Tag 30 (19.11.2019)

Der 30. Tag nach der Umstellung meiner Ernährung war anfangs eher harmlos. Zum Frühstück gab es Quark mit Himbeeren und Haferflocken, zum Mittag einen Cesar-Salat vom Bäckerimbiss. Beides schon mal dagewesen.
Das Abendbrot bestritt dann eine vorratsinduzierte Eigenkreation, die eine internationale Melanche sein könnte, wenn man meine Zwischengedanken beim Erkochen mit einkalkuliert. Fernost, urdeutsch, italienisch, österreichisch (und damit meine ich nicht nur die Melanche als solches) und ein norwegisch-isländisches Konglomerat vereinigten sich zu leckerer Atzung.
Eine sinologisch-allemannisch gefühlte Frittata, nach Kaiserschmarrn-Art zerpflückt, an vor Island gefangenem Sebastes norvegicus. Klingt gut, ne.
Angefangen hat alles damit, dass ich noch Chinakohl und Eier im Kühlschrank hatte, die verbraucht werden wollten. Also briet ich den klein geschnittenen Kohl in einer Pfanne etwas an (erst die Stiel-Stückcken, später kamen die oben Teile dazu), würzte mit Salz, Pfeffer und Kümmel und gab noch etwas Gemüsebrühe dazu, da sich auf dem Pfannenboden Röststoffe gebildet hatten. Das und weitere Ereignisse bei der Zubereitung bringen mich aber langsam dazu, die Pfanne zu entsorgen. Der Nachfolger ist schon im Hause.
Als die Brühe fast wieder verschwunden und die Röstaromen sich mit dem Kohl verbunden hatten, schüttete ich die Eiermasse darüber, die aus drei Eiern, etwas Milch, Salz und Pfeffer bestand. Dann sollte alles in der Pfanne stocken. Dazu legte ich einen Deckel drüber. Der Versuch des Wendens brachte die Erkenntnis des Anhaftens am Boden (Pfanne wird entsorgt), was dann zum Zerpflücken der Fritatta führte.

Der Sebastes norvegicus ist natürlich der Räucherfisch und heißt mit bürgerlichem Namen Rotbarsch. Aber auch der kam nicht einfach aus der Packung auf den Teller, sondern drehte erst noch einige Runden im Umluftofen zur allgemeinen Erwärmung. Vielleicht hätte auch ein kurzer Schuss mit der Mikrowelle gereicht, aber Räucherfisch vor dem Verzehr leicht anzuwärmen gebe ich diesmal als Top-Tipp mit.

Wenn man nur das Abendbrot betrachtet, gab es Eiweiß satt. Der Chinakohl als wesentlicher Gemüseanteil ist zwar optisch fast verschwunden, aber durchaus maßgeblich beteiligt. Das viele Trinken am Abend (nur Wasser mit “Schuss”*) wird dann vermutlich doch eine nächtliche Schlafunterbrechung hervorrufen. 😉
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*) ein Schuss Zitronenlimonade für die Kohlenhydratversorgung

Tageszusammenfassung 23-25 (12.-14.11.2019)

Termine vor der Arbeit bringen den wohlsortierten Morgen gern mal durcheinander. Wobei der Termin so spät war, dass ich zu spät zur Arbeit kam und der Morgen eigentlich halbwegs normal hätte ablaufen können. Essenstecnisch war er es auch. (Skyr, Mango, Haferflocken). Leider vergaß ich dann das vorbereitete Mittag, aber den Cesar-Salat, den ich mir dann vom Bäckerimbiss holte, hatte ich ja schon mal erwähnt.

Das Brötchen war natürlich suboptimal. Aber lecker. Nur etwas dröch, wenn man es hinterher allein isst (von wegen: Kohlenhydrate erst nach dem Eiweiß essen).
Das Abenbrot bestritt dann wieder Vollkornbrot, diesmal mit Ziegenkäse und (nicht ganz optimal) Eiersalat als Fertigprodukt.
Der Mittwoch begann mit einer Skyr-Heidelbeeren-Haferflocken-Kombination, gefolgt zur Mittagszeit mit Teil 2 der neulich zubereiteten (kurkuma-)gelben Blumenkohlsuppe. Am Abend ergötzte ich mich an Vollkornbrot, (Bio-)Kochschinken und einigen “Dillröllchen”, die im wesentlichen nicht aus Dill, sondern aus Hering bestanden sowie einer hölzernen Gräte.
Donnerstag kam ich etwas aus dem Rhythmus. Das auslösende Stichwort lautet “Schichttausch”. So kam ich nicht wirklich zum Frühstücken, bildete mir dann aber ein, umso besser zu Mittag essen zu können: Großer gemischter Krautsalat mit Hühnerfleisch (vulgo: halbes Hähnchen). Gut, wenn der Drehspießdomteur auch einen Hähnchengrill hat.
Zum Abend wurde ich dann wieder etwas kreativ. Ein Rumpsteak wurde scharf und schnell in der Pfanne angebraten und dann zum Nachgaren warm eingelagert. In der Pfanne wurde mit etwas Butter der Bratensatz gelöst und dann klein geschnittener Chinakohl angeschwitzt und gewürzt (Salz. Pfeffer, Kümmel). Dann kam etwas Wasser dazu und eine Handvoll Vollkornnudeln. Deckel drauf und köcheln lassen.
Zum Schluss wurde das Rumpsteak in Tranchen geschnitte, und auf den abgeschmeckten Kohl-Nudeln verteilt, ein paar Parmesanhobelspäne krönen die Speise.

