Gegrillt wird überall, Hauptsache: Es gibt Strom

Der wichtigste Gedanke vorweg: Vom Holzkohlegrill schmeckt sowas natürlich besser. Er will aber dann auch richtig bedient werden. Der Elektrogrill ist steuerbarer, und wenn man weiß, wie man ihn richtig einstellt, ist das Grillen einfacher.
Entgegen der irgendwo gemachten Ankündigung kamen heute aufgrund der personellen Situation doch nur zwei Steaks auf den Grill, neben ein paar anderen Kleinigkeiten. Die Entscheidung dazu wurde vereinfacht, da eine Spezialität doch noch bis zum Wochenende haltbar ist (und ggf. bis dahin sogar noch besser wird). Da man nicht nur Fleisch grillen kann, waren ein paar einfache Vorbereitungen nötig, das hielt sich aber in Grenzen, so dass die Anfangssituation schnell hergerichtet war. Bis zum heraufziehenden Gewitter war dann auch alles im Kasten bzw. im Magen. 😉
Jetzt geht's los
Die Grillplatte heizt vor, Paprika und ein paar Frühlingszwiebeln sind vorbereitet, das Fleisch nimmt in der Küche langsam aber sicher Zimmertemperatur an.
Grillgemüse
Je eine rote, gelbe und grüne Paprika wurden gedrittelt und ein wenig beschnitten, dass sie nachher gut auf den Grill zu liegen kommen. Die Frühlingszwiebeln sind der Länge nach halbiert. Alles wird mit etwas Öl benetzt.
Die abgeschnittenen Reste vom Paprika und ein paar Tomatenscheiben bilden zusammen mit einem Dressing nach Wahl einen kleinen Gemüsesalat, der später als Beilage dient.
Gemüsesalat
Das ölbenetzte Gemüse kommt zuerst auf den Grill. Hier stört es nicht, wenn es etwas länger drauf bleibt. Auch könnte es einfacher zwischendurch entfernt und später wieder aufgewärmt werden.
Gemüse auf den Grill
Der Platz in der Mitte ist für das Fleisch reserviert. Wenn alles gleichzeitig verzehrt werden soll, muss man mit der Reihenfolge des Auflegens ein wenig aufpassen und ein gutes Gespür für die Zeit haben. Man kann aber auch alles gleichzeitig auflegen, dann wird eben nacheinander gegessen. Da hier die Fleischstücke sowieso gleichmäßig aufgeteilt werden sollten, kam alles zugleich auf den Grill.
Fleisch auf dem Grill
Am T-Bone-Steak gab es eine recht stabile Fettschicht, etwa dort, wo das Fleisch zu den gelben Paprika zeigt. Die wurde im Abstand von ca. 3 bis 5 cm eingeschnitten, damit sich das Grillgut nicht zusammenzieht und dann wellt. Bei einem Rumpsteak kann das auch notwendig sein.
Apropos Rumpsteak: Das war vorher mariniert und dementsprechend schnell konnte es umgedreht werden, trotz der leicht gedrosselten Temperatur auf dem Grill.
Rumsteak umgedreht
Auch die Frühlingszwiebel sieht schon gut aus. Das sieht nach einer Kombination der beiden aus.
Rumsteak runter
Das Rumpsteak kam schon recht früh wieder runter vom Grill, das T-Bone-Steak konnte dann auch umgedreht werden. Die unten zu sehenden Bratspuren wurden aber auch nicht verschenkt. Bevor die Frühlingszwiebeln auf das Fleisch kamen, lagen sie noch direkt auf der Stelle, lösten die geschmackvollen Reste ab und wurden dadurch zusätzlich aromatisiert.
Rumsteak angerichtet
Nachdem das Rumpsteak einen Moment geruht hat, wurde angerichtet. Sieht doch lecker aus und so schön bunt.
T-Bone-Steak und Paprika
Der frei werdende Platz auf dem Grill wurde mit Paprika aufgefüllt. Aber lange braucht das T-Bone auch nicht. Auch dieses wurde der menschlichen Energieversorgung zugeführt.
Nur für’s Protokoll sei noch der Anschnitt dokumentiert. Bild 1 – Das Rumpsteak
irgendwo zwischen rosa und blutig
Bild 2 – Das T-Bone-Steak
T-Bone-Steak Anschnitt
Der herum fließende Saft bezeugt die Saftigkeit.
Kleine Anekdote am Rande: Das Verkosten des T-Bone-Steaks brachte eine irgendwie besondere, ungewohnte Geschmacksnote zum Vorschein. Es schmeckte intensiv, aber irgendwie anders. Bis dem Grillmeister auffiel, dass noch gar kein Salz auf dem Fleisch war. Danach hatte es wieder den erwarteten, guten Geschmack. Aber ohne Salz, dass sollte man bei guten Fleischstücken wirklich mal probieren.

