Es ist doch immer wieder verwunderlich, was manchmal so passiert. Da bringt man mal zwei Infos in einem Artikel unter und schon werden die von den Lesenden auch noch miteinander verknüpft. Nur, weil zwei Infos in einem physischen Kontext stehen, müssen sie nix miteinander zu tun haben. Zumal ich auch noch wesentliche Teilaspekte vorenthielt, deren Unkenntnis zu falschen Schlüssen verführte. Deswegen an dieser Stelle mal grundsätzlich zu Protokoll: Nur, weil ich etwas gern esse, heißt das noch lange nicht, dass ich es oft esse. Im Gegenteil. Die Erfahrung zeigt: Ständig nur Lieblingsessen stumpfen ab, machen die Ernährung langweilig. Ich „übersättige“ mich schnell an „Lieblingsessen“. Wobei: Ich „übersättige“ mich schnell an immer wieder dem gleichen Essen. Wer meine Essenberichte aus den Restaurants in den letzten Jahren verfolgt hat, wird das bestätigen können. Es gibt zwar wiederholte Besuche im gleichen Restaurant (die Auswahl hier in der Gegend ist nicht so sehr groß und wird auch immer kleiner), aber die Gerichte sind (meist) immer andere. Ausnahmen bestätigen die Regel und so manches „Tagesgericht“ zeigt, dass ich die Karten schon durch und Abwechslung erhoffte. Das heißt nicht, dass die gegessenen Gerichte schlecht waren! Okayyy, manche doch. Aber auch gute oder sehr gute Essen habe ich selten wiederholt.
Unter dem Aspekt habe ich auch mal wieder was – für mich – neues probiert. Eine Süßspeise aus Soja, von der ich nicht genau weiß, ob sie einen Pudding oder einem Joghurt nachempfunden ist. Die Konsistenz erinnert eher an Sahnepudding, der Geschmack (und die Zutatenliste) sprechen eher für die Joghurt-Variante. Was an den veganen Joghurtkulturen liegen könnte. Und an den zugesetzten Säuren. Interessant finde ich nur immer, wenn das – auch in anderen Produkten – auftaucht, die Zutat: gemahlene extrahierte Vanilleschoten. Letztendlich ein Abfallprodukt aus der Vanille-Extrakt-Herstellung, das wirklich nur wegen der Optik, und nur wegen der Optik, in den Produkten enthalten ist. Am Geschmack haben diese ausgelaugten Schoten, die früher vermutlich auf dem Kompost gelandet sind oder verheizt wurden, keinen Anteil. Die Aromastoffe aber auch nicht. Das Produkt, das ich da hatte, und auf dem „Vanille Geschmack“ drauf stand, wies keinen künstlich anmutenden Vanillin-Geschmack auf. Nicht, weil es nicht drin war, aber es war so wenig, dass doch ein anderes Aroma überwog.
Meine Erfahrungen mit Sojaprodukten sind dürftig, und mit „fermentierten Sojaprodukten mit Vanillegeschmack“ erst recht. Aber der Hülsenfruchtgeschmack kam doch deutlich durch und verflüchtigte sich auch bei zunehmender Leerung des Bechers nicht. Manchmal gewöhnt man sich ja an derartige leichte Fehlaromen und bemerkt sie dann nicht mehr. Es blieb. Insofern stellt man sich bei der Bewertung die immer wieder gern gestellte Frage: Macht man den Vergleich mit einem Original-Produkt (Naturjoghurt mit Vaniellegeschmack) oder sieht man es als eigenständiges Produkt. In letzterem Fall hätte es mehr Chancen als in der Funktion als „Ersatzprodukt“, weil es dann eben nicht auf die Unterschiede ankommt sondern eigene Qualitäten eher eine Rolle spielen. Das Marketing ist aber eher bei ersterer Situation. Schade. Einfacheres Marketing, schlechtere Produktbewertung.
Keks
Im erhaltenen Erbe fand ich noch 2 Packungen Kekse, genauer gesagt Butterspritzgebäck einer Supermarkthausmarke. Sie waren mal sehr geliebt, und wurden einzeln zur Kaffeezeit verziert mit ein paar Früchten (oder Konfitüre) und etwas Sprühsahne. Ich erinnerte mich an Zeiten, wo ich sie gern in Tee oder Kaffee tauchte und dann vollgesogen verzehrte. Lang ist’s her. Man musste immer aufpassen, dass man sie nicht zu lange eintauchte, sonst zerfielen sie bei dem Vorgang. Meist wurde nur ganz kurz geditscht.
Die Angabe „mit 35% Butter“ scheint ein Qualitätskriterium zu sein. Und ich unterstelle, dass in frühen Jahren auch wirklich diese 35% Butter im Gebäck enthalten sind. Heutzutage wird man aber beschissen. Aber auch aufgeklärt.
Butterreinfett irgendwie mit Butter zu vergleichen (kulinarisch und auch als Zutat) ist großzügige Augenwischerei. Die oben gemachte „Rechnung“ (29% Butterreinfett entspricht 35% Butter) bezieht sich allein und rein auf den Fettgehalt. Butter besteht zu ca. 82% aus reinem Fett, und wer nachrechnet, wird feststellen, dass 29 ziemlich genau 82% von 35 ist. Aber: Die restlichen 18% Butterbestandteile werden uns vorenthalten. Butterreinfett, auch als Ghee, Butterschmalz, Butaris u.a. bekannt, ist von den sonstigen Bestandteilen befreite Butter. Als Produkt ewig haltbar (im Ggs. zu Butter) und es wirkt sich auch negativ aufs Mundgefühl aus. Letzendlich kann man eine Aussage auf der Packung eigentlich nur so beantworten:
Sonntag Mittag
Es gab sich mal wieder die Chance für einen Ausflug. Und wir haben einen schönen Tag erwischt. Wobei das „wir“ mittlerweile eine andere personelle Zusammensetzung hat. Essen mit Aussicht.
Dabei stand ich am Rand der Terrasse, auf der ich zuvor lecker gespeist hatte. Also etwa dort:
Das Wasser nennt sich übrigens Krüselinsee. Die Bäume stehen im brandenburgischen, das Wasser gehört noch zu Mecklenburg-Vorpommern.
Aus Gründen habe ich mich diesmal für das Bauernfrühstück entschieden. Es war eine gute Wahl. Alles recht übersichtlich, innen schöne Bratkartoffeln. Was will man mehr.
Zugegeben, ich hätte es vor dem Fotografieren des 2. Bildes ruhig anschneiden können. Es war übrigens, was auch fast zu erkennen ist, ein eher klassisches Bauernfrühstück. Das Omlette wurde separat gebraten und dann mit Bratkartoffeln „gefüllt“. Die moderne Variante erinnert eher an eine Fritatta, wo über die bratenden Kartoffeln eine Eiermasse gegeben wird, die dann zum Stocken gebracht wird.