Schöne Grüße von Teri

Kennt Ihr Teri? Der hat einen Grill. Der Herr Yaki. Der Teriyaki-Grill. 😉 Ja, ich weiß, der war schlecht. Aber das Essen war besser. Der Zufall brachte mir die Möglichkeit, meinen Lieblingsfleischer aufzusuchen und es gab leckeres.

Aber – um mal Monty Python zu zitieren – kommen wir zu etwas völlig anderem. Ihr kennt Cappuccino, ihr kennt Latte Macchiatto und alles, was sich irgendwo dazwischen einsortiert. Mit meiner kleinen Siebträgermaschine mit Milchschaumdüse bereite ich mir gern mal sowas zu, wobei ich nicht ganz genau weiß, was das nach der italienischen Nomenklatura wirklich ist. Es kommen ein doppelter Espresso und aufgeschäumte Milch zusammen, die nicht so schön geschichtet werden wie bei einem Latte Macchiatto und zu milchig sind für einen Cappuccino. Also irgendwas dazwischen.
Neulich hatte ich mal die Idee, die sich als Frage manifestierte, ob man für sowas eigentlich immer nur Kaffee … ähm … Caffé oder so nehmen muss? Die Antwort ist einfach: Nein.

ChailattecinoWenn ich das aus Espresso und Milch zaubere, sieht es sehr ähnlich aus, vielleicht ist das unter dem Milchschaum etwas dunkler.

ChailattecinoHier wirkt es heller. Aber, was ist das?

ChailattecinoIn einer nicht allzugroßen Tasse (nicht auf den Bildern) übergoss ich schwarzen Tee mit etwa halb so viel Wasser wie für die Menge üblich und ließ ihn ziehen. In das Glas (auf dem Bild zu sehen) gab ich etwa halb so viel Milch wie sonst für den Espresso und schäumte sie auf. Dann kam der starke Tee zum Milch/Schaum-Gemisch und ergab, was ihr hier seht. Und der Herdnerd sah, dass es gut war. Und schmeckte. Mal eine Variante. Ein Teelattecino. Oder so. 😉

Sonntagmittag

Kommen wir zu dein Einkäufen, die zum Mittag am Sonntag führten. Jetzt wirds aber so richtig kompliziert. Neben wunderbar mariniertem Nacken gab es anders marinierte Tranchen von der Entenbrust als Spieß. Das musste ich mal probieren. Dazu garte ich eine Kartoffel vor, zerdrückte sie mit einem flachen Etwas auf 1 cm dicke und legte alles auf die vorgeheizte Grillplatte. Zuerst die Entenbrusttranche, damit das Fett ein wenig austreten konnte. Damit bekam die Grillplatte die nötige Vorbereitung für die gequetsche Kartoffel und das Nackensteak. Und fertig sah das dann so aus.

Gegrilltes: Kamm, Ententranche, QuetschkartoffelDas mit der Kartoffel ist mir noch nicht so ganz gelungen, sie zerfiel etwas beim Wenden. Aber alles ist mit Ruhe und Gelassenheit zubereitet und – ganz wichtig für einen perfekten Garungsprozess – auf der heißen Platte nur einmal umgedreht worden.

Gegrilltes: Kamm, Ententranche, QuetschkartoffelZum Schluss kam über alles noch etwas Salz und Pfeffer aus der Mühle. Und lecker. Die Kombination von Lieblingsfleischer und Grillplatte ist wirklich zu empfehlen. 😉

Wenn schlechte Angewohnheiten so stabil sind wie das Haus wirkt

Nachdem meine Zunge infolge eines kleinen Hitzeschocks sich gerade verweigert, überhaupt etwas zu schmecken, bin ich auf die anderen Sinnesorgane angewiesen, die die Grundgeschmacksarten nicht wirklich ersetzen, aber doch treffllich ergänzen können. Neulich schmeckte zum Beispiel alles ein wenig nach Apfelessig, obwohl ich keinen an irgendein essen gemacht hatte.

