Nachdem es „Das selbe in grün“ eigentlich schon mal gegeben hatte, mir aber – ehrlich gesagt – nicht so mundete, heute dann ein zweiter Versuch. Die Hauptrollen auch hier: Gurke, Grüne Paprika, Erbsen. Und ein paar grüne Weintrauben. Und Knoblauch.
Ich glaube, es ist sinnvoll, wenn man einen Mixer hat. Mit einem Pürierstab sollte man alles etwas kleiner schneiden. Vermutlich.
Eine ganze Salatgurke, grob zerteilt, was den Weg in den Mixer.
Das gleiche gilt für die grüne Paprikaschote.
Eine Packung Zuckerschoten kam auch hinzu.
Zur Abrundung des Geschmackes habe ich mir überlegt, ein paar Weinbeeren mit hinein zu geben.
Die Sache mit dem Becher war keine gute Idee, da der Pfeffer, der da mit drin ist, durch das Olivenöl nicht wirklich aus dem Becher kam. Salz ist auch noch mit drin. Alles vier kommt aber in den Mixbecher.
Dann habe ich erstmal alles klein gemixt. Und als ich feststellte, dass das doch etwas dickflüssig wurde, kam noch etwas Wasser hinzu. Dann stimmt zumindest schon mal die Konsistenz. Aber als ich ein wenig probierte, erschrak ich dann doch nochmal. Aber ein Blick in den Kühlschrank schuf schnell abhilfe: Ich hatte noch einen angefangenen Becher Sahne, die ich mit hinein gab. Im Nachhinein wäre die Alternative Ziegenfrischkäse sicher die interessantere gewesen.
Was da auf der Sahne noch rumschwimmt, sind ein paar Öl und Pfefferreste. Also nicht so schlimm. Und die Sahne selber: Ohne sie hätte ich beinahe aus versehen in veganes Gericht gezaubert. Das geht ja gar nicht. 😉 Vegetarisch ist es ja trotzdem geblieben.
Wer mag, kann es noch etwas feiner mixen. Mir war es so recht.
Ein Teil wandere gleich in eine kleine Schüssel zum Verspeisen, ein zweiter Teil lagert noch im Kühlschrank. Ich bin mal gespannt, wie sich die leichte Ziehzeit auswirkt, da in der frisch verspeisten Version der Knoblauch doch bei einigen Hapsen recht dominant war.
Kategorie: Neues Essen
Schnelles Mittag im Homeoffice
Auch der Herdnerd kocht nur mit Wasser, auch wenn man es im Topf fast gar nicht sieht. Es ist aber auch wirklich wenig, vielleicht so 5 mm über dem Topfboden und doch zu viel. Aber dazu später mehr. Das Wasser wird erhitzt und – wenn’s kocht – gesalzen.
Bis das Wasser kocht, wird eine große Kartoffel klein gewürfelt. Oder zwei mittlere. Oder drei kleine. Wobei sich dabei eine wichtige Fachfrage stellte: Wenn man im Homeoffice eine Mittagspause macht und sich dabei in den Finger schneidet, ist das dann ein Arbeitsunfall? 😉
Die Kartoffelwürfel kommen ins kochende Salzwasser und werden darin gegart.
Irgendwann zwischendurch fiel mir ein Gedanke ein, den ich neulich mal irgendwo aufgeschnappt habe: Wenn man bspw. Kartoffeln kocht und hinterher noch Brühe oder Sahne oder ähnlich ranschütten will, warum kocht man die Kartoffeln nicht gleich von anfang an darin, dann siehen die Aromen schön ein und werden nicht mit dem Kochsalzwasser weggeschüttet. Also habe ich einen Teil des Salzwassers entfernt und schon mal 100 ml Sahne hinzugegeben und darin die Kartoffeln weiter gegart.
Bei der Zugabe von Sahne (oder Milch) muss man aufpassen, dass nix überkocht. Es kocht nämlich ganz schön hoch. Also: Aufmerksamkeit!
Als die Kartoffeln fast gar waren, habe ich noch naturellen Tiefkühl-Blattspinat dazugegeben.
Der taute zügig auf und wurde dann gut mit den restlichen Topfinhalten verrührt.
