B(ä/ee)renjagd am See (aktualisiert)

Vorschusslorbeeren sind so eine Sache und ein mindestens zweischneidiges Schwert. Da hört man allerlei gutes von einer gastlichen Stätte, und geht dann natürlich mit hohen Erwartungen auch mal hin. Andererseits geht man meist nicht in ein Restaurant, von dem man nur schlechtes gehört hat. Letzteres wird meist gemieden, während bei ersterem dann die Fallhöhe umso höher ist, wenn’s schief geht. Erfüllt aber der gastronomische Betrieb die in ihn gesetzten positiven Erwartungen, ist es dafür umso schöner.
Geleitet von einigen guten Empfehlungen führte uns der Weg zu einer gastlichen Stätte, die es in der Form noch nicht so lange in Neubrandenburg gibt. Das Wetter lud zum Verweilen auf der Terrasse ein, die einen wunderschönen Blick über grüne Teile der Stadt bot. Da wir dort auch nicht die einzigen waren, bemerkte uns der Service schnell und wir nahmen ersten Kontakt auf. Die Bestellung aufzugeben erwies sich als etwas umständlich, da es am Tisch nur eine Menükarte gab. Selbst ein Hinweis auf diesen Umstand führte nicht dazu, dass weitere gebracht wurden. So waren die Merkleistungen der Gäste herausgefordert, die ausgewählten Gerichte ohne Karte im Kopf zu behalten.
Wobei die Speisekarte erfreulich kurz war. Meine These ist ja: „Je kürzer die Speisekarte, desto besser das Essen.“, wobei ich inständig hoffe, dass das dabei erwartbare mehr an selbstständiger Küchenarbeit auch zu einer besseren Qualität auf dem Teller führt. 6 Vorspeisen, 8 Hauptgerichte, ein Dessert plus ein paar Eiskreationen waren zu haben. Und nichts las sich wie das übliche verdächtige Zeug, was einem leider viel zu oft begegnet. Man durfte also gespannt sein.
Die Bestellung wurde aufgegeben und wir harrten gespannt auf das, was uns in Kürze erbauen würde. Handwerklich zubereitet – was länger währt, wird gut. Nach 40(!) Minuten kam immerhin ein kleiner Gruß aus der Küche, eine weiße, leicht würzige Creme, ein paar Weißbrotscheiben und EIN Messer. Preisfrage: Es sitzen 3 Leute am Tisch, wieviele Brotscheiben legt man dem Cremetöpfchen bei? Je nach Größe 3, 6 oder 9 – wäre so meine Logik. Es lagen fünf dabei. Fünf Scheiben, die auch nicht verhehlten, dass sie schon eine Weile auf ihren Einsatz gewartet hatten. Diese hatten ihre Knusprigkeit, die durch eine gepflegte Röstung oder Toastung durchaus angenehmer hinzubekommen gewesen wäre, von ganz allein erreicht.
Die Vorspeisen waren übrigens lecker. Wenn auch einer nicht ganz das bekommen hatte, was er eigentlich wollte, aber er hatte sich auch nicht ganz klar ausgedrückt. Geschenkt. Da ist dem Restaurant kein Vorwurf draus zu machen. Das leicht gehobene Preisniveau der Einrichtung schien sich aber auch unter anderem durch die Größe der Portionen zu erklären. Ein Quäntchen Kulinarik mehr, und es hätte eines Hauptgerichtes nicht mehr wirklich gebraucht. Die kurze Dessertliste hätte stutzig machen müssen. Die Esser bemerkten aber sehr wohlwollend, dass sich die Küchenleistung und das echte Selbermachen und nicht nur Aufwärmen positiv bemerkbar mache. Die Ideen eines Neubrandenburger Anti Pasti-Tellers, einer Fischboulette auf warmem Kartoffelsalat oder einer Pilzpfanne mit Kartoffelkuchen sprechen für den Anspruch und die Philosophie, nach denen hier gekocht wird.
„Frische Bandnudeln“ heißt übrigens nicht „Selbst gemachte Bandnudeln“, dessen muss man sich bewusst sein, wenn man Speisekarten liest. Vielleicht wären es ja weniger gewesen, wenn sie selbst gemacht worden wären, aber sie gingen ob ihrer Menge auf dem Teller zum Teil wieder zurück in die Küche. Die Portionsgrößen in den Restaurants …. aber lassen wir das. Ansonsten war das Gericht schon in Ordnung, wenn auch nur sehr feinsinnig gewürzt. Das zog sich allerdings durch alle drei Hauptgerichte durch: Dezents in der Würzung. Die Spanferkelbäckchen auf dem Linsensalat mit knackigem Gemüse (rohe Möhren eben) überzeugten durch ihren zarten Biss (also die Bäckchen), während Linsen und vor allem die Möhren doch durch ihren Vitaminreichtum auffielen. Die stellenweise aromagebende Minze wäre verzichtbar gewesen, hätte der ganze Salat nach mehr geschmeckt.
Muss ein Hauptgericht, vor allem, wenn es zum Abendbrot verzehrt wird, eigentlich warm sein? Kommt drauf an. Der Tomatensalat war natürlich kühl, die Auberginenwürfelchen darin auch. Aber ein Brotauflauf oder ein mariniertes Maishähnchen? Spätestens bei letzterem – zumal mit Haut serviert – darf man eine gewisse innere Wärme und Ansätze von Knusprigkeit der Haut erwarten. Wenn natürlich schwabbelige Haut und ungares Fleisch zum Konzept gehört haben sollen, haben wir es wohl fehlinterpretiert.
Das Dessert fiel aus. Der Espresso kam, das war schon von weitem zu sehen, formvollendet (also mit dem kleinen Wasser) an den Tisch. Schade nur, dass die Tasse, genau wie auch die Cappuccino-Tasse, bei genauerer Betrachtung verrieten, dass dies an dem Tag wohl nicht ihr erster Einsatz war. Immerhin, der beigelegte Löffel war sauber; schmeckte er doch beim Cappuccino-Schaum-Ablecken irgendwie ein bisschen nach Seife.
Zum Schluss noch was positives: Die Biere waren frisch gezapft, die Cola wohlschmeckend und bei der Fruchtsaftschorle war bei der Bestellung nicht von irgendwelcher Kohlensäure im Wasser die Rede. Die Vorschusslorbeeren verwelken irgendwo in einer Ecke. Bleibt zu hoffen, dass der Koch vielleicht Urlaub hatte (schließlich ist Urlaubszeit) oder irgend etwas anderes zu diesem Ergebnis führte. Vielleicht wechselt die Rethra Seeperle auch regelmäßig die Karte (die Quellen der Lorbeeren sprachen auch von anderen Gerichten) und man sollte die nächste nochmal probieren. Die Grundidee, die hinter dem gastronomischen Konzept steckt, die Philosophie finde ich nämlich gut. Nur die Ausführung …

