KW9 – Das ist doch alles zu viel

Vielleicht hätte ich den heutigen Beitrag in mehrere aufteilen sollen. Es ist doch einiges passiert und wenn ich noch herausbekomme, wie man in WordPress Ankerlinks auf Zwischenüberschriften macht, ohne im Quelltext rumzuwerkeln, sollte ich zumindest das machen. Die Themen:

  • Schnelles Abendbrot mit Röhre vor der Röhre
  • Knappertest mit Polizeianekdote
  • Überschätztes am Sonntagmittag

Fangen wir vorne an. Bei einem kleinen Zwischeneinkauf unter der Woche fiel mir ein lange nicht mehr gegessenes Fleisch in die Hände, das ich natürlich gleich mal mitnahm, um mir ein schönes Abendbrot daraus zu bauen.
Lammbeinscheibe an Kartoffelsalat (süd)Der Schwerpunkt liegt hier auf der Lammkeulenscheibe, die man wunderbar kurzbraten oder grillen kann und dann sehr lecker daherkommt. Und da ich mein Abendbrot zumeist in Anwesenheit eines Fernsehers zu mir nehme, blieb am Ende auf dem Teller nur die Röhre (Knochen) vor der Röhre (TV). Und nein, ich habe bereits ein TV-Gerät, dessem Flachheit die Qualität vieler Programme widerspiegelt.

Lammbeinscheibe an Kartoffelsalat (süd)

