Als ich am Freitag noch durch einen Lebensmitteleinzelhändler schritt, fielen mir zwei Kaffeegetränke mehr oder weniger zufällig ins Auge. Ich bin ja Fan dieser kalten Milchkaffeegetränke, wenngleich gerade die Sorten, die ich am meisten mag, immer wieder aus dem Sortiment verschwinden. Aber so morgens zum Wachwerden finde ich sie schmackhaft und zustandsgerecht zu handhaben. Wobei ich an einigen Deckeln schon ab und an mal scheitere. 😉 Neben den bekannten Getränken im Kühlregal fand ich dann auch zwei Sorten, von denen eine auf Mandeln und die andere auf Hafer statt auf Milch basierten. Dass sie aus einem Molkereiumfeld kamen, deren Milchkaffeegetränke ich recht gern trinke, machte optimistisch.
Der Vorteil bei den Produkten aus dem Hause ist, dass nicht mit Instantkaffee – ein Fehler, den viele bekannte Marken machen – gearbeitet wird, was dem Kaffeegeschmack zum Vorteil gereicht. Die Schaumbildung war bei beiden her vernachlässigbar, da konnte man so lange schütteln wie man wollte. In den Milchvarianten hätte man vermutlich schon längst Cappuccinobutter im Becher, aber bei Mandel und Hafer rückte sich beim Schaum wenig. Geschmacklich kam dann aber doch das erwartete, wobei ich bei der Mandelvariante erstmal gucken musste, ob ich nicht doch die Hafervariante erwischt hatte. Irgendwie erwarte ich immer ein leichtes Marzipanaroma … Aber das gab es nicht. Beim genauen Hinschmecken und Etikettlesen war es dann doch Mandel, aber was will man bei einer 10%-igen Mandel-in-Wasser-Aufschwemmung schon erwarten. Bei der Hafervariante bekam man den Eindruck, dass hier ein wenig mit Muckefuck gearbeitet wurde, aber vielleicht hat sich das Klischee bei mir schon verfestigt, da ich das seinerzeit beim Selbstexperiement mit meiner alten Kaffeemaschine doch recht stark wahrnahm. Was mir auffiel: Beide waren doch recht süß, da bin ich eher froh, dass es bei den Milchkaffeegetränken auch die „weniger süß“-Variante gibt.
Der/die geneigte Lesende wird sich jetzt vielleicht wundern, warum ich meine Ausführungen zu den Kaffeegetränken mit zwei Kaktusblüten garniert habe. Neben mangelnden Fotos der nichtssagenden, da markenfreien Becher kommt die zufällig Entdeckung der Blüten hinzu. Als ich am gestrigen Sonnabend bei der Vorbereitung meiner Radiosendung „RundumGenuss“ verträumt zwischendurch über meinen Monitor durch das Fenster auf den Sendeturm, der unser Programm auf UKW ausstrahlt, schaute, kamen mir die beiden Knospen (oberes Bild) ins Blickfeld. Heute waren die Blüten bereits offen, morgen werden sie verblüht sein. Schade, dass sowas schönes immer so schnell vergeht. Und das bei meiner „intensiven“ Kakteenpflege.
Woran erkennt man einen guten Koch? An seinen Bratkartoffeln. Knusprig, nicht fetttriefend, schmackhaft, dosierte Menge, wunderbar. Dann darf man sich auch auf das Drumrum freuen.
Ja, ich weiß, das ist die 2364. Ablichtung eines gebratenen Sailblings. Oder die 7. Aber, und das schreibe ich auch nicht das erste Mal: so einfach dieses Gericht aussieht, so perfekt ist es zubereitet. Und das muss man erstmal hinbekommen. Die Fülle an Gästen in dem Laden spricht auch Bände. Selbst im rustikalen Bereich geht es nicht mehr ohne vorherige Reservierung. Da hat der Service ordentlich was zu laufen.
