Mediterrane Hoffnung auf Sonne

Ehrlich gesagt hat das nachfolgende eigentlich nichts mit Sonne zu tun. Eher im Gegenteil: Wenn ein Teil der Zutaten etwas mehr Sonne bekommen hätten, wäre es wahrscheinlich noch besser geworden. Aber egal. Es war auch ein wenig Soulfood, zumindest in der Funktion. Irgendwie muss ja Stress anderswo ausgeglichen werden. 😉
Viele gute Gerichte fangen damit an, dass in einer Pfanne in etwas Öl eine Zwiebel angeschmort wird. Oder wie hier Zwiebel mit Knoblauch. Das konnte ruhig gleichzeitig passieren, denn es sollte nicht zu schwarz werden. Deswegen auch die etwas vergrößte Menge des Öls. Aber es war das gute Olivenöl, dass nicht sehr hoch erhitzt wurde, aus verschiedenen Gründen.

In die Pfanne kamen dann auch ein paar gekaufte Gnocchi. In dem Zusammenhang fällt mir auf, dass ich sie bisher eigentlich immer nur gebraten gegessen habe, höchstens einmal gekocht, was wohl eigentlich die Standardzubereitung wäre.

Auch ein Grund, weswegen ich mich schon auf den Sommer freue: Da ist die Tomatenvielfalt größer. Wenn ich mich richtig erinnere, habe ich mal ein sehr buntes Tomatengericht gezaubert … Sowas will ich unbedingt mal wieder machen.

Die Tomaten wurden geachtelt, die große, fleischige in etwas ebensogroße, aber sehr viel mehr Stücke geschnitten.

Und, wer hätte das gedacht, alles kam mit in die Pfanne. Die Gnocchi sollten zu diesem Zeitpunkt schon ein wenig Farbe genommen haben.

Nach den roten Klassikern auch die dunkle Tomate.

Der Rest ist klassisch. Alles gut würzen, durchschwenken und soweit garen, wie man möchte.

Da half nur noch anrichten.

Ein lecker fruchtiges Gericht mit Gnocchi. Und durch Auswechslung  der Gemüse auch so vielfältig …

Roh und zerkleinert und aus Versehen beinahe vegan – Das selbe in grün, Teil II

Nachdem es „Das selbe in grün“ eigentlich schon mal gegeben hatte, mir aber – ehrlich gesagt – nicht so mundete, heute dann ein zweiter Versuch. Die Hauptrollen auch hier: Gurke, Grüne Paprika, Erbsen. Und ein paar grüne Weintrauben. Und Knoblauch.
Ich glaube, es ist sinnvoll, wenn man einen Mixer hat. Mit einem Pürierstab sollte man alles etwas kleiner schneiden. Vermutlich.

Eine ganze Salatgurke, grob zerteilt, was den Weg in den Mixer.

Das gleiche gilt für die grüne Paprikaschote.

Eine Packung Zuckerschoten kam auch hinzu.

Zur Abrundung des Geschmackes habe ich mir überlegt, ein paar Weinbeeren mit hinein zu geben.

Die Sache mit dem Becher war keine gute Idee, da der Pfeffer, der da mit drin ist, durch das Olivenöl nicht wirklich aus dem Becher kam. Salz ist auch noch mit drin. Alles vier kommt aber in den Mixbecher.
Dann habe ich erstmal alles klein gemixt. Und als ich feststellte, dass das doch etwas dickflüssig wurde, kam noch etwas Wasser hinzu. Dann stimmt zumindest schon mal die Konsistenz. Aber als ich ein wenig probierte, erschrak ich dann doch nochmal. Aber ein Blick in den Kühlschrank schuf schnell abhilfe: Ich hatte noch einen angefangenen Becher Sahne, die ich mit hinein gab. Im Nachhinein wäre die Alternative Ziegenfrischkäse sicher die interessantere gewesen.
Was da auf der Sahne noch rumschwimmt, sind ein paar Öl und Pfefferreste. Also nicht so schlimm. Und die Sahne selber: Ohne sie hätte ich beinahe aus versehen in veganes Gericht gezaubert. Das geht ja gar nicht. 😉 Vegetarisch ist es ja trotzdem geblieben.
Wer mag, kann es noch etwas feiner mixen. Mir war es so recht.
Ein Teil wandere gleich in eine kleine Schüssel zum Verspeisen, ein zweiter Teil lagert noch im Kühlschrank. Ich bin mal gespannt, wie sich die leichte Ziehzeit auswirkt, da in der frisch verspeisten Version der Knoblauch doch bei einigen Hapsen recht dominant war.

