Mit dem Gedanken habe ich schon eine Weile gespielt, aber bisher habe ich es immer aufgeschoben, weil noch alles in Ordnung war. Dann fiel ein kleines Teil ab, dass für die Funktion selbst nicht wirklich notwendig war, eher ein kleines Hilfsmittel, dass bei der Reinigung half. Aber mit einer geschickten Handhabung der verbliebenden Reste ließ sich auch ohne das gleiche Ziel erreichen. Nun versagte die submaterielle Integrität an einer nicht ganz unwichtigen Stelle. Die Grundfunktion blieb auch diesmal erhalten, aber jetzt wird langsam die Bedienung schwieriger und die Wahrscheinlichkeit für Unfälle wächst.
Soll heißen: Der Griff des Siebträgers meiner Kaffeemaschine ist abgebrochen. Die Maschine selbst gibt das Heißgetränk nach wie vor noch unbeeinflusst vom Verlust einer ihrer Extremitäten von sich, aber beim Wechseln des Siebträgers greift man jetzt schon mal ins heiße … Der Siebträgermaschinenhandel wird sich freuen. Ich bin jetzt auf der Suche nach was neuem. Diesmal mit Dampfdüse. Und in schmal.
Ansonsten war die Woche kulinarisch etwas ereignislos. Nach dem Schrecken („Döner 7 Euro!!“) am Dienstag am Mittwoch die Erleichterung („Ahh, verguckt. Doch nur 6 Euro. Aber auch heftig.“). Gegessen habe ich an beiden Tagen keinen. Dafür gab es einen Linseneintopf, der so schmeckte, als ob er eine fruchtige Note hätte (zu sehen war nix). Eine Käselauchsuppe gabs auch, Vollkornnudeln mit „Bolo“ standen ebenfalls auf dem Programm. Einen Tag habe ich jetzt vergessen, würde da auf Nudelpfanne mit „Shrimps“ tippen, wenn das nicht schon letzte Woche gewesen ist …
Der Freitagabend mit seinem Wochenendeinkauf (der eigentlich ein Wocheneinkauf ist, aber das nur nebenbei) geriet zum Desaster: Die zwei bis drei Highlightprodukte, derentwegen ich eine bestimmter Discounterkette aufsuchte, waren nicht verfügbar. Also suchte ich mir nur was für den Freitagabend und vertagte den Einkauf auf Samstag. Beim samstäglichen Edelfrühstück passierte dann oben erwähntes Malheur, was die Einkaufsziele auf Kaffeemaschinen umlenkte. Da aber der bevorzugte potenzielle Laden bereits um 13 Uhr schloss …
Da sichtete ich die Vorräte, bemerkte, dass ich überleben werde und genoss den Samstag beim Bingewatching mit Trinkspiel. ZDFneo hatte im Terra-X-Serienbündel am Samstag die Welten-Saga mit Christopher Clark im Programm, bei dem man sehr trinkfest sein muss, wenn man bei jedem „Welt(kultur/natur)erbe“ etwas in sich hineinkippt. Verschärfen kann man den Effekt, wenn man „UNESCO“ ebenfalls als Schlüsselwort zulässt. Damit will ich nichts gegen die Dokuserie sagen! Die sind wirklich gut. Aber bei der „Welten-Saga“ kamen diese Worte themenbedingt doch sehr häufig vor. 😉
Sonntagmittag habe ich mich mal nur vom Hunger leiten lassen. Und hatte dabei einen guten Griff. Eigentlich hatte ich mit dem Gedanken gespielt, „Zander auf Pfannengemüse“ zu bestellen. den hatte ich zwar gerade erst letzten Sonntag, aber darum wäre es dann auch gegangen, vor allem, wenn das Gericht sehr ähnlich ausgesehen hätte … So gab es Schnitzel.
Buttererbsten waren dabei, auch Pommes, die sehr gut gelungen waren. Wer genauer hinsieht, überlegt, was das Paprikaschnitz auf den Pommes soll. Wer noch genauer hinsieht, stellt fest, dass darunter gar keine Pommes, sondern Bohnen liegen, angemacht zum Salat, wie immer leicht quietschend an den Zähnen, aber durchaus lecker, wenn auch etwas süß. Das Schnitzel war auch gut gebraten und kam, wenn man den Infos glauben schenken darf, von meinem Lieblingsfleischer. Interessanterweise hat man hier die Zwiebelsahnesoße unter das Schnitzel fabriziert, so blieben weite Teile der knusprigen Panade oben genau das: knusprig. Unten löste sie sich natürlich auf. Aber das war verschmerzbar.
Der verdauungsfördernde und menüabschließende Milchschaumkaffee kam in einer sehr schön designten Glastasse auf den Tisch, ich habe sowas ja als Gläser. Nur der Milchschaum … ich weiß nicht, wie sie das hinbekommen haben. Der Löffel hätte in dem Schaum stehen können. Ich habe mehrfach geprüft, ob es nicht doch Schlagsahne war. Ich habe mal vor Jahren sogenannte „Cappuccino-Milchschaum-Milch“ im Einzelhandel gesehen, die hatte ungewohnte 2,4% Milchfett und ein paar schaumunterstützende Zusätze, ich vermute mal, dass sowas verwendet wurde. Völlig unnötig, wie ich finde. Die Hemme-Milch schäumt auch wunderbar auf und ist ein gutes regionales Produkt.