Aber ich hatte ein wenig Todesmenü für meine Fruchtfliegenzucht angelegt: eine Mischung von Spüliwasser und Apfelessig und da lag letzterer ein wenig in der Luft und irritierte den aromeninteressierten Esser. Wie wir ja wissen, werden eben gerade auch die Feinheiten des Geschmacks nicht im Mund oder auf der Zunge entschieden, sondern in der Nase.

Wie komme ich drauf? Achja, die verbrühte Zunge. Das kam durch ein selbstfabriziertes Milchkaffeegetränk mit Schaum (einen der üblichen Standard-Begriffe würde ich nicht verwenden, da ich es frei Schnauze zusammenrühre). Kaffeemaschinenbauartbedingt erpresse ich erst einen doppelten Espresso, um danach einen halbvollen Becher mit Milch mittels der Dampfdüse zum einen aufzuwärmen und andererseits mit einer Schaumkrone zu versehen. Erfahrene Praktiker im Aufschäumgewerbe werden mir zustimmen, dass das Ergebnis des Düseneinsatzes im wesentlichen milchabhängig ist. Wobei ich dabei nicht von der sogenannten “Cappuccino-Milch” rede, in die man nur einmal reinpupsen braucht und man hat Bauschaum, Hilfsstoffen sei Dank. Schrecklich.

Bei der puren Milch wirds da filigran, ich kann mich des Eindrucks nicht erwähren, dass das Milchschaumergebnis mit Bio-Milch besser ist als mit normaler, mit Sommermilch besser als im Winter. H-Milch kannste vergessen. Die anderen erwähnten sind mittlerweile alle ESL-Milch, also “länger haltbar”. Am besten funktioniert es doch noch mit einer traditionellen Milch ohne ESL und ohne Tetrapack aus dem Folienbeutel, wobei es fast egal ist, ob man 1,5%ige oder 3,8%ige nimmt (die Links sind keine Werbung sondern Information). Wenn der frequentierte örtliche Milchdealer aber mal frisches nicht hat, greife ich dann doch auf die Bios zurück; wie unlängst. Da dauert das Milchaufschäumen dann aber doch etwas länger. Man bläst Dampf ins Getränk und Dampf ins Getränk und Dampf ins Getränk … Was dann irgendwann zum Aufschäumen führt, aber – so kommen wir dann endlich auf den Eingangsgedanken zurück – eben nicht nur zu einem Heißgetränk, sondern zu einem Sehrheißgetränk, das dann auch – gut geschützt durch den Milchschaum und die doppelwandige Tasse, nicht wirklich abkühlen wollte. Die Folge ist eine (hoffentlich) temporäre Geschmacksdesensibilisierung und ein leichtes Lispeln … 😉

Vorher gabs aber:

Sonntagmittag

So schlecht habe ich lange nicht gegessen. Und es lag nicht nur am Essen, aber auch. Fangen wir mal mit der Logistik an, um das Problem mal von der Seite her einzugrenzen. Kurz vor 11 Uhr setzte ich mich in mein Auto, und war um 12:45 Uhr schon wieder zu Hause. Das mag für einen lokalen Restaurantbesuch durchaus ein angenehmes Zeitfenster sein, da es ja nur um die Einnahme eines schönen Mittags in angenehmer Atmosphäre geht. Wenn man dann aber noch berücksichtigt, dass – Hin- und Rückweg zusammengenommen – noch 80 Minuten Fahrtzeit abgezogen werden muss, wird’s kritisch. Außerdem kommen noch 10 Minuten Wartezeit zwischen dem Ende der Speisenaufnahme und dem Bemerken des Zahlungswunsches hinzu. Hat noch jemand mitgerechnet?
110 min. Gesamtvorgang
– 80 min. Logistik
– 10 min. Standby
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20 min. zwischen dem Betreten der Gaststätte und dem Ende des Essens. So lange wartet man manchmal nur aufs Essen und es ist eine gute Zeit. Aber naja.