Das selbe in grün

Dies ist ein klassisches rezeptentwickling by cooking. Es gab eine zu verwirklichende Grundidee, die aber noch Lücken aufwies, die im Zubereitungsprozess zu schließen waren. Und es gab ein Stück luftgetrockneten Speck.
Wenn ihr euch dunkel erinnert: Vor einiger Zeit hatte ich so ein Stück schon mal. Dies ist das zweite Stück aus der Packung, dass gut einen halben Monat offen in der Küche rumgehangen hat, dabei ein wenig vor sich hin tropfte und mittlerweile wunderbar fest und aromatisch ist.

Im Gegensatz zur ersten Scheibe kann ich hier die Schwarte nicht so einfach verwenden. Zumindest traue ich der kurzen Kochzeit keinen sinnvollen Einfluss zu. Deswegen kam sie ab.

Der fettige Teil wurde in Stücke geschnitten, die dann in ein wenig Sonnenblumenöl ausgelassen wurden. Die Hitze war dabei eher niedrig.

Die Zeit des Auslassens nutzte ich zur ausgelassenen Schälung eines Kohlrabis. Den würfelte ich auch noch und gab ihn mit in den Topf.

Weißer Kohlrabi ist nun noch nicht wirklich grün, also kam jetzt die grüne Paprika dazu. Ihr Anblick beim Zubereiten der eher rötlichen Gemüsesuppe führte zur Idee des grünen Pendants.

Etwas grüne Salatgurke kam auch noch mit in den Topf. Da die ja nicht nur kräftig, sondern gleichzeitig auch sehr blassgrün ist, nahm ich das als „Genehmigung“ dafür, auch den Kohlrabi zu verarbeiten.

Auch hier darf das Würzen nicht vergessen werden: Salz, Pfeffer, Thymian, Knoblauch, Frühlingszwiebel (grün und weiß), …

Nach dem Durchrühren und Aufkochen kam auch hier der Deckel drauf und bei kleiner Hitze wurde das Gemüse langsam weich. Das bezog sich vor allem auf den Kohlrabi. Und „die kleinen grauen Zellen“ (aus: Hercule Poirot) begannen zu arbeiten: Während ich bei der roten Gemüsesuppe einfach Tomatensaft hinzugegeben hatte, fiel mir nichts grünes ein, was diese Rolle hätte übernehmen können. Natürlich hatte ich noch im Hinterkopf, etwas Tk-Spinat und evtl. ein paar Tk-Erbsen mit einzurühren, da diese Dinge aber quasi gar waren, sollte das erst relativ zum Ende hin passieren.
Wie es der Zufall so wollte, fiel mir ganz hinten im Vorratsschrank eine Dose grüne Currypaste in die Hände. Leicht überlagert, aber optisch und olfaktorisch noch im Normbereich. Das gleiche traf auf eine kleine Dose Kokosmilch zu, die ich ebenfalls noch aus den Tiefen des Schrankes hervorzog. Es dauerte ein wenig, bis ich durch Schütteln etwas Bewegung in die Dose brachte, aber die daran anschließende Öffnung brachte auch hier den Status: überlagert, aber genießbar.
Und das schöne an der Currypaste: Sie gehörte laut Packungsaufdruck nicht zu denjenigen die erst in der Pfanne angeröstet werden sollte. Also ab in den Topf damit.

Und die Kokosmilch gleich hinterher.

Dann ließ ich alles nochmal ordentlich durchkochen.

Zur Finalisierung kam noch etwas Tiefkühlspinat dazu, der musste ja nur auftauen und anwärmen.

Und dann kam doch wieder der klischeeeske Deutsche durch. Vergleicht mal bitte die beiden nachfolgenden Bilder.

Seht ihr den Unterschied zwischem dem↑ und dem↓? Und was hat der Unterschied mit „deutsch“ zu tun?

Richtig! Das untere Bild macht einen etwas gebundeneren Eindruck, was aber auch stimmt, da ich noch (jetzt kommt das „deutsche“) eine rohe Kartoffel hineingerieben habe und dann alles unter Rühren aufkochen ließ. Bindung fertig, Geschmack runder. Aber scharf war es trotzdem. Das grüne Curry besteht im wesentlichen aus grünen Chilis.

Deswegen habe ich mal auf Kräuter oben drüber verzichtet und das gelb-rote Geschirr herausgesucht. Das Weiße ist Pecorino, auch, um die Schärfe etwas abzumildern. Und ein schönes Glas kalte Milch gab es sicherheitshalber auch dazu.