Der Topfinhalt wurde noch mit Salz, Pfeffer, Knoblauch und Muskat abgeschmeckt. Während des Kochvorgangs lief im Hintergrund der Heißluftofen bei 200°C und präsentierte dann ein Riesenfischstäbchen formely known as Backfisch.
Das kam noch mit dazu und ergänzte mit der knusprigen Note das Schlonzige des Spinat-Kartoffel-Gemüses. Und geschmacklich passte es auch zusammen …
Pure Richtlinie
Der Sommer steht vor der Tür und damit auch die große Vielfalt an Grünzeug, die man wunderbar und einfach anmachen und verzehren kann. Okay, … wenn man sich das Angebot der Discounter und Supermärkte im Frischgemüsebereich so ansieht, scheint es mit dem Sommer noch eine Weile zu dauern. In den letzten 7 Tagen war ich in jedem im Nahbereich verfügbaren Discounter und wenn ich sie anhand ihres Frischgemüsesangebotes zum Zeitpunkt meiner Stichprobe einschätzen sollte, es wäre teilweise vernichtend. Meine Top 5 der letzten 10 Tage im Countdown:
5. Norma
4. Netto (schwarz-gelb mit Hund)
3. Aldi
2. Netto Markendiscount (rot-gelb)
1. Lidl
Da ich im Nahbereich nur einen Supermarkt (wenn auch in dreifacher Ausfertigung) habe, läuft der Rewe mal außer Konkurrenz, wäre aber noch besser als der genutzte Lidl. Ganz subjektiv.
Und weil wir gerade so schön vom Grünzeug reden, habe ich mal einen grünen kleinen, aber dichtschließenden Becher genommen. Okay, ich hätte keinen anderen gehabt, aber immerhin. 😉
Mit ein wenig Geschick, habe ich im Becher Salz, Pfeffer, Zucker und Senf platziert. Das muss man so nicht nachmachen und war nur wegen des Fotos.
Weil rot ja eine Komplimentärfarbe zu grün ist (stimmt nicht ganz, aber wir drücken da mal ein Auge zu), nahm ich die rote Zitruspresse, um eine Zitrone von ihrem Saft zu befreien.
Rechts das Ergebnis der Zitruserpressung.
Der Zitronensaft kam zu den Gewürzen. Fürs (unscharfe) Foto habe noch ein wenig Apfelessig in den Behälter gegeben, um ihn sichtbar zu machen. Der kam dann auch zu den Gewürzen.
Es wäre jetzt eine Idee, das schon mal gut umzurühren. Salz und Zucker lösen sich wunderbar in der Essig-Saft-Mischung.
Zu einem schönen Dressing gehört auch immer ein gutes Öl; hier habe ich mich für eine erworbene Mischung aus Rapsöl, Sonnenblumenöl und Leinöl in Bio entschieden.
Auf dem folgenden Bild sehen wir den richtigen Ansatz für ein Dressing, wenn man genau hinsieht. Essig vs. Öl in 1:2 bis 1:3. Also ein Teil Essig (oder hier eine Essig-Zitronensaft-Mischung) und dazu 2 bis 3 Teile Öl. Die Gewürze richten sich nach der Menge und der Senf dient nicht nur der Würze, sondern auch der Bildung der Emulsion, die so wichtig für ein Dressing ist.
Apropos Emulsion. Um die zu bilden, wird der Becher gut verschraubt und hinterher geprüft, ob das wirklich alles dicht ist.
Und dann wird auf das heftigste geschüttelt. Das kann man ruhig eine Weile durchhalten.
Der Unterschied ist der Optik ist augenfällig. Hier kann jetzt noch abgeschmeckt werden. Ich habe noch etwas Zucker und eine Spur Cayenne-Pfeffer rangegeben. Zum einen war die Säure doch sehr dominant, zum anderen fehlte noch ein gewisser Pfiff.
Eine bunte Mischung junger Blattsalate kam frisch geduscht in die Schüssel und harrte der weiteren Dinge, die da kommen sollten.
Das war eine in Scheiben geschnittene Tomate und, weil der Mensch nicht vom Salat allein lebt, noch eine kleine Beilage.
