Die Sache mit dem Toilettenpapier

Leute, wir müssen reden. Diese ganze Toilettenpapierhamsterei geht mir tierisch auf den Senkel. Deswegen an dieser Stelle ein paar tiefe Einblicke in mein wirklich wahres Leben, tabulos und vielleicht ein bisschen beschämend, aber da müssen wir jetzt alle durch. Das Thema: Toilettenpapier und seine Anwendung.
Lasst mich mit einer recht steilen These anfangen: Ich kaufe etwa einmal im Jahr ein Paket mit 8 Rollen Toilettenpapier. Grob geschätzt. Könnte auch alle anderthalb Jahre sein. Oder zwei. Dabei kommt es immer auf die Winterhalbjahre an, wie hoch mein Verbrauch ist. Im Sommer ist man ja auch kaum erkältet … Und auf eventuelle Gäste kommt’s auch an. Denn: Für den eigentlichen Zweck nutze ich es kaum noch, zumindest zu Hause. In der Erkältungszeit dient es als Taschentuchersatz, weil man es im Gegensatz zu Papiertaschentüchern in der Toilette entsorgen kann. Taschentücher haben da nix drin zu suchen, weil sie nicht zerfallen (es gibt ja sogar Papiertaschentücher, bei denen dafür Werbung gemacht wird, dass sie eine Waschmaschinenwäsche überstehen). Küchenkrepp gehört auch in den Müll – wie Taschentücher – und nicht ins Klo. Beides kann zu Verstopfungen (des Rohrleitungssystems) führen.
Bleibt die Frage der Po-Hygiene. Punkt 1: Nein, ich habe ein Klobecken mit dieser Wasserdüse für die Hinternreinigung. Wäre aber auch mal eine Idee. Nur wohne ich leider zur Miete, da ist das nicht ganz so einfach. Aber das Prinzip ist schon das richtige. Nicht erst seit dem legendären Hobbythek-Buch „Darm&Po“ steht die Wasserreinigung eigentlich für das bessere Verfahren fest. Mich hat das Buch nur darin bestätigt, damit weiter zu machen, wie ich es seinerzeit schon tat. Und das geht so:
Man stelle sich unbehost neben die Badewanne. Als nächstes stelle man einen Fuß in die Wanne (welcher das ist, muss man ausprobieren), dann versucht man sich mit dem Oberschenkel des außen stehenden Fußes auf den Badewannenrand zu setzen und sucht eine halbwegs bequeme Position (es sind manchmal nur Millimeter weiter drin oder draußen, einfach probieren). Den Fuß, der sich in der Wanne befindet, stellt man dann auf den Badewannenrand, am besten in einer der runden Ecken auf der anderen Seite der Wanne. Jetzt sitzt man schon mal so, dass man sich mittels der Handduschbrause (die natürlich beweglich sein muss) reinigen kann. Wer eine Brause mit mehreren Wassermustern hat, ist im Vorteil und kann hier einen wählen, der möglichst schmal ist. Die besten Erfahrungen habe ich mit Massagestrahlen gemacht. Brauseköpfe, die das können, gibts auch für etwa 20 Euro beim nächstgelegenen Brausekopfdealer.
Im Sommer nutze ich das kalte Wasser, wie es aus der Leitung kommt. Im Winter ist es mir dann doch etwas kühl, da mische ich ein wenig warmes Wasser dazu. Aber da muss jeder selbst sehen, was ihm gefällt. Der Wasserstrahl aus der Brause wird vom Boden der Wanne über die Seitenwand direkt unter dem sitzenden Oberschenkel an die Stelle geführt, wo gereinigt werden soll (so spritzt man nicht wild im Bad herum). Und fertig ist’s. Ggf. lohnt sich auch ein extra Handtuch für das Abtrocknen hinterher.
Und wenn mir jetzt jemand Wasserverschwendung vorwerfen will. Ob jetzt ich mit meinem etwas erhöhten (nicht wirklich viel) Wasserverbrauch für mehr Bewegung in der Kanalisation sorge oder ob der örtliche Abwasserentsorger die Rohre mit Trinkwasser und Hochdruck reinigen muss; bezahlen muss ich letztendlich beides. Außerdem wohne ich in einer Region mit stabiler Trinkwasserversorgung. Es heißt aus berufenem Munde: Selbst, wenn hier über 100 Jahre kein Regen fallen würde, wäre die Trinkwasserversorgung gesichert.
Nutzt mehr Wasser für die Hinternreinigung! Es ist auch hygienischer als das Abputzen mit Toilettenpapier.
 
