Die Kollegen wünschten sich was vom Fleischerimbiss und so schaute ich mal, was es tagesgerichtliches so gab. Da lachten mich die Klopse an und wir verließen zusammen das Lokal.
Zwei Kochklopse, einige Kartoffeln in der dazugehörigen Soße (ja, es waren auch Kapern drin) und etwas Krautsalat füllten auf kantinentypische Art den Magen. Man kann das aber auch schlechter machen.
Schlagwort: Krautsalat
Hühnerfrikassee mit Reis (02.07.2019)
Das nenne ich doch mal Vielfalt. Das Hühnerfrikassee hätte ich heute in drei Varianten essen können. Mit Reis, mit Kartoffeln oder als Suppe. Entschieden habe ich mich für ersteres. Und ich habe auf Prinzipientreue gehofft und bin nicht enttäuscht worden.
Denn wenn es Prinzipien gibt, müssen die auch durchgezogen werden. Der Fleischerimbissbetreiber vor dem jetzigen hatte bspw. wechselnde Tagessuppen im Angebot, jeweils mit Bowu und Brötchen. Ich glaube, ich hatte schon mal darüber philosophiert. Kartoffelsuppe mit Bowu, Linseneintopf mit Bowu, Erbseneintopf mit Bowu usw.; passt ja auch. Aber Hühnernudelsuppe mit Bowu? Gab’s auch.
Die Packung hatte ich wohl etwas schräg gehalten. Da gehen die Prinzipien doch etwas unter, aber wer genau hinschaut, findet sie.
Genau! Oben unterm Reis hat er sich versteckt. Der obligatorische Krautsalat. Diesmal wenigstens auf der Reisseite platziert. Ich hatte ihn auch schon mal in Frikasseesoße. 😉
Ein typisches Kantinenessen, mit schön körnigem Reis und ein Hauch zu wenig Soße. Aber es war in Ordnung. Alles so, wie erwartet. Die Möhrchen fast zerkocht, dafür das Hühnerbrustfleisch trotz feuchter Umgebung Recht trocken. An einem Stück hätte ich mich beinahe verschluckt, dass wollte irgendwie nicht runter. Aber ein Schluck Getränks half. Und den Krautsalat mag ich sowieso.
Nordseefisch in Panade (17.06.2019)
Da hätte ich doch beinahe vergessen, das heutige Mittag zu dokumentieren: ein knusprig frittiertes Stück Fisch, dass extra für mich ins heiße Fett glitt und so frisch zubereitet selbst den geschlossenen Transport überstandt.
Die Bratkartoffeln folgtem dem Filet nicht und sie waren labsch. Dafür gab’s endlich den typischen Standard vom Fleischerimbiss dazu.
Egal, ob’s passt oder nicht: Krautsalat als Beilage. Aber ich mag ihn ganz gern. Also störte er nicht. Die Remoulade war auch nicht schlecht, und so fügte sich alles zu einem stimmigen Bild.
Selbst der Spritzer Zitronensaft konnte der knackig frischen Panade nix anhaben. Das erste Mal, dass ich zum Fischessen Gabel UND Messer brauchte.
Königsberger Klopse mit Salzkartoffeln (19.03.2019)
In memoriam des Essenslieferanten der letzten Wochen habe ich heute die Königsberger Klopse entdeckt. Die hätte es diese Woche nämlich auch gegeben, wenn auch nicht heute.
Spätestens der Krautsalat ist ein deutliches Zeichen für die Quelle dieses Essens, gibt es den doch bei fast jeder Speise dazu. Hier war ich nur froh, dass sie ihn nicht in der Soße sondern an den Kartoffeln platziert hatten. Ich erinnere mich da an ein Hühnerfrikassee mit Reis, das den Krautsalat als Frikasseeeinlage hatte.
Die beiden Klopse waren lecker und auch die Soße war nicht ganz so 08/15, wie man sie manchmal in ähnlichen Situationen erwarten kann. Es schwammen auch ein paar Kapern in ihr rum, was geschmacklich durchaus Wirkung zeigte.
Klassisch passt wohl Rote Bete in irgendeiner Form dazu, wobei ich nicht sehr traurig darüber bin, dass die hier fehlte. Krautsalat passt auch.
Kalt und gut
Den Rest der Woche erfolgt die Mittagsversorgung über einen kantinösen Bringversorger. Also: Essen in Alu.
Auch wenn das gewollt kalte Spiegelei etwas verunglückt aussieht, war das Essen überraschend nett angerichtet. Der Kartoffelsalat (o. l.) war frisch und kräuterig, er schwamm zwar ein wenig, aber es war keine schwere Mayo.