Dieses Schweinenackensteak stammt von meinem Lieblingsfleischer und stellte sich wieder als hervorragendes Stück Fleisch heraus. Ich kaufte es kräuterbutterfertigmariniert, aber das kann man bei dem Fleischer machen. Es ist trotzdem bei weitem nicht zu vergleichen mit den eingeschweißten und vakuumierten Grillfleischstücken aus fragwürdiger Haltung mancher Kühltheken. Es ist um Klassen besser.
Jetzt ist es auch Zeit, das Dressing über den Salat zu geben und alles anzurichten.
Na, wenn das nicht richtlinienkonform ist, vor allem, wenn man den Rest aus der Salatschüssel noch mit berücksichtigt, der natürlich auch vertilgt wurde.
Das selbe in grün
Dies ist ein klassisches rezeptentwickling by cooking. Es gab eine zu verwirklichende Grundidee, die aber noch Lücken aufwies, die im Zubereitungsprozess zu schließen waren. Und es gab ein Stück luftgetrockneten Speck.
Wenn ihr euch dunkel erinnert: Vor einiger Zeit hatte ich so ein Stück schon mal. Dies ist das zweite Stück aus der Packung, dass gut einen halben Monat offen in der Küche rumgehangen hat, dabei ein wenig vor sich hin tropfte und mittlerweile wunderbar fest und aromatisch ist.
Im Gegensatz zur ersten Scheibe kann ich hier die Schwarte nicht so einfach verwenden. Zumindest traue ich der kurzen Kochzeit keinen sinnvollen Einfluss zu. Deswegen kam sie ab.
Der fettige Teil wurde in Stücke geschnitten, die dann in ein wenig Sonnenblumenöl ausgelassen wurden. Die Hitze war dabei eher niedrig.
Die Zeit des Auslassens nutzte ich zur ausgelassenen Schälung eines Kohlrabis. Den würfelte ich auch noch und gab ihn mit in den Topf.
Weißer Kohlrabi ist nun noch nicht wirklich grün, also kam jetzt die grüne Paprika dazu. Ihr Anblick beim Zubereiten der eher rötlichen Gemüsesuppe führte zur Idee des grünen Pendants.
Etwas grüne Salatgurke kam auch noch mit in den Topf. Da die ja nicht nur kräftig, sondern gleichzeitig auch sehr blassgrün ist, nahm ich das als „Genehmigung“ dafür, auch den Kohlrabi zu verarbeiten.
Auch hier darf das Würzen nicht vergessen werden: Salz, Pfeffer, Thymian, Knoblauch, Frühlingszwiebel (grün und weiß), …
Nach dem Durchrühren und Aufkochen kam auch hier der Deckel drauf und bei kleiner Hitze wurde das Gemüse langsam weich. Das bezog sich vor allem auf den Kohlrabi. Und „die kleinen grauen Zellen“ (aus: Hercule Poirot) begannen zu arbeiten: Während ich bei der roten Gemüsesuppe einfach Tomatensaft hinzugegeben hatte, fiel mir nichts grünes ein, was diese Rolle hätte übernehmen können. Natürlich hatte ich noch im Hinterkopf, etwas Tk-Spinat und evtl. ein paar Tk-Erbsen mit einzurühren, da diese Dinge aber quasi gar waren, sollte das erst relativ zum Ende hin passieren.
Wie es der Zufall so wollte, fiel mir ganz hinten im Vorratsschrank eine Dose grüne Currypaste in die Hände. Leicht überlagert, aber optisch und olfaktorisch noch im Normbereich. Das gleiche traf auf eine kleine Dose Kokosmilch zu, die ich ebenfalls noch aus den Tiefen des Schrankes hervorzog. Es dauerte ein wenig, bis ich durch Schütteln etwas Bewegung in die Dose brachte, aber die daran anschließende Öffnung brachte auch hier den Status: überlagert, aber genießbar.
Und das schöne an der Currypaste: Sie gehörte laut Packungsaufdruck nicht zu denjenigen die erst in der Pfanne angeröstet werden sollte. Also ab in den Topf damit.
Und die Kokosmilch gleich hinterher.
Dann ließ ich alles nochmal ordentlich durchkochen.
Zur Finalisierung kam noch etwas Tiefkühlspinat dazu, der musste ja nur auftauen und anwärmen.