Das selbe mit Herz und Kopf

Nun hatte ich zwar gerade eine Art Gulasch, aber da ich sowas lange nicht hatte, gibt es gleich noch eine Variante extra. Der Ansatz ist eigentlich immer der gleiche: Zwiebeln werden in etwas Fett angeschmort, dann wird eine Paprikapulvermischung und etwas Tomatenmark dazu gegeben und alles mit angeröstet. Damit hätte man einen „Gulasch-Ansatz“. Die Frage, die sich stellt ist nur die, wie lange man die Zwiebeln schon anschmort, bevor Paprika und Mark dazu kommen. Das hängt von der erwarteten Garzeit der weiteren Zutaten ab. Macht man beispielsweise ein Tunfischgulasch, müssten die Zwiebeln quasi erstmal völlig zerfallen (aber nicht zu stark bräunen). Beim Wadenfleisch von neulich könnte man die rohen Zwiebeln anröteln, das Fleisch braucht so lange, da zerfällt die Zwiebel so oder so.
Sollte man den Plan haben, mehrere Sachen zu einem Gulasch zu verarbeiten, gilt es, vom Ende aus zu denken. Die Zutaten mit den längsten Garzeiten kommen als erstes, dann nach und nach die anderen, mit zeitlichen Abständen, dass zum Schluss alles den gleichen Gargrad hat. Deswegen empfiehlt sich dem Gulaschneuling, sortenreines Gulasch zu machen.

Die Zwiebeln sind angeschmort, Paprikapulvermischung (edelsüß und rosenscharf nach persönlichen Vorlieben) und Tomatenmark sind mit im Topf.

Alles wird gut durchgerührt, dass alles gut anröstet, aber nicht verbrennt. Man könnte auch die Zwiebelstücke nach dem Anbraten an den Rand schieben (oder aus dem Topf nehmen) und dann Tomatenmark und Paprikapulver direkt auf dem Topfboden anrösten, da besteht aber eher die Gefahr, dass es anbrennt.

Damit ich diesmal nicht das Salz vergesse, habe ich es mit in den Ansatz getan. Pfeffer übrigens auch. Und zwei Knoblauchzehen zerdrückt.

Diesmal habe ich mich für Hähnchenherzen entschieden. Die habe ich abgewaschen und tropfnass in den Topf getan. Das ist übrigens diesmal das einzige Wasser, was ich pur dazu gegeben habe.

Da ich als zweite Zutat diesmal Champignons geplant hatte, habe ich hier die Köpfe und Stiele getrennt und letztere klein gehackt. Auch das kam mit in den Topf.

Die Köpfe habe ich geviertelt. Auch die wurden untergerührt und dann alles nach einmaligem Aufkochen bedeckelt.

Es ist erstaunlich, wo plötzlich das ganze Wasser resp. die ganze Soße her kommt. Kenner wissen natürlich, dass Pilze sehr wasserhaltig sind (auch wenn sie sich nicht so anfühlen). Deswegen sieht man sie kaum noch (der Topf stand zwischen den beiden Bildern eine gute halbe Stunde auf dem Herd bei schwacher Hitze). Wer etwas mehr von den Pilzen am Ende spüren will, gibt sie einfach später dazu. Da man sie ja auch roh essen könnte, kann man sich den Zeitpunkt für die Champignons wirklich frei aussuchen.

Dann habe ich einige Muschelnudeln angebraten. Quatsch. 😉 Die Nudeln habe ich ganz normal gekocht und das Wasser abgeschüttet. Ich vermute aber mal, dass ich Euch diese beiden Schritte nicht unbedingt zeigen muss. Zur Not findet ihr in älteren Beiträgen sicher vergleichbares.

Auf die heißen Nudeln und den ebenfalls noch erhitzten Topf kam ein Teil des Herz-Kopf-Gulaschs.

Ordentlich durchrühren (aber nicht so dolle, die Pasta sollte schon in Form bleiben.

Alles kann man dann noch ansprechend anrichten. Heißt: Auf den Teller schütten und mit Petersilie garnieren.

Mahlzeit. Den Rest des Gulasch gab es dann später mit einer Scheibe Vollkornbrot zum Abendessen.

Was mit Pilzen, Speck und Birnen

Manchmal stellen sich ja – gerade auch in diesen Leerlauf-Zeiten – Fragen, die man manchmal sogar beantworten kann. Zum Beispiel: Warum habe ich eingeschweißte Einmal-Essstäbchen in meiner Besteckschublade. In welchem Zusammenhang die mal in mein Haus gekommen sind, weiß ich nicht mehr, vermute aber einen Sushi-Hintergrund und die die damit verbundene Erkenntnis, dass man Reis-Röllchen mit Stäbchen essen kann(!), aber mit einer Gabel oder den frisch gewaschenen Fingern ist es einfacher. Letzteres hat aber den momentanen Nachteil, dass alles ein wenig nach Zitrone und Rosmarin schmeckt. Meine Handwaschseife ist wirklich sehr aromatisch …

Die zweite Frage, die einem so durch den Kopf geht, ist die folgende: Warum gibt es geräucherten – hust … jaja, „geräuchert“, vermutlich mit Flüssigrauch besprüht – Bauchspeck in Plastefolie vakuumiert? Und, Doppelfrage: Warum kaufe ich das Zeug auch noch? Die letzte Frage ist eher einfach, wenn auch wenig schmeichelhaft zu beantworten: Ich hatte Pilze gekauft und wollte eine schöne Pilzpfanne mit Speck machen, war dann aber zu faul, zu meinem Lieblingsfleischer (oder überhaupt einem Fleischer) zu fahren. Da sich aber in der Plastepackung zwei Scheiben „geräucherter“ Bauchspeck in – Zitat von der Packung – „Spitzenqualität“ befanden, dachte ich mir, dass man mal experimentieren könnte. Und dafür war eins der Essstäbchen ganz praktisch.

