verbindungen zu treten. Ist es da nicht mehr üblich, einen guten Eindruck bei der Begrüßung zu hinterlassen? „Für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance“, spricht der Volksmund doch so treffend. Wenn aber dann die Erstkontakts-E-Mails einerseits wie Rundmails aussehen (selbst, wenn es welche sind, müssen sie nicht so aussehen), andererseits ein Sammelsurium der beliebtesten Rechtschreib-, Grammatik- und Zeichensetzungsfehler sind, überlegt man schon, was man vom Absender hält.
Das letzte Zitat ist übrigens durch meine Schnellkontrolle gelaufen. Unkorrigiert sah es so aus:

Wir unterstützen unseren Kunden auf seinem Weg in der Online-Welt bekannter zu werden- schlagen jedoch einen unkonventionelleren Weg ein, weg von der klassichen Bannerwerbung.
Aus diesem Grund bin ich auf der Suche nach thematisch passenden Seiten, die einen relevanten Beitrag für Ihre Leser veröffentlichen wollen.

  1. da wäre ein Komma sinnvoll (erweiterter Infinitiv mit zu)
  2. entweder Bindestrich (ohne Leerzeichen) oder Gedankenstrich (vorher und hinterher ein Leerzeichen) – hier wohl eher ein Gedankenstrich, also fehlendes Leerzeichen
  3. Tippfehler, da fehlt ein s
  4. kleines i bitte, das große wäre richtig, wenn ich als Adressat angesprochen wäre, was hier nicht der Fall ist

Ein Zitat habe ich noch (Originalkopie ohne Änderungen):

Ich würde den Werbeclip gerne auf Ihrer Webseite platzieren. Wir haben ein recht üppiges Budget zur Verfügung. So kann ich hier 150€ pauschal anbieten bei einer Laufzeit bis zum 7.7.
Melden Sie sich doch bitte schnellstmöglich bei mir zurück dann besprechen wir alles weitere.

Ich weiß nicht, was aus den 150€ geworden wäre, wenn die entsprechenden Zugriffszahlen bekannt geworden wären. Nicht viel vermutlich. Deswegen sei es hier nochmal in aller Deutlichkeit gesagt: Ich habe kein Interesse an sowas. Lasst das, wenn ihr nicht komische Antworten bekommen wollt.
P.S.: Liebe Agenturen! Ich habe mal in die Zugriffsstatistik vom herdnerd.de geschaut. Die bestbesuchteste Seite (nach der Startseite) ist die, wo die Links zu den anderen Kochblogs stehen. Auf Platz drei folgt die Seite mit Rezepten, wo ich eine teure Küchenmaschine verwende, und der erste Einzel-Artikel folgt dann. Die Überschrift lautet „Geile Brüste“. Mehr braucht man, denke ich, nicht zu wissen.
Aktualisierung (09.07.2013): Heute bekam ich noch eine E-Mail von einem Geldanbieter, der mir noch nichts weiter geschrieben hatte. Der Text ist an Unpersönlichkeit kaum zu überbieten. Keine Anrede (außer einem unverbindlichem „Hallo“), keine Erwähnung des Blogs, auf den sich die einschleimende einschmeichelnde Nachricht bezieht.

ich bin vor kurzem auf Deine Website aufmerksam geworden – und sie gefällt mir gut!

Da werde ich mal zurückfragen müssen, auf welchen meiner drei Blogs sich die Äußerung bezieht. Schön blöd, dass in allen drei Impressums die gleiche Kontakt-E-Mail-Adresse steht. 😉
Mein Mail-Provider hatte die E-Mail übrigens in den Spamordner geschoben. Als ich sie mir genauer angesehen habe, stellte ich fest, warum: Die Links, die in der E-Mail vorkommen, sehen sehr kryptisch aus. Und wenn dann noch hinter einer niedergeschriebenen Webadresse mit normaler Struktur ein Link liegt, der nicht dieser Webadresse, sondern einer Spam-typischen Adresse entspricht, braucht man sich nicht zu wundern.
Aktualisierung (14.07.2013): Heute kam die Antwort auf die bei der vorherigen Aktualisierung erwähnte Mail zurück. Wobei ich jetzt nicht genau weiß, ob ich mich mit dem Satz richtig ausgedrückt habe. Also: Meine E-Mail-Antwort kam zurück. Wegen Unzustellbarkeit.

A message that you sent could not be delivered to one or more of
its recipients. This is a permanent error. The following address
failed:

Was ist das bloß für ein komischer Laden? Und dann las ich neulich noch, ein anderer Foodblogger hat sich bei denen registriert … Mal warnen.