 

Schnelles Süppchen

Noch ein Nachzügler. Das Homeoffice zieht doch langsam ein wenig die Lust, am Rechner zu sitzen, von mir ab. Vor allem, wenn es immer nur der gleiche ist. Wobei: Er ist es nicht. Wenn ich die Verbindung zum Büro habe, arbeiten ich wie an meinem Dienstrechner, sitze aber trotzdem zu Hause. Offensichtlich ist es also nicht der Rechner als solches, sondern auch die Umgebung. Immerhin ist man im Büro sogar etwas mehr in Bewegung. Zwischen PC, Klo und (Tee-)Küche sind zu Hause die Wege doch etwas kürzer als auf Arbeit. Und dann das „komm‘ mal rüber!“ von Vorgesetzten oder das „Kannste mal helfen?“ von Kollegen und Kunden … Fällt im Moment auch alles weg.
Da überlegt man, ob man nicht auch mal eine schnelle Brühe machen kann. Ich weiß, dass sich Brühe und schnell eigentlich gegenseitig ausschließen. Das Auskochen von Suppenfleisch dauert eben seine Zeit und das ist auch gut so. Aber man kann ja auch mal Alternativen testen und bewerten. In dem Sinn sei das folgende gedacht.
In meinen beheizbaren Mixbecher habe ich eine Schale Suppengemüse grob zerkleinert gegeben. Zwiebel (deutlich sichtbar), Sellerie, weiter unten dann Möhren und Lauch.

Als erstes nutzte ich die Mixerfunktion. Gar nicht mal so lang und so stark. Ich würde mal irgendwas im 10-Sekunden-Bereich vermuten. Das lag auch daran, dass ich ja keinen Brei wollte.

Zum Gemüsegehäckselten kommen dann die üblichen Verdächtigen wie Lorbeerblatt, Salz, Pfeffer, Piment, etwas Cayennepfeffer …

Diese komischen „Würmer“ sind gemischtes BioHack. Langsam traue ich mich an das Zeug.

Dann wird der Becher soweit aufgegossen, dass alles knapp mit Wasser bedeckt ist.

Den Mixer auf kleinste Stufe („Umrühren“) und Hitze auf 100°C. Sobald es kocht, habe ich noch eine knappe halbe Stunde auf 90°C laufen lassen. Fertig.

Ok, nicht ganz fertig. Nach oben hin wurde es ganz schön fettig. Kann man mal sehen, was in dem Hackfleisch an Fett so drin ist.

Der Inhalt wurde abgeschmeckt und nach dem Abkühlen in Vorratdosen abgefüllt. Ich habe den Eindruck, dass das Abkühlen lassen auch ein wenig zur Aromenbildung beiträgt. Am nächsten Tag gab es dann die erste Portion pur aufgewärmt und es war gar nicht so schlecht.
Update
Noch einen Tag später habe ich mir dann 100g Nudeln normal, aber doch noch sehr al dente gekocht. Als ich das Kochwasser entsorgt hatte, kam dann die Suppe dazu. Die wurde auch zum Kochen gebracht und dann einen Moment ruhen gelassen.

So gab es eine schöne Nudelsuppe. Kann man auch nur empfehlen. Ist was für die Seele.
Update 2

Was hier so ein bisschen pampig aussieht, ist auch wieder die Suppe, diesmal mit Perlgraupen aufgehübscht. Und es sind immer noch welche in der Tüte! 😉 Aber nicht nur die spielen dem unattraktiven Aussehen in die Hände, auch die zwei rohen Eier, die ich noch mit einrührte, sind als Fezzen-Ei vertreten. Optik 5-, Geschmack 2+. Besser als das Original.