So oder ähnlich hänge ich auch gern mal Mettenden, Landjäger, Knackwurst oder andere ähnliche Würstchen zum Reifen auf. Probieren wir es auch mal mit einer Speckscheibe. Was daraus wird, kann ich noch nicht sagen. Sie hängt noch. Allerdings ist das labrige Fleisch so weich, dass ich befürchte, das Stück fällt eher runter als dass es im leichten Durchzug trocknet.

Das zweite Stück sollte „frisch“ den Weg in ein Essen finden. Die Konsistenz ist m.E. auch eher grenzwertig, aber auch auf Grund der Darreichung nicht verwunderlich. Ihr kennt ja sicherlich den Begriff „Dry aged“, wie er gern für Steaks u.a. angewandt wird. Es gibt auch „Wet aged“, die Steaks, die es eingeschweißt in den Frischetheken der Discounter gibt, sind beredetes Beispiel für diese Lagerungsmethode. Und ähnlich sieht es auch mit dem Bauchspeck aus.

Trotz seiner Weichheit ließ er sich doch in Stücke schneiden. Immerhin war er gut durchwachsen, sonst wäre er vermutlich streichfähig gewesen. Aber ein scharfes Messer und nur wenig Druck beim Schneiden brachten den Erfolg. Oben links seht ihr übrigens die Schwarte des Speckes. Die entsorgt man ja normalerweise, aber hier war sie so weich …

… da habe ich sie mal mit in die Pfanne gegeben. Immerhin: Das Fleischstück ist ja das gleiche, dass bei einem Schweinekrustenbraten aus Bauch die leckere Kruste ergibt. Prinzipiell. Da diese Stücke natürlich nicht die Tendenz zum aufknuspern zeigten, habe ich die restlichen Speckstücke einige Zeit später mit in die Pfanne getan.

Aber ich sprach von einer Pilzpfanne und nicht nur von ausgelassenem Speck. So folgt jetzt der Auftritt der Pilze. Ich habe sie entstielt, die Stiele aber nicht entsorgt, sondern klein geschnitten und als erstes mit in die Pfanne getan.

Die Köpfe der Champignons wurden geviertelt und folgten dem Schicksal ihrer Stiele.

Neben ein wenig Salz (der Speck brachte schon etwas mit) und Pfeffer, folgten noch zwei kleingeschredderte Knoblauchzehen.

Auch eine Zwiebel, gewürftelt, darf nicht fehlen.

Alles gut durchschwenken und bei sanfter Hitze leicht vor sich hin schmurgeln lassen. Hauptkriterium bei der Garung ist der Zustand der Zwiebeln.

Und was die Garzeit betrifft, muss man auf Spontanideen rücksicht nehmen. In meinem Fall war es noch ein Klecks Stampfkartoffel, was ich in die Mitte des Pilzpfannentellers geben wollte. Dazu verminderte ich die Hitze unter der Pfanne auf ein Minimum (das Gericht war ja eigentlich fertig) und schnibbelte zwei Kartoffeln in eine kleine Schüssel.

Die Schüssel wurde dann noch mit einem locker sitzenden Deckel versehen.

Hintergrund dafür war, dass alles für dreieinhalb Minuten (hängt sehr von der Menge der Kartoffeln ab) in die Mikrowelle wanderte.

währenddessten ruhte der Pfanneninhalt in aller Ruhe bei kleinster „Flamme“.
 

Die gegarten Kartoffeln wurden mit einem Schuss Milch und ein wenig Butter versehen und nochmal für 30 Sekunden in die Mikrowelle gestellt. Vorsicht und Aufmerksamkeit hier bitte, dass die Milch nicht überkocht!

Danach sieht es dann so aus, wird mit Salz und Pfeffer gewürzt und mit einer Gabel zerquetscht.

Etwas grob, aber wer Stampfkartoffeln mit festkochenden Kartoffeln macht, muss sich nicht wundern.

Da das Auge auch mitisst, habe ich mal wieder den Garnierring hervorgekramt, ihn auf einen Teller gestellt und den Pfanneninhalt nach dem Abschmecken drumrum verteilt.

In den Ring kommt der Kartoffelbrei und alles noch eine Bestreuung mit Schnittlauch. Vor dem Servieren darf nicht vergessen werden, dass der Ring nicht mit dazu gehört. Also raus damit.

