Wo die Pfanne noch auf dem Herd stand

Ok, die Pfanne war nicht das einzige Argument. Aber manchmal kauft man so Sachen, lagert sie im Kühlschrank, aber irgendwann müssen sie dann auch mal verarbeitet werden. Eigentlich hatte ich ja die Idee mit irgendeiner Füllung, aber das erübrigt sich schnell, wenn man das zu füllende “Schüsselchen” viertelt.
Zutaten
Das braune sind die “Schüsselchen”, Champignons, die ich entstielt und zweimal halbiert habe. Die kamen mit etwas erhitztem Bratfett (in dem Fall Rapsöl) in die erhitzte Pfanne. Da des Fettes doch zu wenig war, habe ich noch ergänzend etwas gesalzene Butter dazu gegeben, was nebenher Teile der Würzung ersetzte. Kleine Teile. Nachdem die Pllze etwas angebraten waren, kamen zwei gewürftelte Zwiebeln und zwei kleine, in Halbmonde geschnittene Würstchen (in dem Fall Krakauer) hinzu. Salz, Pfeffer, Knoblauch und eine interessante Gewürzmischung (u.a. auch mit Knoblauch, Oregano, Thymian u.a.) ergänzen die Würzung.
Pilzpfanne
Dann wird alles nur noch so lange erhitzt, bis Zwiebel und/oder Pilze die Konsistenz erreicht haben, wie man sie sich wünscht.
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Vermutlich könnte man es mit einem guten Schuss Sahne noch richtig schlotzig machen. Es schmeckt aber auch sie, direkt aus der Pfanne und ggf. mit einer schönen Scheibe Brot dazu.

Aufgepeppte Bratkartoffeln

Flüchtige Betrachter würden das, was da in der Pfanne schmurgelt, als Bratkartoffeln identifizieren.
Aufgepeppte Bratkartoffeln
Das ist im wesentlichen auch richtig, aber man muss sie ja auch nicht immer so machen, wei man sie immer macht, sondern variieren. Deswegen blicken wir mal genauer hin. Aber Vorsicht! Nicht mit der Nase an den Monitor stoßen!
Zutaten

  1. Bratkartoffel
  2. viele Zwiebelwürfel
  3. gewürfelte gelbe/orange Paprika
  4. Chilischote (rechtzeitig wieder raus nehmen!)
  5. gehackte gelbe Tomate

Das gibt dem ganzen mal eine feurige, fruchtige Note. Natürlich wird das Gericht traditionell vollendet:
Fruchtig-feurige Bratkartoffel mit Spiegelei
Das macht Spaß, ist mal was anderes und man freut sich wieder auf “normale” Bratkartoffeln. 😉

Brennende Liebe – Etwas gelöscht und die Sache mit der Nudel

Dass der Gott des (herzhaften) Kochens vor den Genuss immer das Zwiebelschneiden gesetzt hat, ist auch nicht immer verständlich. Aber immerhin hilft es. Dies sind übrigens drei normale Zwiebeln, die grob in Würfel geschnitten wurden. Das muss nicht schick sein, da sie sich im Laufe der Zubereitung sowieso auflösen soll. Die Paprika ist schon nur optional, gern auch in gelb oder Orange oder auch gar nicht.
Zutaten für was mit Feuer
Und ob man wirklich zwei Chilischoten verwenden muss, bleibt auch dem Koch und vor allem dem späteren Esser überlassen. Aber sie sind ja relativ groß, also nicht so scharf – eine Einschätzung, die sich später als falsch herausstellte.
Zutaten für was mit Feuer
Während des Schneidens der Zwiebel erhitzt sich auf dem Herd schon mal ein Topf, der dann zügig hintereinander mit Öl (raffiniertes Rapsöl) und den Hähnchenherzen befüllt wird. Sie sollten möglichst schnell etwas Farbe bekommen, also viel Hitze und wenig umrühren.
Herzen anschmoren
Haben die Herzen (das funktioniert übrigens auch mit Fleischwürfeln oder anderen bratfähigen Sachen) etwas Farbe bekommen und Bratspuren auf dem Topfboden hinterlassen, werden sie dem Kochgefäß entnommen.
 
