Seit einiger Zeit trage ich schon den Gedanken mit mir rum, dass ich mal wieder eine schöne Hühnerbrühe kochen könnte. Allein, die Hauptzutat war nicht in angedachter Qualität sichtbar bei den Einkäufen. Letzten Freitag aber rückte ein schönes halbes Suppenhuhn ins frisch gekühlte Blickfeld, da war dann nur noch die Frage, ob es auch noch schönes drumrum gibt, was dann aber erwartungsgemäß das kleinere Problem war. Und am Sonntag gabs dann das Ergebnis.
Ein wenig spielte der Feier- und der darauf folgende Brückentag eine gewisse Rolle bei meiner Wochenernährung. Was in dem Zusammenhang nicht unbedingt eine positive Kombination sein muss. Okay, die Suppe war eins der positiven Punkte, kam ich doch durch den Brückentag an einen Ort des Einkaufs, den ich sinnvoll nur an freien Tagen frequentiere. Der Mittwochabend führte mich aber noch zum Schachtelwirt. Eine Idee, der ich selten nachgehe, aber manchmal überkommt es mich dann auch. Und das sind dann auch Gelegenheiten, mit offenen Augen ins genauso offene Messer zu laufen. In gewissem Sinn. Die Produkte dort sind zwar alle so gebaut, dass man kein Messer braucht, aber ein wenig hineinsehen sollte man dann doch mal.
Die Zahl des Mittwochabends ist 2531. Oder knapp 1 kcal/Cent (0,935). Und das bei 4 Teilen. 2531 kcal hatte mein Einkauf, dass ist mehr als 25% mehr als für einen Durchschnittsmenschen pro Tag nötig. Okay, mein Kaloriensoll liegt ein klein wenig höher, wobei es besser wäre, wenn es niedriger läge. Und, es war die erste „richtige“ Mahlzeit des Tages, wenngleich der vorher nicht kalorienfrei bewältigt wurde. Lange Rede, kurzer Sinn. Es ist und bleibt die Ausnahme, dort hinzugehen, aus vielen Gründen, der Energiegehalt (bei sonstiger Nährstoffarmut) ist ein weiterer. Nichts wirklich neues als Erkenntnis, aber schön, es mal selbst erlebt zu haben. Und es wäre besser, wirklich hinzugehen. Wie mein Ernährungsberater Frank seinerzeit so schön sagte: McDonalds ist nicht schlimm, aber man muss hingehen oder -joggen. Dazu muss man wissen, die das beiden vollwertigen McDonalds, die wir hier haben, jeweils ortsausgangsnah liegen und ohne Fahrzeug nicht wirklich sinnvoll zu erreichen sind.
Zwei – für mich – neue Produkte habe ich bei meinen Einkäufen auch noch entdeckt, aber ich kam noch nicht dazu, sie zu testen. Das dürfte dann nächste Woche im Artikel vorkommen. Beides ist was für aufs Brot.
Sonntagmittag
Es ist Herbst, die Erkältungsviren klatschen in die Hände und auch allerlei anderes Viehzeug ist in der Luft. Einmal ging eine C-Infektion schon an mir vorüber (jemand in meinem Dunstkreis stellte, nachdem ich auch Kontakt hatte eine Erkrankung fest). Dieser Tage erfolgte ein zweiter Angriff durch eine andere Person, die erst nach der mit mir verbrachten Zeit feststellte, dass sie C+ war. Da bin ich noch in der Inkubationszeit, hoffe aber das beste. Da wird dann auch Prophylaxe sooo wichtig:
Am Sonnabend machte ich mich daran, das Huhn auszukochen. Mit Wasser bedeckt, in das Salz, Pfefferkörner, Piment und Lorbeerblätter gegeben waren, wurde es einmal aufgekocht und dann sehr leise vor sich hin simmern gelassen. Dieser Vorgang dauerte fast 5 Stunden, zwischendurch (das Abpassen des richtigen Zeitpunkts ist schwierig, da nicht immer genau feststeht, wie lange das Huhn braucht) kam das Wurzelgemüse (Möhre, Lauch, Sellerieknolle) hinzu, ergänzt durch Stangensellerie und Kräuterseitling. Man kann natürlich auch 2x Wurzelgemüse vorbereiten, davon 1 Teil gleich von Anfang an mit auskochen, dann entfernen und mit dem frischem 2. Teil zu Ende kochen. Man kann auch einen Mittelweg gehen.
Als das Fleisch sich vom Knochen löste, machte ich das auch, zerfletterte das halbe Huhn und gab das Fleisch wieder in die Brühe und alles zum Auskühlen auf den 2°C kalten Balkon. Am Sonntag öffnete ich den Vorratsschrank auf der Suche nach einer Einlage und mir kamen Graupen ins Blickfeld. Warum nicht?! Die wurden nach Packungsbeilage gegart, abgespült und dann in die sich erwärmende Suppe gegeben. Fertig. Abgeschmeckt wurde noch mit etwas Salz. Lecker und eines Nachschlags würdig.
So, mir kann kein Virus was! Aber ich teste morgens sicherheitshalber trotzdem. Man will ja auch niemanden anstecken.
Ein Gedanke zu „Es ist noch Suppe da“