Wenn man den ganzen Tag (im Sinne von “doch einige Stunden”) im Homeoffice am heimischen Rechner sitzt, hat man nicht noch wirklich Bock darauf, privat auch noch dran zu sitzen. So kommt es, dass die nachfolgenden Bilder schon ein paar Tage alt sind. Die Speise ist mittlerweile auch verschnabuliert, obwohl sie nach der Herstellung in Vorratsbehältern verschwand. Einmal gab es sie (fast) wie hier zu sehen, nur aufgewärmt, beim zweiten Mal gab es noch eine große Ergänzung.
Das “(fast)” bezog sich vor allem darauf, dass ich vor dem Abfüllen in die Vorratsschalen in selbige noch jeweils eine Rindswiener hineinschnibbelte. Die große Ergänzung bei der zweiten Hälfte war die neulich schon einmal verwendete Perlgraupe, die auch wunderbar zur Schmorgurke passte.
Fangen wir aber vorn an. Wie man sich denken kann, schnibbelt man bei der Zubereitung von Schmorgurken erstmal Zwiebeln und Kartoffeln. Das liegt doch auf der Hand, oder? Die Zwiebel ist sicher einsichtig, fangen doch viele Rezepte mit einer angeschmorten Zwiebel an. Aber die Kartoffel? Da ich alles in einem in Vorratsbehälter verpacken wollte, kam die Sättigungsbeilage gleich mit ins Gericht, hat aber die längste Garzeit … Drum. Ich hatte noch überlegt, ob ich die Kartoffeln separat garen und – ähnlich wie die Würstchen – geschnibbelt mit in die Behälter geben sollte, um dann alles mit dem Erkochten zu übergießen. Das wäre auch eine Variante; ich habe mich dagegen entschieden.
Also erstmal die Zwiebel klein geschnitten und in Sonnenblumenöl angeschwitzt.
Die Zwiebel kann ruhig schön klein geschnitten werden. Wenn sie zum Ende hin physisch verschwindet und nur noch kulinarisch anwesend ist, spricht nichts gegen die Häckselkunst.
Sie soll aber nur glasig anschmoren. Wenn’s ein bisschen braun wird, ist es vermutlich auch nicht schlimm. Aber so ist der Plan nicht.
Die Kartoffeln kamen ebenfalls gewürfelt mit in die Pfanne. Die müssen nicht wirklich Bratspuren bekommen, aber es schadet auch nicht.
Ebenfalls hinein kam eine ganze Salatgurke, der Länge nach halbiert und in ca. 1 cm breite Halbmonde geschnitten. Das Kerngehäuse könnte man entfernen. Ich lass es aber gern drin. Aus Gründen.
Da ich mit blassen Schmorgurken nicht so viel anfangen kann, habe ich zum einen die Schalen der Gurke drangelassen (kann man aber auch maßvoll entfernen, wer es nicht mag, aber vielleicht auch nicht alles). Außerdem kommen mehrere gewürfelte Tomaten hinzu.
Alles wird gesalzen und gepfeffert. Ein bisschen Paprikapulver schadet auch nicht. Und wenn sich auch noch eine Spur Tomatenmark in die Pfanne verirrt, hebt es nur den Geschmack.
Alles gut durchrühren und dann bei kleiner Hitze unterm Deckel schmoren lassen (deswegen “Schmorgurke”). Ab und zu umrühren. Das kann dann schon mal eine halbe bis dreiviertel Stunde dauern.
Zum Ende hin wird abgeschmeckt und ggf. auch noch etwas abgebunden. Wie man es eben mag. Die ganze Flüssigkeit, die hier zu sehen ist, kommt nur aus den Gemüsen, ich habe kein Wasser zugegeben. Oder Brühe. Oder so. Das kommt von den recht wasserreichen Früchten und dem Schmoren unterm Deckel. Wenn es einem aber zu flüssig wird, kann man zum Ende hin früher den Deckel lüften und alles einreduzieren lassen.
