Geschmorter Erdapfel mit Kohl und Lachs

Ursprünglich wollte ich nur das Endbild, eventuell mit einer Rezeptbeschreibung verbloggen, aber dann fand ich die Zwischenbilder doch wichtig, weil es sich irgendwie gut entwickelte. Ich habe mal wieder frei Schnauze gekocht. Aber es ging.
Drei Kartoffeln habe ich gewürfelt, mit Deckel in einer Pfanne mit etwas Rapsöl gelegt und bei kleiner bis mittlerer Hitze garen lassen. Nennen wir es mal „schmoren“. Es sollte wirklich nur sanft vor sich hin braten, immerhin waren die Kartoffeln roh und müssen erst mal garen. Dabei dürfen sie auch leicht bräunen, also nicht zu oft umrühren.
Kartoffeln schmoren
Nebenbei wird eine Zwiebel gewürfelt und dann zusammen mit den Kartoffeln in der Pfanne gegart. Sowohl die Kartoffeln wie auch die Zwiebeln solten noch nicht gar sein nach diesem Vorgang.
Zwiebeln dazu
Wer jetzt denkt, dass das so ein wenig nach Bratkartoffeln aussieht, die man aus rohen Kartoffeln macht, liegt nicht völlig falsch. Durch die weitere Verwendung des Deckels der Pfanne bleibt die bratkartoffeltypische Knusprigkeit ein wenig auf der Strecke. Also nennen wir sie Schmorkartoffeln.
Es könnten auch Bratkartoffeln werden
Die Zwiebeln, wenn sie etwas glasig geworden sind, werden mit untergeschwenkt. Zwischendurch wird auch noch etwas mit Salz, Pfeffer und …
Kümmel auf den Kartoffeln
… Kümmel gewürzt. Den habe ich zusammen mit dem Salz im Mörser bearbeitet, alleridngs nicht ganz klein gerieben. Wer es mag, auf Kümmelkörnern rumzubeißen, kann das Mörsern auch gern weglassen.
Spitzkohlblätter dazu
Der Kümmel passt übrigens nicht nur gut zu den Kartoffeln, sondern auch zum Kohl. Ein paar Blätter vom Spitzkohl habe ich klein geschnitten – wie für Krautflecke – und mit in die Pfanne gegeben. Ein paar Minuten den Deckel drauf hilft beim garen. Danach wird alles gut durchgeschwenkt.
Durchgeschwenkt
Jetzt könnte man es einfach nur so offen braten, man kann aber auch Lachswürfel in die Mitte geben und Mitbraten. Diese kommen aus einer dieser im Tiefkühl-Bereich erwerbbaren Lachsstücke, die nur im noch nicht ganz aufgetauten Zustand geschnitten und dann in die Pfanne gelegt wurden.
Lachswürfel anbraten
Für den Geschmack kommt jetzt etwas Butter dazu.
etwas Butter für den Geschmack
Der Lachs wird gebraten, die Würfel einmal gewendet.
Angebraten
Anschließend kann alles nochmal durchgeschwenkt oder durchgerührt werden, Etwas mehr Hitze zum abschließenden Braten ohne Deckel kann auch empfohlen werden. Dazu wird alles auch noch mit Salz und Pfeffer abgeschmeckt.
gute Durchgeschwenkt oder durchgerührt
Und so ist es dann auch schon fertig. Kräuter, so vorhanden, wären sicher auch nicht schlecht gewesen.
Abgeschmeckt und gewürzt
Drei Dattel-Tomaten halbiert, nur mit Crema de Balsamico beträuftelt, ergibt die Beilage. Wahrscheinlich hätte man die Tomaten auch am Ende der Zubereitung halbiert oder geviertelt auch direkt unter den Pfanneninhalt schwenken können, wäre auch schön gewesen.
Geschmorte Kartoffel-Kohl-Pfanne mit Lachs und 3-Tomaten-Salat
Guten Appetit und einfach immer mal was anderes ausprobieren.