Geschmack im Bodensatz
In diesen Bratensatz kommen nun bei unveränderter Hitzezufuhr die gewürfelten Zwiebeln. Sollte kaum noch Öl im Topf sein, hilft vorher ein wenig Nachschub.
Zwiebeln anschmoren
Sind die Zwiebeln gut angeschmort und leicht gebräunt, schiebt man sie etwas beiseite und gibt Tomatenmark sowie Paprika (je nach Vorliebe edelsüßen oder scharfen oder eine Mischung aus beiden) hinzu und röstet die leicht an, bevor man alles mit den Zwiebeln vermischt.
Tomatenmark und 2x Paprika anrösten
Zum Ablöschen reicht etwas Wasser, vielleicht eine kleine Tasse voll. Rotwein wäre auch eine Maßnahme, oder Gemüse-/Tomatensaft. Von Bananenlikör sei abgeraten.
Mit etwas Wasser ablöschen
Dann wird alles gut durchgerührt und aufgekocht. Das ist ein guter Zeitpunkt für die Zugabe der Gemüse und würzenden Schoten.
Paprika und Chili dazu geben
Jetzt dürfen auch die Herzen wieder mit dazu.
Die Herzen auch wieder in den Topf
Nochmal alles gut durchrühren und dann auf geringer Hitze und unter einem Deckel in aller Ruhe vor sich hin köcheln lassen. Das kann, je nach verwendetem Fleisch, durchaus ein wenig dauern. Und auch die Hähnchenherzen verlieren irgendwann von ihrer Gnubbligkeit und werden zart und weich.
Gut umrühren und dann schmurgeln lassen
Wem das ganze noch zu unflüssig ist oder zu wenig fruchtig, kann übrigens auch noch ein paar klein geschnittene Cocktail-Tomaten dazu gehen. Größere Tomaten würde ich schälen.Auch Gewürze wie etwas Majoran und/oder Thymian sind gern gesehen. Wer genau hinguckt, entdeckt auch das Lorbeerblatt, dass ich mitgekocht habe.
Wer will und es dünner mag: Tomaten hinzu
Irgendwann sind auch die Zwiebeln verkocht und zerschmolzen. Kräftiges Umrühren unterstützt den Prozess. Auch wenn es so aussieht, aber in der nachfolgend abgebildeten sämigen Soße ist nichts weiter drin als bisher beschrieben. Die Bindung kommt wohl vor allem durch die Zwiebeln und das angeröstete Tomatenmark.
Fertig zum Abschmecken
Wem jetzt doch beim Abschmecken (Salz, Pfeffer, Paprika, Chili usw.) auffällt, dass anfangs die Peperoni-Menge doch zu groß war, kann die Schärfe mit der Zugabe von Frischkäse oder gewürfeltem Gouda (o.ä.) mildern. Beides sollte sich natürlich auch noch auflösen.
Mit Frischkäse oder gewürfeltem Käse die Schärfe etwas bändigen
Dann kann auch schon angerichtet werden. Etwas Pasta hat man ja meist im Hause.
Angerichtet: Feuriges Herz auf Nudel
Feurige Liebe (wenn man die Herzen mal als Symbole dafür nimmt und mit der Chili etwas übertrieben hat).
Angerichtet: Feuriges Herz auf Nudel
Guten Appetit.

Was anderes

Eigentlich sollte es was ganz anderes geben: die fertigen Tortelloni, etwas angebratene scharfe Wurst und meine Tomatensoße darüber. Letztere Erwies sich als zu weit gereift, so dass sonstiges rumliegendes Gemüse herhalten musste.
Zutaten
Die Kochstory ist einfach erzählt. Zuerst wird ein Teil der Wurst gepellt, klein geschnitten und angebraten.
Wurst anbraten
Dazu kommen die gewürfelten Zwiebeln.
Zwiebeln dazu
Nun wird die Zucchini in pass- und mundgerechte Stücke zersäbelt und auch hinzu gegeben.
Zucchini dazu
Die Tomaten werden ebenfalls klein geschnitten und hinzu gegeben.
Tomate dazu
Dann wird alles umgerührt und etwas angeschmort.
Mischen und anbraten
Dann kommen Salz, Pfeffer, Paprika und andere Gewürze nach persönlichem Geschmack sowie ein Deckel oben drauf.
Gewürze und Deckel drauf
Nach einer viertel Stunde ist das Essen schon fast fertig.
Fast fertig
Das ganze kann nun nach Wunsch noch eingekocht, gebunden und/oder abgeschmeckt werden. Dann kommen die Tortelloni nach Vorschrift erst mal ins kochende Salzwasser.
Tortellini kochen
Von der Soße in der Pfanne nehme ich die Hälfte weg. Das schmeckt morgen dann auch noch.
Viel geworden.
Dann kommen die Tortelloni in die Pfanne zur Soße.
Tortellini in Soße
Dann werden sie noch gut durchgeschwenkt, dass sich alles mit der Soße benetzt.
Durchgeschenkt
Etwas Schnittlauch gibt noch den Grünkick. Dann wird angerichtet (sprich: auf den Teller geschüttet).
Essen ist fertig
Da könnte nun auch noch etwas Parmesan drauf. Kann – muss aber nicht. Schmeckt auch so. Guten Appetit.