Für den beiliegenden Kartoffelsalat hätte ich eine größere länglichere oder eben zwei kleine, nicht so lange Kartoffeln geschält, in Scheiben geschnitten und in der Mikrowelle schnell gegart. Nebenbei hätte ich eine Vinaigrette aus Essig, Öl, etwas Wasser/Brühe, Salz, Pfeffer, Senf, und kleiner Schalotte und ein paar Kräutern erschüttelt (im dichtschließenden! Glas) und dann über die noch warmen Kartoffeln gegeben, dass diese sich schön vollsaugen. Heißt, ein wenig ziehen lassen.
An dieser Stelle lernen wir mal wieder, dass es wichtig ist, Texte richtig zu lesen und zu schreiben. Manchmal ist es nur ein Komma, ein Punkt, ein falscher Buchstabe, oder eben – wie hier – zwei Punkte, die den Unterschied machen. Oder zweimal zwei Punkte. Beide sind je über einem „hätte“ im vorherigen Absatz und machen deutlich, wenn man es richtig liest, dass ich den Kartoffelsalat nicht selbst bereitet habe. Aber nach dem beschriebenen Prinzip wäre etwas sehr ähnliches herausgekommen.
Knabbertest mit Polizeianekdote
Ein Bekannter erzählte mal von einem Strafzettel, den er – aus mir nicht mehr erinnerlichen Grund – von der hiesigen Polizei erhalten hat. Diese Dokumente sind namentlich unterzeichnet und das konkrete kam von einem Polizeiobermeister Bär, den es wohl seinerzeit hier auf dem Revier gab. Nun ist „Polizeiobermeister“ ein bei öfterer Anwendung doch auffallend langes Wort, so dass nicht nur aus diesem Grund die Ränge bei der Polizei auch gern mal abgekürzt werden. Damit wird der Polizeiobermeister zum POM, was beim Lesen des Knöllchens doch zu ein wenig Heiterkeit führte.
Wir kennen sie alle: Erdnussflips, Käsebällchen, Zwiebelringe, u.ä. Diese luftig leichten Knappersnacks aus aufgeblasenem Mais in den unterschiedlichen Geschmacksrichtungen bzw. mit unterschiedlichen Beimengungen. Seit einiger Zeit sind mir aber derartige Maissnacks schon aufgefallen, die ohne jedwede Aromatik einherkommen. Eine Tüte davon fand unlängst auch den Weg an mein Fernsehsofa und so probierte ich das mal. Welchen Sinn das Zeuch hat, erschließt sich mir nicht wirklich, nichtssagend im Geschmack, sofort auflösende Konsistenz im Mund. Meine Skepsis gegenüber dem Produkt hat sich doch mal wieder bestätigt und so wird das neutrale Produkt nicht wieder mit zu mir nach Hause finden (höchstens als Füllmaterial in Versandpäckchen). Flips oder Käsebällchen aber schon, die haben schließlich einen Geschmack.
Das Sonntagsgericht
Kennt ihr sowas auch? Restaurant, die ob ihrer Lage oder Geschichte kulinarisch überbewertet sind? Ich kenne natürlich nicht die Gründe dafür, dass die Speisekarte gefühlt auf ein Viertel eingedampft wurde, dabei bin ich ja eigentlich Verfechter kurzer Karten, aber dann sollte sich der Eigenanteil an der Zubereitung der Speisen auch erhöhen. Und Tk-Pommes in die Friteuse hauen zählt nicht zum Eigenanteil. Genauso wie Tk-Gemüse aufwärmen. Soweit die allgemeine Bemerkung. Ergänzt sei auch nur, dass nicht immer das teuerste Fleisch auch das beste sein muss. Klassisches Beispiel ist hier das Filetsteak, das ich völlig überbewertet finde. Ein Rumpsteak oder – noch besser – ein Rib-Eye-Steak sind kulinarisch immer vorzuziehen. Wenn man die Wahl hat.
Filetsteak mit frischen Champignons und PommesUnd da ich mich erdreistete, das Bild schon zu machen, als noch nicht mal alles auf dem Tisch stand, gibt’s das Essen in zwei Bildern.
... und SalatDer Salatteller gehört mit dazu. Eine Scheibe Bauernbrot und eine gebratene Hühnerbrust, und er wäre allein schon eine vollwertige Mahlzeit. Wenn es da nicht noch den anderen Teller gäbe.
Filetsteak mit frischen Champignons und PommesLaut Speisekarte frische Champignons, 200 g Filetsteak und Pommes. In Summe gut durch und ausgewogen, in der Gesamtheit einfach nur schrecklich. Was den Pilzen an Würze fehlte – sie waren praktisch ungewürzt – waren die Pommes versalzen. Das Filetsteak – von Natur aus sowieso nicht sehr saftig, war gut trocken gebraten und fast durch, nur ein sehr sanfter rosa Schimmer zeigte sich auf einer Seite.
Medium ist andersBestellt hatte ich übrigens medium. Gut, dass wenigstens noch etwas Bratenfond auf dem Teller war.
Zusammenfassend kann man sagen, dass das Beste an dem Mittag der Salatteller war, und dass obwohl das Dressing schmeckte wie es in hunderten anderen gaststätten schmeckt. Aber die Mischung aus Frisee, Lollo Rosso, Eissalat, Gurken, Tomaten, Paprika- und Möhrenwürfel war wirklich gut. Ein wirklich netter Service konnte es leider dann auch nicht rausreißen. Den schönen Ausblick beim Mittag werde ich wohl eine Weile sehr vermissen.

Was macht man mit einer heißen Pfanne?