Schmorgurke in red

Wenn man den ganzen Tag (im Sinne von „doch einige Stunden“) im Homeoffice am heimischen Rechner sitzt, hat man nicht noch wirklich Bock darauf, privat auch noch dran zu sitzen. So kommt es, dass die nachfolgenden Bilder schon ein paar Tage alt sind. Die Speise ist mittlerweile auch verschnabuliert, obwohl sie nach der Herstellung in Vorratsbehältern verschwand. Einmal gab es sie (fast) wie hier zu sehen, nur aufgewärmt, beim zweiten Mal gab es noch eine große Ergänzung.
Das „(fast)“ bezog sich vor allem darauf, dass ich vor dem Abfüllen in die Vorratsschalen in selbige noch jeweils eine Rindswiener hineinschnibbelte. Die große Ergänzung bei der zweiten Hälfte war die neulich schon einmal verwendete Perlgraupe, die auch wunderbar zur Schmorgurke passte.
Fangen wir aber vorn an. Wie man sich denken kann, schnibbelt man bei der Zubereitung von Schmorgurken erstmal Zwiebeln und Kartoffeln. Das liegt doch auf der Hand, oder? Die Zwiebel ist sicher einsichtig, fangen doch viele Rezepte mit einer angeschmorten Zwiebel an. Aber die Kartoffel? Da ich alles in einem in Vorratsbehälter verpacken wollte, kam die Sättigungsbeilage gleich mit ins Gericht, hat aber die längste Garzeit … Drum. Ich hatte noch überlegt, ob ich die Kartoffeln separat garen und – ähnlich wie die Würstchen – geschnibbelt mit in die Behälter geben sollte, um dann alles mit dem Erkochten zu übergießen. Das wäre auch eine Variante; ich habe mich dagegen entschieden.

Also erstmal die Zwiebel klein geschnitten und in Sonnenblumenöl angeschwitzt.

Die Zwiebel kann ruhig schön klein geschnitten werden. Wenn sie zum Ende hin physisch verschwindet und nur noch kulinarisch anwesend ist, spricht nichts gegen die Häckselkunst.

Sie soll aber nur glasig anschmoren. Wenn’s ein bisschen braun wird, ist es vermutlich auch nicht schlimm. Aber so ist der Plan nicht.

Die Kartoffeln kamen ebenfalls gewürfelt mit in die Pfanne. Die müssen nicht wirklich Bratspuren bekommen, aber es schadet auch nicht.

Ebenfalls hinein kam eine ganze Salatgurke, der Länge nach halbiert und in ca. 1 cm breite Halbmonde geschnitten. Das Kerngehäuse könnte man entfernen. Ich lass es aber gern drin. Aus Gründen.

Da ich mit blassen Schmorgurken nicht so viel anfangen kann, habe ich zum einen die Schalen der Gurke drangelassen (kann man aber auch maßvoll entfernen, wer es nicht mag, aber vielleicht auch nicht alles). Außerdem kommen mehrere gewürfelte Tomaten hinzu.

Alles wird gesalzen und gepfeffert. Ein bisschen Paprikapulver schadet auch nicht. Und wenn sich auch noch eine Spur Tomatenmark in die Pfanne verirrt, hebt es nur den Geschmack.

Alles gut durchrühren und dann bei kleiner Hitze unterm Deckel schmoren lassen (deswegen „Schmorgurke“). Ab und zu umrühren. Das kann dann schon mal eine halbe bis dreiviertel Stunde dauern.

Zum Ende hin wird abgeschmeckt und ggf. auch noch etwas abgebunden. Wie man es eben mag. Die ganze Flüssigkeit, die hier zu sehen ist, kommt nur aus den Gemüsen, ich habe kein Wasser zugegeben. Oder Brühe. Oder so. Das kommt von den recht wasserreichen Früchten und dem Schmoren unterm Deckel. Wenn es einem aber zu flüssig wird, kann man zum Ende hin früher den Deckel lüften und alles einreduzieren lassen.
Die Kombination aus Tomate und Gurke finde ich wirklich sehr lecker. Die blassen Schmorgurken pur sprechen mich zumindest optisch nicht an (schmecken tun die aber auch). Deswegen gibt’s das bei mir immer mit Tomate. Und wer genau hinsieht, findet auch noch ein paar Stücke einer roten Spitzpaprika. Die fand sich auch noch ein und wollte verarbeitet werden. Und schwubbs … war sie mit drin. 😉

Vollkornpasta sommerlich

Offensichtlich habe ich den Zwang, Tomaten zu kaufen. Ich weiß auch nicht, warum. Die Folge ist, dass ich gerade wieder einige Packungen zu Hause horte. Grund genug, ein paar zu verarbeiten.

