Palidromsonntag

Einer der seltenen Feiertage: der Palindrom-Tag. Der letzte war am 11.11.1111 und der nächste wird am 12.12.2121 sein. Daten, die von vorn und von hinten und auch in der US-amerikanischen Schreibweise Mo/Ta/Jahr gleich lauten. Selbst die Datenbankschreibweise 2020-02-02 ist (auch hier mit Weglassung der Zeichen) ein Palindrom. Das musste gefeiert werden …!!!
Zugegeben, schöne Zahlen und die Schönheit der Mathematik sind mir durchaus nicht verschlossen, aber man kann es auch übertreiben. Oder wisst ihr, was das schöne an 2520 ist? Aber lassen wir das. Zum Mittag geht’s essen. Und es war gut, dass wir reserviert hatten. An der Tür begrüßte uns ein Schild, das Eintritt ohne Vorbestellung unnötig wäre. Einige Essenswillige drehten entsprechend hungrig ab.
Es gab „gutbürgerlich“, wobei ein wenig Avantgarde doch dabei war. Aber das ist doch schön. Anderseits hatte die Karte auch so ein wenig was von Systemgastronomie, da man einige Beilagen auch bei anderen Gerichten wiederfand, und damit meine ich nicht, dass es vielleicht mehrere Gerichte mit Pommes oder Kroketten gab. Auch das Spinat-Linsen-Birnen-Gemüse, das ihr auf meinem Teller seht, fand sich mehrfach. Übrigens fand es sich nicht auf der Menükarte, die draußen an der Tür hing. Dort hätte es ein Spinatcurry mit Linsen und Aprikosen sein sollen. Aber im Stress des Alltags kann man schon mal vergessen, eine Karte auszuwechseln.

Sehr interessant sah übrigens das Rote-Beete-Kartoffelpüree aus, dass mindestens zwei Gerichte der Karte begleitete (meins nicht). Das sollte ein Pastinaken-Kartoffelpüree sein. Die Fleischeslust befriedigten zwei Medaillons vom Wildschwein. Alles in allem eine wunderbare, beinahe 100%ig richtlinienkonforme Atzung mit angenehm hohem Gemüseanteil – sowas findet man nicht überall. Auch nicht in der Auswahl. Natürlich gab es auch quasi gemüsefreie Gerichte, aber sie waren in der Minderzahl. Erfreulich.
Über das Essen selber sage ich mal nichts. Ich bin zwiegespalten. Ich könnte es guten Gewissens loben. Ich habe aber auch das Gefühl, es ebenso zerreißen zu können. Ich bin mir noch unklar. Ähnlich geht es mir mit einem Begriff, den ich in der Karte fand. Grundsätzlich finde ich es ja gut, dass Restaurants Gerichte in unterschiedlichen Portionsgrößen anbieten. Das Prinzip, dass die kleinere Portion immer die besondere ist, ist sicher überdenkenswert, aber immerhin gibt es die Auswahl. Kritikwürdiger ist da schon die Begrifflichkeit dazu. Die kleinere  wird meist als „Seniorenportion“ bezeichnet. Bei der allgemein zu findenden Portionsgröße vielerorts ist es eher die „vernünftige Portion“, aber das soll hier nicht das Thema sein. Im heute besuchten Restaurant wird gibt es stattdessen „Damenportionen“ und ich weiß nicht, ob ich mich mit meinem Wunsch nach vernünftigen Portionsgrößen damit diskriminiert fühlen soll oder ob hier einfach nur die Gleichberechtigung Amok läuft?
Am Abend habe ich mal wieder für die Woche vorgekocht. Einiges musste auch verbraucht werden. Unter anderem einige Äpfel, eine Khaki, … Da ist es gut, wenn man so einen beheizbaren Mixbecher hat, da kann man schnell ein Apfelmus mit Einlage kochen, ohne sich viel drum kümmern zu müssen. So konnte ich mich auch noch um die Verwertung der Gemüsereste kümmern. Es ist also mal wieder ein Rumfort-Topf. Sonnenblumenöl steht auch immer rum, aber das muss ja nicht so schnell fort, deswegen kam nur eine kleine Menge in den heißen Topf.

In dem dann schnell heißen Öl habe ich das Fleisch von Hühnerbeinen angebraten.

Ordentlich mit Feuer und Dampf. Und noch ein paar Reste des doppelt geräucherten Bauchs, die ich gestern schon nutzte.

Klein geschnibbelt hatte ich vorher schon ein Bündel Suppengemüse. Möhren, Sellerie, Porree, die Stiele von der Petersilie.

Der Topfinhalt wurde gut durchgerührt und mit ein wenig Wasser aufgefüllt.

Salz, Pfeffer, Kümmel, Knoblauch gehören auch noch mit dazu. Dazu ein oder zwei Lorbeerblätter.

