Kochbloglesen als Anregung

Da habe ich doch neulich einen Artikel in einem Kochblog gelesen und dachte mir so, dass ich das mal nachmache, aber in ganz anders. Mehr dazu beim „Sonntagmittag“ weiter unten. Ansonsten mal eine kleine Anekdote vom Sonnabend. Wegen eines Vorfalls am Freitagabend war es angeraten, dass ich zeitnah mal an meinem Arbeitsplatz vorbei schaute. Letztendlich musste nur eine Taste mal 3 Sekunden lang gedrückt werden, von der ich nicht mal genau wusste, ob das wirklich notwendig war. Das fesszustellen und durchzuführen ging eben nur vor Ort und konnte nicht vom heimischen Schreibtisch aus erledigt werden (wie sonst eigentlich recht vieles). So begab ich mich am frühen Samstagnachmittag in Richtung Arbeitsplatz, was sehr viele andere Menschen offenbar auch taten. Es war ein richtiges Gedrängel, was aber weniger mit meiner Arbeit, sondern mehr mit dem geografisch sehr nahem Weihnachtsmarkt zu tun hatte, der hierorts „Weberglockenmarkt“ heißt. Offenbar hatte ein Herr Weber hier was gesponsort*.

Nachdem der Knopf gedrückt und damit ein Gerät resettet war, und der Kontrollblick ansonsten alles als funktional auswies, begab ich mich zurück zu meinem Fahrzeug, und kam dabei an einem Verkaufsstand für Obst und Gemüse vorbei. Neben zwei Knollen frischen Knoblauchs (der in Form von 3 Zehen auch unten im Gericht zur Anwendung kam) erwarb ich auch noch ein wenig Obst, Vitamine und die allerhand anderen guten Wirkstoffe sind ja sooo wichtig.

Schokoladierte Apfelscheiben, Amarena-Kirschen und ein paar DattelnDie Datteln sahen so gut aus, die musste ich unbedingt kaufen. Und gegen ein paar Apfelscheiben in dunkler Schokolade ist doch nie was zu sagen. Die kleinen Kugeln sind leicht schnapsifizierte Amarena-Kirschen, ebenfalls in dunkler Schokolade … Mmmmh. Obst ist ja sooo gesund. 😉

Sonntagmittag

Wie ich oben und schrieb, habe ich mich von einem Kochblogartikel beim Mittag für den Sonntag (und Montag und Dienstag) leiten lassen. Allerdings baute ich ein wenig was um. Ich hatte es am Freitag einrichten können, bei meinem Lieblingsfleischer vorbei zuschauen, wo ich übrigens auch wieder einige seiner sehr leckeren Bockwürste erstand. Was allerdings irrelvant für das Sonntagmittag war, da sie es bis dahin nicht geschafft hatten. Aber es waren auch ein paar Bouletten vorrätig, von denen ich zwei erwarb. Kartoffeln waren noch im Haus und 2 Kohlrabi und etwas Pak Choi sowie ein Becher Sahne waren schnell gekauft.

Kartoffeln (mehligkochend) und die Kohlrabi wurden geputzt und gewürfelt, dann kamen sie in eine große Pfanne, in der schon etwas Butter in etwas Öl angebraten wurde. Salz und Pfeffer, Zwiebeln und Knoblauch gaben etwas Würze mit, und da alles noch etwas garen musste, wurde der Pfanneninhalt bedeckelt und bei mittlerer Hitze köcheln gelassen. Bei den Pak Choi trennte ich weiß von grün und schnitt die weißen Teile ebenfalls klein und wusch sie. Sie kamen mit etwas Verzögerung nach dem Waschen tropfnass ebenfalls in die Pfanne (natürlich mit Deckel auf und danach wieder Deckel zu). Etwas Kümmel und Muskat sorgte für weitere Würze. Als die Gemüse fast gar waren, kam der Deckel ab und die Hitzezufuhr wurde erhöht. Als das Wasser fast eingekocht bzw. von den sich auflösenden Kartoffeln gebunden war, kamen die ebenfalls gewürfelten Bouletten und ein schöner Schuss Sahne in die Pfanne. Alles wurde permanent durchgerührt, bis alles eine schöne Konsistenz erhielt. Zum Abschluss kam noch das kleingezupfte Grünzeug des Pak Chois in die Pfanne und wurde eingerührt, genau, wie ein guter Löffel Senf und etwas Cayenne-Pfeffer für den Pfiff. Mit Salz wurde auch noch etwas abgeschmeckt. Und fertig war das Gericht.