Fisch sucht Fahrrad, Suchmeldung als Kartoffeldruck

Das Geheimnis jeder guten Küche ist die Vorbereitung. Der Fachmann sagt wohl “Mist am Platz” dazu. 😉
Würfel: Karfottel, Zwiebel
Mein “mise en place” Sind ein paar Kartoffeln, die ich gewürfelt habe und ein paar Zwiebeln. Beides ist übrigens roh, zumindest auf dem Bild.
Zwiebeln
Die Frage ist, wie man möglichst schnell und einfach Zwiebeln anschwitzt, wenn sie nur glasig werden sollen? Ganz einfach: Etwas Öl über die Würfel und dann für anderthalb Minuten in die Mikrowelle. Die Zeit ist natürlich von der Größe der Zwiebel, der Leistung der Mikrowelle und den Mondphasen abhängig.
angeschwitzte Zwiebeln
Die können jetzt erstmal beiseite stehen. Dafür kommen die Kartoffelwürfel für 5 Minuten zum Garen in die Mikrowelle.
Matjes würfeln
Die Zeit können wir nutzen, um den Matjes zu würfeln. Dreieinhalb schöne Filets habe ich gewürfelt.
Matjeswürfel
In eine Salatschüssel gebe ich etwas weißen Balsamico-Essig, Pfeffer, Senf und Zucker.
Dressing anrichten
Mit dem Salz sollte man vorsichtig sein. Zum einen ist der Matjes gut salzig, zum anderen nehmen die Kartoffeln auch gut Salz auf. Da sollte vor dem Verzehr nochmal abgeschmeckt werden. Nachdem ich Zucker, Pfeffer und Essig verrührt habe, kommt Rapsöl wie für eine gute Vinaigrette hinzu.
Vinaigrette ist fertig
In diese geben wir die noch restwarmen Zwiebelwürfel.
Zwiebeln dazu
Die Matjesfürfel werden als nächstes mit dem Schüsselinhalt verbunden.
Matjeswürfel dazu
Und zum Schluss kommen die Kartoffeln – ebenfalls noch warm – dazu.
Kartoffeln hinzu
Alles wird vorsichtig, aber nachhaltig miteinander vermischt.
Mischung
Ein paar Kräuter runden das Ergebnis noch etwas ab, hier wurde gehackter Schnittlauch verwendet.
Schnittlauch dazu.
Deckel oder Folie drauf und dann ab in den Kühlschrank zum Durchziehen. Wie es schmeckte, wird dann nach dem Verzehr nachgetragen.
Aktualisierung: Warm kann man den Salat durchaus auch essen. Kalt und eine Nacht durchgezogen im Kühlschrank ist er aber noch leckerer …

Das Leben ist (k)ein Ponyschlecken

Normalerweise bin ich nicht so der Bratwursttyp, aber diese hatte Biss, Mundgefühl und Geschmack. Das lag unter anderem an ihrer Konsistenz. Obwohl sie auf den ersten Blick wie eine feine Wurst aussieht, ist sie doch grob.
Zutaten
Die drei Würste gibt es aber nicht auf einmal, nur werden sie alle gleichzeitig gebraten. Sie waren eben zusammen in einer Packung. Dazu kommen wie zu sehen kleine Tomaten und Zucchini, etwas Öl und über das Gemüse auch etwas Salz. Alles wird gebraten. Ein paar Zwiebelwürfel kamen auch noch dazu.
angebraten
Wenn sich die Würstchen ihrem Finale nähern und das Gemüse Bratspuren aufweist, schiebt man letzteres etwas zusammen und mischt es.
Mischgrillgemüse an Bratwurst
So sollte es aussehen, kurz bevor es serviert wird. Natürlich kann man einfach alles auf einen Teller schütten oder gleich direkt aus der Pfanne löffeln. Man kann aber Tranchen von der Wurst machen und nett anrichten.
Tranchen von der Pferdebratwurst auf Grillgemüse
Zum Schluss wird noch alles mit etwas Senf garniert. Eine Art Senfdressing wäre vielleicht auch eine Idee. So schmecken dann die Tranchen von der Pferdebratwurst auf gegrilltem Mischgemüse erst richtig lecker.