Und mein (siehe letzten Artikel) „Abendbrothalbzeug“ habe ich dann auch noch bekommen und gegessen.
Saibling Nr. 2 des heutigen Tages, hier in der geräucherten Version. Und weil beim Essen mit den Fingern diese gern etwas fettig werden, werden Brötchen dazu gereicht, um das wertvolle Fischöl aufzunehmen und der anschließenden Verwertung durch Verdauung zugeführt zu werden. Die Brötchen sind übrigens von der Tanke und das bisher beste, was ich gefunden habe, was man Sonntagnachmittag in der Stadt kaufen kann.
Heute Abend werde ich noch eine Weile glückselig vor mich hingrinsen, so kulinarisch lecker war ein Sonntag lange nicht mehr.
Ich mag meine Kaffee ja wie meine Frauen: Schwarz. 😉 Ich habe zwar gaaaaaaanz früher mal Milchkaffee bevorzugt, aber inzwischen trinke ich dieses koffeinhaltige Heißgetränk ausschließlich pur. Habe mir seit Jahrzehnten nichts aus Cappuccino, Latte oder Macchiato gemacht obwohl ich unter keiner Laktoseintoleranz leide. Kaffee sollte für mich herb und belebend sein, da verdünn ich ihn mir nicht mit Milch, Mandelmilch oder irgend etwas anderem. 😉
Ich bin übrigens ein gebürtiger Mitteldeutscher aus Hessisch-Sibirien, daher bin ich nie auf den Gedanken gebracht worden geräucherten Saibling zu einem Brötchen zu reichen. Berichtige mich falls ich falsch liege, aber so ein ganzer Fisch hat doch einiges an Gräten, wie soll man den entspannt mit einem Brötchen genießen können. Ich stell mir da eher ein gefriemel vor bei dem man versucht mit den fettverschmierten Fingern oder – etwas edler – mit Messer und Gabel die verwertbaren Fleischstücke aus dem geräucherten Fisch zu extrahieren und man hat trotzdem ständig winzige aber unangenehme Gräten im Mund die man dann ausspuckt und irgendwo am Rand des Tellers „zwischenlagert“. Ein Hardcore-Fischesser schluckt kleinere Gräten vielleicht einfach runter, aber ich bin da leider sehr pingelig. Gibt es eine empfehlenswerte Technik einen geräucherten Saibling grätenfrei zu genießen. Oder sollte man da eher hart im nehmen sein? 😋
Hessisch-Sibirien liegt weit weg vom Wasser? 😉 Das mit den Gräten ist fischabhängig. Plötze, Blei, Barsch & Co. würde ich auch nicht so essen. Das sind für mich Boulettenfische (also die Basis für die Fischbouletten, die mehrfach durch einen Fleischwolf gedreht gehören, um die fiesen Gräten weg zu bekommehn). Auf der anderen Seite gibt es bspw. den Seeteufel, der im Fleisch quasi keine Gräten hat, nur eine dicke in der Mitte. Saiblinge gehören zur gleichen Gruppe wie Forellen und sind demzufolge, wenn sie richtig zubereitet sind, unproblematisch mit ihren Gräten. Sie haben zwar welche, aber nur die großen nach unten und die sind einfach zu entfernen.
Gräten mitessen fände ich spooky. Zu schnell bleibt da mal was hängen oder man zersticht sich das Zahnfleisch beim zerkauen (Ausnahme natürlich sauer eingelegter Fisch, wo die kleinen Gräten weich sind). Als Kleinkind soll ich wohl mal trotz größter Aufmerksamkeit meiner Erzeuger eine Gräte verschluckt haben, was mir wohl nicht bekam. Der Familiengeschichte nach wurde ich dann an den Füßen beinlings nach oben kopfüber gehalten, bis die Gräte wieder rauskam. Fisch mag ich aber noch immer. 😉
Bei mir haben Kaffee und Mais was gemeinsam: Ich esse/trinke von beiden quasi alles, was aus ihnen hergestellt wird, nur nicht die Grundprodukte. So kannste mich mit Filterkaffee, Espresso oder den gelben Maiskügelchen jagen. Popkorn, Polenta, Nachos, Mixed Pickles (mit den Minikolben) usw. sowie eben alles an Milch-Kaffee-Kombinationen und auch den Kaffee-Tonic-Drink oder Kaffeepudding, kandierte Kaffeebohnen usw. esse ich gern.
