Manchmal steht man vor dem Problem, wie bekommt man eine benutzte Pfanne wieder sauber. Man kann sie natürlich abwaschen, aber wenn die im guten unsauber ist, kann man das gute ja auch noch versuchen, irgendwie zu retten. Im aktuellen Fall habe ich eine halbe Gurke in Scheiben geschnitten (und sie vorher halb geschält) sowie 3 Cocktailtomaten dazugegeben. Salz und Deckel drauf und etwas vor sich hin schmoren lassen, gelegentlich etwas umrühren.
Nach 10-15 Minuten bei schwacher bis mittlerer Hitze sieht das dann so aus wie auf dem Bild. Die Tomaten sind zerfallen, die Gurken al dente gegart. Salz, Pfeffer, Paprika, gern auch ein paar Kräuter (so vorhanden) geben den letzten Pfiff für diesen warmen tomatisierten Gurkensalat. Und immer schön am Pfannenboden rumwischen, damit die Gurken den Geschmack auch gut aufnehmen.
Der Gurkensalat kann dann auf einem Teller anrichtet werden. Er schmeckt so, kann aber auch wunderbar als Beilage dienen. Immerhin muss es ja einen Grund geben, warum die Pfanne nicht sauber war. Und der Grund lag während der hier beschriebenen Zubereitung im 90°C-Ofen.
😉 Guten Appetit.
#fbcb14 – Es ist verdaut
Hashtags haben manchmal doch eigentümliche Abkürzungen, aber wenn’s hilft, die wichtigen Infos zu einem Ereignis zu bündeln und sie sich wenigstens auch noch vom Namen des Ereignisses ableiten, ist es gut. So verbirgt sich hinter der oben genannten Abkürzung das FoodBloggerCamp Berlin 2014, dass am 03. und 04. Oktober in der Bundeshauptstadt, Ortsteil Adlershof, stattfand. Ich weiß nicht, ob die alte DDR-Fernsehhochburg mittlerweile auch eine kulinarische Hochburg ist, es gibt aber eine schöne Kochschule, die für ein solches Treffen wie geschaffen ist. Ein großer Gemeinschaftsraum mit einer großzügigen Küche sowie noch zwei weitere Kochzeilen in einem Nebenraum bieten Raum für mehr. Seminarräume (genauer gesagt: Sessionräume) ergänzen die Lokalität. Was will man mehr?!
Wer mehr über das Camp erfahren möchte, kann sich hier einige Rückblicke durchlesen. Wer alles da war, und was es sonst noch so alles gab, könnt ihr auf der Webseite vom Foodbloggercamp nachlesen, eine schöne Bildershow gibt es auch. Auf einigen Bildern könnt ihr sogar mich entdecken. Viel Spaß beim Suchen.
Was die Veranstaltung selber betrifft, bin ich etwas zwiegespalten. Für mich war es die erste Veranstaltung dieser Art; wer weiß, ob mich die fehlenden Erwartungen in eine falsche Richtung gedrängt haben. So zählte es auf jeden Fall zu den positiven Seiten, auch mal andere Foodblogger kennenzulernen. In den Sessions habe ich auch noch neues Erfahren bzw. anderen (hoffentlich) helfen bzw. zumindest Informationen oder Erfahrungen weitergeben können. Und von diesen Sessions gab es viele. Gezählt habe ich sie nicht alle, aber fast 50 á 45 Minuten werden es gewesen sein, wenn auch nicht unbedingt 50 verschiedene. Über Wildkräuter ging zum Beispiel eine Doppelsession, die Messer wurden auch mehrfach geschärft. Aber ansonsten gab es viele Themen, die für einen Foodblogger eine Rolle spielen (können): Blogsoftware, sonstige Helferlein, Urheberrecht, Moneytarisierung, Verkostungen, Sushi, grüne Smoothies, Essen im Comic, buntes Superfood, Kochbücher usw. usw.