 
Aktualisierung: Eben war ich mal auf der Facebook-Seite der Gaststätte. Da war, wie der Zufall so spielt, meine Vorspeise abgebildet. So sah die aber bei mir nicht aus, die Gurken fehlten völlig …

Gegrilltes aus Garten, Balkon und See

Grillgemüse gibt es häufiger, aber (fast) alles selbst geerntet? Naja, und irgendwas muss natürlich dazu. Das Stück Lachs ist auch gekauft.
Die Zutaten
Zucchini und Zwiebeln sind aus dem elterlichen Garten, Tomaten teilweise vom eigenen Balkon. Der Lachs kommt aus dem Tiefkühler.
Vor jedes Kochen hat der Gott der Kulinarik das Vorbereiten gestellt. Diesmal wird einiges halbiert, anderes in Ringe bzw. Scheiben geschnitten.
Hälften, Scheiben, Ringe
Alles wird mit Salz, Pfeffer gewürzt und anschließend mit Olivenöl beträufelt.
Salzen, Pfeffern, Ölen.
Nebenbei wurde die Grillpfanne erhitzt. Das geschah allerdings nicht auf volle Pulle, eher so mit halber Kraft. Da die Zucchinischeiben wohl am längsten brauchen, kamen sie als erstes in die heiße Pfanne. Der Lachs braucht laut Packung insgesamt 8 Minuten, die Grilltomaten gehen schnell, nur die Zwiebeln können etwas länger Hitze vertragen. Also kommen sie als zweites in die Pfanne, dann der Lachs und abschließend die Tomatenhälften.
Alles in die Pfanne
Nun heißt es abwarten. Der Lachs gibt den Takt vor. Nach 4 Minuten soll er umgedreht werden. Also erst der Fisch, dann das Gemüse, zum Schluss die Zucchini.
Große Wende
Hat man die Zucchini doch zu dick geschnitten und der Fisch droht, trocken zu werden, kann man ihn auch ruhig mal auf dem frisch gewendeten Gemüse zwischenlagern.
Zwischenlagerung
Nun kann aber auch schon angerichtet werden. Zuvor sei aber erwähnt, dass die Zwiebeln zwischendurch noch eine Bestäubung mit edelsüßem Paprika abbekommen haben. Irgendwann beim ersten Wenden.
Fertig.
Die Kräuter – Schnittlauch und Petersilie – stammen auch vom Balkon. Sommer ist doch was feines. Irgendwie könnte das ganze noch einen Klecks Soße vertragen, aber mir fiel nichts umsetzbares ein. Zum Lachs hätte sicher irgendwas mit Senf, Honig und Dill gepasst, zum Gemüse was auf Joghurt- oder Quarkbasis. Es schmeckte aber auch so. 😉