Und ein ein paar Kartoffelwürfel habe ich auch noch mit hinein geschnitten.

Deckel drauf und eine Weile leise vor sich hin köcheln lassen. Die Kartoffeln dürfen dabei ruhig gar werden.

Alles bisher war eigentlich nur der Ansatz für das, was jetzt folgt. Oben drauf habe ich den Spitzkohl – zerpflückt – gelegt und gegart.

Dabei hilft natürlich der Deckel wieder.

Alles gut durchrühren, abschmecken, und abfüllen. Das sieht ein wenig wie ein heilloses Durcheinander aus, aber schmecken soll’s, nicht unbedingt nur gut aussehen.

So habe ich jetzt 3 Mittagessen für die kommende Woche. Mal sehen, wie ich da noch Abwechslung hinein bekomme.

Aber das schöne an dieser Art von Speise: Es lässt sich wunderbar mitnehmen und in der dienstlichen Mikrowelle wieder aufheizen. Vielleicht sollte ich auch mal probieren, es mit Käse zu überziehen und zu überbacken (wie ich es in einem anderen Foodblog schon so oft gesehen habe) ;-). Die Schalen sollten das aushalten. Die ist auflaufsicher.
P.S.: 2520 ist übrigens die kleinste Zahl, die durch alle Zahlen von 1 bis 10 teilbar ist. kgV genannt. Kleinstes gemeinsames Vielfaches.

Es ist noch/wieder Suppe da

Suppe oder Eintopf in ihrer/seiner rustikalen Form ist meist einfach, aber unterschiedlich schnell zubereitet. Wenn man erst eine richtig gute Brühe zieht, kann es schon mal etwas dauern. Hühnerbrühen von „verdienten Legehennen des Volkes“ dauern schon mal einige Stunden. Da man aber nicht ständig daneben stehen muss, wenn man den Ansatz fertig hat, kann man wunderbare DVD-Abende machen oder Binge-Watching (heißt das so?); ich kenne ja noch die „Serien-Sessions“, wenn man eine TV-Serie auf VHS hatte und alles am Stück guckte. Musste ja nicht selbst aufgenommen sein, ging auch geliehen oder gekauft. Andere Fleischbrühen (aus Beinscheibe bspw.) gehen schon etwas schneller, aber 2 Stunden Köchelzeit hat man da auch. Reicht aber auch für einen handelsüblichen Film.
Und dann gibt es Suppen oder (Ein-)Töpfe, die gehen so schnell, dass man mit dem Schnibbeln nicht nachkommt. Wobei es immer gut ist, vorher alles geschnibbelt zu haben. Aber zu gut sollte es auch nicht werden. 😉 Ich hatte mal wieder Bohnen gekauft und wollte diesmal keine pürierte Suppe draus machen. Deswegen fing ich mit dem Fleisch an. Ein Fehler. Aber dazu später.

Was ihr hier seht, ist Kasseler. Genauer geschrieben: Kasseler-Minuten-Steaks vom Schwein. Auch so ein sinnloses Produkt (wie manches andere, das den Begriff „Minuten“ im Namen trägt). Offensichtlich aus dem Schweinelachs geschnitten, war es so mager, dass es sich eigentlich für Suppe nicht eignete. Zumindest nicht, wenn man damit anfängt. Aber es sollte wenigstens ein paar Bratspuren bekommen, deswegen kam es als erstes ins heiße Öl. Das mit den Bratspuren gelang auch nicht wirklich, da es schnell Wasser zog … Also die Hausaufgabe für mich: 100 mal aufschreiben: Ich soll kein hypermageres Billigfleisch kaufen. Ich soll kein hypermageres Billigfleisch kaufen. Ich soll kein …
Was mich da beim Einkauf geritten hat, weiß ich nicht. Dabei weiß ich das doch eigentlich. Aber Bohnen und Kasseler passen eigentlich recht gut zusammen. Heißt: Die Grundidee ist nicht schlecht, das nächste Mal kaufe ich Fleisch wieder da, wo man es kaufen soll: Beim Fleischer.

Zum entsafteten Kassler (die Scheiben hatte ich in mundgerechte Stücke geschnitten) kamen dann Schalotte und Knobauch, zwei kleingeschnittene Kartoffeln, ein Kohlrabi (musste weg), zwei Petersilienwurzeln (dito), Pfeffer, Salz, Kümmel, Majoran.

Dann schnibbelte ich die Bohnen klein und gab sie mit in den Topf. Da ich ahnte, dass sich sowieso noch etwas Flüssigkeit bilden und die Gemüse in sich zusammenfallen würden, habe ich alles nur bis unterhalb der oberen Bohnen mit Wasser aufgegossen.