Das scharfe Auge des Lesenden wird bemerkt haben, dass auch zwei kleingeschnittene rote Sitzpaprikas mit unter den Tomatenwürfeln verschwinden. 2 Cocktailtomaten und 2 Strauchtomaten ergaben das Tomatengemetzel.

Ein rote Zwiebel und zwei Knoblauchzehen wurden auch zerkleinert. Schließlich ist Quarantäne und Homeoffice. 😉

Unter dieser Schaumkrone köcheln knapp 200 g Vollkornnudeln vor sich hin. Natürlich in Salzwasser. Die werden al dente.

Das Schälchen enthält eine Mischung aus Rapsöl, Olivenöl, Balsamico-Essig und eine Spur Senf. Als ob man einen Salat machen wollte…

Die Tomaten- und Paprikastücke würzte ich mit Salz und Pfeffer.

Die Zwiebelwürfel und die gehackte Knoblauchzehen mischte ich mit unter.

Und sicherheitshalber kam auch noch etwas Tomatenmark mit in die Gemüsemischung. Sicher ist sicher.

Die Pasta nach dem Abgießen. Es gibt aber noch etwas Hitze unterm Topf.

Dann kam die Gemüsemischung oben drauf und wurde gut untergerührt.

Das gleiche gilt für das Dressing. Gut unterrühren.

Schwungvoll, aber vorsichtig und ausdauernd alles gut miteinander verrühren. Die Nudeln sollen ja nicht zerstört werden, das Gemüse kann ruhig etwas Wärme annehmen und noch etwas zerfallen.

Schnittlauch und Parmesanhobel kommen auch noch in den Topf und werden untergerührt.

Sieht das nicht gut aus. Und es ist soooo lecker. Warmer Nudel-Tomaten-Paprika-Salat. Auf dem Teller befindet sich übrigens nur die Hälfte des Topfinhaltes. Der Rest kühlt noch aus, ihn gibt es heute Abend dann kalt. Mal sehen, wie er dann schmeckt.

So schmecken selbst Vollkornnudeln. 😉

Die Sache mit den Graupen

In Zeiten teilweise leergeräumter Supermarktregale – so können sie wenigstens auf einfache Weise komplett gesäubert werden – ist es schwierig, wenn man mal etwas nicht ganz mainstreamiges kochen will. Nach Anregung durch einen anderen Foodblog dachte ich mir: ‚Mach doch mal was mit Graupen.‘ Etwas Suppe als Halbzeug hatte ich noch, und so trieb mich nur der Erwerb von Graupen in den Supermarkt. Es gab da noch so einiges, aber auch viele leere Regale. Gerade auch im Frischgemüsebereich, beim Knäckebrot und Mehl. ESL-Milch war auch aus (Frischmilch, die den Namen mehr verdient, gibt es ja schon länger kaum noch).
Aber wie findet man ein Produkt, dass sicher nicht so wirklich oft gekauft wird und von dem man nicht mal weiß, ob es überhaupt verfügbar ist. Erste Variante: Man durchschnüffelt den ganzen Laden und die einschlägigen Regale, wo „was ähnliches“ steht. Aber beim Couscous und dem Buchweizenmehl war nix zu finden. Polenta fand ich auch in mehreren Ausführungen. Nur eben keine Graupen. Also doch erstmal das Gehirn einschalten. Graupen gehören nunmal nicht zu den gängigen Nahrungsmitteln und eine große Vielfalt in der Auswahl ist auch nicht zu erwarten. Außerdem wird es vermutlich nicht so häufig gekauft … Was suchen wir also? Ein kleines Fach in irgendeinem Regal, dass dann aber recht gut gefüllt sein kann. Und mit diesem Suchprofil ging es dann recht schnell mit dem Finden. Das Sehen von Krimiserien mit Profilern hat wohl doch geholfen. 😉
Ob die Graupen aber wirklich so wertvoll für die Ernährung sind wie in dem Blogartikel geschrieben? Ich bin ein wenig skeptisch, sind sie doch geschält, poliert und geschliffen. Da gehen sicher einige Nährstoffe verloren. Irgendwie erinnern mich die Begriffe an eine Reissorte, die ähnlich behandelt wird. Mir fällt bloß der Name gerade nicht ein. Spätestens die Eigenschaft „besonders leicht verdaulich“ ist der Punkt, die sie für mich eher leicht außerhalb meiner aktuellen Ernährungsrichtlinien ansiedeln lassen.
Aber nun habe ich sie gekauft, nun werden sie auch zubereitet und gegessen. Zuerst so, wie es auf der Packung steht. In einem Liter kochendem Salzwasser habe ich 100 g der Graupen versenkt und einmal aufkochen gelassen. Bei kleiner Hitze und gelegentlichem Umrühren quellen sie nun 25 Minuten vor sich hin.