Deutsche Nudel beflügelt

Naja, der Titel stimmt natürlich wieder mal nicht so ganz und ist der krampfhafte Versuch der Originellität. Auch wenn man den Umweg über den angliphilen Sprachraum nehmen muss, wo die Deutschen auch mal gern als „Krauts“ bezeichnet werden. Und damit genug der Wortklauberei. Wir fangen an mit dem Kraut.
Kraut entblättert
Vom schon bekannten Spitzkohl werden wirder ein paar Blätter entfernt, so dass sie eine gute Portion zu ergeben scheinen. Letztendlich kommt aber eine Portion für zwei heraus. Die Erfahrung vom Endergebnis zeigt, dass es ruhig etwas mehr Kohl, als auf diesem Bild zu sehen ist, hätte sein können.
Kohl und Brühe und Paprika
Außer den Kohlblättern verarbeite ich noch eine Spitzpaprika und etwas eingefrorene Brühe. Und Nudeln. Und eine Hähnchenbrust.
Kohl und Praprika geschnitten
Die Kohlblätter werden in „Flecken“ geschnitten, der Paprika klein.
Zwiebeln und Knoblauch
Vor dem Hintergrund aus Spitzpaprika und Spitzkohl werden noch eine Schalotte (oder mehr) und etwas Knoblauch (oder mehr) kleingeschnitten. Die wandern dann zusammen mit etwas Butter und Öl in die vorgeheizte Pfanne.
Zwiebeln und Knoblauch leicht anschwitzen
Treten erste Bräunungserscheinungen auf, können Kohl und Paprika dazu gegeben werden.
Kohl und Paprika dazu
Zucker, Salz, Paprika und eine gehackte getrocknete Chilischote kommen hinzu.
Würzen
Alles wird gut durchgerührt und dann leicht anschmoren gelassen.
Kohl anschmoren
Zeigt der Kohl erste Bräunungserscheinungen, wird mit etwas Brühe abgelöscht.
Brühe hinzu
Nicht wundern: Die Brühe war teilweise noch gefroren. 😉 Wenn das dann geschmolzen ist, kommt der Deckeln drauf.
Deckel drauf
Der Pfanneninhalt schmurgelt jetzt bei kleiner Hitze vor sich hin.
Schmurgeln bei geringer Hitze
Zeit genug, die Nudeln zu kochen.
Nudeln garen
Sie sollten bei der Fertigstellung noch sehr al dente sein.  Auch die Hühnerbrust bedarf einer Vorbereitung. Eine Brust wird in dicke Tranchen geschnitten und dann in etwas Stärke gewälzt. Etwas Würze kann auch schon verwendet werden. In der Pfanne ist etwas Rapsöl.
Hühnerbrust anbraten
Die Nudeln kommen dann in die Krautpfanne.
Nudeln in das Kraut
Die Hähnchenbruststücke werden noch mit etwas Butter durch die Pfanne geschwenkt.
Hähnchenbrust mit Butter
Dann kann alles zusammen kommen.
Pfanne komplett
Die portionsweise auf Tellern anrichten geht natürlich auch.
Portion
Vor dem Anrichten sollte natürlich abgeschmeckt werden. Spätestens hier sieht man aber auch, dass es anfangs ruhig etwas mehr Kohl hätte sei können.
Nudel-Kraut-Pfanne mit Hähnchenbrusttranchen
Guten Appetit. Klassisch wäre das Gericht übrigens mit breiteren Bandnudeln oder selbst gemachten Nudelflecken in der Größe der Kohlflecken. Aber man kann auch variieren, sollte aber dann vielleicht den Originalnamen nicht verwenden. 😉

Alles falsch

Ein Steak richtig gut zu braten, ist eine Wissenschaft für sich. Hier im Blog wurden bereits einige Varianten dargestellt, letztendlich waren es zwei. Die beiden Varianten, die ich meine, sind einerseits die reine Pfannenvariante, wo durch geschickte Wahl der Temperatur das Steak mit einmaligem Wenden zum einen schön gebräunt und zum anderen wunderbar rosa und saftig wieder aus dem Bratutensil kommt. Die zweite Möglichkeit ist das scharfe Anbraten in der Pfanne und das Nachgaren im Ofen bei niedriger Temperatur.
Warum eigentlich nicht mal andersrum? Mit einem bisschen Vorbereitung.
Vorbereitung für den Ofen
Auf den Drehteller für meinen Heißluftofen liegt etwas Backpapier (zum Schmutzfang) und ein kleines Gitter. Wichtig ist schließlich, dass die heiße Luft auch unter das Fleisch kommt. Wer das Rezept mit einem normalen Ofen (mit Heißluft) nachmacht, nimmt einfach den Rost. Darauf kommt das trocken getupfte Stück Fleisch. Ganz naturell.
Das Rumsteak
Während dieser Vorbereitung heizt der Ofen vor. Wenn man das Erwärmen auf 90-100°C „vorheizen“ nennen möchte. Ist das Geschehen, verschwindet das Fleischstück für eine halbe Stunde darin zum Vorgaren. Genug Zeit für den nächsten Arbeitsschritt.
Bereiten wir also jetzt den Salat vor.
Spitzkohl in Schüssel
Nein, das ist kein komisch gewachsener Salat, das ist einfach nur ein Spitzkohl. Schließlich ist Winter. Eigentlich wollte ich ja mit Feldsalat arbeiten, aber den gab es beim Einkaufen nicht. Vom Kohl pelle ich ein paar der äußeren Blätter ab, der Rest freut sich auf die Verarbeitung in den nächsten Tagen.  Die Blätter werden entstrunkt und dann fein geschnitten.
Krautsalat i.Gr.
Dazu rührt man eine Vinaigrette nach Wunsch an, hier nahm ich Olivenöl, Senf, Salz, Zucker und Balsamico-Essig. Diese wird gut in das Kraut einmassiert, was durchaus wörtlich zu nehmen ist. Deswegen ist auch die Nutzung von Olivenöl so wichtig bei dieser Soße: Das Öl ist gut für die Haut der Hände …
Während der Salat durchzieht (das kann auch ruhig etwas länger dauern, wenn man Kohl als Basis nimmt), können wir langsam an das Vorheizen der Pfanne gehen. Dazu ist es wichtig, ein Bratgeschirr zu nehmen, dass so heiß wie möglich erhitzt werden kann. Immerhin ist das Steak, wenn man es aus dem Ofen nimmt, eigentlich fertig und medium gar. Es fehlen nur noch die Bratspuren mit dem entsprechenden Geschmack.
Pfanne anheizen
Während die Pfanne anheizt, kann sie auch gern zum Anrösten des Brötchens genutzt werden.
Brötchen anrösten
Dazu sollte man natürlich ein Brötchen gewählt haben, dass nicht krümelt. Was in der Pfanne bleibt, verbrennt und gibt unangenehme Aromen.
Aber nun ist alles fertig für den letzten Schritt.
Gleich wirds fertig
Das Fleisch ist nur etwas dunkler geworden und fässt sich an, als ob eine leichte pergamentene Haut drumrum ist. Zur Hautpflege kommt etwas hocherhitzbares Öl drumrum.
Leicht einölen.
Und dann geht es in die hocherhitzte Pfanne. Das kann ruhig etwas rauchen.
Schnell braten
Die Bratrillen kamen vom kleinen Rost. Keine 30 Sekunden braucht das Fleisch in der Pfanne. Man muss nur aufpassen, dass es nicht verbrennt.
Und nebenher bereitet man das Brötchen vor.
Umgedreht
Schön gleichmäßig gebräunt. So muss das sein.
Brötchen vorbereiten
Auf der Unterseite befindet sich etwas Grillsoße nach Wahl. Darauf kommt das Steak.
Das Steak
Darauf kommt jetzt der angemachte Krautsalat.
Krautsalat
Wer mag, gibt noch etwas Grillsoße darauf.
Ein paar Kleckse Grillsoße
Zuoberst kommt dann die zweite Brötchenhälfte und es kann serviert werden.
Der Steakburger mit Krautsalat
Natürlich sei, auch wenn er sich hinterher schlechter isst, der Burger auf seine Rosigkeit getestet. Also her mit dem großen Messer.
So muss ein Steak aussehen
Kein weiterer Kommentar. Nur noch Genuss. Guten Appetit.
 