Dass so ein Event auch Geld kostet, ist klar. Die Kochschule musste gemietet werden, die Seminarräume auch, außerdem wollen natürlich die Organisatoren auch bezahlt werden. Hinzu kommen die Zutaten, ggf. das Geschirr usw. usw. 60 € kostete demzufolge der Eintritt für die 2 Tage. So weit, so gut. Obwohl ich in der selten glücklichen Lage war, diesen Eintritt nicht bezahlen zu müssen. Manchmal hat man eben doch Glück. 😉 Aber wenn etwa 60 Leute 60 € zahlen, kommen 3600 € dabei heraus. Das Budget ist eng. Deswegen gab es noch eine ganze Reihe Sponsoren, und es hätte sogar noch einer mehr sein können, wenn der nicht gerade negativ belastet gewesen wäre. Die Sponsoren sorgen für eine gewisse Grundausstattung an Zutaten, Geschirr, Messern, Pilzen, regionalen Spezialitäten u.a. So waren eine große Supermarktkette, ein bekannter Solinger Messerhersteller, eine Porzellanfirma, ein Regionalvermarkter, ein Verlagshaus u.a. als Geld- oder Materialgeber dabei.
Sicher: Die Sponsoren waren vermutlich wichtig, um das Camp zu finanzieren. Vielleicht kann mir auch mal einer schreiben, der weiß, was das Camp an Eintritt gekostet hätte, wenn es keine Sponsoren gegeben hätte. Ich habe irgendwie ein Problem mit deren Existenz, um es mal pauschal zu sagen. Und um die andauernde Aufforderung, um die Sponsoren wie ums goldene Kalb zu tanzen und sie zu lobpreisen. Dafür war mir der Anteil natürlich oder naturnah erzeugter Nahrungsmittel zu klein. Vielleicht wäre eine Bioladen-Kette oder ein großer Biobauernhof aus der Umgebung eine schönere Idee gewesen. Andererseits bestätigt das meinen Eindruck, bei den Foodbloggern ist der Anteil derer, die sich mit dem Thema natürlicher Ernährung befassen, eher unterrepräsentiert. Die Teilnehmerzahl an der Session über regionale Produkte sprach dementsprechend auch Bände.
Solche Themen würde ich mir mehr auf einem Foodbloggercamp wünschen. Theoretisch und praktisch. Wobei die Praxis von meinem Gefühl her auch etwas zu kurz kam. Die Kochstellen waren zwar mit Sessions immer belegt, aber „Basiskurse“ (was ich damit auch immer meine) waren selten: Buntes Superfood, grüne Smooties, Essenboxen, Pasta kochen (fürs Mittag), Frühstück ohne Milch, Obst und Gemüse mit Gewürzen, Verwendung von Spritztüllen, Herstellung von Birnenlikör, Sushi, … Das waren die sicher sinnvollen und interessanten Sessions, die es gab. Aber ich hoffe, mein Gedanke dazu ist auch aus dieser Liste heraus nachvollziehbar. Natürlich leben die Sessions von denen, die sie anbieten und ich hätte ja so einen wie auch immer gearteten „Basiskurs“ geben können. Aber dazu muss man ja auch erstmal wissen, wie so ein Foodbloggercamp funktioniert, aber ich war ja das erste Mal da …
Werde ich mir ein Foodbloggercamp nochmal antun? Jeder hat das Recht auf eine zweite Chance. 😉 Ich bin durchaus am Informations- und Erfahrungsaustausch interessiert, auch wenn mir die Runde eigentlich etwas zu groß war. Aber das ist eher eine persönliche Eigenheit. Ich weiß: Kleinere Runden hätte die vielfältigen Möglichkeiten überhaupt nicht bieten können. Deswegen werde ich mir das nächste Foodbloggercamp, das in erreichbarer Nähe stattfindet (also für mich als Reisemuffel), auch wieder mitnehmen, bei entsprechender Muße vorher werde ich mir auch eine Session ausdenken. Back to the roots. Foodblogger sollten sich fürs Essen, Kochen, Schreiben und Fotografieren in Theorie und Praxis interessieren. Das wäre dann mein Ansatz.
Nomen is omen
Naja, ich und fremde Sprachen. Da sollte ich mich doch lieber auf Deutsch konzentrieren tun. 😉 Oder auf’s Essen (machen). Graues Wetter draußen, absolut keine Lust, einzukaufen, aber eben auch nix besonderes vor, um den Samstag zu überleben. Und irgendwas hat man ja immer da, es ist nur eine Frage, wie man es benennt. In meinem Fall sind das
Jägerbratkartoffeln (Ost) mit ganz, ganz, ganz, ganz jungem Brathuhn
Zugegeben, so etwas als ganz junges Huhn zu bezeichnen, habe ich irgendwann irgendwo diese Woche aufgeschnappt. Leider weiß ich nicht mehr vor und wäre über einen Hinweis dankbar.