Versuch mit Kartoffeln (aktualisiert)

Heute mal eine Fotokochstory, bei der ich nicht sagen kann, ob das Ergebnis schmeckt. Spätestens am Ende wird aber auch klar, warum. Der Geschmackstest wird zeitnah nachgetragen.
Kartoffelsalate gibt es viele, normalerweise bin ich nicht so der große Freund davon, aber einzelne Versuche gab es hier ja auch schon, wenn auch erst nach äußerer Anregung. So auch diesmal. Das heißt, dass die Grundidee nicht von mir ist, aber der Rest. Wobei das bei diesem Versuch auch nicht so ganz stimmt. Ein paar Fertigprodukte sind auch noch dabei.
Kartoffeln und Rosmarin
Zu Anfang wurden ein paar rohe Kartoffeln gestückelt. Je nach Größe wurden sie erst halbiert oder gedrittelt und die Stücke dann wie für Kartoffelspalten gesechstelt. Diese Stücke kamen in ein dicht schließenden Behälter.
Rosmarin grob gehackt
Das Rosmarin wurde grob gehackt und dann auch in den Behälter verbracht.
Zutaten im Behälter
Jetzt wird alles mit Salz und Pfeffer gewürzt.
Salzen und Pfeffern
Das Durchschwenken, dass sich die Gewürze gut verteilen, geht noch ohne den Deckel. Ein guter Schuss Olivenöl ergänzt den Behälterinhalt. Dann wird er dicht verschlossen und eine Weile gut gewendet, dass sich Salz, Pfeffer, Rosmarin und Öl gut auf den Kartoffeln verteilen.
Mit Öl benetzt
Auf einem Backblech wird etwas Backpapier verteilt, darauf kommen dann die gewürzten Kartoffelstücke.
Kartoffeln auf Backpapier
Dabei sollte darauf geachtet werden, dass die Stücke nicht übereinander liegen. Alles kommt dann für 25-30 Minuten bei 180°C in den Umluftofen, bis eine angenehme Bräune erreicht ist und ein leckerer Duft die Küche durchströmt.
Gegart.
Der eine oder andere wird es erkannt haben: Das sind eigentlich einfach nur mit Rosmarin gewürzte Kartoffelspalten, die an sich schon recht wohlschmeckend sind. Da muss man aufpassen, dass man sie nicht alle wegnascht, während man die Salatsoße zusammenrührt.
Soße rühren
In dieser Schale befinden sich ca. 2 EL Majonäse und ein Becher (200g) Quark der Geschmacksrichtung Tzatziki (wird natürlich später selber gemacht). Etwas Cayennepfeffer, ein paar Tropfen Zitrone und die öligen Rosmarinreste vom Backblech runden das ganze ab. Dann werden Soße und Kartoffeln miteinander verbunden.
Kartoffelsalat
Und schon ist der Kartoffelspaltensalat auch schon fertig und muss nur noch etwas durchziehen. Das macht er bei der Niederschrift dieser Zeilen gerade, deswegen kann ich noch nicht sagen, wie er schmeckt. Die Ergänzung gibt es dann später.
Aktualisierung: Das gebackene durch die Behandlung im Ofen kommt im fertigen Salat nicht mehr so deutlich zum Vorschein. Entweder, man muss die Kartoffelstücke intensiver bräunen, oder die Soße sollte eher zum Dressing oder zu einer Vinaigrette werden. Ansonsten schmeckt er eben wie Pellkartoffel mit Quark, was durchaus auch lecker, aber nur wenig besonders ist.