Kartoffel-Kohlrabi-Pak Choi-Buletten-PfanneVielleicht war ein ganzer Becher Sahne doch etwas viel, vielleicht sind aber die bereits beiseite gestellten Vorratsdosen mit den Portionen für Montag und Dienstag etwass trockener. Wer weiß?! Der Kohlrabi hatte noch etwas Biss, der Pak Choi auch. Der Löffel Senf erwies sich ebenfalls als gute Idee, hat doch das fernöstliche Gemüse auch eine gewisse Senfnote. Und zur Bulette passt Senf sowieso.

Kartoffel-Kohlrabi-Pak Choi-Buletten-PfanneDie sich leicht auflösenden Kartoffeln gaben der Sache eine schöne Bindung, die größeren Stücke gaben dann auber auch noch etwas Struktur. So hatte das ungleichmäßige Schneiden durchaus noch einen Sinn.

Und ja, der eingangs erwähnte Artikel, auf den ich mich bezog, war mein eigener von vor einer Woche. Hier also eine Variante ohne Pferd und mit anderem Gemüse. Achja, und mit Sahne. Die kalorische Variante.

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*) eine lokale Pointe: zum einen gibt es hier wirklich einen Herr Weber, der so einiges gesponsort hat, zum anderen gibt es eine Mär, dass die Glocke der hiesigen Marienkirche mal einen verirrten Weber wieder in die Stadt geleitet hat anno dunnemals, was zur Namensgebung führte

Lasagne du Pape und saures Huhn

Châteauneuf-du-Pape habe ich immer für einen Gag gehalten, für eine edle Umschreibung von Wein im Pappkarton, edle Tropfen aus dem Tetrapak. Was musste ich mich dann doch wundern, dass zum einen Châteauneuf-du-Pape eine französische Gemeinde ist und zum anderen wohl auch recht guter Wein in klassischen Flaschen aus der Gegend kommen. Man lernt eben immer dazu.

Während Wein aus dem Pappkarton für das untere Ende der Genussskala steht, ist das bei Speisen aus selbigem auch nicht wirklich besser bestellt. Ich habe da mal was getestet.

Lasagne in PappeImmerhin war es heiß, nachdem es 40 Minuten im Ofen gestanden hat. Das war aber vorauszusehen, weil das auch so auf dem Boden des Pappkartons stand. Der Inhalt soll eine Lasagne sein. Was italophile Essende vermutlich eher verneinen würden.

Lasagne in PappeZwei oder drei Schichten Pastaplatten, Bechamel, Tomatensoße, irgendwas krümeliges, irgendwas käsiges oben drüber. Es kann sein, dass das Tiefkühlen vorher und das Erwärmen vor der Verspeisung insgesamt teurer waren als der Pappkarton mit Nährwerten drin. Ich hab nicht drauf geachtet. Der Kauf war seinerzeit spontan und eher vom Rückenmark als vom Hirn initiiert. Immerhin, es wird nicht wieder vorkommen.

Vor einiger Zeit sah ich mal in einer Folge „Big Food Bucket List“ einen Koch, der Lasagne mit ca. 100 Schichten in einer tiefen Edelstahlform und nur mit Tomatensoße (also ohne Bechamel) zubereitete. Die wurde dann über Stunden im Ofen gebacken, und mit Glück aus ihrer Form befreit. Für den Gast schnitt man dann eine dicke Scheibe ab, briet sie nochmal an und servierte sie mit weiterer Tomatensoße und ein wenig Garnitur. Das sah entschieden leckerer aus. War aber vermutlich auch teurer. Und ohne Pappe.