Tomatensalat mal anders und vom Feld

Heute gabs mal Salat. Irgendwie war es ein Tomatensalat. Also fangen wir mal mit den Tomaten an:
Tomate und Knoblauch
Hier befinden sich 12 Tomatenviertel (Cocktailtomate) und eine Knoblauchzehe in einem hohen, schmalen Gefäß. Dazu kommen Olivenöl und ein paar Spritzer Balsamico-Essig.
Öl und Essig dazu
Salz, Pfeffer und eine Spur Zucker sind auch schon mit dabei. Dazu wird eine Schalotte gepellt und grob zerkleinert.
Schalotte hinzu
Alsdann wird alles mit dem Pürierstab solange zerkleinert, bis eine homogene Masse entsteht.
Dressing
Und damit hat man ein leckeres, tomatiges Dressing, das wunderbar zu einer großen Schüssel Feldsalat passt.
Feldsalat mit Bruschetta-Dressing
Nennen wir es: Feldsalat mit Bruschetta-Dressing. Hmmm.

Grünes Licht für gutes Essen

Die Situation könnte im Moment nicht eigentümlicher sein. Wobei, anderswo ist es völlig normal. Sehen wir uns zum Beispiel Berlin an. Um zum Beispiel von Spandau nach Schönefeld zu kommen, fährt man als erstes auf eine Bundesstraße, von dort auf eine Autobahn und dann wieder auf eine Bundesstraße, um ggf. anfangs und endlings diverse Nebenstraßen zu passieren. In einer mecklenburgischen Kleinstadt ist es zur Zeit recht ähnlich. Um zum Beispiel vom Neuen Markt zum Alten Markt zu kommen, fährt man eine Landstraße, eine Bundesstraße, eine Autobahn, wieder eine Bundesstraße und dann eine städtische Straße lang.
Aber das ist nicht das einzig besondere in diesem Ort. Touristisch recht gut erschlossen und entsprechend gut gelegen – die angesprochene städtische Straße führt praktisch über einen See – lohnt nicht nur der eine oder andere Spaziergang, auch die Einkehr lohnt durchaus. Dafür steht unter anderem ein italienisches Restaurant zur Verfügung, dass in vielerlei Hinsicht durchaus positiv aufzufallen weiß. Ein gefühlt vielköpfiges Team, vom Patrone bis zur Azubi(e)ne, kümmert sich aufmerksam und zuvorkommend um die Gäste. Das scheint sich aber schon herumgesprochen zu haben. Will man zu einer Zeit dort essen, wo andere auch gern essen gehen, empfiehlt sich eine Reservierung. Aber hier wird ermöglicht, was nur zu ermöglichen geht, und wenn der Patrone seinen Stammplatz verlassen muss, weil er – der Platz – für Gäste gebraucht wird.
In einer Zeit, wo man sich fast fragen kann, wie sie so schnell auf den Teller kam, stand die Vorspeise zusammen mit einem kleinen Gruß aus der Küche auf dem Tisch: Carpaccio. Zart und rosa, mit ebenso hauchdünn geschnittenen Champignonscheiben belegt, fand man das Rinderfilet unter einem Mount Rucola, der so hoch war, dass die Spitze beinahe vereist und beschneet aussah. Es waren dann aber doch „nur“ Hobelspäne Parmesans. Das Restaurant scheint über einer Rauke-Mine errichtet worden zu sein, huschten doch während des gesamten Essens ungezählte Salatschalen mit Rucola in den Gastraum. Eine davon konnte genauer untersucht werden und siehe da, unter dem Rucola fanden sich durchaus noch andere salatwürdige und ausgewiesen frische Zutaten.
Die Hauptgerichte entsprachen den Erwartungen, was in dem Zusammenhang als Positivum zu vermerken ist. Das Steak war auf dem gewünschten Punkt, die dazu gereichte Soße lecker und der – Hatte ich ihn schon mal erwähnt? – Rucolasalat knackig. Auf der anderen Seite erwiesen sich die Spagetti frutti di mare ebenfalls als besser als der bisher erlebte Durchschnitt. Was ebenfalls positiv auffiel: Im Gegensatz zu anderen Restaurants verdurstet man hier nicht. Oben schon einmal positiv erwähntes Serviceteam hatte auch die Augen auf den Gläsern, so dass hier, als vom Einblick her der Boden sichtbar wurde, die nachfraglich bestätigte Neufüllung erfolgte. Hier deutet sich aber auch das kleine Manko des Restaurants an: Die Getränkepreise scheinen sich eher an der oberen Grenze des Üblichen zu orientieren. Durstig sollte man also nicht hingehen. Hungrig geht schon: Ich weiß nicht, ob ich es schon erwähnt hatte, aber es gibt Berge von Rucola …
Bei den hoffentlich ansteigenden Temperaturen wird die Nutzung der Terrasse des Restaurants umso interessanter, hat man doch von dort einen schönen Blick über den Malchower See. Womit das Rätsel über die Stadt auch gelöst ist: Malchow. Durch eine Baumaßnahme an einer Drehbrücke hat die Umleitung zwischen Alt- und Neustadt die oben erzählte Form. Nähert man sich der Inselstadt von Waren aus, ist der Weg antscheiden unkomplizierter. Hinter der Tankstelle in Richtung Malchow abbiegen, das Kopfsteinpflaster und dann den Damm über den See genießen und spätestens an dessen Ende einen Parkplatz suchen, das „Don Camillo“ ist dann gleich das erste Haus auf der linken Seite.
Immer dem grünen Leuchten des Rucolas nach …

