Zugegeben: echten Kaviar, also den vom Stör, habe ich noch nie gegessen. Es ist aber auch aus verschiedenen Gründen schwer, an ihn heran zu kommen. Nicht zuletzt der Preis stellt doch eine gewisse Hemmschwelle dar. Preiswerte Varianten aus Seehasenrogen (“Deutscher Kaviar”), Lachs- oder Forellenkaviar kenne ich zwar schon, die Begeisterung hält sich allerdings in Grenzen. Immerhin kann ich den Witz “Die Brombeermarmelade schmeckt ein wenig nach Fisch” nachvollziehen.
Vor fast genau zwei Jahren habe ich schon mal zum Thema gebloggt, im damaligen Post Scriptum vegetarischen Kaviar erwähnt (Zusammensetzung siehe dort). Jetzt habe ich das Produkt auch mal getestet. Die Kügelchen erinnern in ihrer Festigkeit an Gummibärchen, der Geschmack geht eher ins salzige mit leicht fischigen Aromen. Mit preiswerten Kaviarersatzprodukten kann die Masse durchaus mithalten, fehlt ihr aber doch sozusagen die Eierschale. Während der echte Rogen eine feste Oberfläche und ein weicheres inneres besitzt, ist hier die Kugel eher gleichförmig. So ist das Mundgefühl eben doch ein anderes.
Wer also zum gekochten Ei gern etwas schwarzes fischiges möchte, ist mit dem Produkt durchaus angesprochen, wobei sich die Frage stellt, ob man, wenn man Eier ist, nicht auch Fisch und damit echten Rogen essen kann. Ansonsten gilt vermutlich das, was immer gilt: Das Original ist immer besser als das künstliche Imitat.