Sie hatte zwar etwas in sich, was ich eigentlich nicht so mag, aber durch den allgemeinen kräftigen Geschmack gingen die Maiskörner kulinarisch erfreulich unter.
Nun unterstellt Chili zwar eine gewisse Schärfe, aber da ist es in und um das Einkaufscenter weit verbreitet, dass dem meist nicht so ist. Im Bestreben, möglichst breiten Massen zu gefallen, wird allgemein dezent gewürzt, egal, ob Salz, Chili oder ähnliches.
Geschmeckt hat es aber trotzdem, eine versteckte Schärfe war dabei, aber auch gut versteckt. Ansonsten war die Suppe auch recht aromatisch, eben das, was passiert, wenn Rinderhack, Käsecreme, Kidneybohnen, Tomaten, Paprika, etwas Chili und der unsägliche Mais (ich ess‘ ja alles vom Mais – Popcorn, Polenta, Nachos, die kleinen Kölbchen in den Mixed Pickels – nur keinen puren Mais) zusammen eine schöne Suppe ergeben.
Schlagwort: Rinderhack
Frikadelle exotisch – Ein Versuch
Nun gehören Bouletten nicht unbedingt zu meinen Lieblingsgerichten. Ab und an habe ich zwar mal einen Jipper drauf, aber welche selber zu machen, dazu hat es bisher nicht gereicht. Das liegt vermutlich auch an meinen Vorbehalten Hackfleisch gegenüber. Ich habe nichts gegen Hackfleisch, so ein schönes Hackepeterbrötchen ist doch sehr lecker und ein richtig zubereitetes Tartar auch, aber dann hörst auch schon auf. Boulette, Frikadelle, Hackbraten, … Wenn ich die Wahl hätte, würde ich wohl meist was anderes nehmen. Außer, das andere ist Mais. Wobei ich vom Mais eigentlich alles esse: Tortilla, Nachos, Polenta, selbst Minikolben in den Mixed Pickles; nur Mais als solches mag ich nicht. Aber das nur nebenbei.
Vor einiger Zeit las ich mal ein Rezept für fernöstlich angehauchte Königsberger Klopse. Ein paar der dortigen Aspekte interessierten mich, und weil der Weg vom Klops zur Boulette nicht so sehr weit ist, wollte ich es mal in der Form probieren. Allerdings galt es für mich, auch einiges dazu zu lernen. Soooo viele Bouletten hatte ich noch nicht zubereitet.
- Wenn man mal eine kross gebratene Zitrone essen möchte, sollten man zu viel frischen Ingwer in eine Boulette geben.
- Zutaten, die sonst eigentlich nicht in einer Boulette enthalten sind, sollte man sehr fein hacken. Sehr, sehr fein …
- Nicht jedes trockene Brot taugt als Paniermehl. Wobei die geschmackliche Variante nicht uninteressant ist.
- Außerdem fällt mir jetzt, bei der Niederschrift dieses Beitrages auf, dass ich vermutlich auch etwas weniger Knoblauch hätte nehmen können (börps – Tschuldigung …)
Das Bild zeigt die Zutaten, die über Salz, Pfeffer und etwas Exotic hinausgehen. Genauere Infos folgen später.
Beim Durchkneten der Masse habe ich zwei Punkte festgestellt. Punkt 1 (s.o.): Die Zutaten sind zu grob geschnitten. Und Punkt 2: Nimm ein Ei mehr …
Wer im Übrigen keine rohen Zwiebeln in der Boulette mag, kann die vorher in einer Pfanne leicht anschwitzen. Er kann auch etwas Öl über die Röllchen, diese in ein kleines Gefäß und alles 30 Sekunden in die Mikrowelle geben. Ergibt röstfrei angeschwitzte Zwiebelröllchen.
Dass man zum Braten ein wenig Öl in der Pfanne erhitzen sollte, weiß mittlerweile jeder, oder?
Wer gewürzte Hackfleischmasse nicht roh kosten will, macht einen kleinen Klops und brät ihn durch. Gebraten schmecken die Dinger sowieso anders als roh.
Die Optik stimmt schon mal, aber etwas anderes war auch nicht zu erwarten.
Man kann auch die Seitenflächen anbraten.
Spätestens hier war klar: Die Einlagen hätten feiner gehackt werden sollen.
Nun wird es ernst. Nach dem ggf. notwendigen nachwürzen kommen die richtigen Frikadellen in die Pfanne. Form egal, nur die Dicke sollte halbwegs gleich sein, wenn sie gleich schnell braten sollen.