Mecklenburger Prinzip: Soße ist doch wichtig

„Ich habe einen Spitzkohl. Und ich weiß, wie man ihn verwendet.“ Das Original-Zitat lautet m.E. etwas anders. Aber die Formulierungsrichtung stimmt fast. Außerdem ist die Aussage belegbar, zumindest deren erster Teil:
Spitzkohl
Eine heiße Pfanne gehört auch noch mit zum Sortiment.
Heiße Pfanne
Dort hinein kommt etwas Öl sowie eine gewürzte Hackfleischmasse in kleinen Stückchen.
Hackfleisch anbraten
Hier noch ein Pro-Tipp: Das Problem beim Hackfleisch-Anbraten ist immer, dass sich schnell viel Flüssigkeit in der Pfanne bildet und das Hackfleisch eher kocht statt bräunt. Das passiert nicht, wenn man a) die Pfanne gut heiß gemacht hat, bevor Öl und Fleisch hinein kommen und b) mit dem ersten Wenden des Fleisches so lange wie möglich wartet. Also Löffel weg bei Hackfleisch braten!
Hackfleisch angebraten
So bleibt das Bratgut beim Bräunen trocken und alles wird gut.
Der Kohl wird übrigens gehobelt oder auf andere geeignete Art klein geschnitten und in eine feuerfeste Form gegeben.
Form füllen
Hier aber nur ca. 3/4 des Kohls hinein geben. Dann kommt das angebratene Hackfleisch oben auf.
Hackfleisch drauf.
Abschließend kommt der Rest des Kohls und gehobelter, geriebener oder andereswie vorbereiteter geeigneter Käse oben rauf.
Kohl und Käse auflegen
An dieser Stelle sollte vielleicht der passende Mecklenburger Aspekt mit hinein kommen: eine geeignete Soße. Vielleicht ist eine Bechamel- oder Hollandaise-Soße eine schöne Idee, gut abgeschmeckt und mit etwas Kümmel versehen. Dadurch, dass ich nichts von all dem hatte, wurde das Endergebnis etwas trocken. Ein Schuss Eiermilch wie für Aufläufe wäre auch eine Idee.
Mit ein paar Butterflöckchen ging es für 25 Minuten in den auf 170°C vorgeheizten Umluftofen.
Im Ofen
Beim Verlassen verdeutlicht sich der Soßenmangel.
Fast fertig
Aber mit etwas Anrichtekunst lässt sich hier einiges richten.
Angerichtet
Hier noch die Würzung: Das Hackfleisch bekam vor dem Pfannenbesuch Salz, Pfeffer und Paprika untergemischt, der Kohl wurde in der Form gesalzen, gepfeffert und gekümmelt (aus dem Mörser). Auf den Tomaten verteilte sich etwas Crema di Balsamico. Guten Appetit.