Gegrilltes aus Garten, Balkon und See

Grillgemüse gibt es häufiger, aber (fast) alles selbst geerntet? Naja, und irgendwas muss natürlich dazu. Das Stück Lachs ist auch gekauft.
Die Zutaten
Zucchini und Zwiebeln sind aus dem elterlichen Garten, Tomaten teilweise vom eigenen Balkon. Der Lachs kommt aus dem Tiefkühler.
Vor jedes Kochen hat der Gott der Kulinarik das Vorbereiten gestellt. Diesmal wird einiges halbiert, anderes in Ringe bzw. Scheiben geschnitten.
Hälften, Scheiben, Ringe
Alles wird mit Salz, Pfeffer gewürzt und anschließend mit Olivenöl beträufelt.
Salzen, Pfeffern, Ölen.
Nebenbei wurde die Grillpfanne erhitzt. Das geschah allerdings nicht auf volle Pulle, eher so mit halber Kraft. Da die Zucchinischeiben wohl am längsten brauchen, kamen sie als erstes in die heiße Pfanne. Der Lachs braucht laut Packung insgesamt 8 Minuten, die Grilltomaten gehen schnell, nur die Zwiebeln können etwas länger Hitze vertragen. Also kommen sie als zweites in die Pfanne, dann der Lachs und abschließend die Tomatenhälften.
Alles in die Pfanne
Nun heißt es abwarten. Der Lachs gibt den Takt vor. Nach 4 Minuten soll er umgedreht werden. Also erst der Fisch, dann das Gemüse, zum Schluss die Zucchini.
Große Wende
Hat man die Zucchini doch zu dick geschnitten und der Fisch droht, trocken zu werden, kann man ihn auch ruhig mal auf dem frisch gewendeten Gemüse zwischenlagern.
Zwischenlagerung
Nun kann aber auch schon angerichtet werden. Zuvor sei aber erwähnt, dass die Zwiebeln zwischendurch noch eine Bestäubung mit edelsüßem Paprika abbekommen haben. Irgendwann beim ersten Wenden.
Fertig.
Die Kräuter – Schnittlauch und Petersilie – stammen auch vom Balkon. Sommer ist doch was feines. Irgendwie könnte das ganze noch einen Klecks Soße vertragen, aber mir fiel nichts umsetzbares ein. Zum Lachs hätte sicher irgendwas mit Senf, Honig und Dill gepasst, zum Gemüse was auf Joghurt- oder Quarkbasis. Es schmeckte aber auch so. 😉

Dekadente Bratkartoffeln

Ob das Wort “dekadent” irgendwas mit 10 Zähnen zu tun hat? Man könnte sich höchstens alle 10 Finger (inkl. Daumen) danach ablecken. Dass man sich alle 10 Zähne ableckt, ist als Floskel eher ungebräuchlich. Und das schöne an diesen Bratkartoffeln ist, dass es da ein Zwischenergebnis gibt, noch ganz ohne Kartoffeln, dass auch schon herrlich schmeckt.
Bratkartoffeln sind so schwer eigentlich nicht: Karfoffeln kochen, in Scheiben schneiden, Fett in die Pfanne, Kartoffelscheiben braten, Zwiebel- und Speckwürfel dazu, würzen nicht vergessen. Fertig. Der Teufel liegt wie immer im Detail. Und dort befindet sich auch der Quell der Dekadenz.
Dekadente Bratkartoffeln
Wie zu sehen ist, werden auch hier die Kartoffeln in Scheiben geschnitten. Aber sie werden nicht einfach in irgendeinem Fett gebraten. Dass musste sozusagen erst erzeugt werden. Dazu werden von einem schönen Stück Lardo zwei dicke Scheiben angeschnitten. Die werden dann so weiter verarbeitet, dass Würfel mit der Kantenlänge von ca. 1 cm entstehen. Für Speckwürfel sind die zwar jetzt etwas groß, aber erfahrungsgemäß gibt sich das noch mit der Zeit.
Die großen Speckwürfel werden in die mäßig erhitzte Eisenpfanne gegeben und dort langsam und mit Sorgfalt ausgelassen. Dabei schrumpfen sie schön zusammen und die Pfanne füllt sich mit flüssigem Geschmacksgold. Ist davon genug vorhanden und der Speck angenehm gebräunt, wird er der Pfanne entnommen. Jetzt kommen die Kartoffelscheiben ins Spiel bzw. genauer in die Pfanne.
Kartoffelscheiben im Lardofett sanft gebräunt
Auf diesem Bild sind die Kartoffeln schon einmal gewendet. Natürlich jede Scheibe einzeln. Deswegen liegen sie auch alle neben- und nicht übereinander. Sie werden langsam gebraten, frei nach dem Motto: Nimm ruhig wenig Hitze, irgendwann werden sie schon golden braun.
Sind die Kartoffeln schön knusprig und von angenehmer Farbe, kommen sie zum Abtropfen auf ein wenig Küchenkrepp.
Kartoffelscheibe auf Küchenkrepp
Das überschüssige Fett aus der Pfanne wird auch abgegossen, aber die Pfanne nicht geputzt. Nun kommt ein kleiner Stich GuteButter hinein und in diese die Zwiebelwürfel, die nicht nur aus eigenen Stücken anbraten, sondern auch die Röstspuren vom Pfannenboden lösen. Haben die Zwiebeln die gewünschte Konsistenz, kommen die ausgelassenen Speckwürfel wieder dazu, werden einmal durchgeschwenkt und dann werden die Kartoffeln auch nochmal durchgeshwenkt. Abschmecken nicht vergessen.
Bratkartoffeln edel
Ein paar Schnittlauchröllchen und etwas gehackte Petersilie runden das Gericht ab. Dazu gab es ein saures Heringsfilet. Guten Appetit.