Das sieht anfangs noch recht unspektakulär aus.

Aber in der Quellzeit werden die kleinen Körnchen durchaus größer.

Zum Ende schütte ich den Topfinhalt in ein Sieb und spüle die Graupen auch nochmal gründlich ab (stand so auf der Packung). Dann kamen sie zurück in den Topf.

Oben rüber kam die (noch) kalte Suppe von neulich, die ich dann unter rühren rasch erwärmte.

Und schon ist die Graupensuppe fertig. Ein Teil kam gleich in die Essschüssel.

Der Rest blieb auf dem ausgeschalteten Herd im langsam auskühlenden Topf mit Deckel. Der Nachschlag, den ich mir etwas später holte, war dann noch etwas graupeliger in der Konsistenz. Sprich: In der heißen Brühe sind die Perlgraupen weiter aufgequollen und die Suppe verlor irgendwie ein wenig von ihrer Flüssigkeit. Was ihrem Geschmack aber keinen Abbruch tat. Aber so einen Effekt hatte ich mit Nudelsuppe (klassisch) ja auch schon erlebt, die nach einer gewissen warmgehaltenen Wartezeit eher eine Art Nudelpudding mit Hühnerbrühgeschmack waren. 😉

Hähnchensuppe mit Herz und Rauch

Solche Hühnersuppe hatte ich auch noch nicht, wobei sie mit dem Klassiker wirklich wenig gemein hatte. Suppengemüse und irgendwas vom Huhn machen eben noch nicht die richtige Brühe. Aber anderswo hatte ich neulich mal was über Hähnchenherzen und ihre Festigkeit gelesen … Die Herausforderung war angenommen. 😉
Der nachfolgende Topf ist übrigens nicht leer. Auf des Topfes Boden herzitzt sich schon mal etwas Öl.

Bevor ich aber den Topf samt Öl erwärmte, habe ich schon mal geschnibbelt. Es sind die üblichen Verdächtigen: Zwiebel, Lauch, Möhre, Sellerie, … Das alles kommt zum Anrösten ins heiße Öl.

Gewürze dürfen natürlich auch nicht vergessen werden: Lorbeer, Piment, Senfsaat, Pfeffer, Kümmel, Fenchelsaat, Salz, …

Die Hähnchenherzen kamen dann auch noch mit hinein. Im Nachhinein würde ich mal den Tipp mitgeben: Herzen halbieren. Beim späteren Essen stellte sich heraus, dass das innere der Herzen besser als das drumrum schmeckte, da gilt es also, den Austausch zu fördern.

Die Hühnerbeine ist eigentlich quasi verzehrfertig. Es sind Kasslerhähnchenschlegel.

Alles wird mit Wasser aufgegossen, gerade so, dass alles bedeckt ist. Zum Zwecke des zügigen Aufkochens wird ein Deckel auf den Topf gegeben.

Wenns kocht, kann alles auf niedrigste Hitze heruntergeregelt werden. So ein kleines bisschen sollte alles aber durchaus noch simmern …

nach 45 Minuten sah dann die Suppe so aus.

Die Hälfte habe ich weggeschöpft und zum Rest dann …

… ein paar Muschelnudeln gegeben. Alles nochmal aufkochen.

Und dann 10 Minuten sanft köcheln lassen (Garzeit der Muschelnudeln).

Fertig ist die Hühnernudelsuppe mal ganz anders: mit viel Herz und Rauch.

Das Raucharoma von den Keulen ist doch recht deutlich. Könnte aber auch am leichten Anbrennen des Gemüses beim Anbraten gelegen haben. 😉 War aber durchaus genießbar und auf jeden Fall mal was anderes.
Die Herzen übrigens wurden durch die lange sanfte Garzeit butterweich und verloren eigentlich alles ihrer sonstigen kurzgebratenen Knubbeligkeit.

