Kann man es eigentlich als Kritik nehmen, wenn Vattern eher was beim Essenbringdienst bestellt als selbst erkochtes (seins oder meins) zu essen? Bequemer ist es auf jeden Fall. Zumindest für ihn; da er natürlich nur eine Portion für den morgigen Sonntag bestellt hat. Ob ich die Wirsing-Roulade überhaupt möchte, weiß ich natürlich auch erst, wenn ich sie sehe und ggf. probiere. Also habe ich heute für mich vorgekocht, und weil ich nach wie vor nicht nur eine Portion kochen kann, wenn ich nicht schon beim Einkaufen entsprechend plane, gabs heute warmes Abendbrot, das dem morgigen Mittag doch sehr ähnelt, bis auf das drumrum. 😉
Eigentlich sollte es was gaaanz anderes geben. Wobei der Unterschied nicht gar so groß ist. Ich hatte mir das folgende Gericht ursprünglich mit Rosenkohl vorgestellt, aber meine genutzte Einkaufsquelle bot keinen feil, so dass ich auf Porree/Lauch umgestiegen bin. Die andere Grundidee wird Euch vom letzten Wochenende bekannt vorkommen, aber es galt, etwas zusammenzurühren, das eine Übernachtung und eine Mikrowellenaufwärmung aushielt, ohne sich arg zu verschlechtern.
Zur Würze und für den Geschmack habe ich erstmal Zwiebeln und Knoblauch zerkleinert.
Das ergibt immer eine gute Basis. Das sieht ggf. etwas gröber aus, als es ist, da ich mit der Kamera fast in den Haufen drin gewesen bin … 😉 Andererseits ist es eh wurscht, das verkocht.
Apropos kochen. Ohne einen Topf, der heiß wird, geht das natürlich nicht.
Und zum Anschwitzen kommt etwas Öl in den heißen Topf.
Die Zwiebeln haben ganz schön gedampft. Am liebsten hätte ich diese Flüssigkeit zwar aufgefangen, aber sie sollen ja nicht nur kochen, sondern wirklich ein wenig anbraten … Also ging es nicht anders.
Knoblauch darf eigentlich nicht fehlen, ist aber bei Unwillen, ihn zu nutzen, auch entbehrlich. Wenn beides schön angeschmurgelt ist, kommt dann das Fleisch dazu, auch heute wieder in Form von Biorinderhack.
Auch das wird bröselig angebraten. Was tut man nicht alles für den Geschmack. Etwas Tomatenmark hätte ich vermutlich ranmachen können, aber irgendwie fielen mir nur Gründe ein, die dagegen sprachen. Der Soße hätte es ggf. gut getan, aber sie wurde auch ohne gut.
Das sind jetzt 3 schöne Stangen Porree, die da auf die 400 g Rinderhack treffen. Dazu kommen noch …
… Salz und Pfeffer und Kurkuma. Ich weiß nicht, wieso, aber irgendwie mag ich das Zeug gerade im Essen. Etwas gerebelter Majoran und ein paar Kümmelkörner fanden auch noch den Weg in den Topf.
Nochmal gut durchgerührt und Deckel drauf. Allerdings war ich etwas skeptisch. Wirklich viel Feuchtigkeit war nicht im Topf und wo sollte die noch herkommen? Ok, die Frage ist zu beantworten: aus dem Wasserhahn. Einen guten Kaffeepott von Dihydrogenmonoxid fand zwischendurch noch den Weg ins Kochgeschirr.
Nach einiger Zeit war der Lauch gar und die Soße zwar lecker, aber etwas dünn. Und wenn ich zwischendurch weniger gerührt hätte, wären auch die Porreeringe noch intakter. 😉
Etwas “Vogelfutter” hilft, um die Soße etwas sämiger zu bekommen. Ich hatte zwar überlegt, eine Kartoffel reinzureiben, aber das Krümelzeug (“Klassische Mehlschwitze” eines großen Herstellers) muss ja auch mal weg.
Das wird eingerührt, noch etwas nach gegeben, einmal aufgekocht und nun ist der Lauch-Hack-Topf auch schon fertig. Fehlt nur noch die 3. Komponente.
Das sind frische Fertigspätzle, etwa eine halbe Tüte. Laut Beschreibung brauchen die in Wasser nur wenige Minuten, da dachte ich mir, kann ich sie gleich so mit reinschmeißen, nachdem ich die morgige Mittagsportion schon abgezweigt und noch eine dritte für irgendwann mal abgefüllt habe. Kurz dachte ich noch an eine sich anbietende Variante: Spätzle anbraten und dann die Soße drauf, aber irgendwie … neee. Zu viel Arbeit. 😉
Gut durchziehen lassen und vorher gut einrühren. Und schon ist es fertig. Was will man mehr? Achja: gut Anrichten.
Aber das habt ihr jetzt hier nicht erwartet? Immerhin hatte ich an das Grünzeug, was man noch drüber hätte streuen können, wenigstens gedacht. Aber auch nur gedacht.
Wie hieß es doch am Ende einer Tütenaufwärmerwerbung seinerzeit immer so schön: “Das kochen wir mal wieder.” Aber dann in schön. Ideen dafür hatte ich bereits erwähnt. Und nun bin ich mal gespannt, wer morgen das bessere Mittag hat. 😉
Und das wichtigste: Ich vermute mal, dass es nächsten Sonntag endlich mal wieder ein Bild von durch Profis gekochtem Essen gibt.