Manchmal steht man ja vor einem Problem. Vor einem steht eine heiße Pfanne und man hat noch etwas Zeit. Was macht man dann? Da habe ich doch neulich diese Bratpaprika entdeckt. Oder hießen sie Bratchilies? So genau weiß ich es nicht mehr. Aber die Zubereitung ist denkbar einfach.
Bratpaprika in die Pfanne
Die Bratpaprika werden in eine heiße Pfanne geworfen. Es schadet nicht, wenn darin noch etwas Fett oder/und andere Röstaromen enthalten sind. Große Hitze ist in dem Fall durchaus von Vorteil, man sollte aber nicht zu viel Zeit verstreichen lassen.
Salzen und wenden
Über die Paprika wird etwas Salz gestreut und alles in der heißen Pfanne gut durchgeschwenkt. Die Bratpaprika eignet sich übrigens auch für den Grill. Wenn sie gut gebräunt ist, ist sie fertig (was sehr schnell geht). Zum Verspeisen ergreift man sie am Stiel und beißt einfach direkt unter der Blüte ab. Kerne (so überhaupt vorhanden) und andere „Innereien“ können mitgegessen werden. Aber Vorsicht! Das Verspeisen ist so ein bisschen ein Lotteriespiel. Der Schärfegrad der einzelnen Schoten schwankt sehr stark. 😉
Zwiebel, Chili, Olivenöl
Nachdem die Schoten die Pfanne verlassen haben und diese immer noch schön heiß ist, kommt eine kleingeschnittene Zwiebel und gehackter Chili sowie noch ein guter Schuss Olivenöl dazu. Genießer einfacher mediterraner Küche werden vielleicht die Anlehnung erkennen, aber ich hatte keinen Knoblauch im Haus …
Geschmorte Zwiebel, Chili, Olivenöl
Sind die Zwiebeln weich und hat sich die Schärfe des Chilis mit dem Olivenöl gut verteilt, kommen nebenbei gekochte Spaghetti dazu.
Spaghetti cipolla olio arrabiata
Das sind dann zwar keine Spaghetti aglio olio, nennen wir sie also Spaghetti cipolla olio arrabiata. Und dann fielen mir noch ein paar Tomaten in die Hände.
... und pomodori
Die wurden geviertelt und noch mit erwärmt.
Spaghetti cipolla olio arrabiata pomodori
Damit wäre das eigentlich fertig. Es kann also angerichtet werden.
Da fehlt noch was?
Wobei sich an dieser Stelle vielleicht die Frage stellt: Warum ist da noch Platz auf dem Teller? Die Frage möchte ich leicht abwandeln und an den Anfang der Geschichte zurückblicken: Wo kommen die heiße Pfanne und die Zeit her? Regelmäßige Leser dieses Blogs werden eine Vermutung haben …
Filetsteak anbraten
In der Pfanne befand sich ganz zum Anfang ein schönes Filetsteak, das wurde unter Anwendung von viel Hitze nur sehr zügig angebraten – von allen Seiten. Soll heißen: Da es sehr dick war, wurden auch die Seitenflächen angebräunt. Nur so kommt ein Maximum an Geschmack dabei heraus.
In der Pfanne nur die Kruste bräunen
Also nicht nur einmal umwenden, wie auf diesem Bild, sondern auch noch mit der Zange oder auf andere geeignete Art und Weise auf die Kante in die Pfanne stellen. Der Vorgang dauert insgesamt nicht allzu lange. Wie gesagt: Sehr heiße Pfanne! Danach kam das Fleischstück bei etwas über 80°C in den Ofen, bis es dem Fingerdrucktest bestand, was eine gute halbe Stunde dauerte. Genug Zeit, den Rest des Gerichtes zuzubereiten.
Spaghetti cipolla olio arrabiata pomodori mit Bratpaprika und Filetsteak
Die Spaghetti waren mir wirklich gut gelungen, ich war selbst erstaunt. An den Bratpaprika ist nicht viel falsch zu machen (außer zu lange zu wenig Hitze). Naja, und das Steak braten … Zum Schluss kam nur noch etwas Salz darauf. Gutes Fleisch braucht keine übermotivierte Würze.
Guten Appetit.

