Ein Gurkenbrot

Es zeigt sich immer wieder, dass die einfachsten Dinge manchmal doch die besten sind, wenn denn die Grundzutaten stimmen. Hier sind es Roggenvollkornbrot, Gutebutter, eine Salatgurke und etwas Sole di snob … *räusper*… ähm … *hust* … Flor de sal.

Von Aachen bis Indien

Die kleinen Freuden sind manchmal doch die schönsten. So passierte es mir heute, dass ich zwei durchaus leckere Sachen kombinierte und es noch leckerer wurde. Vor einiger Zeit hatte ich ein paar Aachener Printen erstanden. Diese Gewürzprinten haben eine leicht zähe Konsistenz, die ich gern mag.
Kombiniert wurde das Gebäck mit Chai, einem Gewürztee, der mit (braunem) Zucker und Milch/Sahne versetzt wird. Kurz gestippt werden die Printen zu einer Geschmacksexplosion im Mund. Eine kleine Empfehlung.

Ohne Gorgonzola geht es auch

Wenn man abends noch richtig was vor, aber mittags trotzdem Hunger hat, hilft hier was leichtes, geschmackvolles. Gut, dass es diese bunten Salatmischungen gibt, wobei ich die bevorzuge, die von Natur aus aus kleinen Blättern bestehen und nicht die bereits klein geschnittenen. Rucola, Feldsalat, Pflücksalat u.a. gehören dazu. Meine Salatmischung hieß “Baby Salatmix” und enthielt “Bull’s Blood, Tat Soi, Mizuna, Orange Chard, Rød Tat Soi, Rucola”. Für die Übersetzung wäre ich dankbar.
Der Salat wurde gründlich gewaschen, von den leicht angewelkten Blättern befreit und dann wieder getrocknet (Salatschleuder o. ä.). Eine Birne wurde ebenfalls geputzt und dann in Achtel geschnitten. Damit sie nicht braun werden, wurden die Spalten in etwas Zitronensaft mariniert. Für das Dressing (das war richtig lecker!) habe ich einen sehr guten Teelöffel Honig mit 4 Esslöffeln weißem Balsamico-Essig und – zur Abrundung – mit einem Teelöffel Crema Balsamico di Bianco (alternativ: ein Teelöffel brauner oder weißer Zucker) verrührt. Ein halber Teelöffel voll Senf trägt wenig zum Geschmack, umso mehr aber zur Emulgierung des Öls bei, das abschließend verquirlt wird. Das besteht aus einem Teelöffel Limonenöl (alternativ: Zitronensaft von der Birnenmarinade) und 8 bis 10 Esslöffeln Olivenöl. Alles wird sehr gut vermixt (Tipp: Elektroquirl oder Schraubglas mit dichtem Deckel und dann ordentlich schütteln).
Kurz vor dem Essen sieht es dann so aus:

Wer hat, bröselt noch etwas Gorgonzola dolce darüber, bevor alles mit dem Dressing versehen wird. Hmmmmmm.

Mittag, schneller als Nudeln kochen

Manchmal wundert man sich schon, was bei Wikipedia alles so drin steht. So auch das Nudelgericht, dass heute Mittag zumindest Pate gestanden hat, kommt es doch aus Süditalien. Mittels einiger weiterer Zutaten zwar verfälscht, aber aufgepeppt war es schneller fertig als gedacht, wenn die Spirelli nicht so lange gebraucht hätten.
Nudelwasser (1 l, und wenns kocht 10 g Salz, pro Person) und Pfanne gleichzeitig auf den Herd. Während beides heiß wird, eine Schalotte und eine kleine Knoblauchzehe klein schneiden und zwei Mini-Rispentomaten zweiundreißigsteln (für die Edelvariante vorher häuten). Idealer wären vermutlich die kleinen Kirschtomaten, die man nur halbiert oder viertelt.
In 2 Esslöffeln Olivenöl einen Esslöffel Butter zergehen lasse, darin die Schalotte und den Knoblauch leicht andünsten. Werden die glasig, die Tomatenstücke dazu geben. Hatte man keinen Knoblauch im Haus, wäre jetzt der Zeitpunkt, statt mit Salz mit Knoblauchsalz zu würzen. Etwas frisch gemahlener Pfeffer rundet das ganze ab.
Zwischendurch hatte das Nudelwasser gekocht, in das das Salz und pro Esser 100 g Pasta gegeben wurde. Ist diese al dente, wird sie abgegossen und mit in die Pfanne gegeben. Einmal kurz durchrühren und auf einem Teller anrichten.

Das grüne sind noch ein paar Schnittlauchröllchen. Guten Appetit.