Die Kombination aus Tomate und Gurke finde ich wirklich sehr lecker. Die blassen Schmorgurken pur sprechen mich zumindest optisch nicht an (schmecken tun die aber auch). Deswegen gibt’s das bei mir immer mit Tomate. Und wer genau hinsieht, findet auch noch ein paar Stücke einer roten Spitzpaprika. Die fand sich auch noch ein und wollte verarbeitet werden. Und schwubbs … war sie mit drin. 😉
Schlagwort: Graupen
Die Sache mit den Graupen
In Zeiten teilweise leergeräumter Supermarktregale – so können sie wenigstens auf einfache Weise komplett gesäubert werden – ist es schwierig, wenn man mal etwas nicht ganz mainstreamiges kochen will. Nach Anregung durch einen anderen Foodblog dachte ich mir: ‘Mach doch mal was mit Graupen.’ Etwas Suppe als Halbzeug hatte ich noch, und so trieb mich nur der Erwerb von Graupen in den Supermarkt. Es gab da noch so einiges, aber auch viele leere Regale. Gerade auch im Frischgemüsebereich, beim Knäckebrot und Mehl. ESL-Milch war auch aus (Frischmilch, die den Namen mehr verdient, gibt es ja schon länger kaum noch).
Aber wie findet man ein Produkt, dass sicher nicht so wirklich oft gekauft wird und von dem man nicht mal weiß, ob es überhaupt verfügbar ist. Erste Variante: Man durchschnüffelt den ganzen Laden und die einschlägigen Regale, wo “was ähnliches” steht. Aber beim Couscous und dem Buchweizenmehl war nix zu finden. Polenta fand ich auch in mehreren Ausführungen. Nur eben keine Graupen. Also doch erstmal das Gehirn einschalten. Graupen gehören nunmal nicht zu den gängigen Nahrungsmitteln und eine große Vielfalt in der Auswahl ist auch nicht zu erwarten. Außerdem wird es vermutlich nicht so häufig gekauft … Was suchen wir also? Ein kleines Fach in irgendeinem Regal, dass dann aber recht gut gefüllt sein kann. Und mit diesem Suchprofil ging es dann recht schnell mit dem Finden. Das Sehen von Krimiserien mit Profilern hat wohl doch geholfen. 😉
Ob die Graupen aber wirklich so wertvoll für die Ernährung sind wie in dem Blogartikel geschrieben? Ich bin ein wenig skeptisch, sind sie doch geschält, poliert und geschliffen. Da gehen sicher einige Nährstoffe verloren. Irgendwie erinnern mich die Begriffe an eine Reissorte, die ähnlich behandelt wird. Mir fällt bloß der Name gerade nicht ein. Spätestens die Eigenschaft “besonders leicht verdaulich” ist der Punkt, die sie für mich eher leicht außerhalb meiner aktuellen Ernährungsrichtlinien ansiedeln lassen.
Aber nun habe ich sie gekauft, nun werden sie auch zubereitet und gegessen. Zuerst so, wie es auf der Packung steht. In einem Liter kochendem Salzwasser habe ich 100 g der Graupen versenkt und einmal aufkochen gelassen. Bei kleiner Hitze und gelegentlichem Umrühren quellen sie nun 25 Minuten vor sich hin.
Das sieht anfangs noch recht unspektakulär aus.
Aber in der Quellzeit werden die kleinen Körnchen durchaus größer.
Zum Ende schütte ich den Topfinhalt in ein Sieb und spüle die Graupen auch nochmal gründlich ab (stand so auf der Packung). Dann kamen sie zurück in den Topf.
Oben rüber kam die (noch) kalte Suppe von neulich, die ich dann unter rühren rasch erwärmte.
Und schon ist die Graupensuppe fertig. Ein Teil kam gleich in die Essschüssel.
Der Rest blieb auf dem ausgeschalteten Herd im langsam auskühlenden Topf mit Deckel. Der Nachschlag, den ich mir etwas später holte, war dann noch etwas graupeliger in der Konsistenz. Sprich: In der heißen Brühe sind die Perlgraupen weiter aufgequollen und die Suppe verlor irgendwie ein wenig von ihrer Flüssigkeit. Was ihrem Geschmack aber keinen Abbruch tat. Aber so einen Effekt hatte ich mit Nudelsuppe (klassisch) ja auch schon erlebt, die nach einer gewissen warmgehaltenen Wartezeit eher eine Art Nudelpudding mit Hühnerbrühgeschmack waren. 😉