Aber nun soll Euch das Essensbild auch auch vorenthalten werden:
Nomen is omen weiterlesen
Low Carb Burger – Ein Versuch
Ja, es ist kein Burger. Ja, es ist komisch. Ja, es sieht zerschossen aus. Ja, es sieht auch blutig aus, es ist aber nur Fleischsaft! Und es ist ein Versuch. Und der wäre mit Kopfsalat-Blättern oder blanchierten Weißkohlblättern besser gelungen. Hatte ich aber nicht im Hause. So. Punkt. Es soll ja nur eine Anregung sein, mal was anderes zu probieren.
Eigentlich könnte man das ganze auch als Kalt-Warme-Kraut-/Salat-Roulade bezeichnen. Irgendwo im Reise-Koch-Fernsehen, ich glaube, bei Herrn Bourdain, habe ich sowas auch mal gesehen, irgendwo aus dem fernen Osten. Aber kommen wir zum hier und jetzt: in Scheiben geschnittenes Gemüse, in Tranchen geschnittenes Steakfleisch (frisch gebraten und noch warm), Salz, Pfeffer, Gewürze, Soßen. Und Blattsalat mit möglichst großen und nicht zu knackigen Blättern.
Tomaten, Gurken, Filetsteak, Salat, (Zwiebeln wären noch eine Idee gewesen). Alles wird zu einer schönen Portion auf das Salatblatt gehäuft, gewürzt und ggf. mit einer Soße der Wahl versehen.
Dann wird alles zusammen geklappt. Bei den flexibleren Kopfsalatblättern kann man versuchen, das Blatt wie bei einer Frühlingsrolle zu falten und um die Füllung herum zu bringen. Ich hatte jedenfalls gleich Appetit und einen guten Biss.
Diese länglichen großen Blätter eignen sich aber auch als essbare Servierlöffel. In dem Fall kommt unten etwas Pickels-Soße (oder was anderes nach Geschmack) hinein.
Darüber kommt das Fleisch. Oder was man sonst noch alles als Füllung machen möchte.
Das Ding kann man auch gut in der Hand halten und dann Abbeißen.
Lecker.
Es muss also nicht immer Salat als Beilage sein. Die großblättrigen Sorten eignen sich auch als direkte Unterlage oder sogar zum Einwickeln. Mal was anderes.
Einfaches auf chic
Wenn man zum Abendbrot einfach nur ein Würstchen mit Senf und dazu einen kleinen Salat essen möchte, dann kann man das natürlich tun. Aber wenn man gerade noch eine Pfanne auf dem Herd zu stehen hat und tief im Kühlschrank ein Glas Original englischer Pickles, dann kann auch was anderes draus werden.
Das halbe Doppelte wird aufgeschnitten – man könnte es auch noch etwas toasten – und die untere Hälfte mit etwas aus dem Pickle-Glas bestrichen/belegt. Darüber kommen ein paar Feldsalate, die natürlich vorher gründlich gewaschen und wieder getrocknet worden sind. Die „Bärentatzen“ und etwas Senf ergänzen den Burger, der oben mit der anderen Brötchenhälfte abgeschlossen wird.
Nun steht nicht in jedem Kühlschrank ein Original-Pickles-Glas. So kann man unten aufs Brötchen auch eine andere Soße der eigenen Wahl streichen. Da ich die säuerliche Note aber sehr angenehm fand, kann man dann den Feldsalat mit einem kleinen Dressing anmachen oder noch etwas Balsamico-Creme oder -Essig mit auf den Salat bringen.
Bleibt noch die Frage, was die Bärentatzen eigentlich sind? Dafür nehme man eine handelsübliche Bockwurst, teile die in drei etwa gleich große Teile, die man dann wiederum der Länge nach halbiert. Diese Schnittfläche sollte möglichst eben sein. An den Enden werden jeweils noch zwei kleine Schnitte platziert. Dann kommen die Stücke auf der Schnittfläche in die heiße Pfanne und werden angebräunt, einmal umgedreht und sind dann verzehrfertig.