Karamelleis mal anders

Mein erstes Karamell-Eis. Und ich bin so glücklich darüber, dass es so wunderbar schmeckt, so ganz anders, als das, was man sonst so um Kilo-Eimer zu kaufen bekommt. Aber es kamen auch keine Zusatzstoffe hinein, und bei den Grundzutaten habe ich auch ein klein wenig variiert. Aber das Karamelleis ist lecker.

Und wer sich jetzt wundert, dass das Essen auf dem Bild nicht wie ein Karamelleis aussieht, dem sei erklärt, dass ich Milch, Sahne und Zucker durch rote, orangene und gelbe Spitzpaprika (klein gewürfelt) ausgetauscht habe und das Eigelb durch 400 g Bio-Rinderhack. Ist ja auch Eiweiß- und Bindungsträger. Die Sahne und den braunen Zucker für die Karamellsoße habe ich durch Vollkornpasta, in Salzwasser gekocht, ersetzt. Ist ja auch fast das gleiche. Fast nur Kohlenhydrate. Und statt des stundenlangen Einfrierens mit ab und zu Umrühren habe ich den Topfinhalt gute 45 Mimuten still vor sich hin köcheln gelassen. Und ab und zu umgerührt. Also auch fast das gleiche.
Okay, im Ernst: Was soll der Quatsch? Regelmäßig Lesende dieses Blogs werden schon vermuten, dass ich mich mal wieder irgendwo drüber aufgeregt habe und sie haben recht. Und es ist mal wieder das gleiche wie sonst: Die Ignoranz in Teilen der Foodbloggerszene, Standards zu verwässern, Standardgerichte in ihren Definitionen aufzuweichen usw. Ich weiß leider nicht mehr so genau, wo mir das neulich mal wieder aufgefallen ist, aber abarbeiten muss ich mich doch noch daran.
Ja, auch mich hat es erwischt. Nein, keine Angst, es ist kein Corona. Aber ich huste auch, so dass wohl schon einige Kampfhunde aus der Nachbarschaft neidisch ob meines Bellens sind. Aber die Ursache ist erkannt, wird behandelt und spätestens ab dem kommenden Wochenende sollte alles wieder super sein. Dann gibt es auch wieder regelmäßger Berichte meiner Ernährungsumstellung und den dazu entstehenden Gerichten.
Als ich noch dachte, mein Husten wäre eine aufziehende Erkältung, las ich in einem Kochblog ein Rezept, dass an sich ganz lecker klang. Was ist an einer Pastasoße aus Hackfleisch und Tomaten nicht lecker? 😉 Allerdings stand das ganze unter dem Label „Soße Bolognese“. Und am Wochenende vor bei „Kitchen Impossible“ war gerade auch mal wieder die klassische Bologneser Soße, die auch gern „Ragú“ genannt wird, Thema; und das in ihrer recht ursprünglichen Form, die leider so gar nichts mit dem zu tun hat, was hierzulande darunter verstanden wird. Nicht jede Variante einer Tomaten-Hackfleisch-Soße ist eine Bolo, und wenn man es recht eng sieht, eigentlich gar keine.
Und dann kam spätestens in den Kommentaren zum Blogbeitrag die Meinung: „Ja, ich weiß, dass es eigentlich keine Bolo ist, aber ich nenne es trotzdem so.“ Darüber könnte ich mich aufregen.