Und dann kam doch wieder der klischeeeske Deutsche durch. Vergleicht mal bitte die beiden nachfolgenden Bilder.
Seht ihr den Unterschied zwischem dem↑ und dem↓? Und was hat der Unterschied mit „deutsch“ zu tun?
Richtig! Das untere Bild macht einen etwas gebundeneren Eindruck, was aber auch stimmt, da ich noch (jetzt kommt das „deutsche“) eine rohe Kartoffel hineingerieben habe und dann alles unter Rühren aufkochen ließ. Bindung fertig, Geschmack runder. Aber scharf war es trotzdem. Das grüne Curry besteht im wesentlichen aus grünen Chilis.
Deswegen habe ich mal auf Kräuter oben drüber verzichtet und das gelb-rote Geschirr herausgesucht. Das Weiße ist Pecorino, auch, um die Schärfe etwas abzumildern. Und ein schönes Glas kalte Milch gab es sicherheitshalber auch dazu.
Deutsches Massaker – zerstreut vs. begrenzt
Der Titel ist auf mehreren Ebenen falsch, aber vermutlich habe ich zu viele Boulevard-Medien konsumiert und dabei gelernt, dass a) in der Überschrift übertrieben werden muss und b) die Überschrift nichts mit dem Artikel zu tun haben braucht.
Aber ich möchte meine Synapsenverklebung gern erklären, und dabei bade ich natürlich wieder im Klischee. Und in Lautverschiebungen. Und zwei Ecken, um die rumgedacht werden muss, sind auch dabei. Mindestens.
Das „Deutsche Massaker“ kommt vom ähnlich klingenden „deutschen Moussaka“, wobei Moussaka sich nur an der folgend verarbeiteten Aubergine festmacht. Eigentlich geht es eher in Richtung Minestrone, vermutlich aber auch nur im Sinne von Gemüsesuppe. Und das „deutsch“? Ganz einfach: Kartoffel und Wurst. 😉
Für eine gute Suppe braucht man einen guten Topf, wobei ich, wenn ich mich richtig erinnere, auch schon mal zeigte, dass man Suppe auch in der Pfanne zubereiten kann.
In den Topf kommt gutes Olivenöl, was geht, da nicht mit sehr hohen Temperaturen gearbeitet wird. Und dann geht das Schnibbeln los:
Eine rote Paprika, mundgerecht zerkleinert.
Eine gelbe Paprika, ebenso.
Die kleinen Tomaten habe ich nur halbiert.
Ja, ihr seht richtig. Von den schlanken Auberginen waren noch zwei da, die ebenfalls mundgerecht geschnitten wurden.
Das rote Zeug am Topfrand ist Tomatensaft, damit habe ich das Gemüse so weit aufgeschüttet, dass er gerade so sichtbar wurde.
Salz, Pfeffer, eine Prise Zucker, Knoblauch, Kräuter der Provence wurden noch mit eingerührt.
Alles wurde einmal aufgekocht und sollte dann ein wenig vor sich hin köcheln. Da mir das ganze aber noch zu flüssig schien, habe ich noch fix eine kleine Kartoffel mehrfach über die Parmesanreibe geschoben. Das sollte binden.
Und hat es auch. Nach einer Viertelstunde war die Suppe eigentlich fertig. Ursprünglich wollte ich auch noch Zwiebeln, Gurke und Champignons mit hineingeben, aber die Menge war schon für mehrere Mahlzeiten ausreichend. Und irgendwie hatte ich die Sachen am Anfang vergessen.
Da die Ernährungsrichtlinie Eiweiß vorschreibt, habe ich zwei „Grobwürste“ gescheibelt und noch eine Weile mitziehen lassen. Nicht die optimale Lösung (zu viele minderwertige Fette), aber ich hatte die „Grobwurst“ neulich als für mich neu im Kühlregal entdeckt. Sie hat das äußere Format und Aussehen einer Bockwurst, ist innen aber sichtbar gröber und aromatischer. Sie sollte wohl unbedingt erhitzt werden, klassisch lt. Packung sind aber Grill oder Pfanne. Zu intensive Hitze sollte man ihr aber nicht angedeihen lassen. Und vielleicht wäre der Tipp noch gut, die Pelle vor dem Erhitzen anzustechen. Mein – nicht dokumentierter – Versuch, eine Grobwurst zu braten, ergab einen erschreckenden, weil unerwarteten Knall aus der Pfanne.