Low Carb Burger – Ein Versuch

Ja, es ist kein Burger. Ja, es ist komisch. Ja, es sieht zerschossen aus. Ja, es sieht auch blutig aus, es ist aber nur Fleischsaft! Und es ist ein Versuch. Und der wäre mit Kopfsalat-Blättern oder blanchierten Weißkohlblättern besser gelungen. Hatte ich aber nicht im Hause. So. Punkt. Es soll ja nur eine Anregung sein, mal was anderes zu probieren.
Eigentlich könnte man das ganze auch als Kalt-Warme-Kraut-/Salat-Roulade bezeichnen. Irgendwo im Reise-Koch-Fernsehen, ich glaube, bei Herrn Bourdain, habe ich sowas auch mal gesehen, irgendwo aus dem fernen Osten. Aber kommen wir zum hier und jetzt: in Scheiben geschnittenes Gemüse, in Tranchen geschnittenes Steakfleisch (frisch gebraten und noch warm), Salz, Pfeffer, Gewürze, Soßen. Und Blattsalat mit möglichst großen und nicht zu knackigen Blättern.
Zutaten
Tomaten, Gurken, Filetsteak, Salat, (Zwiebeln wären noch eine Idee gewesen). Alles wird zu einer schönen Portion auf das Salatblatt gehäuft, gewürzt und ggf. mit einer Soße der Wahl versehen.
Burgerbau
Dann wird alles zusammen geklappt. Bei den flexibleren Kopfsalatblättern kann man versuchen, das Blatt wie bei einer Frühlingsrolle zu falten und um die Füllung herum zu bringen. Ich hatte jedenfalls gleich Appetit und einen guten Biss.
Abgebissen
Diese länglichen großen Blätter eignen sich aber auch als essbare Servierlöffel. In dem Fall kommt unten etwas Pickels-Soße (oder was anderes nach Geschmack) hinein.
Soße im Löffel
Darüber kommt das Fleisch. Oder was man sonst noch alles als Füllung machen möchte.
Voller Löffel
Das Ding kann man auch gut in der Hand halten und dann Abbeißen.
Abgebissen
Lecker.
Es muss also nicht immer Salat als Beilage sein. Die großblättrigen Sorten eignen sich auch als direkte Unterlage oder sogar zum Einwickeln. Mal was anderes.

Kuhfreund mit Nervpotenzial

Natürlich weiß ich, dass ich mit meinen andauernden Steakvariationen dem einen oder anderen schon ein klein wenig auf den Geist gehe. Denen sei zugerufen: „Freut Euch aufs Winterhalbjahr, da gibt es dann drei Eintöpfe in allerlei Varianten!“. 😉
Diesmal gab es ein Rinderfilet, gut abgelagert, wenn auch nicht dry aged, so doch wet aged. Ohne jede Würzung kam es in die heiße und leicht beölte Eisenpfanne. Dabei kam es dann zu ein wenig Qualm und Zisch, aber so muss das sein. Als alle Seiten eine schöne Braunfärbung hatten, verschwand das Filetstück im 90°C-temperierten Heißluftofen. Zeit genug, etwas Feldsalat zu waschen, ein paar Tomätchen zu halbieren, alles reihum auf einem Teller zu drappieren – in der Mitte ein Loch lassend – und sich nebenher Gedanken über die „schmutzige“ Pfanne zu machen.
Die war mittlerweile etwas ausgekühlt, aber bei weitem noch nicht kalt. Da das Filetsteak zwar angebräunt, aber bei weitem noch nicht verbrannt in den Ofen kam und dort ja auch nur garte und nicht weiter bräunte, hatte ich die Idee, den Bratensatz aus der Pfanne mit einem Esslöffel Butter abzulösen. Das ging recht gut . Die gesamte Pfanne erwärmte ich jetzt wieder ein wenig, aber vorsichtig, damit die Butter nicht verbrennt.
Als das Steak – mittels Fingerprobe – anzeigte: ‚Gleich bin ich soweit.‘, nahm ich es aus dem Ofen und schwenkte es nochmal durch die Butter in der Pfanne. Danach kam es ins Salatbett, etwas von der Butter (ja ja, man muss nicht in jeden Spiegel schauen, auch nicht in den vom Cholesterin) über das Filet und dann noch etwas Fleur de sel oben drauf.
Fitelsteak auf Feldsalat mit Buttertopping
Den Salat betröpfelte ich noch mit etwas Crema di Balsamico. Durch die abschließende Butterisierung bekam das Fleisch eine schöne runde Aromatik, da muss nicht unbedingt mehr Würze ran, weil sonst der herrliche Eigengeschmack verloren ginge. Wer’s mag, pfeffert natürlich noch den ganzen Teller …