Kommen wir zurück zum „Karamalleis“. 😉 Auf den Bildern sieht es ein wenig danach aus, als ob das auf dem Teller im wesentlichen aus den Nudeln besteht. Dem ist mitnichten so. Die kamen erst ganz zum Schluss hinzu, wie es sich eben für ein gutes Pastagericht gehört.
Das Hackfleisch kam in den gefetteten Topf und wurde solange gebraten, bis sich das gebildete Wasser wieder verzogen hatte. Zuvor hatte ich eine Tüte mir roten, gelben und orangenen Spitzpaprika in relativ kleine Würfel geschnitten. Deswegen sieht man von ihnen auch nichts mehr. Eine ebenso klein geschnittene rote Zwiebel kam dann zum Hackfleisch in den Topf und dann die Paprikawürfel hinterher. Um den Flüssigkeitsspiegel wieder etwas zu heben, achtelte ich schnell ein paar Cocktailtomaten und rührte sie mit in den Topfinhalt. Salz, Paprika, Cayennepfeffer, Pfeffer und einges andere, was mir noch in die Hand fiel, gaben allem etwas Würze und Feuer mit. Und etwas Tomatenmark kam auch noch hinzu. Alles nochmal gut durchgerührt und dann gut bedeckelt eine gaaanze Weile bei geringer Hitze auf dem Herd stehen lassen.
Pasta kochen muss ich wohl niemandem erklären. Wobei ich hier in gewissem Sinn mal wieder innovativ unterwegs war. Normalerweise wird, um das oben abgegebene Bild zu erreichen, die Soße in einer Pfanne zubereitet und zum Schluss die (noch feuchte) Pasta in die Pfanne gehoben und durchgeschwenkt. Da die Soße in dem Topf aber für mindestens zwei Mahlzeiten reichen sollte (und gereicht hat), ging ich hier den umgekehrten Weg. Die Nudeln waren ja abgezählt, und so kam dann die Soße in den Topf mit den abgegossenen Teigwaren und wurde dort dann umgerührt. Der andere Teil der Soße verblieb im Topf und harrte seiner weiteren Bestimmung. Aus dem Nudeltopf kam das Gericht dann auf den Teller und wurde noch mit ein paar Peccorino-Hobelspänen dekoriert. Eigentlich wollte ich Parmesan nehmen, hatte mich aber im Kühlschrank vergriffen … Passiert.

Es zieht – oder auch nicht

Das wäre doch mal der Test. Als kleines Zwischendurchlebenszeichen 😉 mal der Herdnerd-Floskeltest:

Wie man sieht: Es zieht nicht. Sie schiebt aber auch nicht. Da passiert nix. Und das, obwohl die Floskel sagt, dass es „zieht wie Hechtsuppe“.
In der Schale ein Ergebnis des letzten Wochenendes und gleichzeitig eine Resteverwertung von anno dunemals. Da kam völlig aus dem Nichts ein Hecht über mich und von dem hatte ich noch den halben im Tiefkühler. Nun gehört Hecht zwar durchaus zu den schmackhaften, aber auch zu den grätigen Fischen. „Boulettenfisch“ sage ich dazu gern, also die richtige Sorte, um daraus Bouletten zu machen. Wenn man das Tier durch den Fleischwolf lässt, hat man das Grätenproblem hinterher nicht mehr. Das eint den Hecht mit dem Plötz, dem Blei und anderen Fischen.
Der aufmerksame Leser wird allerdings die fehlende Boulette auf dem Bild bemerkt haben. Außerdem fiel der Begriff Suppe. Zum anderen besitze ich keinen Fleischwolf und für eine gute Boulette sollte man mehrere Fischsorten verarbeiten. Okay, für eine Suppe auch, aber dann wäre es keine Hechtsuppe. Genauer Hechtsuppe „Rumfort“. Wie sie entstanden ist, kann man vermutlich dem Bild entnehmen, die Frage ist, was vorher alles in den Topf kam, bevor es der Mixer zerschredderte:

  • Fischfond aus dem Glas
  • Wasser
  • 2 Möhren
  • 1 rote Zwiebel
  • 1 Stange Lauch
  • 2 Kartoffeln
  • der halbe Hecht

Wo es ging, war alles grob zerteilt, beim Hecht habe ich rund um die große Mittelgräte herumgeschnitten, und die Flossen kamen auch ab. Kurz vor dem finalen Mixereinsatz kamen auch noch zwei Cocktailtomaten und ein Karton einer zu Fisch passen sollender Soße dazu. Natürlich ohne den Karton. Spätestens hier stellte sich bereits der Kauf als Fehler heraus, aber sie war als Reserve und Notfallvariante für den 2. Weihnachtsfeiertag gedacht und wurde nicht gebraucht.
Flüssigkeit und Gemüse kochten bereits eine Weile vor sich hin, als die Fischstücke dazu kamen. Die würden ja schnell gar. Das Gemüse brauchte länger. Salz, Pfeffer und andere Gewürze waren natürlich auch noch zuzugeben.
Heute nach dem Aufwärmen auf Arbeit stellte sich die Grätenvermeidungsidee als halbwegs funktionierend heraus. Der Mixer hätte wohl noch etwas länger laufen sollen. Aber im Vergleich mit dem Verzehr des Hechtes im ganzen gekocht oder gebacken war es doch eine große Esserleichterung.