Zarte Premieren

Twitter ist – bei aller Kritik an der aktuellen Situation – immer noch ein Quell angenehmer Unterhaltung. Als altem Aphorismensammler kommt einem die kurze Form sehr zugute, zumal ich es mir auch gar nicht erst angewöhnt habe, Threads zu lesen. Threads bei Twitter sind das gleiche wie Sprachnachrichten bei WhatsApp. Nun fängt zwar Twitter auch mit Sprachnachrichten an, da fehlt dann noch der passende Vergleich.

Zu einem irgendwann mal aufgeschnapptem Tweet habe ich mal ein Foto gemacht, denn nichts erreicht das Hirn besser als ein Bild. Mozzarella - Der DrinkNoch schneller gehts nur mit Gerüchen, aber daran scheitert dieses Internet ja noch. Auslöser zu diem Bild war ein Tweet, der fragte: „Was macht ihr eigentlich mit den weißen Kugeln, wenn ihr den Mozzarella getrunken habt?“ Steigerung war der (hoffentlich fiktive) Anruf beim Rettungsdienst, der einen Notruf daraus generierte, dass er aus Versehen beim Mozzarella-Trinken eine der weißen Kugeln verschluckt hatte. Irgendwie mein Humor. Das gehört in die gleiche Kategorie, die der kulinarische Tipp, dass Schnecken sehr viel knackiger munden, wenn man vor dem Verzehr den schleimigen Inhalt entfernt. Oder die Äußerung von jemanden, der aus aphrodisierenden Gründen vor einer lustvollen Nacht 12 Austern aß, hinterher aber meinte, dass nur 8 gewirkt hätten … Zweitpointe: Vielleicht sind die übrigen vier nur nicht aufgegangen …

Sonntagmittag

Diesmal gings mal etwas weiter nach draußen. Und es war eine Premiere. Zumindest in der aktuellen Konstellation. Ich habe mal etwas tiefer gekramt (weil ich es aber auch wusste, dass es etwas zu finden gab), und stellte fest, dass es ziemlich genau 9 Jahre her ist, dass ich schon mal dort war. Damals mit durchwachsenem Ergebnis. Positiver Nebenbeiaspekt: Der Spargel wurde diesmal nicht knackig serviert. Aber ich hatte ihn sowieso nicht auf meinem Teller, also Hollandaise drüber …

Geschmorter Wels, Gemüse, Gnocchi, SalatNeben dem kleinen Salatbouquet hab es ein paar Gnocchi und ein Stück geschmorten Wels, der es sich auf einem Bett aus Gemüse gemütlich gemacht hatte. Der Fisch war sehr angenehm glasiert und wetteiferte in der Zartheit ein wenig mit den Gnocchi, die diesen Zweikampf aber locker für sich entschieden. Das Gemüse zeichnete sich durch eine angenehme Knackigkeit und Frische aus, war damit dann aber auch – Ironie! – der einzige Grund, weswegen man zum Essen doch Zähne brauchte. Wobei ich da den Salat mal mitmeine.

Ehrlich bin ich bei den Gnocchi nicht wirklich sicher, wie ich sie finde. Für die Vertreter der leichten Fluffigkeit sind es genau die richtigen. Als Symbolbild für das Wort „zart“ gehört wirklich eine Probe dieser Gnocchi daneben. Für Genießer, der auch mal gern auf etwas beißen, sind sie dann allerdings nichts. Als kleine Kartoffelklößchen fände ich ein wenig Biss nicht schlecht. Ich habe schon sehr gute Kartoffelpüree gegessen, das definitiv fester in der Konsistenz war als diese Gnocchi. Aber – wie gesagt – es könnte ja zum Konzept gehören. Wie damals vor 9 Jahren der fast rohe Spargel auf dem Teller.

Salat mit Garnelen (24.09.2019)

Tja, nun wird es wohl demnächst hier etwas anders los gehen. Nachdem ich gestern bei einer Ernährungsberatung war und auch ein paar Hausaufgaben mitgenommen habe, werde ich mich am Wochenende mal an die Planung meiner künftigen Ernährung machen. Die zeitliche habe ich werktags schon mal durch, leider hat das zur Folge, dass ich nicht mehr mit den Kollegenden zu Mittag essen kann. Genaueres gibts dann später dazu. Interessant in dem Zusammenhang war auch ein kleiner Fakt der mit mitgegeben wurde: die vielerwähnte 18-Uhr-Essensgrenze scheint nach er mich ereilenden Philosophie Humbug zu sein. In dem Studienmaterial steht 21 Uhr als Ende der letzten Mahlzeit. Inwiefern das ggf. schon individualisiert ist, weiß ich allerdings nicht.

