Klassiker mal anders, teils weniger, teils mehr

Sonntagmittag

Es war frisch draußen, und was hilft da mehr, als eine gute Suppe?! Beim Einkaufen am Freitag fiel mir eine kleine Wruke (formely know as Steckrübe) in die Hände, dazu ein paar Möhren. Kartoffeln waren noch im Haus und aus der Kühltheke folgte dann freiwillig ein kleines Stück Suppenfleisch mit Knochen. Etwas durchwachsener Speck fristete auch schon ein eingeschweißtes Dasein im Kühlschrank und harrte der baldigen Verwendung. Und dann kam eins zum anderen.

Am Sonnabend wurde dann alles zubereitet: Zuerst eine Suppe ohne „Suppengrün“, also ohne Lauch, ohne Sellerie, ohne die üblichen verdächtigen. Eine ordentliche Zwiebel wanderte grob zerkleinert in den Topf und wurde dann durch das Suppenfleisch belegt. Pfeffer, Piment, Lorbeerblatt kam dann noch dazu und Wasser. Ich habe auch gleich eine Erstsalzung vorgenommen, alles zum Kochen gebracht und dann vor sich hin simmern gelassen. Als das Suppenfleisch fast vom Knochen fiel, habe ich diesen entfernt und das Fleisch grob zerkleinert. Außerdem habe ich die kleingeschnittenen Möhren, die gewürfelte Wruke und die Kartoffeln dazu gegeben und alles in etwas über einer halben Stunde gar gekocht. Dann kam alles über Nacht auf einen leicht frostigen Balkon.

Am nächsten Tag erwies ich mich als Ausgeburt der Intelligenz. Da ich den heißen Topf auf den Balkon getragen hatte, wurden dafür Topflappen benutzt, die ich in der Nähe der Balkontür deponierte. Am Sonntag holte ich dann den Topf mit den Topflappen anfassend wieder rein … Vielleicht wollte ich mich vor dem Gefrierbrand an den Händen schützen, aber sooo kalt war es in der Nacht auch wieder nicht. 😉

Als ich Sonntag vor der Essenszubereitung in die Küche kam, fiel mein Blick auf einen Spitzkohl, den ich schon vor einer Woche gekauft hatte und der eigentlich auch weg musste … Also habe ich den in ein wenig Wasser mit Salz, Pfeffer und Kümmel schnell gegart und dann den Suppentopf darüber entleert. Als das dann wieder alles heiß war, gab es dann Wrukeneintopf mit Krauteinlage.

Wrukeneintopf mit SpitzkohleinlageDa die Steckrübe auch als Kohlrübe bezeichnet wird, passt vielleicht die Ergänzung mit dem Spitzkohl. Die Suppe war aber auch wirklich mal wieder gelungen. Gehaltvoll und lecker.

Wrukeneintopf mit SpitzkohleinlageDa braucht es fast nix zu. Vermutlich wichtig ist der dezente Einsatz von Wasser, nur gerade so viel, dass alles gar wurde und gut umgerührt werden konnte. Dienstag und vermutlich auch noch Mittwoch gibts dann die Reste auch auf Arbeit zum Mittag. Außer, ich finde noch einen Mitesser für Dienstagmittag.

2 Gedanken zu „Klassiker mal anders, teils weniger, teils mehr“

  1. Diese Töpfe, dass die über Nacht einfach nicht auskühlen wollen. 😉

    Das sieht alles gut aus und liest sich hervorragend. Wenn es jetzt noch möglich wäre, das ganze einfach auszudrucken…

    1. Ahh! Ein Fachmann. Manchmal ist man sich eben nicht sicher: Wirklich die Finger verbrennen oder doch – vom zu halten – den Gefrierbrand holen. Zumal ich gerade eine kleine Brand-Verletzung stolz mit mir rumtrage. Aber sie ist schon sanft am heilen …
      Drucken? Ist das nicht zu altmodisch? Hast Du kein Küchen-Tablet? Zugegeben: Ich habe auch keins. Aber eins nur fürs Klo. Man soll ja nicht sein Smartphone mit aufs Klo nehmen, wegen der Keime. Und das Tablet hat als weiteres Goodie das größere Display … 😉

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