Das Zwischending

Manchmal stellt sich die Frage, ist das eigentlich noch ein Dipp oder doch schon ein Salat? Dieser Frage werden wir nachgehen, und zum Schluss steht dann doch ein Hauptgericht auf dem Tisch, auch wenn es bei den anfänglichen Zutaten noch nicht so aussieht.
Die Zutaten (einige fehlen)
Das sieht nach einem Gurkensalat aus, könnte aber auch ein Tzatziki werden. Lassen wir die Zwiebeln doch erstmal beiseite und nehmen nur den Rest. Da wird erstmal gehobelt, was das Zeug hält, natürlich in kleine Stifte.
Gurke gestiftelt
Die Gurkenstifte werden gesalzen und kurz ruhen gelassen. In der Zeit werden nach Gusto Knoblauchzehen geschält und klein gehackt. Das sich in der Zeit bildende Gurkenwasser wird abgeschüttet. Dann kommen Salz, Pfeffer, der Knoblauch und der Quark mit in die Schüssel. Alles wird gut umgerührt. Und da der Quark nicht gereicht hat, kam noch ein halbes Glas Joghurt dazu.
Doch ein Tzatziki
Das wird abgedeckt und kalt gestellt.
Kommen wir zu den Zwiebeln. Die werden grob zerkleinert und dann einer heißen und geölten Pfanne überantwortet.
Zwiebeln in die Pfanne
Auch hier wird gesalzen und alles gut angeschmurgelt. Später kommt noch ein walnussgroßes Stück Butter dazu und alles schmort noch weiter. Es kann auch leicht anbräunen. Auch eine kleine Prise Zucker schadet nicht.
Geschmorte Zwiebeln
Die Pfanne stellen wir beiseite und bereiten den Grill vor. Irgendwo fand sich noch ein Hüftsteak (nicht unbedingt erste Wahl, aber bis auf eine Knackwurst hatte ich nichts weiteres im Kühlschrank, die bot sich aber nicht unbedingt zur weiteren Verarbeitung an.
Steak auf dem Grill
Das wird fachgerecht zubereitet.
Steak optisch lecker
Die angeschmorten Zwiebeln werden aufgewärmt.
Zwiebeln und Steak auf dem Grill
Wo ihr jetzt noch eine gekochte oder gebackene Kartoffel her nehmt, weiß ich nicht. Irgendwie hat die sich bei meinem Kochen nebenbei auch noch zubereitet. Alles zusammen kommt dann auf einen hinreichend großen Teller.
Zwiebelrostbraten mit Backkartoffel und Tzatziki
Nennen wir es jetzt „Zwiebelrostbraten mit Backkartoffel und Tzatziki“. Guten Appetit.