Dann gut durchrühren, einmal bei voller Hitze aufkochen und dann abgedeckt bei kleiner Hitze 20 Minuten vor sich hin köcheln lassen.

Nochmal abschmecken und fertig. Dafür braucht man keine vorgekochte oder (schlimmer) gekörnte Brühe. Bohnen und Kasseler geben Geschmack, der Rest rundet alles ab.

Die Suppe habe ich gestern heiß abgefüllt und nach dem Abkühlen kühl gestellt. Heute habe ich dann eine Portion als Mittag mit auf Arbeit genommen und dort aufgewärmt. Es schmeckte fast noch etwas besser als am Vorabend kurz vor dem Abfüllen, da sich Kümmel, Knoblauch und Majoran noch besser dem Gericht mitgeteilt hatten und alles gut durchgezogen war. Nur das Kasseler war (erwartbar) dröge. Man konnte es essen, aber schön ist was anderes. Vermutlich hätte ich es erst am Ende in die Suppe geben sollen, dann noch einmal alles aufkochen und gleich abfüllen. Nur ist es dann ein wenig tricky, wohin sich der Geschmack der Speise entwickelt.
Oder man kauft von vornherein vernünftiges Fleisch. Ich soll kein hypermageres Billigfleisch kaufen. Ich soll kein hypermageres Billigfleisch kaufen. Ich soll kein hypermageres Billigfleisch kaufen. Ich soll kein hypermageres Billigfleisch kaufen. Ich soll kein hypermageres Billigflei… Ein schönes Stück Kasselerkamm wäre die bessere Idee gewesen.

Folge keiner Vorhersage, auch wenn sie von dir kommt und dich betrifft – oder: Meeresfrüchte verschönern

Man kann ja nicht alles selber machen, obwohl es für viele Sachen einfachere, bessere und leckerere Zubereitungen gibt als das, was man so auf den üblichen Vertriebswegen zu kaufen kriegt. Sogenannte Feinkostsalate gehören auf jeden Fall mit in diese Reihe, wobei ich mal Fleischsalate, Heringssalate, Eiersalate, Kartoffelsalate, Meeresfrüchtesalate und ähnliches unter diesem Namen subsummiere. Die eigentliche Hauptzutat wird mit einigen kleinen Extras/Gewürzen und Majonäse oder einer vergleichbaren Soße verrührt und fertig. Richtige Majonäse ist dabei immer seltener anzutreffen, wahrscheinlich sind die beiden Hauptzutaten zu teuer, sodass irgendwas cremiges auf Wasserbasis (man beachte den Widerspruch in sich) weiter verbreitet ist.
Das Hauptmanko vieler fertig abgepackter Salate dieser Art ist der hohe Anteil an Soße, an den Feinkosttheken sieht es schon etwas besser aus. Aber in den bedeckelten Bechern aus dem Kühlregal schwimmt alles in Soße und der Teil, den man eigentlich essen möchte, ist eher marginal vertreten. Dabei gibt es allerdings ein paar Produkte, wo wenigstens die Soße halbwegs gut schmeckt,  man möchte manchmal gar nicht wissen, wieso. Ein Blick auf die Zutatenliste ist oft ernüchternd. Aber man kann versuchen, das entsprechend gekaufte Produkt ein wenig zu pimpen.

Dabei fällt mir ein, dass ich (nur für mich) mal einen Beitrag über diese Art von Meeresfrüchten schreiben muss. Shrimps, Garnelen, Gambas, Langusten, Hummer (ok, den erkennt man), Krabben … Was ist was und woran erkennt man das. Man möchte ja die richtigen Begrifflichkeiten verwenden. Auf der Packung dessen, was sich in der blauen Schüssel befindet, stand „Partygarnelen“. Das nehmen wir mal so hin. Die sind gewaschen (von mir) und gegart (vom Abpacker oder einem seiner Geschäftspartner).

Die Partygarnelen sind aber schon das Aufpimpen. Das leicht unscharfe in dem weißen Becher soll verbessert werden. Auf dem Deckel stand Shrimps mit Knoblauchsoße und dazu ein Bild einer Garnele … Da weiß man auch nicht, was es soll. In viel Soße schwammen die eine Nummer kleiner als Garnelen.

Den Becherinhalt entleerte ich in die Schüssel und mischte dann die Party(-garnelen) richtig auf, also den Salat mit den Garnelen.

In einem Anfall von Kulinarik griff ich auch noch in die TK-Kräuterkiste und streute noch etwas Grünzeug passend dazu (nein Anja, ich sage nicht, dass es Dill war).

Auch das wurde eingerührt und durfte dann ruhen, bis es zur Verspeisung kam.

So ein Salat allein macht natürlich nicht glücklich, es gab Brot dazu. Und geräucherten Fisch.

