Ei, Eiskaffee und Fenchelwurst

Manchmal sind Weiterentwicklungen der Lebensmittelindustrie und umliegender Firmen gar nicht mal so hässlich. Im schlimmsten Fall gibt’s das schon ewig und ich blamier‘ mich. Aber mir kam dies unlängst das erste Mal in der Form unter die Augen.

Blau-gesprenkeltes OstereiWobei ich natürlich die Farbstruktur auf dem Ei meine.

Blau-gesprenkeltes OstereiUnd wisst ihr, was der eigentliche Witz ist?

Blau-gesprenkeltes OstereiErratet ihr es schon?

Blau-gesprenkeltes OstereiDie 4 Eier sind ein und das selbe Ei. Der Rest ist, was die Kamera mit ihrer Automatikfunktion auf Grund unterschiedlicher Unterlagen und Lichtverhältnisse draus macht. Die Bilder sind aber binnen 2-3 Minuten aufgenommen. Ei ei ei.

Kaffeesatzleserei

Dass es zwischen Vorder- und Rückseite einer Lebensmittelverpackung manchmal Widersprüche gibt, ist per se nichts neues. Aber manchmal möchte man sie doch den Verantwortlichen um die Ohren hauen. Wie hier zum Beispiel:

Logo EiskaffeeAuf einem Literkarton Eiskaffee steht vorn oben drauf: „The Coffee Experts“. Es gibt – zugegeben – unter der Marke Produkte, die richtig gut sind. Und es gibt Eiskaffee:

Zutatenliste Eiskaffee mit KaffeeextraktMilchmischgetränk mit „Kaffeeextrakt“ und dann Kaffeeexperten?! Auf Kaffeeextrakt folgt irgendwann „Aroma“ und das schmeckt man leider. Richtig Bäh. Zumal es unter der gleichen Marke auch Milchmischgetränke mit Kaffee (ohne Klammer dahinter und damit ohne Kaffeeextrakt) und ohne Aroma gibt. Sie können also Hersteller beauftragen, es gut zu machen. Und andere Hersteller machen es eben nicht gut.

Jetzt wirds komisch

Es gibt ja Menschen, die mögen das Haferdrinkaroma in ihrem Milchkaffee, und wollen auf dieses Muckefuck-Erlebnis auch mit der guten Espresso-Bohne und der Bio-Weidemilch nicht verzichten. Für diese Menschen gibt es Hafersirup.

Etikettdetail HafersirupKonfektioniert wie Agaven-Dicksaft oder sehr flüssiger Honig kann man ihn sich in den Milchkaffee geben (wie Karamell-Sirup) und hat dann trotz hochwertiger Zutaten das schöne, alte Getreidekaffeearoma in der Tasse. Super Idee. Und der Sirup ist sogar Bio. Nur Hafermehl und Wasser.

Sonntagmittag

Am Ostersonnabend (der Sonnabend nach(!) Ostersonntag) hatte ich eine familiäre Einladung (da kam übrigens auch das Ei her) und so gabs am Sonntag nur was leichtes, schnelles zum Mittag. Tief im Tiefkühler fand sich noch ein kleiner Topf Tomatensoße, zwei Salsiccia-Würste (ich weiß: das ist ein Pleonasmus, wie Jeans-Hose) wurden zu sechs kleinen Fleischbällchen und alles zu einer Pastasoße. Vor dem noch verschlossenen Vorratsschrank überlegte ich noch, welche Nudelsorte ich denn nehmen werde, entschied mich dann nach dem Öffnen des Schrankes für Spaghetti. Mangels Alternative. 😉 Der Rest war fix gemacht.

Spaghetti, Tomatensoße, Salsiccia-BällchenDie Salsicce wurden von ihrer Pelle befreit, gedrittelt und zu kleinen Klößen geformt. Dann kamen sie in die leicht beölte Pfanne und wurden äußerlich gut angebräunt. Anschließend wurde mit der Tomatensoße abgelöscht und ein wenig einkochen gelassen* (die Soße war recht dünn). Nebenbei wurden die Spaghetti gekocht. Als die dann al dente waren, kamen sie zur Soße in die Pfanne und dann alles auf den Teller.

Spaghetti, Tomatensoße, Salsiccia-BällchenEinfach nur gut. Mir fiel dabei nur ein weiser Spruch ein: Wer Fenchel nicht so mag, wird auch an dieser Salsiccia keine Freude haben. Aber in der aromatischen Soße und den leckeren Nudeln ging das Fenchelaroma gut unter.