Luft – süß umhüllt

Zutaten: Glukose-Fruktose-Sirup, Zucker, Wasser, Gelatine, Aroma, Milcheiweiß, Kurkumin und Echtes Karmin (letzteres beides sind Farbstoffe – Der Herdnerd). Gekauft habe ich das Produkt in einem regionalen Bauernladen, der teils durch konventionell hergestellte Produkte ein Bio-Image hat. Handgeklöppelt, mundgeblasen – eben so richtig imagegerecht. Nun stellt sich die Frage, was ich da wohl gekauft habe, dass diese Zutatenliste trägt. Ein Tipp noch: 100 g kosten 3,50 Euro.
Als ich neulich mal in einem Restaurant in Lubmin war, trank ich zum Abschluss eine sehr interessante Mischung aus Sanddornsaft und Vanilleeis. Die Erinnerung verweigert die dritte Zutat heruaszurücken, die m.E. noch mit dabei war. Aber es war lecker. In einem anderen Restaurant, es war auf der Insel Rügen und erinnerte an Captain Nemo, ließ ich mir als Essenbegleitgetränk eine Sanddornschorle kommen, erfrischend und doch mal was anderes im Geschmack. Da kann man sich dran gewöhnen.
Detail Kuss
Wie komme ich jetzt darauf? Achja! Auf dem oben beschriebenen Produkt stand zumindest vorn auch was mit Sanddorn. Das machte es interessant. „Sanddorn-Küsse Softies“, nach Art von Marshmallows. Nur eben doch ein Fehlgriff, fehlte der Sanddorn dann doch im Produkt. 🙁
Ein Teil der Küsse
Schade, dass man in so einem Laden dann doch irgendwie an der Nase herumgeführt wird. Das geht doch auch besser und mit echtem Sanddorn.

Beilage gesucht

Manchmal fällt mir bzgl. Beilagen auch nix neues mehr ein. Da liegen zwei schicke Lammkoteletts auf dem Grill …
Lammkotelett
… und bei der Beilage: Fehlanzeige. Dann braucht man eben einen passenden Hintergrund zum Fotografieren.
Lammkotelett
Wenn das keine mediterrane Stimmung ist …

Scharf, süß, ein Hauch sauer

Ursprünglich kamen sie wohl aus Mittelamerika. Der alte Fritz machte sie in der Region bekannt. Irgendwer schälte sie nicht nur, sondern schnitt sie auch in dünne Scheiben, die dann noch ins heiße Fett fielen und knusprig ausgebacken wurden. Und da das auf Dauer auch eintönig wird, fing der Mensch an, die frittierten Kartoffelscheiben zu würzen. Salz, Pfeffer, Paprika (edelsüß oder scharf), Chili, Rosmarin und anderes fielen beim Geschmackstest nach maßvoller Anwendung nicht durch und wurden beliebt.
Weil aber gute Gewürze teuer sind, haben kundige Chemiker, Physiker und Biologen nach chemischen, physikalischen und biologischen Prozessen gesucht, mit denen man die Wirkungen der leckeren Gewürze im menschlichen Körper simulieren kann bzw. die Substanzen hervorbringen, die das für uns übernehmen. Die Biologen hatten bei der Findung durchaus ein paar Vorteile: Zum einen wussten sie, wie sich die Geschmackssinne beim Menschen richtig reizen lassen und zum zweiten konnten die mit ihren Methoden erzeugten Aromastoffe „natürlich“ genannt werden, da sie mit Hilfe anderer natürlicher Stoffe wie Holzspänen, Schimmelpilzen und anderem hergestellt wurden.
Heutzutage, so meine Vermutung, geht der Geschmacksdesigner in sein Labor, mischt ein paar Aromen und verkostet das Endprodukt. Anschließend überlegt er, wie er das nennen könnte bzw. was üblicherweise so ähnlich schmeckt. Scharf, süß und mit einer kleinen sauren Note, das könnte sweet-chili mit einer Spur Balsamico-Essig sein, oder vielleicht chinesisch süß-sauer mit ungarischem Paprika. Möglich wäre beides.
Aber ein bekannter Kartoffelscheibenfrittierer hat sich für eine andere Beschreibung des Grundgeschmacks entschieden, ein paar kleine aromatische Ergänzungen verfestigten den Eindruck. So kam eine Sorte Chips dabei heraus, deren Untertitel so wunderbar zur Kartoffel passen wie Konfitüre auf Bockwurst oder saure Gurken auf Erdbeertorte. Immerhin scheint es der Hersteller hinbekommen zu haben, ein Produkt zu kreieren, das sowohl ohne Geschmacksverstärker als auch ohne Hefeextrakt auszukommen.
Aber wer will bei Kartoffelchips „Honig und Senf“ auch schon den Geschmack verstärken?