Herrlich, diese Optik. So eine Gusspfanne ist schon gut für sowas. Und nicht ständig immer alles umdrehen. Beim Braten braucht man innere Ruhe. Nix antouchen, nix andauernd umdrehen, in Ruhe braten lassen und nur einmal umdrehen.
In einer zweiten Schicht wurde dann der Rest der Masse abgebraten.
So ein vorgewärmter Teller hilft beim Warmhalten.
Punkt 1: Selbstgemachte Bouletten haben gegenüber den fertigen Industriebouletten u.a. auch den Vorteil, dass ihr Teig gröber ist und nicht zu fein gecuttert. Find ich besser. Außerdem sollte man – aber das habe ich, glaube ich, schon mal erwähnt – Einlagen möglichst fein hacken.
Es ist zwar etwas vielfältiger im Mund, wenn man zwischendurch auf ein Zwiebelstück (links) oder ein Ingwerstück (Mitte) beißt, aber die Aromen können sich auch gut etwas weiter verteilen. Auch die Schärfe der Jalapenos, die als Mitreisende beim „Brot“ mit in den Teig kamen, wäre etwas verteilter auch sehr angenehm gewesen.
Apropos „Brot“: Was macht Ihr eigentlich mit den doch sehr kleinteiligen Resten aus einer Snyders-Prezel-Tüte? Ich habe sie in diesen Boulettenteig gegeben. Aromatisch gesehen war die Idee nicht so schlecht. Ich hätte es nur feiner mahlen sollen.
Gut passen zu einer Boulette ist auch immer etwas Raucharoma. Wie man das hinein bekommt, dafür gibt es verschiedenste Wege. Die einfachsten sind die Beigabe geräucherter Fleischanteile. Oder geräuchertem Salz oder Paprika. Oder, und damit kommen wir dann wieder zu den südostasiatischen Königsberger Klopsen, man nimmt geräucherten Tofu dafür. Wie in diesem Fall. Das kann man machen. Man kann auch geräucherten Speck nehmen.
Drei-Etappen-Essen
Nicht jede Soße, die aus Hackfleisch und Tomaten besteht, ist auch gleich eine Bolognese. Deswegen lasse ich die Bezeichnung auch mal weg, wobei: Sehr viel mehr (außer Gewürze) war wirklich nicht drin. Aber das ganze Essen ist eher ein Gericht á la Rumfort, weil eigentlich alles irgendwie rum lag und fort musste. Geplant war, wie meistens, etwas anderes.
Ein paar Tomaten, solange sie noch Geschmack enthalten, habe ich eigentlich immer im Hause, ergänzt waren diese durch ein paar kleine Paprikaschoten. Die Verzehrung schon sich aber immer weiter nach hinten, so dass ein Blick auf die gelagerten Früchte irgendwann ergab: Also, entweder alles gleich verarbeiten oder morgen wegschmeißen. Ich habe mich für das Verarbeiten entschieden. Das mache ich ja nicht das erste mal, hier ist ein Rezept, dieses Mal habe ich zwei Schalotten genutzt und mir das Pürieren gespart.
In Vorbereitung auf den nächsten Dreh von EiTV wollte ich etwas mit Hackfleisch ausprobieren, und so erwarb ich eines Montags 250 g Thüringer Mett und ebensoviel Beefmett, natürlich vom Fleischer meines Vertrauens und nicht aus der Kühl- oder Tiefkühltheke. Es ist einfach besser. Zu Hause angekommen ließ allerdings die Lust der Verarbeitung nach, so dass ich das Projekt auf den nächsten Tag verschob. Nur fiel mir dann irgendwann später – ich lag wohl schon im Bett – ein, dass ich am Folgetag abends keine Zeit hatte, da mich eine Dienstreise erst sehr spät nach Hause kommen ließ … Was tun? Einfrieren wollte ich das Hackfleisch nicht. Also sah mich der frühe Morgen in der Küche stehen und eine große Pfanne erhitzen. Dort hinein kam erst etwas Öl und dann das zerbröselte Hack. Es gab übrigens kein Spritzen, ein Wasser ziehen, kein Kochen, sondern nur ein schönes Bratgeräusch mit ebenso schönen Bratspuren. Es lebe das gute Hackfleisch!
Die oben erwähnte Soße darüber zu schütten, alles nochmal gut durchkochen zu lassen, abzuschmecken und dann abzukühlen ist nicht wirklich kompliziert, so landete das Sößchen schnell im Tiefkühler. Schöne Gnocchi dazu, das war der Plan. Die kleinen Kartoffelklößchen sind schon lecker, wenn man sie selber macht (oder einen guten Hersteller erwischt). Ich habe mich für die zweite Variante entschieden. Und heute gabs dann Gnocchi in Tomaten-Hackfleisch-Soße. Mmmmhhh.