Als ich im Archiv kramte, fand ich noch dieses Saiblingsbild. Du siehst also, wenige Gräten die sich leicht lösen.
Hessisch-Sibierien liegt im westlichen Mitteldeutschland und weit weg vom Meer oder irgend welchen größeren Binnengewässern. Die Essenskultur hatte also wenig mit Fisch zu tun. Obwohl ich Schillerlocken bei Urlaub an der Küste immer geliebt habe. 😉
Ich kann mich gar nicht erinnern irgendwann mal Saibling gegessen zu haben. Eine Recherche in meinem Blog zeigte mir dass ich wohl vor 9 Jahren einen mal Saibling und eine Forelle in Alufolie gegart habe. Lange ist es her. Und über die Gräten hatte ich damals nur geschrieben dass sich das Fleisch einfach davon lösen lies. Ansonsten habe ich mit ganzen Fischen nie was selbst zubereitet.
In unserer Kantine waren die Fische – inbesondere die Forellen – immer fast komplett entgrätet, also Rückgrat und Rippen-Gräten fehlten. Habe aber nie rausfinden können wie die das gemacht haben oder wo es so etwas zu kaufen gibt… 😇
Gerade bei Forelle ist das Filettieren reicht einfach, weil es da praktisch nur die unteren, großen Gräten gibt (wie beim Saibling). Zwei gekonnte Schnitte mit dem Filettiermesser und der Fisch ist praktisch grätenfrei. Es würde mich nicht wundern, wenn es da nicht auch eine Maschine für gibt … Lachs ist in dem Zusammenhang schon komplizierter, allerdings auch größer, so dass man die kleinen Gräten mit der Pinzette (vor der weiteren Zubereitung) entfernen kann.
Schillerlocken? Das fettige Zeuch? Und dabei den Dornhai ausgerottet … 😉 Oder meintest Du das Gebäck gleichen Namens? 😉
Ich habe seit mehr als zwanzig Jahren keine Schillerlocken mehr gegessen. Aber wie ich lese wären sie alleine wegen ihres Gehalts an Methylquecksilber wohl schon nicht empfehlenswert, von der möglichen Ausrottung des Dornhais mal abgesehen. Aber sie waren in meiner Kindheit nun mal ein einprägsames geschmackliches Erlebnis. 🙂
Dass es ein Gebäck gleichen Namens gibt war mir bis gerade gar nicht bewusst. Ich meinte schon die Fisch-Schillerlocke. Aber ich werde sie wohl nie wieder essen können nachdem ich gelesen habe dass sie dazu beiträgt den Dornhai auszurotten…. Obwohl ich diese Fischart nicht mal bewusst wahrgenommen hatte. Aber bei Umweltschutz schützt unwissen nicht…
Zur Not gibts ja auch noch Lachslocken oder Goldlocken. Beides nicht wirklich mit dem Original vergleichbar, aber wirklich nötig sind die auch nicht. Dann doch lieber die dünne Teighülle, die um ein kurzes Rohr gewickelt gebacken und später mit Schlagsahne gefüllt wird. Genauso fettig wie die Lachslocken. 😉
Hab ich beides noch nie gehört, aber ich werde mich bei meinem nächsten Besuch an der Fischtheke mal danach erkundigen. 😉
Na, die alternative Schillerlocke gibt’s eher beim Bäcker … 😉