Prost Cola(?)

Manchmal gehe ich ja nicht ohne Folgen einkaufen. So sprang diesmal eine neue Cola in meinen Einkaufswagen, die von einem Hersteller kam, der bisher eher für kultige Limonaden bekannt ist war. Als alter Colatrinker musste ich sie natürlich probieren, und ich muss zugeben, dass ich positiv überrascht war.
Das „Biologische Erfrischungsgetränk mit natürlichem Koffein“ fällt durch eine Reihe positiv zu bewertender Besonderheiten auf. Zum einen enthält die Zutatenliste (und damit hoffentlich auch das Getränk) keine Phosphorsäure, wie sie in vielen anderen Varianten des Getränkes als Säuerungsmittel vorkommt. Andererseits scheint auch der Zuckeranteil angenehm niedrig zu sein: Immerhin hat die Bio-Cola etwas mehr als halb so viele Kalorien wie die Originale 42 zu 26 kcal).
Malz, Malzextrakt, grüner Kaffeebohnen-Kräuter-Extrakt und Holundersaft sorgen neben „natürlichem“ Aroma für Geschmack und Farbe. Wo es geht, sind die Zutaten alle Bio. Wasser, Kohlensäure und die regulierenden Carbonate gibt es nunmal nicht biologisch. Eigentlich hat die Cola nur einen Nachteil: Sie schmeckt nicht nach Cola.

Hund in Bobtailsoße?

Dem kundigen und die Innenstadt laufend erobernden Neubrandenburger Esser wird u. U. eine neue Imbisseinrichtung in der Treptower Straße aufgefallen sein, die sich der Versorgung der Bevölkerung mit kulinarischen Leckeren verschrieben hat. Aus dem großen Portfolio US-amerikanischer Fastfoodkultur wird hier dem Hotdog in einer nach ihm benannten Box gehuldigt.
Natürlich ist das Gericht als solches nicht standardisiert, entsprechende Maßstäbe anzulegen wäre also verwerflich. Und doch mache ich es, habe ich doch konkrete Vorstellungen, was ich unter dem Begriff Hotdog erwarte. Sicher ist die Grundlage ein heißes (gebrühtes oder gedämpftes) Würstchen in einem etwa genauso langen Brötchen. Dann fangen die Unterschiede aber schon an. Wenn ich mir den Wikipedia-Eintrag über Hotdogs so ansehe, ist meine Idealvorstellung eine fröhliche Mischung aus der amerikanischen und der dänisch/schwedischen Variante: Wiener Würstchen (oder vergleichbares), Röstzwiebeln, Gewürzgurkenscheiben, Senf, Ketchup und dänische Remoulade. Gerade die letzte Zutat macht in meinen Augen bzw. auf meinen Papillae gustatoriae den Hotdog zum Hotdog.
Cocktailsoße nehme ich gern zu frittierten und vorher in Backteig getauchten Shrimps. Ob es wirklich eine gute Idee ist, sie auf ein Hotdog zu drappieren, bleibt das Geheimnis der Hot-Dog-Bar. Für 1,50 € bekommt man ein Würstchen im Discounter-Brötchen mit Ketchup, Bobtail-Soße ;-), Röstzwiebeln und Gewürzgurke. Referenziert man das Produkt mit der Variante des schwedischen Möbelhauses, bewegt man sich auf dem Niveau, hat aber nicht den Geschmack.
Für 50 Cent mehr ist es auch möglich, eine Veggievariante zu erstehen. Kulinarisch und sensitiv ist die Wurst allerdings keine Offenbarung. Die etwas krümelige Konsistenz und das geschmackliche Nichts (dem übrigens auch die normal Wurst angelehnt ist) vermitteln eine gewisse Distanz zum Genuss. Zu überlegen bleibt noch, ob für strenge Vegetarier das Gericht überhaupt was ist, da die Cocktailsoße sicher auf einer Majonäse beruht.
Zwei Soßen, Röstzwiebeln und drei (es gibt wohl auch noch eine Hühnervariante) Würstchensorten: Es stellt sich also die Frage, ob die Soßen- und Zutatenvielfalt ggf. noch erhöht werden kann oder doch einfach nur auf der Billig-Schiene gefahren werden soll. Auf der Wikipedia-Seite gibt es ja durchaus ein paar Anregungen.