Ganz einfach also. Und dann doch mal was anderes. Guten Appetit.
Tüfften mit Geschmack
Bei der Zubereitung von Kartoffeln geht es manchmal auch darum, den Erdäpfeln noch etwas zusätzlichen Geschmack mitzugeben. Die Salzkartoffel ist da wohl das einfachste Beispiel, aber auch die Garung in der Schale – als Pellkartoffel – oder das Anrösten – Bratkartoffel – oder die Zugabe von Kräutern – Petersilien- oder Rosmarinkartoffel – sind durchaus nicht unbekannt. Neulich las ich auch mal irgendwo über geräuchterte Stampfkartoffeln (die gekochten Kartoffeln wurden vor(!) dem Stampfen noch mit heimischen Möglichkeiten geräuchert). Das Dämpfen über oder auch das Garen in einer Gemüse- oder Fleischbrühe sind ebenfalls noch Beispiele der Aromatisierung.
Da mir für die folgende Zubereitungsart die Ideen erst spontan beim Kochen einfielen, gibt es keine Anfangsbilder; aber, wie man Kartoffeln in Würfel schneidet, sollte jedem hinreichend bekannt sein. Zu diesen sollte es neben den eigenen Röstaromen auch noch ein paar fleischliche geben, ohne erst eine Brühe zu ziehen. Die Idee: In einer heißen(!) Pfanne wird etwas Fleisch zusammen mit den Kartoffelwürfeln scharf angebraten, dann alles zum Garen des Fleisches in den Ofen geschoben und abschließend geschaut, was noch zu tun ist. Beim Garen im Ofen tritt ja gern auch etwas Fleischsaft aus, der dann durch die Kartoffeln aufgenommen werden kann. Essenz pur sozusagen.
Genau so wurde es dann auch gemacht. Kartoffeln klein geschnitten, Fleisch in der Pfanne angebraten, Würfel dazu gegeben, Fleisch einmal umgedreht, noch etwas weiter angebraten, alles für eine halbe Stunde bei 95°C in den Umluftherd gestellt und dann der Weltöffentlichkeit präsentiert.
Das Fleisch wurde der Pfanne entnommen und warm gestellt. Danach wurde das Kochgeschirr wieder nachhaltig erwärmt und die Kartoffelwürfel damit fertig gegart. Dabei wurde darauf geachtet, dass sie sich mit den Fleischsaaftresten in der Pfanne verbanden.
Dabei wird der Pfanneninhalt (später dann auch das Fleisch auf dem Teller) gesalzen und gepfeffert.
So wird aus dem Kartoffeln auch mal was völlig anderes. Und wenn man für die Erzeugung der fleischlichen Röststoffe und Säfte nicht irgend ein Fleischstück, sondern zum Beispiel ein Entrecôte vom Fleischer seines Vertrauens nimmt, dann wird das ganze auch zu einer leckeren Mahlzeit, dem eigentlich nur etwas grünes oder der Klecks einer Soße fehlt.
Zart und rosa war das Innenlegen des auch als Rib-Eye-Steak bezeichneten Fleischstücks. So lass ich mir das Abendbrot schmecken. Eigentlich wollte ich ja einen Feldsalat dazu servieren, aber die Kartoffeln lagen schon einige Tage in der Küche und harrten ihrer Zubereitung, so dass sie jetzt dran waren. Der Feldsalat schmeckt morgen auch noch.
Das sieht ja aus wie Kraut und Rüben
Stimmt. Das sind ein paar in robust feine Streifen geschnittene Kohlblätter (man könnte auch was vom Kohl abhobeln) und ebenso klein geschnittene – der Versuch zählt – Steckrübenjulienne.
In der erhitzten und demzufolge heißen Pfanne fanden vor der Kraut-und-Rüben-Invasion noch ein paar Tropfen feinsten Rapsöls wohlwollende Aufnahme. Salz, Pfeffer sowie der mischende und wendende Gebrauch einer Gabel vollenden den ersten Zubereitungsschritt.
Damit das ganze nicht nur bräunt/karamellisiert sondern auch gart, wird es anfangs mit einem Deckel versehen. Aber Vorsicht: Auch dann kann es anbrennen. Gelegentliches Rühren (unter vorheriger temporärer Entfernung des Deckels) hilft, die Entwicklung des Gerichtes in eine positive Richtung zu unterstützen.