6 Gedanken zu „KW16 – Krise, Chance, Biogas und das Leben“
Kommentare sind geschlossen.
Erst mal herzliches Beileid für den Verlust deinen Siebträger, ich hoffe das Modell ist nicht so alt dass es keine Ersatzteile mehr gibt. 😉
Dass es noch Supermarktketten gibt, die am Samstag zur Mittagszeit schließen finde ich allerdings befremdlich, selbst hier in konserativen Bayern haben die Supermärkte und Discounter am Samstag noch bis 19 Uhr auf.
Von dem Paprikaschnitz habe ich mich auch täuschen lassen, dachte kurz es wäre ein verirrtes Frischesiegel einer PET-Flasche mit rotem Verschluss. 😋 Erst auf deinen Hinweis hin erkannte ich ebenfalls die Mini-Salatbeilage. Und Schnitzel AUF Sauce halte ich für eine durchaus interessante Innovation – gerade aus dem Grund der Knusprigkeit die du erwähnt hast. Die Präsentation lässt allerdings etwas zu wünschen übrig – sieht so aus als hätte es eine ältere vollschlanke Küchenhilfskraft fortgeschrittenen Alters mit schmutzigen Kittel, Haarnetz und Kippe im Mundwinkel unwillig mit einer großen Schöpfkelle auf den Teller manövriert während auf ihren In-Ear-Kopfhöreren Helene Fischer in Dauerschleife läuft. 😁 Aber das hängt wohl auch mit der Relation von der Größe des Tellers zur Portionsgröße zusammen, denn für den kleinen Teller war das offensichtlich recht reichhaltig. Aber Hauptsache es hat geschmeckt und war preislich akzeptabel…
Da hast du mich ein wenig missverstanden (oder ich mich falsch ausgedrückt): Die Supermärkte haben hier schon samstags bis mind. 20 Uhr auf, es ist der bevorzugte Elektronikfachmarkt, der samstags um 13 Uhr schließt. Und es soll doch unbedingt eine neue Kaffeemaschine werden. Zugegeben, der abgebrochene Griff ist eigentlich noch kein Grund dafür, aber manchmal müssen kleine Gründe für große Taten reichen. 😉
Deine Phantasie über Küchenkräfte in allen Ehren, aber da kann ich nicht mit konkretem gegenargumentieren, die Küche war nicht einsehbar. Da ich aber keiner Aschespuren ansichtig wurde, würde ich der Zigarette ihr Existenz absprechen. Ansonsten hatte der Teller eine normale Größe, nur die Portion war etwas zu groß. Allerdings waren die Pommes wirklich gut gewürzt und frittiert, so dass sie doch komplett verzehrt. Das Schnitzel hätte sicher auch kleiner sein können (es liegt auch unter den Erbsen und teilweise unter den Pommes).
Die Servicekraft, eine dralle kleine Dame mittleren Alters, hätte vermutlich Probleme, den Teller leer zu bekommen.
War mir tatsächlich entfallen dass es um den Elektronikmarkt ging – aber jetzt ist es klar.
Ich hatte bei der fantasievollen Beschreibung der Servicekraft natürlich absichtlich maßlos übertrieben. 😉 Fand nur dass es alles ziemlich gestapelt aussah, so als hätten sie möglichst viel auf einen zu kleinen Teller bekommen wollten. 🙂
Aber auch in besseren Restaurants ist es ja leider nicht immer Standard dass die Gerichte hübsch angerichtet werden, obwohl das Auge ja mit isst wie der Volksmund so schön sagt. Aber das wichtigste ist letztlich natürlich dass es geschmeckt hat, denn letztlich landet eh alles vermischt und zerkaut im Magen…
Auch das. Und was Deko-Desaster angeht, hab ich schon einiges erlebt. Highlight war ein Gulasch (oder sowas in der Art), dass mit einer Pasta serviert wurde. Auf einem länglichen Teller, nebeneinander. Damit die Nudeln auch noch schön austrocknen können. Irgendwo gibt’s das Bild im Blog. Auf dieser Seite ist es das untere Bild.
Na ja, zumindest war der Gulasch mit einer Kirschtomate und Essiggurke dekoriert. 😋
Gerade bei Schmorfleisch bietet es sich doch an, es im „Nudelnest“ auf einem runden Teller zu servieren. Wobei es mit Reis genau so gut funktioniert, z.B. wie hier. Obwohl es bei deiner Version es ja nicht schwer wäre Nudeln und Gulasch in die Mitte des Tellers zu schieben und dort zu vermischen… ☺️
Aber dann wäre es ja nicht mehr so „chic“ angerichtet. 😉 Das Gericht eignet sich eigentlich dafür, in einen tiefen Teller zu kommen: Nudeln unten, Gulasch drauf. Fertig. Und wer ergeizig ist (oder den Fehler gemacht hat, die Gurke auf die Karte zu schreiben) kann den grünen Fächer trotzdem oben drauf drappieren. Bei etwas kleinteiligem wie Reis sehe ich den Ring eher, da man da besser auf dem Teller mischen kann. Bei langen Nudeln einfach übereinander hauen. 😉
Naja, das Mysterium der Kulinarikdeko. Wir werden es nie entschlüsseln.