Sieht doch ganz ansprechend aus. Und schmeckt auch sehr gut. Im Nachhinein geht mir noch ein Gedanke durch den Kopf: Eine Knoblauchzehe hätte es auch getan. Aber so bin ich heute Abend vampirsicher, was ja auch nicht schlecht ist.
Bei so viel Leckerness darf auch ein kleines Dessert nicht fehlen. Zugegeben, das Vanilleeis ist gekauft, aber hochwertig. War auch so direkt aus dem Tiefkühler nicht so einfach aus dem Becher zu bekommen.

Unten drunter befindet sich selbsterkochtes Fruchtmus, dass sich ein wenig an Apfelmus orientierte, aber nur zu einem Viertel wirklich aus Äpfeln besteht. Es entstand in meinem beheizbaren Mixbecher nach dem Motto „Pürieren, Durchkochen, fertig“. Neben den schon erwähnten Äpfeln sind auch noch Birnen (die aus der Überschrift) (ca. ein Drittel) und eine Mandarine mit dabei. Die war eine Notlösung, da mir Zitrone fehlte. Sonst wäre die Farbe des Muses noch etwas heller gewesen. Hauptbestandteil waren übrigens 3 Bananen, die weg mussten. Das ergab eine interessante Mischung (die Banane kam bei der Zubereitung nicht gleich zum Anfang mit dazu, sondern erst nach dem ersten Aufkochen, nach der Zugabe wurde nochmal püriert und fertig).

Mit Gurke gegen Vampire

Was hat Gurke mit Vampiren zu tun, oder gar Ostern? Also nicht, was hat Gurke mit Ostern zu tun, sondern was haben Vampire mit Ostern zu tun? Ich wüsste es nicht; deswegen ist die Frage eigentlich auch völlig sinnlos, genau wie der Zeitpunkt der Veröffentlichung.
Für die Salatgurke holte ich diesmal den Gemüsehobel aus dem Schrank. Natürlich könnte ich auch behaupten, ich hätte sie so fein selber von Hand mit dem Messer geschnitten, aber wozu? Die Zeit, die man mit dem Hobel beim Schneiden spart, geht zwar hinterher für die Reinigung desselben und die Versorgung der abgehobelten Fingerkuppen drauf, aber was soll’s?! Schön gleichmäßig ist auch schön.

Wer übrigens von sich behauptet, Gurken nicht zu vertragen, sollte beim Gemüsehobel mal den Stifteschneider probieren. Soll helfen.
Die Gurkenscheiben habe ich mit etwas Salz vermischt und eine Weile ruhen lassen.

Sowas soll ja – zumindest bei der Gurke entwässernd wirken. Bei 97% Wassergehalt sollte man die Dehydrierung aber auch nicht übertreiben.

Nach einiger Zeit bildete sich doch einiges an Flüssigkeit in der Schüssel, die ich durch Ausdrücken der Gurkenscheiben noch vermehrte, aber auch entsorgte. Es war doch recht salzig, da fiel mir ein Verwendungszweck auf die Schnelle ein. Irgendwas mit Kartoffeln wäre eine Idee, die brauchen ja recht viel Salz manchmal.

Zu den ausgedrückten Gurkenscheiben gesellte sich noch eine gewürfelte Zwiebel (keine sooo gute Idee) und drei ebenfalls kleinst gewürfelte Knoblauchzehen. Die Zwiebel wäre vermutlich besser, wenn sie einmal durch die Pfanne (ohne Farbe) gezogen werden würde. Und der Knoblauch hätte auch feiner (gepresst) sein können. Aber egal. Man soll ja auch aus seinen Fehlern lernen.

Dann kamen noch Salz, Pfeffer und 250 g Joghurt dazu und alles wurde gut durchgerührt.

In den Tiefen meines Vorratsschrankes fand ich noch eine Flasche guten Olivenöls, von dem ich auch etwas in die Schüssel gab.

Spätestens jetzt steigt jemand, den ich kenne, beim Rezept aus, deswegen sei erwähnt, dass man Dillspitzen nicht mit unterrühren oder gar rangeben muss. Wer’s mag, kann es aber gern tun.

Nochmal alles gut durchrühren und ein wenig ziehen lassen, dann ist der Gurkensalat á la Tsatsiki auch schon fertig. Die rohen Zwiebeln waren nicht so optimal, blieben sie doch recht knackig. Dadurch überdeckten sie, wenn man einige von ihnen beim Essen erwischt hatte, doch den ganzen schönen Knoblauchgeschmack.
Das schöne an dem Gericht ist: Vor Vampiren habe ich keine Angst. Und meinen leichten Misanthropismus kann ich auch besser ausleben.