Und bei dem muss ich mich ein wenig schämen. Der Fisch erwies sich laut Packungsaufdruck als Maräne, also einer Art, die auch im hiesigen Hauptbefischungsgewässer „Tollensesee“ gefangen wird. Vermutlich hält ihn der Regionalfischer unter Umständen auch in geräuchertem Zustand bereit, frisch – in der Saison – gibt es ihn in einigen hiesigen Gaststätten recht lecker zum Verzehr. Das abgebildete Filet – zugegeben einer größeren Maräne als ich sie von hier kenne – kommt von ein bisschen weiter weg …
Apropos: Da fällt mir ein schlechter Gag ein. Warum machen so viele ältere Männer Urlaub in Kanada? Kann er hier nicht, Kanada …
Das ursprünglich für abends angekündigte zweite Hühnerbein gibts am Sonntagabend. Oder entbeint als Einlage für die Woche. Bleiben Sie dran, mehr im nächsten Beitrag.

Tage 84 bis 89 (13.01. bis 18.01.2020)

Einige Tage habe ich diesmal wieder zusammengefasst. Dabei gab es eigentlich doch einiges zu erzählen, aber kein Bildmaterial dafür. Und ich werde mich auch immer nur melden, wenn es auch was zu sehen gibt. Das wird der Erfahrung nach mindestens einmal pro Woche, meist aber öfter sein. Spätestens sonntags kommt das Restaurantbild. Aber ich koche ja auch für’s Arbeits-Mittag oft vor und das hat sogar neben dem hoffentlichen Abnehm-Effekt einen weiteren Vorteil: Die Geldabnahme im Portmonee ist geringer geworden. Aber wen wundert’s? 4 bis 10 Euro für ein Mittag früher gegenüber einen ähnlichen oder kleineren Preis für bis zu drei selbsterkochte Mittagsspeisen. Angenehmer Nebeneffekt.
Der Rückblick auf die letzten Tage. Zum Frühstück ist eigentlich nicht wirklich was zu schreiben, die Routine läuft im wesentlichen, solange nicht äußere Einflussfaktoren querschießen: Termine, die ein sehr frühes Aufstehen bedingen, verschlafen und andere Störungen sowie das Wochenende. Samstags pflege ich auszuschlafen, was einen Frühstückstermin weit nach dem Zeitpunkt ergibt, wo andere längst Mittag gegessen haben, und sonntags hat das Mittag eine relativ feste (normale) Uhrzeit, die die Einnahme des Frühstücks verhindert. Die 5 bis 6 Stunden zwischen den Mahlzeiten sind manchmal wirklich schwer einzuhalten. 😉
Kleines Highlight der Woche war mein Termin bei der Ernährungsberatung. Ich hatte Fragen und erheischte entsprechende Antworten. Der Witz an der Geschichte ist nur: Eigentlich war der Termin am Montag, wurde dann aber auf Donnerstag verschoben und am Dienstag beim Einkaufen von neuem Ess-Nachschub beantwortete sich die große Hauptfrage von allein … Manchmal ist es so einfach. 😉 Das Ergebnis wird es in einiger Zeit auch hier dokumentiert geben, ich muss mich nur langsam vortasten, da ich mich auf Neuland zubewege: Backen. Mit Mehl. Meine Küche (ich meine den Raum) zeichnete sich ja bisher dadurch aus, dass ich (fast) nie Mehl im Hause hatte.
Am heutigen Sonnabend habe ich dann endlich mal wieder gekocht, was ich eigentlich schon in der Woche machen wollte. Deswegen gab es dort zum Mittag auch mal wieder Cesar-Salat vom Bäcker – neben Dürüm, halbes Hähnchen mit Kraut und Vollkornnudeln mit Tomatensoße oder Bolognese die wenigen Sachen aus der großen Einkaufscenterimbisswelt, die ich halbwegs mit gutem Gewissen essen kann.
Wie viele schnelle Gerichte fängt auch dieses mit einer leeren Pfanne an.

Dazu kommen ja meist Fett (hier: Sonnenblumenöl) und Zwiebeln im Ansatz. So auch hier.

Wobei wir hier auf dem Bild – ich habe es auch noch mal größer – den Grund sehen (oder einen der Gründe), warum ich selten Zutatenmengen zu meinem Erkochten angebe.

Die Definition von „1 Knoblauchzehe“ zeigt doch eine große Varianz. Und beide kamen von der gleichen Knolle! Um es einfach zu machen (und um Vampire zu verscheuchen) habe ich beide klein geschnitten und zusammen mit der Schalotte in die Pfanne getan.