Große Kohlroulade mit SalzkartoffelnZugegeben, die “Große Kohlroulade” sieht auf dem Bild gar nicht mal so groß aus. Zumal die Kartoffeln aber auch groß waren. Schätzungsweise 500g Hackfleisch waren von mehreren Schichten Weißkohlblättern umgeben und dann gegart worden. Ob die Soße dabei einen Anteil hatte, möchte ich mal dahingestellt sein lassen.

Ich finde ja die Kohlroulade beim gelegentlich genutzten Fleischerimbiss schon groß, …

… würde hier aber den Fleischklops eher auf 250 g schätzen. Der weitere Vorteil der unteren Kohlroulade: Sie zeigt deutliche Bratspuren, was hier auch sehr viel mehr Geschmack hinterlässt. Die obige Gaststättenversion war eher fad.

Große Kohlroulade mit SalzkartoffelnMan sieht es ihr aber auch an: Da ist ja wirklich keine Farbe dran. Meine Mutter selig hat bspw. sogar die Hackfleischfüllung, bevor sie sie in die Kohlblätter einfüllte, noch ein wenig farb- und geschmacksgebend angebraten. Genau wie die dann gewickelten Rouladen, wo sollen sonst auch die guten Röstaromen herkommen. Und der Klops war 100 g schwer und ergab mit einer schönen Kohlschnibbel enthaltenen und wohlschmeckenden Soße zzgl. ein paar Salzkartoffeln ein vollwertiges Gericht.

Stellt sich also die Frage, welche Idee hinter der mästenden Portionsgröße steckt? Wer muss hier wem was beweisen? Das ist Unvernunft pur und bestätigt in selten so gut dargestellter Klarheit, dass die Empfehlung von Ernährungsexperten, nicht zu oft in Gaststätten essen zu gehen, durchaus seine Berechtigung hat. Und da ist auch das “Groß” vor der Kohlroulade keine Ausrede. Die könnte auch ruhig ein Viertel so groß sein und trotzdem zum gleichen Preis verkauft werden. Aber nicht nur einfach verkleinern. Auch besser machen!

Die Krönung war das abschließende Bauerntheater. Als der Service den Teller sah, die Arme – Mudder Schulten nicht unähnlich – in die Hüften stemmte und griesgrämig schaute, warum denn nicht aufgegessen wurde …

Reste einer "Großen Kohlroulade mit Salzkartoffeln"Das ist übrigens der Teller, wie er zurückging. Und ich war satt. Ich hatte nichtmal Frühstück gegessen, der Hunger trieb einiges rein. Auf Wunsch wäre mir übrigens gern eine Transportverpackung zur Verfügung gestellt worden, um die Reste selbst einzupacken und mitzunehmen. Ich verzichtete großzügig. Genauso, wie auf künftige Besuche (außer, ich bekomme mal mit, dass vernünftige Portionsgrößen auf den Tisch kommen, aber nicht vorher). Ich hätte es aber auch früher wissen können.

Bleibt die Frage, warum es immer noch Gastronomie gibt, die sich über die Portionsgröße als über die Qualität des Essens definiert. Dabei hätte diese Gaststätte so gute Voraussetzungen für Qualität. Ihr Fleisch beziehen sie bspw. von meinem Lieblingsfleischer und die Kartoffeln von einem naheliegenden Erzeuger. Das ist doch schon mal richtig gut. Nur, was sie dann draus machen? Es bleibt die alte Hoffnung, dass Marx/Engels doch mal recht bekommt und irgendwann die Quantität in Qualität umschlägt. Und dass sich die Gäste auch irgendwann mal nicht nur rollend zu ihren rollenden Transportwägen bewegen wollen, sondern – zwar gut gesättigt – noch ein schönes Dessert reinpasst. Das gibt extra Umsatz für den Gastronom und mehr Freude bei den Gästen. Dass in der Gaststätte keine Dessertkarte gibt, wundert da überhaupt nicht.