Darf man eigentlich Parmesan über das Essen reiben, wenn keine Pasta drunter ist?
Da Frage lässt sich nicht beantworten, man kann es und es ist gut so. Das Kräuterdrüberstreuen wird auf Dauer auch langweilig. 😉
Versuch macht kluch
Mein Gemüsedealer hatte da was in der Auslage, dass mich zugreifen ließ. Land und schmal und komisch violett.
Ihr habt’s natürlich längst erkannt, auch wenn die Form eher ungewohnt ist: es sind Auberginen.
Vermutlich sind noch ein oder zwei Adjektive vor dem Namen gewesen, vermutlich ein Land und irgendwas anderes. Aber zu viel Denken stört auch beim Genießen. Und bekannterweise nicht nur dort.
Ein Messer zerschnibbelte die schmalen Auberginen in Ringe. Und etwas Olivenöl in der Pfanne sollte dem Anbraten dienen.
In dem ↑ Bild ist die erste Portion Olivenöl schon spurlos verschwunden … Auberginen sind also auch, wenn sie schmal sind, sehr saugfähig.
Die kleinen, schlecht geförmten Fleischklößchen sind das Innere von zwei Salsiccia.
Beim Braten verloren die Auberginen ihre nette Farbe, nicht nur deswegen gab ich am Ende noch ein paar Frühlingszwiebelröllchen dazu.
Und zum Schluss natürlich Kräuter.
Irgendwo tief in mir drin drängt sich bei dem Gericht ein Verdacht auf: Auberginen sind doch auch nur der Versuch der Olivenbauern, möglichst viel Öl im gebratenen Essen zu binden.
Fischampel
Die Überschriftenbildung ist schon etwas HomeOfficeKoller beeinflusst. Aber seht selbst.
Bisher kannten wir ja nur Fischtreppen, die gerne in Flüssen Wehre umgehen. Mit Kulinarik hat es nur insofern zu tun, als dass irgendwann mal leckere Fisch sich nach wie vor fortpflanzen können, weil sie trotz der Wehre zu ihren Laichgewässern kommen. Und andere Gründe gibt es sicher auch.
Die Fischampel ist von vornherein kulinarisch; sie fängt mit einem komischen Topf an:
Und natürlich ist der Topf nicht wirklich komisch. Ich wollte nur mal zeigen, dass man nicht für alles einen beheizbaren Mixbecher braucht, wenn man mal eine Kleinigkeit dämpfen will. Das geht auch mit diesem größenadaptiven Dämpfeinsatz, den es für nicht viel Geld im guten Haushaltswarenladen gibt, wenn er unter 800 m² groß ist und demzufolge wieder auf haben könnte.
Vermutlich kann man bei höherem Wasserstand auch Nudeln darin kochen, die man am Ende der Garung einfach am Griff herausziehen kann … Vom Nudelndämpfen würde ich abraten, denn selbst Dampfnudeln werden ja eher gebraten als wirklich gedämpft. Aber lassen wir das.
Zwei Möhren habe ich nach dem Schälen erst der Länge nach halbiert und konnte sie nun besser in kleine Halbmonde schneiden. Wer möchte, kann natürlich auch die ganze Möhre in Scheiben teilen und diese dann halbieren; das ist aber zeitlich aufwändiger. Eine Kartoffel – gewürfelt – kam auch noch dazu.
Eine Tasse Wasser hatte ich unten in den Topf gegeben, Salz und Pfeffer noch über die Siebeinlage.
Dann wurde das Wasser zügig zum Kochen gebracht und darauf geachtet, dass es danach bei geringster Hitze weiter köchelte. Nach etwa einer Viertelstunde, weder Möhren noch Kartoffeln waren wirklich gar, kamen dann die Tiefkühlerbsen dazu.
Wichtig ist übrigens, während des Dämpfens den Deckel geschlossen zu halten, sonst ist’s nicht viel her mit dem Dampf. Die Erbsen mussten ja nur auftauen und Temperatur annehmen, so zog alles im Dampf nochmal knapp 10 Minuten.