So sah das dann aus. Nun wurde es etwas hektisch. Entgegen der Zubereitung im Wok (wo man dies alles auch hätte zubereiten können) habe ich das Schnibbeln in die Zeit der Zubereitung und nicht davor gelegt. Dafür dauerte alles etwas länger, man musste aber nicht so viel vorbereiten. 😉

Mal sehen, ob jemand das Grundprinzip, was sich hinter diesem mediterran angehauchten Rezept verbirgt, erkennt. Rote Spitzpaprika kam in die Pfanne, in Stücke geschnitten.

Dazu weiße Spitzpaprika.

Kaum zu erkennen, aber halbierte Datteltomaten sind auch noch mit dabei.

Und eine klein geschnittene Bio-Strauch-Tomate.

Alles wurde gesalzen, gepfeffert und mit zwei Paprikas (rosenscharf und edelsüß) gewürzt.

Alles gut durchgeschwenkt oder -gerührt.

Oben rauf kam dann ein Hähnchenschlegel. Der war nicht im engeren Sinne roh, sondern bereits „gekasselert“ – oder wie man das beschreiben will. Sein Aufenthalt in der Pfanne diente eigentlich nur der Erwärmung und ggf. der Mitnahme eines kleinen mediterranen Hauchs.

Deckel drauf und leise köcheln lassen. Das dauerte so etwa 10 Minuten. Zeit, die man auch zum Philosophieren nutzen kann. Ich möchte in dem Zusammenhang an die Verpackungen meines Lieblingsfleischers erinnern, die die Frage aufwarf, in welchen Ställen eigentlich Garnelen bei ihm aufwachsen. Ähnliches auf der Packung des Kasselerschlegels.

So ein Hühnerbein ist also Wurst. Wieder was dazu gelernt. 😉
Abschließend sollen noch Rollenklischees bedient werden. In einem (geografischen) Nachbarblog wurde mal meine starke Kartoffelaffinität postuliert, also muss an das gerade zubereitete Gericht natürlich auch noch mindestens ein Erdapfel.

Der ist zwar nicht größer als eine Zwetschge, aber immerhin. Warum ich diesen zum Fotografieren auf meiner Parmesanreibe platziert habe, hat einen einfachen Grund: Ich habe die (rohe) Kartoffel damit ins Essen gerieben.

Aber nicht nur das. Untergerührt und aufgekocht habe ich sie auch noch. Ziel der Übung war eine gewisse Bindung in der pfanneninternen Flüssigkeit. Nebenbei auch der Nachweis dafür, warum ich bisher kein Mehl (s.o.) in meiner Küche brauchte.

Die Soße in der Pfanne – pure Säfte aus den Gemüsen, die in der Pfanne schmorten – band ab und ich wagte beim Anrichten ein Experiment.

Der Garnierring (oder wie das Ding heißt) hielt alles gut zusammen, sollte aber nicht mit serviert werden. Hochnehmen ging noch einfach.

Nur das Fotografieren musste schnell gehen, weil doch alles langsam wieder in sich zusammen sank und verbreiterte. Aber was tut man nicht für ein bisschen Optik. Bei dem ganzen Stress habe ich natürlich das Kräutertopping völlig vergessen. Es schmeckte aber auch so. Der Schlegel war durchgewärmt und trotzdem saftig, erinnerte aber doch ein wenig an gekochtes Hühnerbein. Den zweiten werde ich wohl auf andere Art erwärmen. Den gibt’s dann zum Abendbrot, und wenns hübsch geworden ist, die Bilder zusammen mit dem Restaurantbericht am Sonntag. Da wird es übrigens gut bürgerlich. Ich bin schon sehr gespannt.
Achja, ich muss ja noch das „Grundprinzip-Rätsel“ von weiter oben auflösen. Wer die Rumfort-Methode erkannt hat, war auf der richtigen Seite. Sowohl Tomaten als auch die Paprika mussten unbedingt verarbeitet werden und passten zusammen. Selbst die Schalotte war ursprünglich in Begleitung einer zweiten, die ich dann aber doch wegen Überlagerung und seltsamer Um- oder Austriebe final vernichten musste. Sie wanderte direkt und ohne Umleitung über einen Verdauungstrakt in den Gemüsehimmel (braune Tonne, oder ist die die Hölle und das Klärwerk der Himmel?).

Suppe geht auch ohne Pürierstab

Die Suppe, die zwei Tage Mittag und ein kleinen Nachtisch zum heutigen Abendbrot ergab (das, was nicht mehr in die Vorratsdosen passte), war auch wieder eine der schnellen und unaufwendigen Art. Einfach aber schmackhaft. Eigentlich hatte sie auf Basis von Stangenbohnen entstehen sollen, aber die waren leider schon etwas länger eingelagert und darum drüber. 🙁 Aber es schwebte noch ein Spitzkohl rum, auch schon zu lange (vor Weihnachten erworben), aber da kann man ja die äußeren Blätter entfernen und innen ist er noch schön.
In den Topf kam Wasser (ca. 0,5 l, was etwas zu viel war), das aufkochte und dann mit Salz und Kümmel gewürzt wurde. Dann kam der klein geschnittene Spitzkohl, ein paar klein geschnittene Kartoffeln, Schalotte, Knoblauch, Pfeffer und Frühlingszwiebel dazu (musste auch weg). Aufkochen und eine viertel Stunde köcheln lassen.

