Die letzten Tage (28.11.-01.12.2019)

Man darf wirklich nicht zu viel gelobt werden. Das bekommt einem nicht. Man wird schlampig. Aber jetzt wird sich wieder am Schlüppi gerissen. Ab morgen etwas mehr Ernsthaftigkeit! Schließlich steht die große Prüfung vor der Tür: Die Weihnachtsfeiertage. Wobei ich vor Jahren schon mal rund um den Jahreswechsel recht einfach ein paar Kilo abgenommen hatte. Unbewusst fast nach den aktuellen Regeln. Aber lassen wir das.

Ein etablierter Maestro wird von einem aufstrebenden Künstler gefragt, ob seine Werke schon reif für die Öffentlichkeit sind und ob er damit Erfolg haben könnte. Der Maestro schaut sich die Sachen an und meint: „Sowas können Sie erst machen, wenn sie bekannt und berühmt sind. Bis dahin müssen Sie wirklich gut sein.“

Irgendwie erinnert mich die Anekdote an meine letzten Tage, rein ernährungstechnisch. Natürlich spielten die allgemeinen Regularien eine große Rolle, aber es gab immer wieder Ausrutscher. 🙁 Als ob ich meine Ziele schon erreicht hätte. Ich erinnere mich dunkel, eine angefangene (nicht durch mich) Packung Kekse geleert zu haben. Und dann das fehlende Gemüse zum Vollkornabendbrot. Aber ich habe auch wieder gekocht, mit viel Gemüse! Da sind insgesamt 4 Mahlzeiten draus geworden: eine verspeist und 3 für die kommende Woche.
Vor Ewigkeiten habe ich mal ein Gericht gesehen, in dem Fleisch und Gemüse in einen Topf geschichtet und dann langsam gegart wurden. Nur dieses Prinzip, aber dann vermutlich mit ganz anderen Zutaten, schwebte mir vor, als ich es mir mit einem Messer, mehreren Schüsseln und Schneidbrettern gemütlich machte, um Suppengemüse, weiße Spitzpaprika, Petersilienwurzeln und Weißkraut zu schnibbeln. Von der Mischung kam etwas auf den Topfboden, dann eine Beinscheibe darauf und eine klein geschnittene Knacker, darüber wieder das Gemüse, die zweite Beinscheibe und die zweite klein geschnittene Knacker. Oben dann noch wieder Gemüse rauf. Dabei fiel mir auf, dass ich die Kartoffel vergessen hatte, die würfelte ich dann auch noch oben drüber, ähnlich wie ein paar Knoblauchzehen, die ich als Ganzes am Topfrand in die Tiefe drückte. Dann kam noch Salz, Pfeffer und Kümmel oben drauf und ein wenig Wasser verteilte alles im Topf. Mit dem Lebenselixir übertrieb ich dann aber wohl ein wenig. Es war zwar nicht zu sehen, aber es vermehrte sich.
Den noch kalten Topf stellte ich auf die stärkste Kochplatte und hab so lange Feuer drunter, bis der Glasdeckel von innen beschlug. Ich nahm das als Zeichen für „einmal Aufkochen“ und minimierte die Hitzezufuhr nachfolgend auf gerade so simmern, was dann gute anderthalb Stunden unbeaufsichtigt anhielt. In der Zeit, als ich den Topf Topf sein ließ, muss irgendwer Flüssigkeit nachgegossen haben (es könnte aber auch aus den Gemüsen stammen). Nach der Zeit wirkte der Topfinhalt dann doch eher wie ein Kohleintopf. Was aber auch nicht schlimm war. Ich rührte alles einfach kräftig durch, fischte die Beinscheiben heraus, löste sie aus und verbrachte das Fleisch, in mundgerechte Stücke geschnitten, wieder in den Topf. Auf einen Teller gefüllt, sah das dann so aus:

Das weißlich violette unten links ist übrigens keine Schalotte, sondern eine der Knoblauchzehen, wunderbar weich gekocht und nach dem Zerquetschen und Einrühren ein wunderbarer Aromageber. √
Der Sonntagmittag stellte mich wieder vor die Aufgabe, aus der Speisekarte eines regionalen Restaurants das Gericht mit dem größten Gemüseanteil herauszufischen, dabei aber nicht das vegetarische Angebot zu erwischen. Ich entschied mich für eine „Hähnchenpfanne“, die mit Zucchini, Paprika, Champignons u.a. lockte, alles mit Käse überbacken. Soweit, so gut. Allerdings bildete die Basis eine Menge Bandnudeln, die aus mehreren Gründen den guten Ansatz konterkarierten.

Die Art der Zubereitung führte dazu, dass die Bandnudeln (natürlich nicht Vollkorn) alles andere als al denté auf den Tisch kamen. Das mit dem Vollkorn ist dem Restaurant natürlich nicht vorzuwerfen, die Menge auch nicht, höchstens der Übergargrad. Ich hätte sie natürlich auch in der Auflaufform lassen können. Aber irgendwie hatte ich ja auch Hunger. Und so klemmte ich mir die eigentlich als „Dessert“ geplante kleine Cola und blieb bei meinem Wasser und dem ungesüßten Cappuccino hinterher.
Einen Vorteil hatte der Auflauf übrigens. Aber das haben die meistens. Wenn diese auf den Tisch kommen, sind die immer recht heiß, so dass man sie nur langsam essen kann. Das führte dann dazu, dass man eigentlich schon vor Leerung der Schale eigentlich satt ist. So hat das auch seinen Vorteil.
Vielleicht hätte ich doch das „Hamburger Schnitzel“ nehmen sollen, dass ich als zweites ins Auge gefasst hatte. Die Pommes würde ich dann natürlich abbestellen, aber es kam (auf anderen Tischen) mit einer üppigen Erbsenportion auf den Tisch. Beim nächsten Mal bin ich schlauer.
Anderes Thema. Milchmischgetränk mit Kaffee. Ich liebe es. Sie haben nur einen Nachteil: Kohlenhydrate (man könnte auch Zucker sagen) satt. Da, wo es All die guten Sachen gibt, ist zwar auch eine Version erhältlich, die nur aus Milch und Kaffee besteht; aber die Becherflut, die dadurch mit der Zeit entsteht, auch wenn ich nur einen pro Tag trinke, ist doch immens. Mich aber morgens hinzustellen und irgendsowas selber zuzubereiten (oder am Abend zuvor …) war auch nicht wirklich die Lösung. Die kam dann – ich wage es kaum zu sagen – aus Richtung Einkaufsfernsehen: eine Kaffeemaschine, die einen edlen Kaffeebecher zum Mitnehmen mit verschließbarem Deckel und Wärmeisolation direkt befüllt, zuzüglich einem Milchschaumbereiter. Die Geräte zogen dieser Tage in meine Küche ein und erste Ergebnisse sind vielversprechend. Der Clou an der Kaffeemaschine ist übrigens, dass sie die Kaffeebohnen auch noch frisch mahlt. Also Aroma pur im Becher. Und die Maschine lässt sich auch noch zeitlich programmieren … Ich muss mich wohl in der nächsten Zeit durch diverse Kaffeebohnen und Milchsorten durchprobieren, um etwas vergleichbares wie bei meinem (auch weiterhin genutzten) Bäckerimbiss zu erzielen.