Ein oder zweimal habe ich dann doch geluschert und alles einer Garprobe unterzogen. Dabei habe ich es wohl auch etwas durchgerührt.
Als die Möhren al dente, die Kartoffel gar und die Erbse warm war, habe ich zur Abrundung noch ein bisschen Butter untergerührt. Man gönnt sich ja sonst nichts.
In der Zeit, wo das Gemüse dämpfte, erhitzte sich übrigens im Backofen ein Stück ummantelter Fisch. Der wurde erfreulich knusprig (nicht der Fisch, aber der Mantel). Das hätte ich so nicht hinbekommen … Etwas Petersilie begrünte das Ampelgemüse: rote Möhren, gelbe Kartoffeln und grüne Erbsen.
Ein schönes Löffelgericht, ließ sich doch auch der Fisch wunderbar mit dem Besteckteil zerlegen.
Spargel.
Frühlingszeit ist Spargelzeit. Und wenn Klischee, dann richtig. Und weil man auch mit dem weißen Gemüse immer mal wieder etwas neues anstellen muss, habe ich meinen beheizbaren Mixbecher und seinen Dämpfaufsatz in die kulinarische Planung aufgenommen. Und wenn man es genau betrachtet, kann man damit sogar auf drei Ebenen dämpfen. Die unterste habe ich mal freundlich ignoriert.
Auf die kleine Fläche unten im Dämpfaufsatz habe ich eine Kartoffel gegeben. Da sie die gleiche Garzeit haben sollte wie der Spargel eine Etage oben drüber, habe ich sie recht schmal geschnitten. Übertreiben muss man dabei aber auch nicht.
Das weiße Zeuch drumrum ist übrigens Salz.
Auf die große Dämpffläche kam der geputzte Spargel. Wenn ich sowas öfter mache, muss ich mir einen speziellen Spargelschäler zulegen. Die normalen Sparschäler sind da nicht so perfekt für.
Deckel drauf und von 0 auf gar in 20 Minuten. Auf dem Spargel war übrigens auch etwas Salz und etwas Zucker.
Und ordentlich Dampf kam dazu. Da ich in den Mixbecher nicht so sehr viel Wasser gegeben hatte (ca. 100 ml), kam der Dampf recht schnell.
Die Zeit des Dämpfens habe ich genutzt, um ein Stück Lammlachs zu braten. Das Fett ist übrigens Öl, die Flaschenöffnung war doch etwas groß … Aber das gute, wenn auch dann etwas erhitzte Olivenöl ging dann noch in eine Soße mit ein.
Als das Lammlachs bei mittlerer Hitze fertig gebraten war, habe ich die Bratenreste mit einem Schuss Milch abgelöscht, in den ich dann noch einen halben Becher Sahne gab.
Das ließ ich einmal gut aufkochen und würzte es mit Salz und Pfeffer.
Als es gut durchgekocht war und ggf. auch noch etwas reduziert, habe ich die Platte unter der Pfanne ausgeschaltet und kurz gewartet, bis nichts mehr kochte. Dabei verquirlte ich ein Ei.
Dieses rührte ich in die nicht mehr kochende Sahnesoße ein und erzeugte damit etwas Bindung. Hier darf wirklich nicht mehr mit Hitzezufuhr gearbeitet werden. sonst gibts Rührei. Wenn mit dem Eiweiß noch was anderen anfangen kann, kann auch nur ein Eigelb nehmen. Geht vermutlich auch und ist geschmacklich dann etwas intensiver.
Zum Schluss wurde alles auf dem Teller zusammengeführt: Das Fleisch, der Spargel, die Soße und die Kartoffelspalten. Es war gar nicht so schlecht. Nur Spargelschälen muss ich unbedingt noch üben. Da war ich wohl etwas zu zaghaft.
Mit Gurke gegen Vampire
Was hat Gurke mit Vampiren zu tun, oder gar Ostern? Also nicht, was hat Gurke mit Ostern zu tun, sondern was haben Vampire mit Ostern zu tun? Ich wüsste es nicht; deswegen ist die Frage eigentlich auch völlig sinnlos, genau wie der Zeitpunkt der Veröffentlichung.