Aufgabe kommt nicht von Aufgeben

Wer kennt sie nicht, diese Aufgaben: Sie haben ein Thermometer und eine Stoppuhr, bestimmen Sie die Höhe des Raumes! Eine vergleichbare Aufgabe stellte sich heute:

Kartoffeln und Lauch wollten verarbeitet sein. Die Aufgabe wurde analysiert (in Scheiben bzw. Würfelform) und mit einem Hilfsstoff versehen, hier in Form einer rumhängenden Paprikasalami:

Die Untersuchungsapparatur wird eingeheizt und in Olivenöl etwas Butter angebraten:

Dazu kommen, wenn die Butter schön schmurgelt, die Kartoffelwürfel:

Sind die leicht angebräunt, werden die Salamiwürfel und die Porreescheiben ergänzt:

Alles durchrühren:

… und den Deckel drauf:

Sind die Kartoffeln gar und der Lauch al dente, kann mit Salz und Pfeffer abgeschmeckt und angerichtet werden:

Zum Schluss wurde noch etwas kalter Edamer darüber gehobelt:

Guten Appetit.

“Ich hab doch nichts im Haus!”

Die Situation ist in der einen oder anderen Form wohl jedem schon mal passiert. Ich liege am ersten Tag meines Urlaubs so schön relaxt in der Wanne, der Badeschaum knistert leise, von irgendwo her dringt auch noch gute Musik ans Ohr (okay, auf dem Fernseher im Wohnzimmer lief Deluxe Music).
Plötzlich kündigt sich Besuch zum Mittag an. “Du hast ja Urlaub, ich komm’ zu zwölfe mal vorbei.” Was tun? Der Samstagseinkauf wurde unter anderem mit Blick auf die freien Tage auf den heutigen verschoben und ist, einem genüsslichem Ausschlafen geschuldet, noch nicht erledigt. Panik – nicht wirklich – macht sich breit: siehe Überschrift. “Bring was zu trinken mit!”, dafür reicht es in der Kommunikation mit dem Selbsteinlader noch.
Den hauseigenen Wellnesstempel verlassend, beginnt der Sturm auf Vorrats- und Kühlschrank. Manchmal ist es doch erstaunlich, was man alles im Haus hat, wenn man nichts im Haus hat. In den unergründlichen Tiefen des kalten Schrankes fand sich ein Glas Muscheln in Tomatensoße, der Tiefkühler steuerte noch etwas selbst gemachtes Sugo zum Verlängern bei (Was wäre ein Mecklenburger oder Vorpommer ohne Soße?). Dazu würden jetzt am besten Spaghetti passen, die wegen Abwesenheit durch Spirelli vertreten werden.

Muscheln und Soße kommen in einen Topf und werden erwärmt (das Sugo muss auch noch auftauen, aber das geht ja auch durch erwärmen), die Nudeln werden nach Vorschrift in kochendem Salzwasser (pro Portion 1 l Wasser, 100 g Teigwaren, 10 g Salz) gekocht.

Der Rest ist trivial – wie mein Matheprofessor immer zu sagen pflegte. Sind die Nudeln al dente und die Soße einmal (fast) aufgekocht, kann serviert werden. Warum nicht auch mal in einer kleinen weißen Schüssel mit etwas Grün oben drauf?

Mahlzeit! Und guten Appetit.

Gulasch – vegan und püriert

Die Überschrift schreckt ein bisschen ab, aber das soll sie nicht. Letztendlich kam auch “nur” wieder eine Tomatensoße für Pasta dabei heraus. Diesmal war der Ansatz aber der vom Gulasch (EiTV), nur eben nicht mit Fleisch, sondern mit Tomaten.
Zwei gleich große Haufen Zwiebelwürfel und Tomatenviertel werden vorbereitet. Im konkreten Fall waren es eine Gemüsezwiebel, zwei Schalotten und die entsprechende Menge Tomaten. Die Zwiebeln werden in Olivenöl angeschwitzt, bis sie glasig und etwas gebräunt sind. Dann werden sie in der Pfanne beiseite geschoben und auf dem frei werdenden Platz Tomatenmark, Paprika (edelsüß/scharf in beliebiger, gewünschter Mischung) etwas angeröstet. Anschließend kommen die Tomatenviertel in die Pfanne, alles wird etwas schmurgeln gelassen, gesalzen, gepfeffert und sieht dann so aus:

Hätte man die Tomaten vor dem Vierteln gepellt, könnte nach einer Köchelzeit von 20-30 Minuten das Produkt, so wie es jetzt aussieht, als Tomatengulasch über eine geeignete Pasta verteilen. Ein Reisrand wäre sicher auch eine Idee.

Da die Tomaten nicht geschält waren, kam der Pürierstab zum Einsatz, der das Aussehen wie auf dem folgenden Bild veränderte:

Sollte die Soße dann zu dickflüssig sein, hatten die Tomaten nicht genug Wasser drin. Hier hilft entsprechender Nachschub an Flüssigkeit, nach Belieben als Wasser, Gemüsebrühe, Tomaten- oder Gemüsesaft u.ä. Die fertige Soße wurde noch mit etwas Balsamico-Essig bzw. Crema di balsamico abgeschmeckt, etwas Zucker rundet ggf. den Geschmack zusätzlich ab.

Dazu wird es irgendwann Nudeln, Gnocchi, Reis, Tortellini u.ä. geben, vorerst landete alles abgefüllt und portioniert im Tiefkühler. Vor dem Servieren machen sich ein paar Blätter grünes (Basilikum, Petersilie, Schnitt- oder Frühlingslauch) sehr gut auf der Soße auf der Pasta auf dem Teller auf der Tischdecke auf dem Tisch im Esszimmer.