Pilz’n’Lauch aus dem Homeoffice

Auch die nachfolgenden Bilder liegen schon wieder ein paar Tage rum. Aber ich werde nicht wieder von HomeOffice und ähnlichem lamentieren. Aber es ist doch erstaunlich, wie unterschiedlich es ist, wenn man ansonsten 7 Stunden an einem und 3 Stunden an einem zweiten Rechner in unterschiedlicher Umgebung sitzt oder eben 10 Stunden an einem. Aber so gibt es eine wichtige Erkenntnis fürs Nerdtum: Doch immer mal den Monitor wechseln, auf den man guckt, und der alternative sollte auch in einem anderen Raum stehen. 😉

Beim Einkaufen hatte ich etwas durchwachsenen Speck von meinem Lieblingsfleischer erstanden und Teile davon leicht angewürfelt in etwas Sonnenblumenöl in der Pfanne ausgelassen. Das Stück Schwarte (oben) verließ noch rechtzeitig vor den weiteren Zutaten die Pfanne wieder.

An dieser Stelle fällt mir ein wunderbarer kleiner Textausschnitt von Jochen Malmsheimer ein, der in einem Stück über das Kochen im Radio das sinnliche Bild von – in einer „gusseichenen Pfanne“ – gebratenen Speck mit Zwiebeln und ihrem verzaubernden Duft malte. Nun ist dies eine keramikbeschichtete Alupfanne, aber duften tat es auch sehr angenehm.

Der Duft verstärkte sich noch nach der Zugabe zerquetschen Knoblauchs und den kleingehackten Stielen einiger dunkler Champignons.

Die geviertelten Köpfe der Pilze kamen später noch dazu. Eigentlich sollten es mehr sein und alles eine pure Pilzpfanne werden. Aber da ein Teil der Pilze aus Gründen an der Zubereitung nicht teilnahm, wurden diese massemäßig durch eine halbe Lauchstange ersetzt.

Wieso halbe Lauchstange? Na, den oberen grünen Teil nimmt man ja sowieso nicht und er taugt höchstens für Fond-Ansätze, wo er später rausgeangelt und entsorgt wird.

Nach dem anbratenden Durchschwenken des Pfanneninhalts (irgendwann hatte ich auch noch Salz und Pfeffer beigegeben) kam mal wieder der Deckel drauf und alles reifte bei schwacher Hitze seiner Vollendung entgegen.

Da der Lauch offensichtlich relativ wenig Feuchtigkeit abgab und die Pilze zu sowas auch nicht zu bewegen waren, kam noch eine erfrischende und cremige Komponente mit zum Pfanneninhalt.

Auf dem Löffel befindet sich Creme fresh, wie wir sagen.

Die wurde in der noch beheizten Pfanne mit untergerührt und ergab einen gar köstlichen Film auf den Pilzen und dem Lauch.

Finalisiert wurde alles mit etwas Kräutern. Und dann war lecker.

Vollkornpasta sommerlich

Offensichtlich habe ich den Zwang, Tomaten zu kaufen. Ich weiß auch nicht, warum. Die Folge ist, dass ich gerade wieder einige Packungen zu Hause horte. Grund genug, ein paar zu verarbeiten.

Das scharfe Auge des Lesenden wird bemerkt haben, dass auch zwei kleingeschnittene rote Sitzpaprikas mit unter den Tomatenwürfeln verschwinden. 2 Cocktailtomaten und 2 Strauchtomaten ergaben das Tomatengemetzel.

Ein rote Zwiebel und zwei Knoblauchzehen wurden auch zerkleinert. Schließlich ist Quarantäne und Homeoffice. 😉

Unter dieser Schaumkrone köcheln knapp 200 g Vollkornnudeln vor sich hin. Natürlich in Salzwasser. Die werden al dente.

Das Schälchen enthält eine Mischung aus Rapsöl, Olivenöl, Balsamico-Essig und eine Spur Senf. Als ob man einen Salat machen wollte…

Die Tomaten- und Paprikastücke würzte ich mit Salz und Pfeffer.

Die Zwiebelwürfel und die gehackte Knoblauchzehen mischte ich mit unter.

Und sicherheitshalber kam auch noch etwas Tomatenmark mit in die Gemüsemischung. Sicher ist sicher.

Die Pasta nach dem Abgießen. Es gibt aber noch etwas Hitze unterm Topf.

Dann kam die Gemüsemischung oben drauf und wurde gut untergerührt.

Das gleiche gilt für das Dressing. Gut unterrühren.

Schwungvoll, aber vorsichtig und ausdauernd alles gut miteinander verrühren. Die Nudeln sollen ja nicht zerstört werden, das Gemüse kann ruhig etwas Wärme annehmen und noch etwas zerfallen.

Schnittlauch und Parmesanhobel kommen auch noch in den Topf und werden untergerührt.

