Lecker ist es schon: Ein kaltes Vanille-Eis (bitte wirklich Vanille-Eis, kein Vanillin-Eis), auf dem eine Handvoll heißer Kirschen für einen schmelzenden Genusshöhepunkt sorgen. Und als alter Himbären-Fän explodieren die Geschmackspapillen in voller Wollust, sollten sie die Kirschen bestens ersetzt haben.
Aber kommen wir wieder zurück auf den Boden der Wirklichkeit. Auch Salate können sowohl heiß als auch kalt auf den Teller gebracht werden. Letzteres bietet sich vor allem für Blattsalate an, in der heißen (oder zumindest lauwarmen) Version werden gern Gemüse verarbeitet. Eine heiße Pfanne ist für die Zubereitung schon mal eine gute Vorbereitung. Geschmacklich von Vorteil ist, enthält diese ein paar schöne Bratspuren.
Die werden mit etwas Butter gelöst, in die dann eine klein gewiegte Schalotte weitere Würze gibt. Ein paar kleine Tomaten, in Scheiben geschnittene weiße und rote Spitzpaprika, Salz, Pfeffer, Paprikapulver werden leicht angeschwitzt und unter dem Deckel ein paar Minuten gegart. Zum Abschluss wird alles abgeschmeckt und mit Schnittlauchröllchen nicht nur optisch verbessert. Zuvor wäscht man Feldsalat gut in kalten Wasser durch. Den brauchen wir auch noch.
Alles in allem hat das ganze knapp 10 Minute gedauert. Das ist genau die Zeit, in der ein schönes Stück Kalbsrückensteak in 130°C heißer Luft seiner Vollendung entgegenreifte. Wenn man nicht genau gewusst hätte, dass es Kalb wäre, hätte man die Stücke für Rumpsteaks halten können – mit ihrem Fettrand. Das Fleisch war es übrigens auch, das beim schnellen Anbraten in der Pfanne die Röstaromen hinterließ.
Der Feldsalat wird mit ein paar Tropfen Crema di Balsamico gewürzt. Wenn davon auch das Tomaten-Paprika-Gemüse etwas abbekommt, ist das auch nicht weiter schlimm, eher löblich.
Mehr braucht es eigentlich nicht, um ein schönes Abendbrot zu genießen. Drei Spitzpaprika, 6 kleine Tomaten, eine Schalotte, etwas Feldsalat und ein Kalbssteak. Und das war sooo schön zart und rosa …
Immer mal was anderes. Und lecker. Man sollte durchaus mal zugreifen, auch wenn es der Fleischer des Nichtvertrauens ist, um etwas anderes zuzubereiten als wie sonst. Und wenn es das beim Fleischer des Vertrauens gibt, umso besser. Guten Appetit.
4 Gedanken zu „Heiß und Kalt – Ohne Eis und Kirschen/Himbeeren“
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Tss, tss, tss … Steak, Steak, Steak. Das Kalbsrückensteak hätte ich rare zubereitet, schmeckt mir besser. 😀
a) Steak ist nunmal die natürlichste Zubereitungsform und zusammen mit Gemüse und Grünzeug wohl das gesündeste, was man zu sich nehmen kann.
b) Hätte ich es vom Fleischer meines Vertrauens, wäre es sicher etwas rarer gewesen, so war mir dies irgendwie sicherer. Und zart und saftig war es auch. Dann hätte ich es aber auch schärfer anbraten müssen, um angenehmen Geschmack mitzugeben.
„a) Steak ist nunmal die natürlichste Zubereitungsform und zusammen mit Gemüse und Grünzeug wohl das gesündeste, was man zu sich nehmen kann.“ Dann empfehle ich, das Steak roh zu essen. Rumpsteak/Filet isst man ja auch als Carpacchio. Oder auch Tartar. Oder Du hättest es eben rare zubereitet.
Wieso roh essen? Verstehe ich nicht. Dadurch wird es auch nicht gesünder. Es gibt viele Nahrungsmittel, die erst durch Garung für den Menschen wirklich wertvoll werden. Fleisch gehört dazu, Tomaten übrigens auch. Bohnen würde ich auch nicht roh essen. Und schmecken soll es ja auch noch, wofür die Maillard-Reaktion schöne Aromen liefert. Auch hier ist die Einwirkung von Hitze essentiell.
Was jetzt alles kein Widerspruch gegen Carpaccio oder Tartar sein soll. Die beiden Gerichte sind auch sehr lecker, beziehen aber ihre Aromen aus anderen Quellen. So hat eben jedes Ding seine Art.