Ein Auge auf der Sieben

Na, dann wollen wir mal sehen, ob ich es noch kann: Kochen, fotografieren, essen und schreiben. 😉
Der Frühling kommt, also ist es Zeit, mal wieder den Grill anzuwerfen. Dem grauen Wetter des heutigen Tages geschuldet, steht der aber nach wie vor in der heimischen Küche und ist eine Kombination aus Grill- und Induktionsplatte. Aber das ist ja nichts neues.
Übrigens ist die Überschrift, wie meistens hier, nicht ganz richtig. Besser wäre gewesen: Eine Sieben auf dem Auge. Das hätte aber vermutlich noch mehr verwirrt. Die Auflösung ist aber – wie immer – ganz einfach:
Steak und Gewürz
Wir sehen die Gewürzmischung „Sieben“, die sich hervorragend unter anderem für Gegrilltes eignet, und ein Rib-Eye-Steak, laut Verpackung mindestens 15 Tage gereift, schön durchwachsen und lecker anzusehen. Dies entdeckte ich beim samstäglichen Einkauf in einem Supermarktregal und musste es gleich mal testen. Bisher lag der Laden nicht unbedingt auf meiner Einkaufsroute … das könnte sich ändern.
Das Stück Fleisch erwärmte sich nach dem Einkauf in aller Ruhe auf Zimmertemperatur, um dann ganz entspannt etwas plattiert und dann gewürzt zu werden. Die Grillplatte wird entsprechend der Dicke des Fleischstücks vorgeheizt. Weder Fleisch noch Platte werden geölt.
Angrillen
Nun heißt es abwarten. Diese Zeit kann natürlich auch sinnvoll genutzt werden. Etwas Romanasalat wird auseinandergenommen und zwei Tomaten werden geviertelt. Aus Balsamico-Essig, Olivenöl, Salz, Pfeffer, Zucker, Senf und einem kleinen Schuss Orangensaft wird ein Dressing zusammen gerührt. Dabei haben wir natürlich immer das Fleisch im Auge, genauer gesagt eine der Außenkanten. Ist es hier bis auf halber Höhe grau, wird gewendet.
umgedreht auf dem Grill, aber nur einmal
Jetzt heißt es wieder warten und ab und an die Fingerprobe zu machen, wie weit das Fleisch ist. Aus den vorbereiteten Beilagen kann man auch schon mal einen schicken Teller fertig stellen. Hat das Fleisch die gewünschte Durchigkeit (=Garstufe) erreicht, kann angerichtet werden.
klassisch: Steak mit Salat
Nicht sofort rauf stürzen! Zum einen soll sich das Fleisch noch entspannen, außerdem soll das Meersalz, mit dem man das Stück noch bestreut hat, auch wirken. Aber dann kann angeschnitten werden.
rosa - die Modefarbe für Fleisch
Guten Appetit. Das Fleisch war butterzart und selbst das Auge war köstlich, was bei Rinderfett nicht immer der Fall ist.
Übrigens: Wer „Sieben“ nicht sein eigen nennt, kann es gern im Internet kaufen. Steakpfeffer einer Marke Eurer Wahl oder eigener Mischung tut es aber sicher auch.