Sieht das nicht gut aus. Und es ist soooo lecker. Warmer Nudel-Tomaten-Paprika-Salat. Auf dem Teller befindet sich übrigens nur die Hälfte des Topfinhaltes. Der Rest kühlt noch aus, ihn gibt es heute Abend dann kalt. Mal sehen, wie er dann schmeckt.

So schmecken selbst Vollkornnudeln. 😉

Karamelleis mal anders

Mein erstes Karamell-Eis. Und ich bin so glücklich darüber, dass es so wunderbar schmeckt, so ganz anders, als das, was man sonst so um Kilo-Eimer zu kaufen bekommt. Aber es kamen auch keine Zusatzstoffe hinein, und bei den Grundzutaten habe ich auch ein klein wenig variiert. Aber das Karamelleis ist lecker.

Und wer sich jetzt wundert, dass das Essen auf dem Bild nicht wie ein Karamelleis aussieht, dem sei erklärt, dass ich Milch, Sahne und Zucker durch rote, orangene und gelbe Spitzpaprika (klein gewürfelt) ausgetauscht habe und das Eigelb durch 400 g Bio-Rinderhack. Ist ja auch Eiweiß- und Bindungsträger. Die Sahne und den braunen Zucker für die Karamellsoße habe ich durch Vollkornpasta, in Salzwasser gekocht, ersetzt. Ist ja auch fast das gleiche. Fast nur Kohlenhydrate. Und statt des stundenlangen Einfrierens mit ab und zu Umrühren habe ich den Topfinhalt gute 45 Mimuten still vor sich hin köcheln gelassen. Und ab und zu umgerührt. Also auch fast das gleiche.
Okay, im Ernst: Was soll der Quatsch? Regelmäßig Lesende dieses Blogs werden schon vermuten, dass ich mich mal wieder irgendwo drüber aufgeregt habe und sie haben recht. Und es ist mal wieder das gleiche wie sonst: Die Ignoranz in Teilen der Foodbloggerszene, Standards zu verwässern, Standardgerichte in ihren Definitionen aufzuweichen usw. Ich weiß leider nicht mehr so genau, wo mir das neulich mal wieder aufgefallen ist, aber abarbeiten muss ich mich doch noch daran.
Ja, auch mich hat es erwischt. Nein, keine Angst, es ist kein Corona. Aber ich huste auch, so dass wohl schon einige Kampfhunde aus der Nachbarschaft neidisch ob meines Bellens sind. Aber die Ursache ist erkannt, wird behandelt und spätestens ab dem kommenden Wochenende sollte alles wieder super sein. Dann gibt es auch wieder regelmäßger Berichte meiner Ernährungsumstellung und den dazu entstehenden Gerichten.
Als ich noch dachte, mein Husten wäre eine aufziehende Erkältung, las ich in einem Kochblog ein Rezept, dass an sich ganz lecker klang. Was ist an einer Pastasoße aus Hackfleisch und Tomaten nicht lecker? 😉 Allerdings stand das ganze unter dem Label „Soße Bolognese“. Und am Wochenende vor bei „Kitchen Impossible“ war gerade auch mal wieder die klassische Bologneser Soße, die auch gern „Ragú“ genannt wird, Thema; und das in ihrer recht ursprünglichen Form, die leider so gar nichts mit dem zu tun hat, was hierzulande darunter verstanden wird. Nicht jede Variante einer Tomaten-Hackfleisch-Soße ist eine Bolo, und wenn man es recht eng sieht, eigentlich gar keine.
Und dann kam spätestens in den Kommentaren zum Blogbeitrag die Meinung: „Ja, ich weiß, dass es eigentlich keine Bolo ist, aber ich nenne es trotzdem so.“ Darüber könnte ich mich aufregen.