Aufgefallen? Noch ist kein Gramm Fett im Topf. Geht auch ohne. Ebenfalls schon leicht überlagert, aber durchaus noch verkehrsfähig, war ein Stück Corned Beef. Es hatte einen erfreulich hohen Fleischanteil und nur 4% Fett. Das 200-g-Stück zerbrach ich grob in Stücke. Das würde schon noch selber weiter zerfallen.

Etwas Rosenpaprika sollte noch etwas Pfiff hineinbringen, etwas Majoran auch. Und eine geriebene Kartoffel die Bindung. Nochmal aufkochen und kurz köcheln lassen.

Und schon fertig. Mit etwas Salz abschmecken und abfüllen. Eine sinnvolle Verwendung von Corned Beef. Es gibt da ja andere Anwendungen, die eher umstritten in ihrer kulinarischen Wertigkeit sind.

Sonntag/Montag (22.12./23.12.2019)

Eben genoss ich ein richtig gutes Mahl, sehr schön aromatisiert, teils beinahe cremig, teils knackig. Hoher Gemüse-, aber auch wesentlicher Eiweißanteil. Da ist mir ein guter Wurf gelungen. Mehr dazu aber später.
Erstmal gibt es noch das Mittag von Sonntag nachzureichen. Auch hier gab es – erfreulicherweise – einen recht hohen Gemüseanteil, wenngleich es unter strengen Maßstäben nicht ganz an die Richtlinien heranreichte. Vielleicht sollte ich mir angewöhnen, vorher immer einen kleinen Salat zu essen, aber dann wird mir die Mahlzeit meist einfach zu groß. Oder evtl. je nach Hauptgerichtgröße hinterher einen? Irgendwie muss man bei den Servicekräften doch einen bleibenden Eindruck hinterlassen.
Apropos. Kleine Anekdote am Rande: Als Vattern und ich servicegeleitet dem reservierten Tisch zustrebten, wurde – fast unmerklich – noch schnell ein Stuhl ausgetauscht. Und für alle, die sich bisher gefragt haben, warum ich überhaupt eine Ernährungsumstellung mache: Es war mein Stuhl. Irgendwo erfreulich, dass der andere kein sonderlich verstärktes oder stabileres Modell war. Es gibt Gaststätten, da hätte ich mir das durchaus gewünscht. Aber es war ein Stuhl ohne Seitenlehnen. Sehr aufmerksam. Danke. #habendiemichgeradefettgenannt?
Nein, im Ernst. Ich fand es wirklich aufmerksam. Auch das nicht vorhandene Gewese um den Akt. So saß ich bequem und nicht eingeengt und freute mich auf meinen Sonntagsfisch. Die Auswahl aus der Karte bestimmten neben den Richtlinien auch der Ausblick auf die kommenden Tage und deren kulinarischer Inhalt. Da ich rund um die und an den Feiertage/n mindestens dreimal Rosenkohl essen werde, habe ich mich gegen die entsprechend begleitete Gänsekeule und für den Lachs auf Spinat entschieden. Ein Klassiker.

Im aktuellen Fall wurde er sichtbar durch Schupfnudeln und eine unkrustige Kruste begleitet. Sehr intensiv aromatisch, sehr konzentriert und gut beiseite zu schieben. Die Schupfnudeln – offensichtlich ein Convenience-Produkt – waren aber gut zubereitet. Der Lachs saftig und der Spinat reichlich. Mit reichlich Sahne. Wenn ich mal wieder auf hohem Niveau jammern darf: Ein Blubb weniger hätte es auch getan. 😉 Insgesamt war es doch sehr lecker und ich bereite meine Wahl nicht. Und als ich die Gänsekeule sah, die an mir vorbeigetragen wurden zu anderen Gästen, wurde ich auch nicht von meiner Zufriedenheit umgestimmt. Die hatten eine reichliche Physis. Naturgegeben. Das wäre doch etwas viel geworden.
Der Erstversuch
Heute mittag gab es dann ein Gericht, dessen eine Hauptzutat ich bisher noch nicht selber zubereitet hatte. Aber die mitgekommenden Tipps zur weiteren Zubereitung machten das Gericht einfach, und, wie sich herausstellen sollte, sehr schmackhaft. In Erinnerung daran lasse ich mir nebenbei beim Schreiben noch einen leckeren Cappucchino die Kehle runterrinnen und bin selig.