Sonntagmittag

Bei Restaurants mit stabiler Speisekarte (oder nur leichten Variationen darauf) freue ich mich immer über eine Tageskarte und bestelle gern aus dieser. Diesmal ist es eine Abwandlung des Klassikers Bratkartoffeln mit Sülze geworden.

Geflügelsülze mit "knusprigen" Bratkartoffeln, Salat, RemouladeDie üppige Portion bestand aus zwei Scheiben Geflügelsülze, einem Schälchen leckerer Remoulade, einer kleinen Beigabe eines gemischten Salat und lt. Speisekarte „knusprigen Bratkartoffeln“. Leider waren die Erdäpfelscheiben alles, nur nicht knusprig (obwohl sie teilweise gut gebräunt waren), und hatten gefühlt mit dem beigegebenen Speck ein Mengen-Verhältnis 1:1. Das drückte leider den Gesamteindruck des Gerichts etwas nach unten, waren doch die Sülze und die Remoulade doch sehr schmackhaft.

Beim Durchforsten der Karte hatte ich noch ein Dessert gesehen, was mich interessierte. Zwar war ich nach dem Hauptgericht schon sehr satt, außerdem sehr froh, nicht auch noch eine Vorspeise genommen zu haben, zumal meine Lieblingsvorspeise auf der Karte stand. Aber der noch leere Dessertmagen hat dann doch geholfen.

Ziegenmilcheiscreme in 2 Varianten mit HeidelbeerenAuf einem Spiegel von Heidelbeerkompott gab es zwei Varianten von Ziegenmilcheis. Vulgärhumoristisch also 2x Ziege mit Kötteln. Aber das ist unpassend, riss das Eis doch eine Menge heraus. Gerade auch das Schokoeis – ich bin eigentlich kein sehr großer Freund davon – war wirklich sehr gut, sehr schokoladig, und auch das Milcheis war hmmmmmmmmmmmmm, vom Heidelbeerkompott ganz zu schweigen. Sehr zu empfehlen.

Neues, leckeres, ungewöhnliches

Als ich neulich mal an einer kleinen Brotstange knusperte, hatte ich so eine kleine kulinarische Idee, aber vielleicht gibt es das ja schon?
Beim Wochenendeinkauf entdeckte ich eine interessant gefüllte neue – zumindest mir – Schokolade. Nach Traube-Nuss, Kornflakes und Taccos als Füllung, stand auf dieser Verpackung „Salzbrezel“.
Schokolade mit Salzbrezeln
Das Bild zeigt, dass da eher kleine Nuggets drin sind, so etwa in Erdnussform, die aber aus dem Material zu bestehen scheinen, aus dem auch Salzbrezeln bestehen. Inklusive dem sie umhüllenden Salz. Und ich muss sagen: So schlecht schmeckt diese Schokovariante nicht mal. Aber ich mag ja auch das Bretonische Karamell (das ist auch mit einer Spur Salz) sehr gern.
Nun fehlt nur noch jemand, der meine Idee der letzten Woche entweder verwirklichlicht oder mich darauf aufmerksam macht, wo es das schon gibt: Grissini mit Rosmarin, die in geeignete Schokolade getaucht sind. Das müsste doch lecker sein.

Inkaschorle im Sonnenuntergang

Was die Zubereitung von Speisen und Getränken betrifft, bin ich ja relativ schmerzfrei und probiere auch gern mal ungewöhnliches aus. Hier im Blog liegt der Schwerpunkt zwar auf Essbarem, aber auch Getränke haben meine Küche bereits verlassen. Nachbauten, Eigenentwicklungen oder auch Fremdanregungen lassen sich bereits nachvollziehen.
Nicht weiter dokumentiert war eine Schorle von Eistee, der einen Matetee als Grundlage hatte. Der Neubrandenburger Bloggerstammtisch musste kosten. Da ich nicht wusste, wie das hier nachgebaute Original schmeckt, verlor mein Getränk natürlich den Vergleichstest, hatte ich mit Süßung doch sehr gespart. Durch einen Twitterbeitrag wurde ich mal zu einer Porreelimonade angeregt. Auch in Pseudo-In-Getränk auf Basis von Crema Di Balsamico hat es mal gegeben, zumindest im Blog undokumentiert.
Aber nicht nur ich bin augenscheinlich kreativ, auch die Getränke abfüllende Industrie tut einiges für ihren Umsatz. Das geht auf hohem Niveau, aber auch der eine oder andere Discounter wartet mit Überraschungen auf. So eine entdeckte ich unlängst:

