…, aber irgendwas ist ja immer

Als gelernte DDR-Bürger wissen wir natürlich, was Tschai ist, auch wenn wir es besser erkennen, wenn es in kyrillischen Buchstaben daher kommt. Der Russischunterricht leerte uns früh, dass sich hinter dem Wort Tee verbirgt, der gern aus einem Samowar kommen durfte und in Teegläsern mit metallenen Geflechten im unteren Drittel und daraus hervorstehendem Henkel serviert wurde. Aufenthalte bei den Freunden brachten einem das Getränk auch kulinarisch näher.
Der moderne Genießer kennt unter ähnlichem lautendem, aber minimalistischer geschriebenem Namen ein weiteres Getränk: Chai. Auch dies ist ein Tee, kommt aber von noch weiter weg und beeinhaltet nicht nur – wenn überhaupt – klassischen Tee, sondern auch zahlreiche Gewürze. Aber wie zum Beispiel in Indien jede Hausfrau ihre eigene Currygewürzmischung hat, DAS Curry gibt es also nicht, ist das beim Chai nicht unähnlich. Kardamom, Zimt, Ingwer, Pfeffer, Nelken, Muskat, Kakao, Anis, Lakritze und vieles anderes mehr können Bestandteil dieser Gewürzmischung sein.
Getrunken wird der Chai mit Milch und Zucker oder Honig. Je nach Würzmischung und persönlichem Geschmack ist der ein Hochgenuss, man kann natürlich auch mit eigenen Mischungen experimentieren, aber die ersteren fünf genannten Gewürze gehören fast immer dazu. Im Teebeutel sind aber auch verschiedene Sorten von einigen Herstellern käuflich zu erwerben, ein Durchprobieren lohnt sich, wenn man sowas mag.
Unlängst fielen mir unter dem Namen Chai zwei Instantgetränkepackungen eines bekannten Herstellers (immerhin haben Hape Kerkeling und früher auch Mike KRÜGER für ihn und seine Produkte geworben) in die Hände. Neugierig, wie ich manchmal bin, probierte ich beide.
Wer einen breiten Pulvermilchgeschmack mag, der fast keinen Platz lässt für die feinen Aromen der Gewürze, dem werden diese Getränke zusagen. Aber der lässt sich auch Pulvermilch mit Kaffeeextrakt in schaumiger Aufschlemmung als Espresso mit Milchschaumhaube verkaufen.
Damit will ich nicht sagen, dass man das nicht trinken sollte, gelegentlich schmeckt das wirklich so schlecht nicht. Aber es hat mit dem namengebenden Originalgetränk genausowenig zu tun wie der Pulver-Cappuccino aus gleichem Haus (wie auch aus vielen anderen Häusern) mit dem italienischen Caffè-Klassiker.

Tierisch pflanzlich

Eiweiß, Fett und Kohlenhydrate sind die lebenswichtigen Grundnährstoffe in den Lebensmitteln. Außerdem werden diese ja auch gern in tierisch und pflanzlich unterteilt, wobei mir da eine Frage einfällt.
Eiweiß und Fett gibt es sowohl in pflanzlicher als auch in tierischer Form. Entsprechende Vertreter seien genannt für Eiweiß – tierisch: Fleisch, Käse, Eier; pflanzlich: Hülsenfrüchte (Linsen, Erbsen, Soja) – und Fett – tierisch: Schmalz, Speck; pflanzlich: Olivenöl, Rapsöl -, aber wie sieht es bei den Kohlenhydraten aus? Pflanzliche fallen mir mehrfach ein: Zucker, Stärke (Kartoffel, Mehl). Aber tierische Kohlenhydrate?

Wo nichts ist, kann auch nichts verstärkt werden

Chinesisches Essen aus dem Pappbecher ist mittlerweile kein Klischee mehr. Wenn aber am ausgebenen Stand sogar noch dran steht, dass mit Geschmacksverstärkern gearbeitet wird, die gebratenen Nudeln trotzdem nach nichts schmecken, läuft irgendwas falsch.
image
Dabei sah alles so lecker aus, und man konnte bei der Zubereitung sogar zugucken und sehen, was da alles passiert und rein k0mmt.

Damastmesser und Schmiederosen

Damastmesser sind, was Schneidwerkzeuge in der Küche angeht, die Rolls-Royce unter den Messern: bei entsprechender Pflege langlebig, super scharf und eine Freude für jeden Hobby- und Profikoch, der so etwas mal in der Hand führen durfte oder sein eigen nennt. Entsprechend ausgeprägt ist der Preis. Bei den echten Handarbeitsmessern liegt der gern schon mal im vierstelligen Bereich.
Der ferne Osten ist die Region, die mit der Herstellung solcher Messer verbunden wird. Das ist aber nur bedingt richtig. Östlich Neubrandenburgs, gar nicht so weit weg, versucht sich ein Schmied auch an der Herstellung dieser Messer und bietet sie teilweise zu einem Bruchteil des Preises der fernöstlichen Originale an. Nicht, weil die Qualität nicht stimmt, sondern, weil es in der Region vermutlich nicht den Markt dafür gibt, zumindest nicht in der Breite.
Wer bei ihm – übrigens ein alter Schulfreund von mir, deswegen komme ich auf das Thema – ein Messer erwerben möchte, kann sich (bei einer entsprechenden Wartezeit) sogar die Art des Damastes aussuchen. Als er mir das erzählte, fielen einige Begriffe wie Rosendamast, Torsionsdamast, wilder Damast und andere (hoffentlich habe ich sie richtig aufgeschnappt). Ich will mal so sagen: Auf Wunsch ist einiges möglich.
Zur Zeit werden die Messer, und das ist das einzige kleine Manko, nur mit einer gewissen Grundschärfe verkauft. Trotz einiger Bemühungen ist es bisher nicht gelungen, eine Messerschleiferei zu finden, die in der Lage ist, diese Messer nach allen Regeln der Kunst zu schleifen.
Wer also ein derartiges handgeschmiedetes Messer erwerben möchte bzw. eine Schleiferei kennt, die dem Material seine Spitzenschärfe verleihen kann, der kann sich gern an mich wenden; ich stelle dann den Kontakt her. Er schmiedet übrigens auch allerlei anderes, durchaus auch kunstvoll. Wenn ich mal bei ihm bin, werde ich hoffentlich den Fotoapparat nicht vergessen haben und einige Bilder machen.