Dadurch, dass diesmal nichts scharf angebraten werden musste, gönnte ich mir den Luxus und gab eingangs nur etwas Butter in die Pfanne. Diese wurde zwar nachhaltig, aber nicht besonders intensiv erhitzt.

Zur Butter gesellte sich eine geschredderte Schalotte und einige Zeit später auch noch die untere Hälfte eines Pak Choi.

Das alles wurde in der Butter gelegentlich geschwenkt und langsam garen gelassen.

Eine Tomate schnitt ich noch möglichst klein (weil ich sie nicht schälen wollte), außerdem kam auch noch Salz, Pfeffer und Knoblauch (2 Zehen) mit in die Pfanne. Und gelegentlich durchschwenken.

An dieser Stelle dann die Enthüllung. Tintenfischarme ist das von mir noch nicht verwendete Produkt. Ich schnitt sie in mundgerechte Stücke und schwenkte sie mit durch. Grundsätzlich gegart waren sie schon, so dass sie nur den Geschmack und die Verbindung mit dem umgebenden Gemüse und den Aromen eingehen musste. Das geschah – Ratet! – mittels durchschwenken.

Beinahe vergessen habe ich die oberen Hälften des Pak Choi. Den habe ich grob gezupft, wo die Teile zu groß waren. Das fällt alles noch ein wenig zusammen. Beim – Richtig! – Durchschwenken.

Eine ordentliche Kräutergabe – hier: Dill – verfeinerte alles aufs herrlichste. Butterzarte Meeresfrüchte, teils knackige Gemüse und eine ausgewogene, sehr schöne Aromatik. Was will man mehr?! Die Tomate gab ein wenig Säure und die Flüssigkeit bei, da Pak Choi einen Hauch bitterness. Salz, Pfeffer, etwas edelsüßer Paprika, Knoblauch sorgten für den guten Geschmack.
Wie hieß es doch am Ende einer Werbesendung immer so schön: „Das machen wir mal wieder.“ Und vor allem: ohne ein (Kunst-)Produkt aus dem damals beworbenen Hause.

Tag 9 und 10 (29./30.10.2019)

Da ist man einmal unterwegs und schon „versäuft“ man sein Smartphone. Und das ist jetzt nicht wirklich wörtlich zu nehmen, nur die Tatsache, dass ich zeitweise ohne das Gerät auskommen musste, ist klar. So schlief es eine Nacht ohne mich und das wirkt sich gleich auf den Blog aus. Deswegen ist es heute an mir, zwei Tage zu resümieren – ich vermute mal, dass wird in Zukunft häufiger vorkommen, denn irgendwann werden sich einige Sachen ja auch wiederholen. Genau wie mein „Frühstück“; das ist nämlich die Erbsensuppe, die ich neulich schon mal hatte. Sie lagerte kühl und die einfache Erwärmung in der Mikrowelle machte sie wunderbar.

Der Rest des Tages verlief nicht ganz so normgerecht. Zwar mag das Abendbrot mit Shrimps in Aioli eigentlich im Ansatz regelkonform zu sein, der zarte, feine Geschmack lässt aber ein Vollkornbrot mit seinem intensiven Aroma nicht zu und es wurde ein doppeltes Brötchen, auf dem ich die leckere Speise verteilte. Außerdem ist die Soße über dem Meeresgetier nicht wirklich eine Aioli. Die wäre ja noch richtig gut. In der Schüssel habe ich „trockene“ Shrimps mit einem Becher Shrimps in Knoblauchsoße gemischt. Wieder mal etwas aus dem kleinen Convenium „Wie verbessere ich gekaufte Fertigprodukte?“.
Über den Rest des Abends schweige ich lieber. Es spielte ein Maisprodukt eine nicht unwichtige Rolle und Mais – auch als Gemüse – ist eigentlich tabu.
Der nächste Morgen brachte eine Variante des Klassikers.
Ein knapper halber Becher Skyr und 100 g TK-Himbeeren wurden mit Haferflocken und dieses Mal mit etwas Milch ergänzt.
Nach dem Auftauen der Früchte und einem kräftigen Umrühren wäre das ganze ohne die Haferflocken fast trinkfertig zu nennen. Nun wurde es halb getrunken, halb gelöffelt.

„Mittags“ gab es dann Pasta. Eigentlich ein NoGo, aber der aufmerksame Bildbetrachter wird die etwas dunklere Farbe der Spaghetti vemerkt haben. So bestehen diese aus Vollkornhartweizengrieß und Wasser. Und wenn’s dann dazu Gemüsesoße mit Gemüseeinlage gibt …

Gekocht werden die Nudeln wie alle anderen auch. Sie sind eine Empfehlung der Ernährungsberatung (also auch die Marke), da sie wirklich gut sein sollen.

