KW27 – …

Letzte Woche war wirklich nix los. Und kulinarisch auch nicht. Das muss dieses „Sommerloch“ sein. Obwohl, eigentlich wohne ich ja in einer touristisch interessanten Region (mit Betonung auf Region). Am Sonntag haben wir uns mal etwas heraus in diese Region gewagt. Naja, der wirklich touristische Teil war es nicht. Obwohl, ein paar Motorradtouristen eroberten später noch das Lokal, da waren wir aber schon wieder auf dem Heimweg.

Wildschweinrückensteak mit Rahmchampignons, Pommes, SalattellerWellenpommes, Rahmchampignons, darunter drei Wildschweinrückensteaks. Dazu ein Salatteller. Der hat dem Gericht noch einen kleinen Frischekick gegeben. Leider habe ich ihn nicht bekommen, so dass das recht windige Wetter allein für die Erfrischung zuständig war. Der Wind ist auf dem Bild leider nicht zu sehen, der fehlende Salatteller aber schon … Dabei sah der Salatteller gar nicht mal schlecht aus, ich sah ja einige an unserem Tisch vorbeischweben …

Pommes und Rahmchampignons waren so, wie man sie in 138 anderen Gaststätten in der Region auch bekommt. Die Größe der Region bestimmen wir aber erst, wenn die 138 zusammengezählt sind. „Steak“ ist offensichtlich jedes Fleischstück, dass naturell gebraten wird. Und gebraten war es. Zum Grillen war es zu dünn.

Schade, dass der Service sicht- und spürbar überlastet war. Freundlich und höflich war er trotzdem, was positiv anzumerken ist. Und es ist nicht nur der Salatteller, der mir unterschlagen wurde, auch an anderen Tischen ging ein bisschen was daneben, was aber mit ein wenig Charmanz und wohlwollenden Gästen gut gehandhabt wurde. Nur ich scheine immer genau das Gericht aus der Karte zu erwischen, was eher unter Niveau ist. Vattern war mit seiner Wahl sehr zufrieden. Wobei, ohne ihm zu nahe treten zu wollen, ein echtes Kriterium ist das nicht. 😉

Sonntag, 21.06.2020

Der letzte Sonntag stand auch schon unter dem Stern einer arbeitsreichen Woche, oder eigentlich zweier: einer, die vorbei war und einer, die kommen sollte. Aber der Sonntagmittag bleibt Tradition und Vattern und ich waren unterwegs für leckere Atzung.
Nun habe ich schon einige Zeit meine Ernährungsumstellung nicht mehr thematisiert. Ich erspare Euch mal das Gejammer von HomeOffice, abgelaufener Ernährungsberatung und anderen „Gründen“, sich nicht mehr so exakt an die Vorgaben zu halten. Aber, und das ist ein positives „Aber“, ich bin noch halbwegs auf dem Weg. Von purzelnden Kilos würde ich nicht reden, aber es geht in die richtige Richtung. Die letzte Wiegung war zum Ende der HomeOffice-Zeit und brachte wider Erwarten ein positives Minus auf die Waage.
Und beim Sonntagsessen schaue ich schon sehr genau auf die Karte und versuche, die Fleisch- und Fischgerichte erst nach Gemüseanteil zu sortieren und dann vom höchsten ausgehend ein Gericht zu finden, auf das ich auch Lust habe. So auch letzten Sonntag. Und dann landete das auf dem Tisch:
SalattellerUnd bevor ihr Angst bekommt: Nein, ich falle schon nicht vom Fleisch. 😉 Zumal so ein Salatteller allein definitiv nicht den Ernährungsregeln entspricht. Es ist aber eine schöne Beigabe, und weil es vier bereits vorbereitete Salate auf dem Teller vereint, vereinten sich auch vier Dressings … Aber es schmeckte. Vermutlich auch gerade durch die Mischung. Die Gurken waren angemacht, die Tomaten auch, dem Salat gab man ein Klecks Cremedressing mit und das vierte fällt mir nicht mehr ein.
Aber es kam natürlich noch ein Hauptgericht auf den Tisch.Spargel, Kabeljau, KartoffelnAuf der Haut gebratener Kabeljau mit Spargel an Sauce Hollandaise und Creamkartoffeln. Letztere waren Salzkartoffeln, denen man einen schönen Klecks Sour Cream und Kräuter als Krönung mit gegeben hat. Grundsätzlich keine schlechte Idee, aber dadurch, dass das separat serviert wurde, doppelt so viel, wie es hätte sein müssen.
Der Spargel war – wie zu sehen – recht dünn. Aber er war fein zubereitet und genau auf den Punkt. Die Sauce Hollandaise irritierte mich ein wenig, da sie nicht wie eine der üblichen Verdächtigen schmeckte. Auch die Konsistenz war eigen. Wenn ich mich sehr weit aus dem Fenster lehnen wollte, würde ich sagen, ich habe die einzige gutbürgerliche Gaststätte in der Region gefunden, wo die Hollandaise noch selber angerührt wird.
Der Fisch war gut, aromatisch und saftig, aber für einen auf der Hautseite gebratenen Kabeljau zu wenig naturell. Da war so viel Mehl drumrum, dass zum panierten Fischstäbchen nicht mehr viel gefehlt hätte. Und von der krossen Haut, die man bei der in der Karte angekündigten Zubereitung erwarten kann, war natürlich nix zu spüren.
Der Sonntagmittag endete mit einem gut aufgeschäumten Cappuccino, der zusammen mit dem sehr angenehmen Service und dem schönen Wetter ein wenig mit der Situation versöhnte.

Lauter Feiertag(e)

Nicht wirklich schön ist, wenn ein gesetzlicher Feiertag auf einen Sonntag fällt. Das ist Verschwendung. Aber es gibt da Feiertage, die von einigen Leuten freundlich ignoriert werden. Sportler zum Beispiel. Die Kämpfen auch an Feiertagen miteinander (oder gegeneinander). Das mag ja noch angehen. Zumal man als Zuschauer hinreichend Zeit hat, sich das kostenpflichtig anzusehen. Aber ob an einem solchen Ruhetagsdoppel wirklich jemand mit einem lauten Krangetier neben einem gastlichen Ort die Straße hoch und runter fahren muss, blieb an diesem Tag ungeklärt. Das Essen schmeckte trotzdem.
Nach der wohlwollenden Betrachtung eines Fußballspiels der Kreisliga und der spontanen Idee, doch noch ein Abendbrot zu sich zu nehmen, kehrten mehr oder weniger hungrige Menschen in ein Gasthaus am Heimweg ein und bestellten Atzung. Was dabei passierte (und was nicht), ist in nachfolgender Audiodatei ausführlich zu hören.

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