Und falls ihr es nicht glauben wollt, hole ich das wichtige mal etwas dichter:

Liebe Schokofreunde! Seid beruhigt! Keine einzige Kakaobohne wurde für dieses „Getränk“ missbraucht, die Zutatenliste weist nichts dergleichen auf. Entsprechend fällt auch der Geschmackstest des gut gekühlten Getränkes aus. Aber was habe ich auch von gefärbtem Mineralwasser mit Süßstoffen und Aroma zu erwartet?!

Name einerseits, Inhalt andererseits

Sommer, Sonne, Sonnenbrand,
eisgekühltes in der Hand.
Die Griechen, zur Zeit eher mit ihrer Wirtschaft und ihren Geldsorgen in den Medien, zeichnen auch für eine Reihe kulinarischer Genüsse verantwortlich. Dazu gehört unter anderem der Frappé, eine eisgekühlte Kaffeespezialität, unter derem Namen die Nahrungsmittelindustrie diverse Getränke anbietet, die das Schicksal mit dem Cappuccino teile: Was als Pulver oder fertig gemischt verkauft wird, hat mit dem ursprünglichen Namensgeber nichts gemein.
Was allerdings nicht heißen soll, dass die Getränke von vornherein schlecht sind. Das abgebildete Triumvirat verspricht zum einen wegen der Marke, zum anderen wegen der Zutatenlisten durchaus genussvolles zu leisten. Damit der Schaum nach dem Schütteln auch stehen bleibt und das ganze Getränk einen cremigen Touch bekommt, beenden Pektin und Carrageen die erfreulich kurzen Listen.
Die Variante „Schweizer Schokolade mit 72% Cacao“ im 7%igen Gesamtschokoanteil schmeckt auch ohne weitere Aromastoffe (außer Zucker) schokoladig. Nur noch Milch steht weiter als Hauptbestandteil auf der Zutatenliste, die, unterstellt man ihre Korrektheit, damit vorbildlich ist.
Wenn man heutzutage einen Vanille-Pudding oder eine Vanille-Milch oder dergleichen kauft, ist Vanille meist höchstens marginal enthalten und durch Vanillin oder andere Aromen ersetzt. Nicht so beim Milchmischgetränk mit Bourbon-Vanille-Zubereitung, die aus Bourbon-Vanille-Extrakt, Vanillepulver und etwas Beta-Carotin (Provitamin A) besteht. Nur noch Milch, Zucker und die o. g. Verdickungsmittel scheinen weitere Bestandteile zu sein, was sich dann auch in einem ungewohnt leckerem Vanillegeschmack ausdrückt.
Aus der Reihe fällt die Variante Erdbeere-Zitrone, wurde hier doch mit Aromastoffen nachgeholfen, was sich auch sofort auf das Geschmackserlebnis auswirkt (natürlich negativ). Wer außerhalb der Saison frische Erdbeeren zu sich nahm, kann vermutlich nachvollziehen, warum hier extern nachgeholfen wurde; die Kunst hätte hier aber vermutlich im Weglassen bestanden: entweder der Aromastoffe oder gleich der ganzen Sorte.
Es lohnt also immer, die Zutatenliste zu suchen und zu lesen. In der Kürze liegt auch hier die Würze. Und wenn Worte bzw. Wortbestandteile wie Aroma (auch wenn „natürlich“ davor steht, das hat nichts zu sagen), Hefeextrakt, Glutamat, Würze, u.a. nicht drauf stehen, dann kann man beherzt zugreifen.