Lehre an Tüte

Es ist immer wieder interessant, mit einem gepflegten Halbwissen Verpackungen zu studieren. Bei einem Discounter fiel mir wie durch einen Zufall eine Tüte Kartoffelchips in die Hand, die gleich mehrfach auffällig war. Aber als Gourmet und Genießer fühlt man sich doch gleich angesprochen:
Ich wusste gar nicht, dass es Sonnenblumenöl jetzt auch in der Schale gibt. 😉 Ok, das Komma dazwischen soll wohl heißen, dass es die Kartoffeln waren, die nicht geschält wurden.
Viel interessanter sind im Allgemeinen die Rückseiten von solchen Verpackungen:

Die Nährwerte – Wer denkt beim Gourmet Genuss schon an Kalorien? – lassen wir mal rechts liegen und lesen mit Freude darüber nur feines:

Feine Würzmischung ohne künstliche Geschmacksverstärker … Mmmmmh. Lecker. Mal sehen, was denn so alles drin ist. Schwenken wir also mit dem Blick nach Links unten: Das natürliches Aroma auch aus Holzabfällen, verdaut von Schimmelpilzen, entstehen kann, lassen wir hier mal außen vor. Auch das Balsamicoessigpulver (Instant-Essig? Nes-Essig?) hinterfragen wir diesmal nicht. Aber genauso gesetzlich zugelassen wie sachlich falsch finden wir Hefeextrakt in der Zutatenliste. Es mag unter Umständen nicht künstlich sein, ein Geschmacksverstärker mit einem hohen Glutamatanteil ist es aber auf jeden Fall.
Witzig – und der ursprüngliche Auslöser des Kaufs – ist aber die Illustration auf der Vorderseite der Tüte. Also regelmäßiger utente di aceto, der allerdings kein Wort italienisch spricht, ist man doch sehr verwundert, über die grüne Beigabe zu den Chips. Dachte der Illustrator etwa, Basilikum hat etwas mit Balsamico zu tun, nur, weil es im gefühlten Wortstamm so ähnlich klingt? Hätte er sich nicht eher an der Zutatenliste orientieren können und die “feinste Würzmischung” aus Salz, Zucker, Essig, Zitronensäure und Weinsäure, Zwiebeln und Knoblauch als Vorlage wählen? Vielleicht ja auch etwas Grün vom Knoblauch oder von der Kartoffel. Nicht umsonst diente das Grün des Erdapfels mit den zierlichen Blüten schon als Zierpflanze, bevor der unterirdische Teil der menschlichen Ernährung zugeführt wurde. Aber nein, es musste unbedingt Basilikum sein. Nicht umsonst hört man immer mal wieder gern den Begriff Basilikum-Essig, wenn doch eigentlich der Aceto Balsamico gemeint ist.

Ausgelassenes

Schon schlimm, wenn die Hand im Mund schneller ist als der Fotoapparat … So gibt es auch heute nichts zu sehen von einer kleinen Leckerei, die eine echte Sünde ist. Aber das Ausgangsprodukt kann ich noch zeigen. Es war dieser Speck – es gibt sicher auch andere, mit denen das geht – und allein die Bezeichnung, was ich mit ihm angestellt habe, treibt den Cholesterinspiegel in unmessbare Größen (oder eigentlich auch nicht). Gefühlt auf jeden Fall.
Profan ist es ein fetter, weißer Speck mit einer kleinen flachen Fleischkante, der nicht allzu stark gesalzen und auch nicht allzuheftig geräuchert ist. Die Rosmarinschicht kann man auch sehr gut mit eigenen, frischen Rosmarin simulieren, den man mit in die Pfanne legt. Wobei wir damit auch schon bei der Verarbeitung sind: Man schneide von diesem Stück Speck einige, nicht zu dünne Scheiben herunter (der Speck sollte ggf. gut gekühlt oder das Messer sehr scharf sein, sonst wird das schwierig) und lege diese in eine gut vorgeheizte, beschichtete, nicht zu dünne Pfanne. Immer dann, wenn sich die Scheiben anfängen zu wölben und die Mitten nach oben gehen, werden sie umgedreht.
Letztendlich sind die Scheiben nach einiger Zeit schön braun und nur noch etwa ein Drittel bis ein Viertel so groß wie vor ihrem Einzug in die Pfanne. Dann lässt man sie auf Küchenkrepp etwas abtropfen und kann sie als Speck-Chips weg knabbern. Aber Vorsicht! Nicht zu viele davon machen. Der Name des Gerichtes verheißt nichts gutes: Im Eigenfett frittierte Speckscheiben. Und nur fürs gute Gewissen sei erwähnt: Man kann damit auch wunderbar frische knackige Salate garnieren. Wichtig ist, dass das in der Pfanne zurückbleibende Speckfett auf geeignete Weise entsorgt werden sollte, von einer weiteren kulinarischen Verwendung würde ich aus gesundheitlichen Gründen abraten. 😉