Zwei Sitzpaprika kommen mit in den Topf, als das Wasser abgegossen war, …

… und dann etwas von einer meiner selbst erkochten Tomatensoßen Alles gut durchmengen.

Natürlich hatte ich mal wieder keinen Parmesan im Haus. Aber Peterlilie tuts auch.

Wobei: Eigentlich wäre das mit dem Parmesan wirklich die bessere Lösung gewesen. Was dieser Mahlzeit nämlich fehlt ist der ausgeprägte Eiweißanteil. Kein Wunder, dass es irgendwann zwischendurch (was auch nicht sein sollte) eine Zwischenmahlzeit gab: Ein Bund Radieschen (natürlich nur die Kugeln) und eine kleine Handvoll Paranusskerne. Bei einer perfekten Planung hätte ich vielleicht ein paar Feta-Würfel mit zur Pasta geben sollen. Wir lernen also fürs nächste Mal: Sowas sollte ich mit auf die Einkaufsliste tun.
Das Abendbrot werden übrigens direkt nach dem Veröffentlichen dieses Beitrags zwei Scheiben Vollkornbrot mit einem kleinen Camenbert aus Ziegenmilch sein. Der ist aromatisch genug, um es mit dem Brot aufzunehmen. Und wenn nicht: Ich hätte auch noch Harzer im Haus …

Pasta grün und leicht anrüchig (16.08.2019)

Beinahe hätte es auch Pasta mit Hähnchen in Senfsoße gegeben. Oder Hirtenrollen mit Tsatziki. Aber als ich die Mittagsbestellungen der Kolleg/inn/en las, fiel die Hirtenrolle schon mal raus. Zum einen gab es Pommes dazu, es lag auf dem Einkaufsweg an erster Stelle, was kontraproduktiv für schöne Pommes ist. Außerdem hatte ich mir die Hirtenrollen sicherheitshalber noch angesehen. Ich weiß nicht mehr, was ich mir unter dem Namen vorgestellt hatte, aber das, was ich sah, war es nicht.

Beim Nudelstand gab’s den Wunsch: „Tagesgericht, überrasch‘ mich.“ So nahm ich zwei (es gibt immer drei) verschiedene, eins für mich und eins für die Bestellerin, die konnte sich dann was aussuchen. So blieb für mich die Gnocchi, die ich neulich gerade hatte.
Lecker wie immer. Nicht bereut.

Gnocchi und Spinat (08.08.2019)

In dem Einkaufscenter, das als Quell für die Mittagsversorgung dient, kann man Spinat in allerlei Kombinationen erwerben. Mit Kartoffeln und Rührei hatten wir sicher schon mal, theoretisch wäre am gleichen Stand auch eine Variante mit Reis und Rührei denkbar. Die Fischbraterei hat gelegentlich mal überbackenen Lachs mit Spinat und beim Nudelstand gibt’s als „Tagesgericht“ immer mal wieder die Variante mit Pasta. Soweit die verzehrfertigen Varianten. Im eingelassenen Supermarkt findet sich in den TK-Truhen sicher auch noch das eine oder andere mit Spinat.
Gnocchi hatte ich zwar gerade erst, aber hier hilft, dass es zwei verschiedene Produkte unter dem Namen gibt: einmal Kartoffelklößchen und einmal Pasta. Diesmal also Pasta.

Der Spinat begleitet die Pasta in einer vielleicht etwas zu dünnflüssigen Soße, was aber durchaus technologisch bedingt sein könnte. Geschmacklich ist eigentlich wenig auszusetzen, die angenehme Knoblauchnote passt zum Rest und mehr braucht man eigentlich nicht zu sagen.

Ein Becher mit hohem Leckerness-Faktor. Wobei sich das eher auf den Inhalt als auf den Becher selber bezieht. 😉

Kein griechisches Gazpacho (26.07.2019)

Heute habe mal – hitzebedingt – richtig aufwendig gekocht. Aber so richtig! Mit allem Pi-Pa-Poh.

Auch wenn es gar nicht so aussieht. Aber das hat man ja manchmal, da reißt man sich in der Küche fast ein Bein aus und dann kommt das auf dem Teller – oder wie hier in einer kleinen Schüssel – nicht wirklich rüber. Zumindest optisch nicht. Kulinarisch gesehen ist da viel Leckerness auf dem Bild.
Nunja, zugegeben. Gaaanz so aufwendig war’s dann doch nicht. Ich hatte noch Soße von neulich übrig, die stand gut gekühlt im Kühlschrank. Daneben stand ein Becher Joghurt, den ich flugs, aber vorsichtig einrührte. Also Teile davon. Soße 3, Joghurt 1. Kräuter oben drauf, fertig. 😉
Typischer Fall von „Gute Grundzutaten, wenig Arbeit“.