Zum Essen macht es sich übrigen gut, Gnocchi und Soße miteinander zu vermengen … Die Trennung erfolgte nur fürs Foto. 😉 Guten Appetit.
Burger nach HM mit Variation vom HN
Eins muss ich sagen: Es ist sicher irgendwo was besonderes, zumal ungewohntes und so auch delikates. Aber es gibt auch anderes, gewohntes, das mindestens genauso lecker ist, wenn es auch ganz anders schmeckt. Bei dieser Bemerkung geht es um den Inhalt eines Glases, von dem mal jemand schrieb, dass es das nur in England oder sehr teuer auf eBay gibt. Ich fand 3,50 € in einem Internetshop, der sich auf britische Produkte spezialisiert hatte, nicht als so hoch, so dass ich es mal probieren wollte.
Worum gehts eigentlich? Vor einiger Zeit wurde ich auf einen Artikel aufmerksam gemacht, in dem der Autor seine Vorstellungen eines perfekten Burgers beschrieb. Nachweislich habe ich zwar auch schon ein paar Burger zubereitet, aber es waren, wenn man es genau nimmt, immer nur Abarten. Aber warum nicht doch mal einen machen, wenn man schon so einen begeisterten Artikel gelesen hat? Brötchen und Rinderhack waren schnell gekauft, der Rest war im Haus.
300 g Rinderhack sollen zwei Burger ergeben. Zum Schluss wird es zwar nur einer und eine Boulette, aber man kann ja was planen. 😉 Das Hack wird gut durchgeknetet. Und durchgeknetet.
Dann wird er laut oben verlinktem Artikel gewürzt. Also nicht. 😉 Ich forme erstmal zwei Bouletten daraus.
Die werden dann flach gedrückt, möglichst gleichmäßig und in die Form des verwendeten Brötchens gebracht, zumindest so ungefähr.
Sie hätten ruhig noch etwas flacher ausfallen können, aber das weiß man dann hinterher besser.
Zwischendurch habe ich meine Grillplatte aufgeheißt und ein wenig eingeölt. Darauf kommen jetzt die Pattys.
Ist genug Platz auf der Grillplatte, lässt sich auch gleich das Brötchen an der Schnittfläche anrösten.
In aller Ruhe werden die Pattys gegrillt, hier, wie auch bei gutem Steak, wird nur einmal gewendet.
Das wird ein schöner saftiger Burger. Wetten, dass …?
Wenn das Brötchen im Randbereich nicht so richtig anrösten will, kann man es jetzt auch in die Mitte und dafür die Pattys zum Garen an den Rand ziehen.
Dann wird der Burger gebaut. Erst die Unterhälfte des Brötchens.
Im Hintergrund steht auch schon die oben erwähnte „Soße“. Die kommt dann aufs Brötchen.
Darauf kommt dann eine Handvoll Feldsalat.
Darauf kommt dann der Burger.
Empfohlen wird dann ein Klecks Ketchup. Da ich keinen im Haus hatte, nahm ich BBQ-Soße.
Und zur Krönung ganz oben dann die andere Brötchenhälfte.
Ich habe mal versucht, den Burger zu halbieren.
Im Original war der Patty nicht ganz so rosa, wie er sich hier darstellt. Aber alles in allem war es eine sehr saftige, würzige und leckere Angelegenheit. Vor allem schmeckte man auch das Fleisch mal richtig als Fleisch. Guten Appetit.
P.S.: Was habe ich jetzt mit dem anderen Patty gemacht? Noch ein ganzer Burger wäre zu viel gewesen, also habe ich ihn so gegessen. Nachdem ich einmal abgebissen und mich ein wenig mit dem Fleischsaft bekleckert habe, überlegte ich eine Verfeinerung. So halbierte ich ihn in halber Höhe.
Da der Patty doch etwas dick war, war das kein Problem. Bzgl. des Rosa-Tones gilt nach wie vor die Bemerkung von weiter oben: Im Original war das Fleisch nicht so rosa.
Durch einen Zufall, dem ich in absehbarer Zeit noch einen Artikel hier widmen werde, hatte ich ein interessantes Salz im Haus, aromatisiert mit Balsamico-Essig. Und das als Burger-Soße stand als Idee ja auch im oben verlinkten Artikel.
Davon streute ich was auf die Schnittfläche.
Und klappte den Patty wieder zu.
Eins muss ich sagen: Auch lecker.