Internationale Beziehungen

Essen, vor allem, wenn man es richtig machen will, ist ein Vorgang, der den ganzen Menschen fordert. Nicht nur die Sinne werden herausgefordert, auch das Hirn bekommt einiges zu tun. Und dabei ist nicht nur gemeint, dass man sich mit anderen Tischgästen angenehm unterhalten kann. Dass der Geschmackssinn beteiligt ist, liegt auf der Hand. Aber das meiste, was wir schmecken, schmecken wir nicht, sondern riechen es eigentlich. Also ist auch der Geruchssinn dabei; das Auge isst ja sowieso mit. Da auch die Konsistenz eine nicht unwichtige Rolle spielt, haben wir den Tastsinn auch beschäftigt, vor allem bei den knackigen oder krossen Beilagen hat das Ohr dann auch noch was zu hören.
Und dann kommt irgendwann das Gehirn ins Spiel und das stellt die komischsten Fragen.
„Gibt es in Mexiko italienische Restaurants?“
Warum eigentlich nicht?
„Gibt es auch deutsche Restaurants dort?“
Gute Frage.
Ich war mal in Schwerin in einem Restaurant, da gab es Pizza, Chop Suey, Pasta, argentinische Steaks und sonst noch allerlei. Sowas scheint es auch in Neubrandenburg zu geben, wobei das hiesige ansprechender eingerichtet ist; und auch der Service ist hier, wenn man mal die eine Stichprobe verallgemeinert, ist gut drauf (auch wenn ich schon was anderes gehört hatte).
Rätsel: Chinesisches Restaurant, italienisches Restaurant, französisches Restaurant, gutbürgerliches Restaurant oder irgendwas anderes? Chili con Carne, Mozzarella Caprese, Camembert gebacken, Weinbergschnecken, Mozzarella-Sticks, Nachos Con Picadillo, Steak, Spare Rips, Fajitas Scampi, Holzfällersteak, Spaghetti Bolognese, Pizza Hawaii, Lasange Al Forno, Cordon Bleu, gegrilltes Kängurufilet, Calamari fritti. Na???
Die Gerichte auf der Karte sind durchnummeriert. Irritierend sind zwei Punkte. Die Nummern, die vor den Speisen der Angebotskarte stehen, gibt es auch in der Standardkarte. Und: Die höchste vergebene Nummer für Essen ist die 213. Sicher: Nicht jede Nummer ist vergeben. Und die Beilagen zu den Steaks haben auch eigene Nummern. Knapp 100 Gerichte stehen auf der Karte. Plus die Variationsmöglichkeiten bei den Steaks. Da fällt mir nur ein altes Weistum ein: „Die Qualität von Gaststätten-Essen ist umgekehrt proportional zur Länge der Speisekarte.“
Aber das ist ja das schöne an der modernen Küche: Man braucht keine Köche mehr. Nur noch kundige Bediener der Küchengeräte. Wesentliche Teile des servierten Essens bestand aus aufgebratenen, auffrittierten Convenience-Produkten, selbst die „Grillstreifen“ auf den Schweinemedaillons sahen so aus, als ob sie auch schon vor dem Braten auf dem Fleisch waren. Pommes aus der Tiefkühltüte, Kartoffelspalten aus der Tiefkühltüte, Fleisch war auch tiefgekühlt. Positiv zu bemerken: Das Salatbouquet war frisch. Und lecker. Und auf jedem Teller das gleiche.
Bei knapp 100 Gerichten auf der Karte ist die Chance, wirklich etwas frisch, also von ursprünglichen Zutaten ausgehend, zubereitetes zu finden, sehr gering. Teile der Karte habe ich auch schon bei schlechten Pizzaservices gesehen, für die Gerichte scheint es Systemanbieter zu geben. Wobei, was Essen betrifft, die Kombination „schlechter Pizzaservice“ eine Tautologie ist. Selbst Pizzas, die ursprünglichste der Bring-Speisen, überstehen meist den Transport nicht sinnvoll, sollten sie denn wenigstens beim Absender noch gut zusammengestellt sein.
Das La Paz im Neubrandenburger Windbergsweg ist kein Pizzaservice, obwohl die Karte stellenweise so anmutet. Mexikanische Kochkunst darf man nicht erwarten, wobei die Fertigprodukte handwerklich gut zubereitet wurden. Nicht mehr und nicht weniger. Aber das scheint ja das allgemeine Niveau der Gastronomie in der Region zu sein. Es gilt, die Ausnahmen zu finden, wenn man wirklich gut essen will. Verwechselbar Essen zubereiten kann jeder. Industrielle Vorbereitung sei dank.
Der Cappuccino war übrigens gut. Einen Espresso gab es nicht. Martin war nicht dabei.