Sind Kraut und Rübe al dente gegart, verbessert man das Aroma durch die Entfernung des Deckels und der anschließenden Bildung von Röstaromastoffen.
Jetzt sollte gut abgeschmeckt werden. Zur Finalisierung wird eine hinreichend große Zahl an Eiern verquirlt und gewürzt.
Außer den üblichen Verdächtigen Salz und Pfeffer fanden hier noch etwas Paprika und Chili Einzug. Diese Masse wird dann gleichmäßig über den Pfanneninhalt, der zuvor auch gleichmäßig im Kochgeschirr verbreitet wurde, verteilt.
Für eine richtige Frittata war das wohl zu wenig Ei. Stocken lassen sollte man es aber trotzdem. Schön langsam bei nicht zu großer Hitze. Schließlich soll es einerseits durch garen, anderseits aber auch nicht verbrennen.
Wie ich den Pfanneninhalt dann gewendet habe, kann ich leider nicht sagen.
Das muss jeder für sich selbst hin bekommen. Ich suche nur gerade eine Renovierhilfe für die Küche …
Ab in die Pfanne
Heute gab es mal ein schnelles Abendbrot direkt aus der Pfanne. Und es war kein Steak dabei. Ich wollte mal die angebotenen Schweinefiletmedallions ausprobieren. Aber irgendwas musste noch dazu.
Die Schweinefilets, vom Fleischer bereits vorgeschnitten, waren nicht so der Bringer, ließen sie sich doch nicht noch weiter zu Medallions plattieren. Also kamen sie einfach so in eine heiße, mit wenig Öl ausgekleidete Pfanne. Als sich erste Bratspuren bildeten, kam die Scheibe … tja, was ist das für eine Scheibe? Nun, wer den letzten Artikel hier im Blog gelesen hat, wo gekocht wurde, wird sich an eine der Hauptzutaten erinnern: Wruke (vulgo: Steckrübe). Da ich für die Suppe nur eine halbe verwendet hatte, bot sich die Möglichkeit einer schönen großen Scheibe. Die rieb ich beim Mitbraten in der Pfanne über den sich Bratensatz, ohne sie umzudrehen. Letztendlich wurde die Wrukenscheibe wie ein Steak zubereitet: Nur einmal umdrehen.
Als ich das Fleisch zum Ruhen aus der Pfanne entfernt hatte, kam, um den letzten Bratensatz abzulösen, noch etwas Butter mit in die Pfanne. Da ich den Pfanneninhalt beim Braten gesalzen und gepfeffert hatte, unterstellte ich eine gewisse Würzigkeit in dem, was sich noch im Bratgeschirr befand. Da die Wrukenscheibe vermutlich eher etwas Süße mitbrachte, erfrischte ich das Gericht durch die Anwendung eines guten Löffels Creme fraiche, deren Säure den angenehmen Widerpart bildete.
Auf dem Teller kam dann alles wie oben zu sehen zusammen. Ein paar Kräuter hatten noch den Weg in die Soße gefunden, sie war fast das beste auf dem Teller. Aber auch die Wrukenscheibe, al dente gebraten, konnte als Beilagenidee überzeugen. Und die nächsten Medallions schneide ich wieder selber.
Anderer See, anderer Strand, anderes Erlebnis
Schön zu lesen, dass man nicht der einzige in der Region ist, der sich mit der mehr oder weniger gehobenen Gastronomie beschäftigt. Wobei „beschäftigt“ eher als neutrales Ersatzwort zu verstehen ist; „rumärgert“ wäre auch eine Idee gewesen, oder „aufreibt“. Aber das wäre doch zu wertend gemeint. So war ein anderer Blogger in einem benachbarten Städtchen in größerer Gruppe unterwegs, um negativ aufzufallen. 😉 Gesehen habe ich den beschriebenen Laden auch schon, aber bisher führt der Weg immer vorbei.