Kommen wir zurück zum „Karamalleis“. 😉 Auf den Bildern sieht es ein wenig danach aus, als ob das auf dem Teller im wesentlichen aus den Nudeln besteht. Dem ist mitnichten so. Die kamen erst ganz zum Schluss hinzu, wie es sich eben für ein gutes Pastagericht gehört.
Das Hackfleisch kam in den gefetteten Topf und wurde solange gebraten, bis sich das gebildete Wasser wieder verzogen hatte. Zuvor hatte ich eine Tüte mir roten, gelben und orangenen Spitzpaprika in relativ kleine Würfel geschnitten. Deswegen sieht man von ihnen auch nichts mehr. Eine ebenso klein geschnittene rote Zwiebel kam dann zum Hackfleisch in den Topf und dann die Paprikawürfel hinterher. Um den Flüssigkeitsspiegel wieder etwas zu heben, achtelte ich schnell ein paar Cocktailtomaten und rührte sie mit in den Topfinhalt. Salz, Paprika, Cayennepfeffer, Pfeffer und einges andere, was mir noch in die Hand fiel, gaben allem etwas Würze und Feuer mit. Und etwas Tomatenmark kam auch noch hinzu. Alles nochmal gut durchgerührt und dann gut bedeckelt eine gaaanze Weile bei geringer Hitze auf dem Herd stehen lassen.
Pasta kochen muss ich wohl niemandem erklären. Wobei ich hier in gewissem Sinn mal wieder innovativ unterwegs war. Normalerweise wird, um das oben abgegebene Bild zu erreichen, die Soße in einer Pfanne zubereitet und zum Schluss die (noch feuchte) Pasta in die Pfanne gehoben und durchgeschwenkt. Da die Soße in dem Topf aber für mindestens zwei Mahlzeiten reichen sollte (und gereicht hat), ging ich hier den umgekehrten Weg. Die Nudeln waren ja abgezählt, und so kam dann die Soße in den Topf mit den abgegossenen Teigwaren und wurde dort dann umgerührt. Der andere Teil der Soße verblieb im Topf und harrte seiner weiteren Bestimmung. Aus dem Nudeltopf kam das Gericht dann auf den Teller und wurde noch mit ein paar Peccorino-Hobelspänen dekoriert. Eigentlich wollte ich Parmesan nehmen, hatte mich aber im Kühlschrank vergriffen … Passiert.

Schredderfrittata und andere Verbrechen

Es bleibt einiges nachzutragen. Die nachfolgenden Bilder sind schon etwas älter, also nicht von dieser, sondern von der vorherigen Woche. Über diese Woche schweigt des Gentlemens Höflichkeit. Aus Gründen. Trotzdem bin ich dem Ziel nicht völlig untreu geworden. Aber die äußeren Umstände brachten einiges durcheinander. Deswegen gibts dieses Wochenende einen auf den Deckel (und auch was leckeres unter den Deckel) und nächste Woche zieht wieder Disziplin ein.
Beim ersten Gericht habe ich mich ein wenig am Frittata-Konzept orientiert, dass ja auch in die große Gruppe der Rumfort-Rezepte gehört. In dem Fall lag mal wieder Pak Choi rum und so ein dünnes Würstchen, das ich paarweise nach dem käuflichen Erwerb zu Hause noch weiter veredelt habe, was im konkreten Fall hieß, dass ich es in der Küche aufhing und noch eine gute Woche lufttrocknen ließ.

Die unteren, weißen und etwas stabilieren Teile des Pak Chois kamen zuerst in die Pfanne (auch wie immer), um hier schon mal einen kleinen Garungsvorsprung zu erarbeiten. Eines dieser Würstchen habe ich klein geschnitten und damit nicht nur etwas Raucharoma ans Gemüse gebracht.

Bevor ich auch das grüne, zarte Blatt des Gemüses in die Pfanne gab, hatte ich noch drei Eier verquirlt und gewürzt.

Die kamen gleich nach dem Grünzeug in die Pfanne. Wenn es jetzt eine richtige Frittata hätte werden sollen, würde ich dann den Deckel drauf gegeben, aber mir war nicht nach gefülltem Eierkuchen, so dass ich das Ei unter leichtem Rühren stocken ließ und es letztendlich als „gefülltes Rührei“ saftig (Ei) und knackig (Gemüse) verspeiste.

Die Gewürze, die hier hineinkamen, waren auch die üblichen Verdächtigen: Salz (wenig, man muss die Wurst mit einberechnen) und Pfeffer. Einen Schuss Milch hatte ich auch noch ins Ei getan.

So gab es ein leckeres Abendbrot Das Prinzip lässt sich auf allerlei anderes Gemüse anwenden. Es muss nicht immer Frittata sein. 😉
Bei der zweiten Bildserie gehen wir der gern gemachten These nach: Man kann alles mit Käse überbacken. Angekündigt hatte ich den Versuch auf Twitter und dann auch gemacht, nur der Bericht blieb in der Pipeline hängen. Hier kommt er also.

Für die Käseschicht hatte ich zu gleichen Teilen Pecorino und Parmesan gerieben. Die Mischung nahm ich mit auf Arbeit, genau wie die Packung Essens, das ich weitsichtig – wie ich manchmal bin – gleich ins Glasgefäß und damit auflaufsicher abgefüllt hatte.

Nach einer gewissen Zeit im Heißluftofen zeigte sich die Käsekruste schön gebräunt, der Inhalt mitnichten wirklich heiß. Vielleicht hätte da die vorherige „Behandlung“ der Käseunterlage mit der Mikrowelle doch einiges gebracht.

Stellt sich nur die Frage, was ist unter dem Käse. Nunja, am Wochenende vorher hatte ich doch diesen Kohl-Gemüse-Eintopf (hier weiter unten) gekocht und der ist hier überbacken worden. Es geht, aber sinnvoll ist es nicht. 😉