Der Weißkrautsalat war mit Ananasstücken aufgepeppt, passte also ins Essenskonzept des Lieferanten, der Möhrensalat (frühere Erfahrung) bspw. mit Mandarinen ergänzt.
Das Schnitzel war ein Industrieschnitzel. Aber was habe ich auch anderes erwartet.
Alles falsch
Ein Steak richtig gut zu braten, ist eine Wissenschaft für sich. Hier im Blog wurden bereits einige Varianten dargestellt, letztendlich waren es zwei. Die beiden Varianten, die ich meine, sind einerseits die reine Pfannenvariante, wo durch geschickte Wahl der Temperatur das Steak mit einmaligem Wenden zum einen schön gebräunt und zum anderen wunderbar rosa und saftig wieder aus dem Bratutensil kommt. Die zweite Möglichkeit ist das scharfe Anbraten in der Pfanne und das Nachgaren im Ofen bei niedriger Temperatur.
Warum eigentlich nicht mal andersrum? Mit einem bisschen Vorbereitung.
Auf den Drehteller für meinen Heißluftofen liegt etwas Backpapier (zum Schmutzfang) und ein kleines Gitter. Wichtig ist schließlich, dass die heiße Luft auch unter das Fleisch kommt. Wer das Rezept mit einem normalen Ofen (mit Heißluft) nachmacht, nimmt einfach den Rost. Darauf kommt das trocken getupfte Stück Fleisch. Ganz naturell.
Während dieser Vorbereitung heizt der Ofen vor. Wenn man das Erwärmen auf 90-100°C “vorheizen” nennen möchte. Ist das Geschehen, verschwindet das Fleischstück für eine halbe Stunde darin zum Vorgaren. Genug Zeit für den nächsten Arbeitsschritt.
Bereiten wir also jetzt den Salat vor.
Nein, das ist kein komisch gewachsener Salat, das ist einfach nur ein Spitzkohl. Schließlich ist Winter. Eigentlich wollte ich ja mit Feldsalat arbeiten, aber den gab es beim Einkaufen nicht. Vom Kohl pelle ich ein paar der äußeren Blätter ab, der Rest freut sich auf die Verarbeitung in den nächsten Tagen. Die Blätter werden entstrunkt und dann fein geschnitten.
Dazu rührt man eine Vinaigrette nach Wunsch an, hier nahm ich Olivenöl, Senf, Salz, Zucker und Balsamico-Essig. Diese wird gut in das Kraut einmassiert, was durchaus wörtlich zu nehmen ist. Deswegen ist auch die Nutzung von Olivenöl so wichtig bei dieser Soße: Das Öl ist gut für die Haut der Hände …
Während der Salat durchzieht (das kann auch ruhig etwas länger dauern, wenn man Kohl als Basis nimmt), können wir langsam an das Vorheizen der Pfanne gehen. Dazu ist es wichtig, ein Bratgeschirr zu nehmen, dass so heiß wie möglich erhitzt werden kann. Immerhin ist das Steak, wenn man es aus dem Ofen nimmt, eigentlich fertig und medium gar. Es fehlen nur noch die Bratspuren mit dem entsprechenden Geschmack.
Während die Pfanne anheizt, kann sie auch gern zum Anrösten des Brötchens genutzt werden.
Dazu sollte man natürlich ein Brötchen gewählt haben, dass nicht krümelt. Was in der Pfanne bleibt, verbrennt und gibt unangenehme Aromen.
Aber nun ist alles fertig für den letzten Schritt.
Das Fleisch ist nur etwas dunkler geworden und fässt sich an, als ob eine leichte pergamentene Haut drumrum ist. Zur Hautpflege kommt etwas hocherhitzbares Öl drumrum.
Und dann geht es in die hocherhitzte Pfanne. Das kann ruhig etwas rauchen.
Die Bratrillen kamen vom kleinen Rost. Keine 30 Sekunden braucht das Fleisch in der Pfanne. Man muss nur aufpassen, dass es nicht verbrennt.
Und nebenher bereitet man das Brötchen vor.
Schön gleichmäßig gebräunt. So muss das sein.
Auf der Unterseite befindet sich etwas Grillsoße nach Wahl. Darauf kommt das Steak.
Darauf kommt jetzt der angemachte Krautsalat.
Wer mag, gibt noch etwas Grillsoße darauf.
Zuoberst kommt dann die zweite Brötchenhälfte und es kann serviert werden.
Natürlich sei, auch wenn er sich hinterher schlechter isst, der Burger auf seine Rosigkeit getestet. Also her mit dem großen Messer.
Kein weiterer Kommentar. Nur noch Genuss. Guten Appetit.