Dass man an Seen mit Blick aufs Wasser von einer schönen Terrasse auch ganz andere Erlebnisse genießen kann, soll diese Geschichte zeigen. Wobei es eigentlich etwas ganz anderes zum Abendbrot geben sollte. Ursprüngliche Idee war eine Art Restevertilgung, die durch eine Art Arbeitsessen ersetzt werden sollte. Es gab ein paar Punkte aufgrund einiger Ereignisse in Zukunft und Vergangenheit zu besprechen. Italienisch sollte es werden, aber irgendwie hatten wir kein Glück. Das erste angesteuerte Ristorante war wegen Betriebsferien, das zweite wegen Ruhetag geschlossen. Also suchten wir weiter und wurden fündig. Irgendwie erinnerte das an eine andere Irrfahrt auf der Suche nach Essbarem. Und – um es vorweg zu nehmen – das Erlebnis war durchaus vergleichbar, inkl. Bewertung.
Es war schrecklich. Die Endabrechnung stimmte nicht, die Stühle waren unbequem und es gab keine Crème brûlée. Naja, die Dessertkarte schien eher auf die Tatsache abgestimmt zu sein, dass das Restaurant auch ein Café ist. Bei den Portionsgrößen scheint man auch kein Dessert zu brauchen. Und dass die Stühle unbequem waren, lag vermutlich doch eher an mir … Bei einer gewissen Körperlichkeit werden Sitzgelegenheiten mit Armlehnen manchmal doch etwas eng. Und die Abrechnung stimmte nur von der Zuordnung der Vorspeisen nicht, da sie aber preislich identisch waren, spielte es bei der Summe keine Rolle.
Alles andere – Essen, Atmosphäre und Service – war einfach nur top. Das Wetter ließ es noch zu, auf der Terrasse Platz zu nehmen. Der Blick war wunderbar, über den See in Richtung Stadt oder alternativ in den Sonnenuntergang. Wir saßen gerade und hatten in die Menükarten (leider nicht im Internet verfügbar) geschaut, kam der sehr nette und wie sich im Verlauf des Abends noch herausstellte aufmerksame Service auf uns zu und fragte nach dem Begehr. Vorspeise, Hauptgericht, Getränke. Das übliche eben.
Apropos das Übliche. Die Soljanka war spitze, was sich u.a. dadurch zeigte, dass sie auch eine „Sommersoljanka“ war, der, im Gegensatz zur „Wintersoljanka“ die Säure fehlte. Frische Gemüse sind verfügbar und mussten nicht durch ihre eingesäuert gelagerten ersetzt werden. Die Bruchetta (immerhin wollten wir ja eigentlich zum Italiener) war irgendwie deutsch, aber lecker und gut gemacht. Auf der Rechnung hieß diese Spezialität dann auch wieder Bruschetta, aber das nur nebenbei.
Manchmal wünscht man sich drei Hände. Pasta mit einem schönen Fischfilet ist eine solche Situation. Immerhin bekommt man dafür auch drei Besteckteile: das Fischmesser – Was soll ich denn mit dem Mini-Tortenheber? – für das Filet, die Gabel für alles andere und den Löffel als Hilfe für die Pasta. Dafür wurde er letztendlich aber nicht verwendet, aber die Paprikawürfel und den kleinen Bohnensalat aus der Garnitur könnte damit wunderbar aufgenommen werden. Dem gut zubereiteten Fisch, der Pasta und den übrigen Salatbestandteilen konnte mit viel Vergnügen sowie der Gabel und dem Fischmesser der Weg in den Mund geebnet werden.
Aber auch das andere Hauptgericht konnte sich sehen und schmecken lassen. Der Klassiker „Zigeunerschnitzel mit Pommes“ kam hier in der edleren Version als saftiges Schweinesteak mit einer fruchtig-aromatischen Soße, Pommes und Salatbeilage auf den Tisch. Wer daran mäkeln wollte, muss woanders hin gehen. Dann würde man aber was verpassen.
