So ein Gulasch ist ja eigentlich ein relativ einfaches Gericht. Es braucht – zugegeben – etwas Zeit, aber man muss ja nicht andauernd daneben stehen. Vermutlich sollte man das Haus nicht verlassen, wobei: Wenn der Herd sich allein ausschaltet … NEIN! Weil: Die genaue Kochlänge ist leider nur durch Kauprobe feststellbar und das verlangt dann doch Anwesenheit.
Mein Gulasch fängt mit Zwiebelschnippeln an. Diesmal war wohl mehr Zwiebel als Fleisch drin, aber das Ergebnis beweist: Es gibt schlechtere Rezepte. Zwei Gemüsezwiebeln habe ich grob gewürfelt und in den Topf gegeben. Der ist bereits vorgeheizt und der Boden war mit Sonnenblumenöl bedeckt.
Nun lässt man die Zwiebeln anschmoren. Wie lange, hängt so ein bisschen vom Fleisch ab, dass man für’s Gulasch verwenden möchte. Bei Fisch oder Geflügel (mal rein theoretisch) sollte man die Zwiebeln so lange schmoren, bis sie fast zerfallen, da das Fleisch in kürzester Zeit fertig ist. Dauert die Fleischgarung länger (Rind bspw.), muss man nicht sooo lange anschmoren.
Ich habe die Zwiebeln nur etwas glasig werden lassen. Man kann sie auch leicht anbräunen, dann sollte man aber die Zwiebeln nicht gleich am Anfang salzen und weniger auf einmal in den Topf tun.
Diesmal waren es so viele Zwiebeln, dass ich in der Mitte des Topfes keinen Platz freimachen konnte, um Tomatenmark und die Paprikapulvermischung anzurösten. Deswegen die rote Randlage. Natürlich sollte man drauf achten, dass hiervon nix anbrennt, da das dann bitter werden kann.
Also rührt man alles baldigst in die Zwiebeln und hat dann meinen „Gulaschansatz“. Was es für ein Gulasch werden soll, sollte spätestens jetzt entschieden werden.
Damit der Ansatz nicht anbrennt, kommt etwas Wasser dazu. In dem Fall eine halbe Tasse voll. Wer schnellgarendes Fleisch/Fisch zum Gulasch machen möchte, kann dies jetzt auch noch solange schmoren lassen, bis die Zwiebeln quasi zerfallen und dann das Fleisch/den Fisch dazugeben. Bei Rindfleisch erübrigt sich das.
Die Tomaten hatte ich noch rumliegen, also warf ich sie mit in den Topf.
Etwas Würze tut auch immer gut. Thymian, Pfeffer, Knoblauch tun so einem Gulasch gut. Salz habe ich keins mehr rangemacht. Das war ja schon anfangs bei den Zwiebeln dabei.
Das Rindfleisch kam dann mit in den Topf. Ich brate es normalerweise nicht an. Wer das Fleisch doch anbraten will, sollte es als allerersten Arbeitsschritt tun und dann das Fleisch wieder aus dem Topf angeln, im dann mit den Zwiebeln einzusteigen.
Alles wurde gut durchgerührt, einmal aufgekocht und dann bei kleinster Hitze vor sich hin simmern gelassen. Ab und zu habe ich alles mal umgerührt und nach dem 3. Umrühren, also nach ca. anderthalb Stunden, habe ich mir ein Fleischstück herausgeangelt, um dessen Mürbheit zu testen.
Der Vorgang wiederholte sich mehrfach im Viertelstundenrhythmus, bis das Fleisch zart und damit das Gulasch fertig war. Es wurde abkühlen gelassen und dann in Vorratsdosen im Kühlschrank zwischengelagert.
Diese kleinen Thüringer Klöße, die ich in einem Kühlregal fand, waren übrigens der Anlass, das Gulasch zu kochen. Sie wurden am Folgetag nach Packungsvorschrift erwärmt, was mit dem Gulasch frei Schnauze auch passierte.
Gulasch mit Kartoffelklößen – ein Klassiker. Natürlich wäre es noch besser, die Klöße selber gemacht zu haben, aber die Zutatenliste auf der Packung war relativ kurz. Nicht so kurz, wie sie hätte sein können, aber kurz. Man merkte ihnen das Massenprodukt schon ein wenig an, aber sie waren Gold gegen die grauen Klöße aus meiner Kindheit, aus irgendeinem Fertigmehl mit Wasser geformt, und definitiv farbstofffrei. Die betongraue Farbe sprach dafür.
2 Gedanken zu „Gulasch mit Thüringer Klößen“
Kommentare sind geschlossen.
Die Präsentation lässt ja leider etwas zu wünschen übrig. 😋 Mit all den Spritzern am Tellerrand sieht es leider nicht sehr professionell aus. Aber ich sehe was du meintest, als du im Kommentar zu meinem letzten Gulasch das „bei Seite schieben“ und „Tomatenmark und Paprika extra anbraten“ meintest (drittes Bild von oben). Habe ich noch nie probiert, aber der Gulasch é la Herdnerd ist bereits eingeplant bei mir 😁
Freue mich, Anregung gegeben zu haben. Und ich dachte immer, dieses Tomatenmark anrösten wäre eine Art Standard. Hatte ich in Kochsendungen häufiger gesehen.