Die Nudeln haben das Wasser fast aufgenommen und den Rest mit ein wenig abgegebener Stärke gebunden. Das passte gut. Ich wollte eigentlich noch etwas Frischkäse ran geben, habe das aber dann gelassen.

Die Nudeln nahmen aber auch recht viel Salz weg, zum Ende musste gut nachgewürzt werden. Aber das ging gut, natürlich nur, bevor das Fleisch oben rauf kam, damit man auch noch Umrühren könnte.

Wobei, oben auf das Fleisch kam nach dem Anrichten auch noch etwas Salz, es war ja bisher ungewürzt.

Einfach, aber keine Suppe: Die Einpfanne*

Vorbei sind die Zeiten, als ich das kulinarisch fertig gestellte noch direkt aus dem Topf oder der Pfanne aß. Neben dem verringerten Abwasch hatte es immer so ein Gefühl von Rustikalität, die, seit ich mein Essen auch noch fotografiere, den Bach runter gegangen ist. Aber dafür ist auch die Herausforderung gewachsen, nicht immer das gleiche zu kochen …
Der innere Teil eines Chinakohls lag, gut in Folie eingepackt, schon seit der Silvesterparty im Kühlschrank. Hinzu kamen zwei Kartoffeln, die vom Gulaschsuppekochen übrig waren. Ohne vorherigen Sinn (außer: Das will ich auch mal wieder essen.) kamen geräucherte Makrelenfilets dazu. Aber von vorn.
Man nehme zwei in Scheiben geschnittene gekochte Kartoffeln. Hat man die nicht zu Hand, schneidet man sie roh in Scheiben, gibt sie in ein Gefäß mit lockerem Deckel und stellt sie für 3 Minuten volle Power in die Mikrowelle. Geht auch. Allerdings ist das Auseinandernehmen der Scheiben hinterher nicht ganz einfach. Aber es geht. Ist geglückt, kommen sie in eine Pfanne mit etwas Butter oder Öl.

Sie die Scheiben leicht angebräunt, kommen die dickeren Blattteile des Chinakohls dazu, die ebenfalls mit angebraten werden.

Ein paar Minuten später folgen dann die feinen Blattteile und die Erkenntnis, etwas für die Farbe des Gerichts machen zu müssen. Oder es auf einem farbigen Teller zu servieren.

Es ist übrigens eine gute Idee, für dieses Gericht eine Pfanne zu nehmen, für die man einen passenden Deckel hat. Der kommt jetzt jedenfalls drauf, damit die Feuchtigkeit ein wenig im Gericht bleibt. Salz und Pfeffer ergänzten mittlerweile auch das Pfannengericht.

Bezüglich der Farbe kam die Idee auf, das Gericht mit etwas edelsüßem Paprika zu würzen. Das ist hier mittlerweile passiert und alles nochmal gut durchgeschwenkt oder -gerührt. Zwischen Deckel rauf und Deckel runter lagen nur ein paar Minuten. Danach wurde dann alles auch noch mit ca. 100 ml Sahne abgelöscht und diese dann etwas reduzieren gelassen.

Die Makrelenfilets werden aus ihrer Verpackung befreit und enthäutet. An der “Sollbruchstelle” können sie auch noch halbiert werden. Dann kommt der farbige Teller und noch ein wenig Petersilie vom Balkon ins Spiel. Voilà.

Das Fischfilet erwärmt sich ein wenig durch die Einpfanne* unten drunter, das ist aber durchaus gewünscht.
Guten Appetit.
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*) Einpfanne in Analogie zum Eintopf. Es wird alles in einem Kochgeschirr zubereitet.

Reste essen exotisch

Heute gab es Resteessen, und weil einer der Reste, der mal langsam verbraucht werden musste, eine halbe Dose Kokosmilch war, wird es also etwas exotisch. Was lag noch rum? Spitzpaprika, Chinakohl, eine halbe Knackwurst; Gewürze kamen auch noch mit dazu.
Die Knackwurst, so eine weiche im Ring, wurde der dünnen Haut beraubt und das Innere in die heiße Pfanne gebröselt. Dann kam die klein geschnittenen härteren Teile der Chinakohlblätter dazu und die in ähnliche Form geschnittene Paprika. Nachdem alles ein wenig vor sich hin geschmurgelt ist und leicht Farbe bekommen hat (gelegentlich umrühren und ggf. noch etwas Olivenöl dazu geben, wenn die Knackwurst zu fettarm ist), kommen die klein gezupften Chinakohlblätter dazu und zur Würze etwas Kümmel. Deckel drauf und ein paar Minuten bei kleiner Hitze garen lassen.
Das Ergebnis sah dann so aus:
Dann wurde die Hitze wieder erhöht und alles mit der halben Dose Kokosmilch abgelöscht. Nachdem diese etwas eingekocht war, wurde mit etwas Rosenpaprika abgeschmeckt. Curry wäre auch eine schöne Idee gewesen, hatte ich aber nicht im Haus.

Hmm. Ein guter Schuss Sahne (statt Kokosmilch) wäre natürlich auch eine Idee gewesen. Zum Schluss etwas Kräuter drüber oder eine klein gehackte Zwiebel am Anfang mit dazu gegeben sind Varianten. Alles einfach mal ausprobieren.