Als Überspannungshandlung zur gestrigen Beratung gab es heute Salat. 😉 Wobei: ein bisschen ernsthaft gut sollte dieser wohl durchaus sein. Gerade und auch, weil da Ei, Garnelen und Mozzarella mit dabei sind. Stichwort Eiweiß. Die beigelegten Kohlenhydrate in Form eines Brötchens habe ich erst hinterher gegessen (und die Reste des Dressings damit aufgeditscht). Das scheint eine der grundlegenden Regeln meiner neuen Ernährung zu sein: Kohlenhydrate immer erst nach dem Eiweiß zu sich nehmen. Und dann ist sogar mal eine Cola erlaubt, wenn ich vorher ein Hamburger Steak mit Linsengemüse gegessen habe. 😉
Mehr dann spätestens in der kommenden Woche. Bleiben Sie dran … 😉

Salat mit Meergetier (06.08.2019)

Luftig locker leicht und damit passend zum heutigen Wetter gab’s Salat. Da es draußen aber schauert und gewittert wird’s wohl doch eher an der kulinarischen Abendeinladung liegen, dass ich mich mittags etwas zurück hielt.

Knackiger Eisbergsalat, Ei, Möhrenstifte, Mozzarellamurmeln, Tomatenspalten, Paprikagewürfeltes und Garnelen(?), Shrimps(?), Gambas(?) oder wie man dazu sagt.
Von dem Salat eines großen Fischbraters gibt es auch eine „Wintervariante“. Vielleicht denke ich mal dran in ein paar Monaten und zeige euch den Vergleich. Die Paprikawürfel sind dann mariniert, vermutlich konserviert, und noch kleinteiliger. Salat gibt’s dann auch weniger. Aber das werden wir dann ja sehen.

Salat (26.06.2019)

Bei den aktuellen Außentemperaturen isst man zum Mittag auch mal was leichtes. Gemischter Salat mit Garnelen waren die Variante der Wahl. Im Hinblick auf den Tages-Tipp, viel Wasser zu trinken, bietet sich sowas an, da Wasser in zwei wichtigen Aggregatzuständen mit dabei war: schnittfest (Tomate) und knackig (Eisbergsalat). Das übliche fest, flüssig, gasförmig kann ja jeder.

Durch die Eispalten, Mozzarellamurmeln und das erfrischende Dressing wurde mitsamt dem Brötchen doch eine sättigende Speise daraus.

Wenn nicht solche Salate immer so schweineteuer wären, man würde die viel öfter genießen.

Mischen possible (1 & 2) (aktualisiert)