Für die Salatgurke holte ich diesmal den Gemüsehobel aus dem Schrank. Natürlich könnte ich auch behaupten, ich hätte sie so fein selber von Hand mit dem Messer geschnitten, aber wozu? Die Zeit, die man mit dem Hobel beim Schneiden spart, geht zwar hinterher für die Reinigung desselben und die Versorgung der abgehobelten Fingerkuppen drauf, aber was soll’s?! Schön gleichmäßig ist auch schön.
Wer übrigens von sich behauptet, Gurken nicht zu vertragen, sollte beim Gemüsehobel mal den Stifteschneider probieren. Soll helfen.
Die Gurkenscheiben habe ich mit etwas Salz vermischt und eine Weile ruhen lassen.
Sowas soll ja – zumindest bei der Gurke entwässernd wirken. Bei 97% Wassergehalt sollte man die Dehydrierung aber auch nicht übertreiben.
Nach einiger Zeit bildete sich doch einiges an Flüssigkeit in der Schüssel, die ich durch Ausdrücken der Gurkenscheiben noch vermehrte, aber auch entsorgte. Es war doch recht salzig, da fiel mir ein Verwendungszweck auf die Schnelle ein. Irgendwas mit Kartoffeln wäre eine Idee, die brauchen ja recht viel Salz manchmal.
Zu den ausgedrückten Gurkenscheiben gesellte sich noch eine gewürfelte Zwiebel (keine sooo gute Idee) und drei ebenfalls kleinst gewürfelte Knoblauchzehen. Die Zwiebel wäre vermutlich besser, wenn sie einmal durch die Pfanne (ohne Farbe) gezogen werden würde. Und der Knoblauch hätte auch feiner (gepresst) sein können. Aber egal. Man soll ja auch aus seinen Fehlern lernen.
Dann kamen noch Salz, Pfeffer und 250 g Joghurt dazu und alles wurde gut durchgerührt.
In den Tiefen meines Vorratsschrankes fand ich noch eine Flasche guten Olivenöls, von dem ich auch etwas in die Schüssel gab.
Spätestens jetzt steigt jemand, den ich kenne, beim Rezept aus, deswegen sei erwähnt, dass man Dillspitzen nicht mit unterrühren oder gar rangeben muss. Wer’s mag, kann es aber gern tun.
Nochmal alles gut durchrühren und ein wenig ziehen lassen, dann ist der Gurkensalat á la Tsatsiki auch schon fertig. Die rohen Zwiebeln waren nicht so optimal, blieben sie doch recht knackig. Dadurch überdeckten sie, wenn man einige von ihnen beim Essen erwischt hatte, doch den ganzen schönen Knoblauchgeschmack.
Das schöne an dem Gericht ist: Vor Vampiren habe ich keine Angst. Und meinen leichten Misanthropismus kann ich auch besser ausleben.
Einsersuppe
Für die Einsersuppe gibt es keine Zubereitungsbilder. Aber ich werde versuchen, es bildreich zu beschreiben. Was brauchen wir?
1 kleinen Blumenkohl
1 mehlig kochende Kartoffel
1 l Wasser
1 TL Salz
1 Prise Pfeffer
1 Prise Kümmel
1 Prise Pfeffer
1 halber Becher Creme fraiche
1 Topf
1 Löffel
Den Blumenkohl zerteilt man in seine Röschen, den Strunk kann man auch noch klein schnippeln und mit in den Topf geben. Die Kartoffel wird auch klein gewürfelt und kommt in den Topf, genau wie das Wasser und die Gewürze. Dann wird alles 1x aufgekocht und 1 halbe Stunde leicht vor sich hinköcheln gelassen.
Dann braucht man eigentlich nur noch 1x kräftig durchrühren und dabei die Creme fraiche einarbeiten. Das ist schon alles.
Natürlich hübscht die abschließende Kräutergabe das alles noch etwas auf.
Zur Präsentation habe ich diesmal das farbige Geschirr genommen. Weiße Suppe (wobei es fast ein Püree ist) auf weißem Teller … So kann man sich vielleicht bei der Kalorienaufnahme bescheißen (was ich nicht sehe, geht auch nicht auf die Hüften), aber als Bild kommt es nicht so gut rüber. 😉
Und warum das Ding „Einsersuppe“ heißt, ist doch klar geworden, oder?