Die letze Woche war – kulinarisch gesehen – eher eine C-Woche. Das war primär nicht als Qualitätsstufe gedacht, stimmt aber trotzdem. Eigentlich war an Convenience-Woche gedacht, aber da gehen die beiden C’s ja Hand in Hand miteinander. Außerdem kam noch ein drittes C (fast) dazu. Nachdem in meiner persönlichen Nähe mittlerweile der zweite Mensch nach Kontakt mit mir coronapositiv wurde (meint: nicht bei mir angesteckt, aber wohl schon infiziert, als Kontakt mit mir, aber noch ohne Symptome und damit bis dato unerkannt), ist meine Nasenschleimhaut vom andauernden Testen so abgerubbelt, ich wundere mich, dass die Stäbchen noch Testmaterial finden. Aber, nachdem es letztes Wochenende massiven Hühnersuppeneinsatz und am Montag die Doppelimpfung gab (C+G) kann mir keiner mehr was. 😉
Zurück zum C im Essen. Es gab etwas, was unter den ständigen Reihen „Eigentlich war es anders geplant“ und „Das musste endlich mal verbraucht werden“ sowie „Das hatte ich länger schon mal vor“ stand. Im Vorratsschrank oxidierte seit einiger Zeit ein Glas „Pilzsoße“ eines bekannten Kartoffelsalatverunstalters vor sich hin, dass einen dringenden Verbrauch anmahnte, und so erwarb ich etwas durchwachsenen Speck und eine Packung brauner Champignons für die Begleitung. Danach las ich, dass die Soße eigentlich für die Beigabe von Fleisch oder Gemüse gedacht war. Aber wer wird schon so engstirnig sein. Der Speck am klein geschnitten zum Auslassen in die Pfanne, dann die grob geschnittenen Pilze dazu, etwas Salz und Pfeffer, später etwas Knoblauch und Zwiebel. Nach alles in der Pfanne ein wenig angegangen war, machte ich den großen Fehler bei diesem Gericht: Ich griff zum Glas mit der Pilzsoße. Hätte ich mal zum Schmand gegriffen, der sich auch im Kühlschrank befand.
Optisch kam das Ergebnis ganz gut daher. Es wurde ein Abendbrot, deswegen die Lichtstimmung auf dem Bild.
Ansonsten kann man sagen, dass die Soße allen pilzigen Geschmack aus dem Gericht rausgezogen und durch ein aromatisches Irgendwas ersetzt hat. Hätte ich mal den Schmand … Aber das hatten wir schon. Warum kauft man auch so’n Zeuch, wenn man doch auch selber kochen kann. Und selbst, wenn nicht. Was habe ich denn auch erwartet? Deren Kartoffelsalate schmecken ja auch nicht nach Kartoffeln (von den anderen „Feinkost“-Salaten ganz zu schweigen), warum sollte die Pilzsoße nach Pilzen schmecken?
Sonntagmittag
Dank der guten Erfahrungen mit Convenience gab es am Sonntag auch was Fertiges aus der Packung, dass nur aufgebacken werden musste: Lasagne. Diesmal mit Spinat und Ricotta als Füllung. Von einer Discounter-Hausmarke. Wobei ich die Recherche unterlassen habe, ob das Produkt evtl. von einer bekannten Markenfirma mit ähnlichem Angebot zum doppelten Preis angeboten wird. Selbst wenn, heißt das noch lange nicht, dass sich die Produkte auch noch gleichen. Meist bemerkt man bei einem Vergleich solcher Sachen doch Unterschiede, spätestens in der Qualität der Zutaten, u.U. auch im Rezept und beim Niveau der Qualitätskontrolle am Ende der Produktion.
Aber genug lamentiert. Die Lasagne kam in den Ofen und wurde nach Vorschrift auf der Packung zubereitet. Es war etwas schwierig, sie aus ihrer Alu-Schale zu befreien, ich habe mir aber alle Mühe gegeben. Schließlich wollte ich sie nicht dierekt daraus essen. Ein wenig Kultur am Sonntag darf auch sein.
Zugegeben, ein wenig verunfallt sieht das aus. Vor allem von der Seite.
Geschmacklich ging’s. Erst dachte ich, die „Bechamel“ war ein wenig mehlkrisselig, aber es war die Spinat-Ricotta-Füllung, die ein Gefühl von modifizierter Stärke auf der Zunge hinterließ. Die Pasta war auch gut. Insgesamt hätte es ruhig etwas mehr Spinat sein können.
Da habe ich vom Pizzaservice schon schlechtere Lasagne mit höherem Anspruch gehabt. Nur, dass dessen Portionen mindestens doppelt so groß war. Bleibt das Fazit: Selber machen ist immer besser als Convenience und das, was einem heutzutage angeboten wird, ist ein guter Grund, kochen zu lernen.