Unter anderem den Service. Aufmerksam, freundlich, höflich, zuvorkommend und mitdenkend. Nach dem Abräumen des Geschirrs vom Hauptgericht wurde selbstständig nach dem Bedarf bzgl. koffeinhaltiger Heißgetränke gefragt. Der Espresso einer- wie auch der Cappuccino andererseits waren sehr gut (und auch das Wasser war beim kleinen Schwarzen mit dabei). Da zahlte sich wohl aus, dass man auch als Café firmiert. Leere Gläser wurden bemerkt und auf Nachfrage gegen neue, volle ersetzt. Man fühlte sich gut betreut und rundum wohl. Bis auf die Sache mit dem Stuhl, aber der war eben nicht für mich gemacht. 😉
Wer also mal gut und nicht unbedingt teuer, aber dafür mit schönen Blick über den Tollensesee essen möchte, oder einfach nur einen geselligen Abend erleben möchte, der ist beim Seerestaurant und Café Augusta’s in Neubrandenburg, Lindenstraße 6d, an der richtigen Adresse. Bisher für mich auch das einzige Restaurant, dass die Tollensemaräne auf der Karte hat …
Der Bann ist gebrochen, obwohl Fleisch angebraten wird
Da ging ich doch, meinen Wochenendeinkauf durchführend, durch den Supermarkt meiner Samstagswahl und überlegte, was ich schönes zaubern könnte. Noch nicht wissend, dass mich an der Fleischtheke Entrecôte, Clubsteaks und andere Leckereien erwarten, griff ich in der Gemüseabteilung nach einem Suppenbund, einer extra Lauchstange und einer Steckrübe. Es hätte auch ein Spitzkohl sein können, aber irgendwie war mir doch erstmal nach Wruke.
Auch wenn der Anfang fast so aussieht wie in der letzten Zeit öfters, wird es doch etwas anderes. Das sich erhitzende Öl im edelstählernden Kochgeschirr ist Olivenöl, aber das ist vermutlich irrelevant.
Hat es die passende Temperatur erreicht, folgt das Fleisch.
Wenn man eine schöne Brühe machen will, muss man das Fleisch zwar nicht anbraten, aber mir war danach. Eigentlich röstet man für einen idealen Fond das Röstgemüse zuerst an, aber ich hatte nicht so ganz den Elan, das Buch mit dem wissenschaftlichen Kochanleitungen herauszusuchen. Aber die Brühe war auch echt gut, als ich sie vor Jahren mal probiert hatte. Eine der ersten Anweisungen aus dem Rezept war, wenn man Rauchmelder in der Küche hätte, solle man zuerst die Batterien entfernen … Das war wirklich notwendig, aber ich habe keinen Rauchmelder in der Küche.
Wenn sich das Fleisch vom Topfboden löst (von selbst), kann man es umdrehen. Bei Beinscheibe ist es unnötig zu hoffen, dass man die andere Seite auch anbraten kann, aber manchmal klappts.
Es ist übrigens sinnvoll, die Zeit des Anbratens zu nutzen, um das Suppenbund zu putzen und den Gummi bzw. das Band darum zu entfernen. Auch eine grobe Zerkleinerung hat sich als praktisch erwiesen.
Nicht mehr zu sehen sind die Würfel, in die ich den Sellerie zerkleiniert habe. Der Rest ist das Grün der Lauchstange, das Grün der Selleriewurzel und zwei Möhren. Damit nichts mehr anbrennt, wird alles mit Wasser bedeckt.
Die Würzung ist nicht ganz unwichtig.
Salz, Pfeffer, Pfefferkörner, Piment, Lorbeerblatt, …
… eine geviertelte Zwiebel sind gute Aromageber. Aufkochen, Deckel drauf und laaaaaaaangsam vor sich hin köcheln lassen.
Wenn sich das Fleisch fast vom Knochen löst, wird im Topf aufgeräumt. Alles, was man nicht mitessen will, kommt raus. Das bezieht sich im wesentlichen auf das Grünzeug und die Körner. Ich habe es etwas rustikaler gelassen. Die Beinscheibe habe ich auch rausgewischt, ausgelöst und in mundgerechten Häppchen wieder zur Brühe gegeben. Ebenfalls hinzu kamen eine halbe Wruke und zwei dicke Kartoffeln, roh und gewürfelt.
Beinahe hätte ich die Lauchstange vergessen.
Noch einmal wird alles zum Kochen gebracht und dann so lange vor sich hinköcheln gelassen, bis die Wrukenwürfel weich sind. Und schon ist was leckeres fertig.
Gegessen wird sie erst morgen. Der Geschmacksbericht folgt.
Aktualisierung: Die nicht in Dosen abgefüllten Reste habe ich mittlerweile als Abendbrot verzehrt. Es geht doch nichts über einen schönen Eintopf. Bzw. eine schöne Suppe. Freue mich schon auf die gekühlt gelagerten und zur Labung aufgewärmten Reste.