Es gibt auch Brasilien ohne WM

Wenn man sich eine Weile mit gutem Essen und Genüssen gefasst und dann auch noch einen Blog darüber macht, dann kommen früher oder später Anbieter von entsprechenden Produkten auf einen zu und bieten das eine oder andere an. Es gibt ja bedeutendere Kochblogs als es der Herdnerd ist, da wird man, soweit ich weiß, auch gern mal ungefragt mit Produkten überschwemmt, da sind dann auch mal Küchenmaschinen oder Eventbesuche mit dabei.
Bei so einem kleinen Blog wie diesem kommen aber auch in regelmäßigen Abständen entsprechende Angebote per E-Mail an. Diese Nachrichten haben oft zwei Punkte gemeinsam: Sie kommen von einer Agentur (und nicht direkt vom Anbieter) und sind so unpersönlich geschrieben, dass ich den Eindruck habe, dass die Absender nie in diesem Blog geblättert haben, und ich die Mails, wenn überhaupt, dann abschlägig beantworte. Aber es gibt Ausnahmen. Ich erinnere mich an einen Salzmischer, über den ich schon seit längerem schreiben will. Das Salz steht schon länger im Küchenregal, aber ich habe es selbst bezahlt und bin demzufolge kein Schmarotzer. Außerdem wurde mir mal irgendwann ein halber geräucherter Lachs aufgedrängt. Der war nicht schlecht, aber darüber werde ich nicht schreiben.
In Anspielung auf meine Betrachtungen über Colagetränke vor ca. einem Jahr wies mich die Agentur eines der erwähnten Herstellers auf ein neues Getränk aus dem Hause hin. Wie es der Zufall so wollte, hatte ich das sogar schon in einer Werbebeilage gesehen und war nicht uninteressiert. Und wenn ich dann zum Einkauf nicht im falschen Discounter gestanden hätte, wäre das Angebot zu spät gekommen. Nun kam es aber gerade recht, und so hielt ich sie irgendwann in der Hand – die Flaschen mit Brazil-Aufdruck, aber ohne Anspielung auf die WM. Eine Flasche landete im Kühlschrank, eine kam auf den Schreibtisch, um ihre inneren Werte preis zu geben.
Wie es der Zufall so wollte, hatte ich gerade auch eine Flasche eines anderen Herstellers (der mit dem eigenen, Erfrischung anzeigenden Gesichts) im Hause, die „nur“ Citrusgeschmack versprach und brachte. Der Brazil-Testkandidat ist da durchaus etwas vielschichtiger. Orange, Mandarine, Grapefruit, Limette und Zitrone haben ihren Anteil am Geschmackserlebnis. Allerdings hätte man von allem wohl doch etwas mehr hineintun können, kommt diese Limonade doch nicht ohne Aromastoffe aus.
Wenn man Citrus-Limonaden mit anderen Geschmacksrichtungen vergleicht, fällt auf, dass sie meist einen höheren Zucker- und damit Energiegehalt haben. So auch bei der Brazil-Limo. Der Kaloriengehalt liegt mit 44 kcal/100 ml leicht oberhalb der Cola-Grenze. Deswegen kann die Brause nur als Genussmittel empfohlen werden. Aber Citrus-Limonaden haben meist noch einen großen Vorteil, und der funktioniert mit der Vita Brazil auch sehr gut: Gerade auch bei der Hitze und dem erhöhten Trinkaufkommen verdünne ich die Limos gern 1:3 mit Sprudelwasser (also ein Teil Limo, drei Teile Sprudel). Das ergibt ein erfrischendes, durstlöschendes Getränk, das in seiner eigenen Geschmacksrichtung eine Bereicherung des sonstigen Angebotes darstellt.