Milchkaffee, was halbes und nichts ganzes

Wenn man ein paar Tage frei hat, kann man sich auch mal kulinarisch verwöhnen. Bei mir wechseln sich gerade das Bingewatchen von Anthony-Bourdain-Folgen, dem Verfolgen der Britisch Open im Snooker und das eine oder andere Abenteuer ab. Heute zum Beispiel gönnte ich mir seit Ewigkeiten mal wieder einen halben Hahn – ein Grillhähnchen vom Stand auf dem Parkplatz eines Markendiscounters. Normalerweise überschneiden sich deren Öffnungszeiten ungünstig mit meinen Arbeitszeiten, also ist die Urlaubszeit genau die richtige, hier mal wieder zuzuschlagen. Und, um es kurz zu machen: Ich habe es nicht bereut.

Zum Frühstück gab es diesmal unter anderem ein “Porridge”. Ich setze es mal bewusst in Anführungszeichen. Ich hatte schon mal Haferflockenmüsli, ich hatte auch schon mal Haferschleim. Aber wenn das wirklich Porridge gewesen sein soll … Naja.

Porridge im Plastebecher, ungerührtIst das nicht lecker und ansprechend? Für Haferschleim schon. Allerdings hat das selbst davon nichts. Aber man kann ja umrühren.

Porridge im Plastebecher, umgerührtDas wird nicht wirklich besser. Immerhin: bei knapp 6% Haferflockenanteil kann man sich, so der Eindruck nach dem Öffnen des Deckels, wohl sicher sein, dass es auch Haferaroma gibt. Beim Verzehr war der Duft verzogen, sanft schimmerte ein wenig Apfel durch, der wohl auch mit drin war. Alles in allem erinnerte der Becherinhalt an den Milchreis aus gleichem Hause, wenngleich letzterer deutlich mehr Substanz aufweist. Vermutlich wieder am Mainstream entlang entwickelt, von dem 80% sowieso kein Porridge mag.

Zum Abschluss noch eine kleine Bitte an Gunnar. Ihr kennt Gunnar? Super. Wenn nicht, ist es auch nicht weiter schlimm, vor allem, wenn ihr nicht im großräumigen Nordosten Deutschlands beheimatet sein. Gunnar hält Rinder, die quasi ein Biosphärenreservat wiederkäuen. Als Endprodukt entsteht dabei eine recht gute Milch, die sich auch hervorragend für Heißgetränke mit Milchschaum eignen, ohne, dass da noch Hilfsstoffe mit dabei sein müssen.

In einigen Gaststätten und bei einigen sonstigen Kaffeeausschänkern gibt es ja manchmal Cappuccino, wo der Schaum so steif ist, dass der Löffel drin stehen bleibt. Ich habe solche “Spezialmilch” auch schon mal getestet, es läuft unter “Milchschaum für Dummys”. Mit Gunnars Milch geht das auch ohne faulen Zauber, sie ergibt einen schönen Milchschaum, ohne an Bauschaum erinnert zu werden.

Nun macht Gunnar aus seiner Milch auch allerhand andere Produkte, unter anderem Eiskaffee, mit dem ich nicht so richtig warm werde. Vermutlich hat er sich bei der Produktentwicklung an den großen Marken orientiert oder gleich ein fertiges Pulverprodukt direkt in seine Milch eingerührt. Das geht einfach und schnell, verschandelt aber ein wenig das gute Ausgangsprodukt Milch.

Papphülle des Hemme-EiskaffeesImmerhin, es ist kein Instandkaffee drin, sondern Kaffeeextrakt. Aber die Frage darf gestellt werden: Muss das sein? Es gibt andere Lösungen. Ich recherchiere da gerade über die Feinheiten der Bezeichnungen auf den Zutatenlisten. Wenn ich da was rausbekommen habe, werde ich an dieser Stelle genauer. Aber ich vermute mal, dass es auch Produkte mit selbst gebrühtem Kaffee gibt. Coming soon…