Spaghetti, Tomatensoße, Salsiccia-BällchenSpaghetti werden übrigens auch deswegen in tiefen Tellern serviert, damit man die Biegung zum Rand hin als Löffelersatz nehmen und die dünnen Nudeln dort auf die Gabel aufwickeln kann. Zwinkizwonki. Ich hoffe, ich habe jetzt kein Geheimnis verraten. 😉

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*) Wenn die Tomatensoße ein wenig dünn, aber vollaromatisch ist, kann man ein wenig von dieser vogelfutterliken Mehlschwitze des einen bekannten Herstellers hineingeben. Dann haftet die Soße auch besser an der Pasta. Und ist schön cremig. Aber nicht übertreiben!

P.S.: Ja, ich hatte keinen Parmesan im Haus.

Sonntagsessen im Frühling

Was sollte man bei der Zubereitung dieses Gerichtes anders machen? Auf jeden Fall mehlig kochende Kartoffeln nehmen. Da ich keine im Haus hatte, nahm ich festkochende. Das geht auch, aber so ganz kommt zum Schluss nicht das dabei heraus, was ich wollte. Wobei ich mir nicht ganz sicher bin, ob ich zum Anfang schon wusste, was am Ende rauskommt. 😉

Die Kartoffeln (roh) wurden gewürfelt und kommen schon mal in den noch kalten Topf.

In Auswertung meines letzten Spargelkochens habe ich diesmal geschälten Spargel gekauft. Man gönnt sich ja sonst nichts. Aber im Nachhinein betrachtet war es die Mehrausgabe wert. Keinen einzigen Spargelfaden hatte ich im Mund. Es kann aber auch daran gelegen haben, dass ich die unteren zwei Drittel der dicken Spargelstangen in kleine Stückchen schnitt und zu den Kartoffeln gab.

Dazu kam dann etwas Wasser. Bei festkochenden Kartoffeln etwas weniger, bei mehligkochenden kann es ein Hauch mehr sein. Wer später noch mit Milch und/oder Sahne arbeiten möchte, kann die auch gleich mit hinein geben und nimmt entsprechend weniger Wasser.

Salz, Pfeffer, Zucker (wenig), etwas Butter (wer findet sie auf dem ↓ Suchbild?).

Das alles wird zum Kochen gebracht. Auf die brodelnde Masse lege ich die Spargelspitzen, drehe die Hitze runter und … (ihr wisst schon)

… mache den Deckel drauf. Jetzt wird alles soweit geköchelt, bis Kartoffeln und Spargel den nötigen Gargrad erreicht haben. Wer den Spargel etwas knackiger mag, legt die Spitzen nicht gleich beim Aufkochen, sondern 5 Minuten später oben drauf.

Danach sieht es dann so aus. Bei der Verwendung von Milch und/oder Sahne wirkt natürlich alles etwas weißer.

Wie man links oben sieht, hatte ich zwischendurch noch die Idee, etwas Schale einer Biozitrone mitzukochen. Erfrischend.

Die Spargelspitzen habe ich rausgenommen und beiseite gestellt. Durch den Topfinhalt (ohne die Zitronenschale) bin ich dann mit dem Kartoffelstampfer. Etwas geriebene Muskatnuss rundete den Geschmack ab.

Von neulich hatte ich noch Salsiccia übrig, die wanderten als ganzes in die Pfanne.

Schön gebräunt (in der Zeit stampfte ich den Topfinhalt und rührte ihn nach dem Muskatwürzen kräftig durch) sind diese Bratwürste mal was anderes.

Zum Schluss wurde alles auf einem Teller zusammengeführt.

Etwas Senf gab den Würsten noch den Rest. Lecker.

Versuch macht kluch

Mein Gemüsedealer hatte da was in der Auslage, dass mich zugreifen ließ. Land und schmal und komisch violett.

Ihr habt’s natürlich längst erkannt, auch wenn die Form eher ungewohnt ist: es sind Auberginen.

Vermutlich sind noch ein oder zwei Adjektive vor dem Namen gewesen, vermutlich ein Land und irgendwas anderes. Aber zu viel Denken stört auch beim Genießen. Und bekannterweise nicht nur dort.

Ein Messer zerschnibbelte die schmalen Auberginen in Ringe. Und etwas Olivenöl in der Pfanne sollte dem Anbraten dienen.

In dem ↑ Bild ist die erste Portion Olivenöl schon spurlos verschwunden … Auberginen sind also auch, wenn sie schmal sind, sehr saugfähig.

Die kleinen, schlecht geförmten Fleischklößchen sind das Innere von zwei Salsiccia.

Beim Braten verloren die Auberginen ihre nette Farbe, nicht nur deswegen gab ich am Ende noch ein paar Frühlingszwiebelröllchen dazu.

Und zum Schluss natürlich Kräuter.
Irgendwo tief in mir drin drängt sich bei dem Gericht ein Verdacht auf: Auberginen sind doch auch nur der Versuch der Olivenbauern, möglichst viel Öl im gebratenen Essen zu binden.