Was leckeres zum Essen kommt meist aus dem Kochgeschirr, wenn man ein paar wohlschmeckende Zutaten schwungvoll und passend miteinander kombiniert, sie (i.w.S.) kochend veredelt und zum Schluss noch schön abrundet. Ein paar grüne Kräuter obendrauf wirken auch appetitanregend. Und man kann fast alles mit Käse überbacken und es wird noch besser. 😉
Schalotte, Kartoffel, Fenchel, Spitzkoch
Darf ich vorstellen: Die Zutaten. Es fanden sich ein paar Kartoffeln und ein paar Schalotten, dazu ein Spitzkohlrest und eine Fenchelknolle. Das wird was.
Kartoffeln anbraten
Als ersten werden die Kartoffeln angebraten. Optik und Geschmack werden es danken. Ein wenig Salz kann man ihnen schon mitgeben.
Kartoffeln schön gebräunt, aber noch fast roh
Schöne Kartoffelbratstücke. Die sind aber noch so gut wie roh, was aber nicht schlimm ist. Vom Fenchel habe ich erst die oben rausstehenden Stiele klein geschnitten.
geschnittene Fenchelstengel dazu
Den Rest der Knolle habe ich dann auch klein geschnitten. Das feine Grün von eben legte ich aber beiseite.
die Fenchelknolle grob zerteilt
Da später auch noch etwas Kohl in die Pfanne kommt, kann man die schon mal wappnen und für die gute Verdauung (und den guten Geschmack) etwas Kümmel mit dazu geben.
Der Kohl wird kommen, also Kümmel dazu
Die Schalotte soll auch nicht vergessen werden. Sie hätte etwas mehr Bratspuren abbekommen können (aber nicht müssen).
Die Schalotte könnte sicher auch früher
Der Kohl soll auch nicht vergessen werden.
Der Kohl in mundgerechten Stücken
Fast spontan fiel mir noch etwas Schinkenspeck in die Hand. Der wurde klein gewürfelt und auch noch der Pfanne übergeben.
Noch ein paar Schinkenwürfel
Zur besonderen Würze fand sich noch etwas geräucherter Paprika.
Paprika
Alles wird zwischendurch immer mal wieder durchgeschwenkt und dann mit einem Deckel versehen. Nun darf eine Weile kleine Hitze auf die Pfanne einwirken, bis die Kartoffeln gar sind. Wer dem Pfanneninhalt nicht genug Feuchtigkeit zutraut, darf ein bisschen Wasser vor der Bedeckelung zugeben. Aber nicht mehr als eine Espresso-Tasse voll.
Deckel drauf
Die Kartoffeln sind gar, alles andere auch. Aber ich habe da noch etwas Mozzarella rumliegen.
Die Kartoffeln sind gar
Als wird der gut durchgeschwenkte und durchgerührte Pfanneninhalt in eine Auflaufform gegeben und mit zerzupftem Mozzarella abgedeckt. Im Nachhinein könnte man auch weniger nehmen oder anderen Käse oder eine Mischung …
In eine Auflaufform umgefüllt und mit zerrupftem Mozzarella abgedeckt
Aber wenn es dann nach einer knappen Viertelstunde aus dem 180°C heißen Umluftofen kommt, sieht es doch recht ansprechend aus. Die Zeit richtet sich nach dem gewünschten Bräunungsgrad.
Nach dem Überbacken
Allerdings gibt der Mozzarella doch sehr viel Flüssigkeit von sich. Deswegen könnte man auch gut einen anderen Käse probieren. Oder noch etwas mit dem Pfanneninhalt anstellen, dass er in der Auflaufform noch gut Feuchtigkeit aufnehmen kann.
Das Grünzeug ist das Fenchelgrün, also am Anfang beiseite legen
Das Grüne obendrauf kommt vom Fenchel. Lecker. Und so einfach. Man muss sich nur trauen. Und wohlschmeckende Sachen wohlschmeckend miteinander verbinden und wohlschmeckend zubereitet. So einfach ist Kochen. 😉
Ergänzendes Update
Ihr glaubt doch nicht, dass ich den ganzen Pfanneninhalt in eine einzige kleine Auflaufform gepresst habe? Da war noch was übrig. Außerdem muss man ja solche Überbackungen nicht immer nur in einer solchen Form machen. Hitzebeständige Tassen tun es auch.
2 Tassen für den Auflauf
Jetzt könnte man das Gericht anders benennen (Warum eigentlich „anders“? Bisher hatte es noch keinen Namen. – Der Server). Irgendwas mit Schafskäse-Cappuccino einer Kartoffel-Spitzkohl-Fenchel-Pfanne. Oder so.
Pfanneninhalt in die Tassen
Die ausgekühlten Reste aus der Pfanne kommen in die Tassen.
Schafskäsebrösel oben drauf
Obendrauf brösele ich etwas Schafskäse. Im Nachhinein würde ich eine Mischung aus Schafskäse und Mozzarella empfehlen. Wie man sowas auch immer mischt …
Nach dem Aufenthalt im Heißluftofen
Weil der Pfanneninhalt mittlerweile kalt war, waren die beiden Tassen ca. 20 Minuten bei 180°C im Umluftofen. Ich könnte mir einen kleinen(!) Klecks Honig auf dem Schafskäse – also wirklich nur ein paar Tropfen – ganz lecker vorstellen.
Nach dem Aufenthalt im Heißluftofen
Das grüne Zeug lag offensichtlich zu lange einfach so in der Küche. Ist es auch leicht angewelkt, immerhin ist es noch grün. Und etwas nach Fenchel schmeckte es auch noch.

Der Burger als Amuse Gueule

Wie wäre es mal mit einem Caprese Burger? Besonders aufwendig und schmackhaft. 😉
Eine halbierte Datteltomate, ein Mozzarellakügelchen, ein Basilikumblatt, ein Zahnstocher und ggf. noch ein Tropfen guten alten Balsamico-Essigs:
Capreseburger
Salz und Pfeffer kann man je nach persönlichen Bedürfnissen natürlich auch noch verwenden. 😉
Ach ja, und ganz wichtig: Den Zahnstocher nicht mitessen!