Wenn zwei Mütter ein Gericht kochen

Die Klassiker sind eben manchmal doch die besten. Die Frage ist nur, wie die gekocht werden. Damals schmeckte das alles doch so gut; schwierig wird es eigentlich erst, wenn selbst die Mütter nicht mehr so wie früher kochen. So kramten also an einen schönen Samstagnachmittag zwei Söhne ihre Erinnerungen raus und versuchten, ihre Erinnerungen auf den Teller zu bekommen. Dass das nicht einfach war, ergibt sich fast von allein, wenn man weiß, dass die beiden Söhne unterschiedlicher Mütter sind …
Das Ziel des kulinarischen Versuchs: Kochfisch mit weißer Soße. Am besten Zander. Im Nachhinein sei vermutet, dass ein frischer, ganzer Zander vermutlich das noch bessere Gericht ergeben hätte, aber die Tiefkühlfilets waren zumindest anständig, wenn auch nicht anständig geputzt.
Der Fisch wird natürlich im Wasser gekocht, aber natürlich nicht einfach so. Weiße Wurzeln (Petersilienwurzel und Pastinake) schwammen wohl darin rum, dazu ein paar Möhrchen, je nach Essensvorlieben Zwiebeln ganz oder geteilt, Salz, Pfefferkörner, Piment. Zuerst wird das Wasser zum kochen gebracht, dann das ganze Gemüse hinein getan und alles ca. 10 Minuten zu einer kleinen Brühe gekocht.
Wurzelbrühe kochen
Das Gemüse ist in mundgerechte Stücke geschnitten, dient es doch nachher auch als Beilage. In die Brühe kommt dann der Fisch, ob nun im ganzen, in Tranchen, in Filets oder in Happen, das mag der nachfolgende Esser entscheiden. Wichtig ist nur, dass es im Topf jetzt nicht mehr kochen sollte. Der Fisch zieht nur gar.
Fisch zum Garziehen dazu
Nun müssen wir uns auch um die Soße kümmern. Nebenher köcheln übrigens schon ein paar Kartoffeln und sind auf dem Weg zur Salzkartoffel. Ein Esslöffel Butter schmilzt im Topf, schwitzt eine klein gewürfelte Schalotte an und wird dann mit einem Esslöffel Mehl bestäubt. Das ergibt beim ständigen Umrühren ein streuseliges Etwas auf dem Topfboden. Mit einer halben Tasse Milch wird es abgelöscht.
Soße kochen
Rühren, rühren, rühren. Der Topfinhalt wird wieder dick wie ein Pudding. Jetzt kann erst nochmal mit Milch oder mit der fischigen Brühe aus dem Nebentopf alles wieder verflüssig werden. Unter Umrühren wird alles gut aufgekocht, bis es wieder zu dickflüssig zu werden droht. Dann folgt wieder ein Schuss Brühe. Dieses Kochen, eindicken, verdünnen, kochen wird solange fortgesetzt, bis die Soße die gewünschte Konsistenz erreicht hat und auch nicht mehr ändert. Dann wird mit Salz, Pfeffer, Dill und einem Spritzer Limette (Saft von 1/4 Limette, es soll nicht sauer schmecken, aber frisch) abgeschmeckt.
Der Fisch ist gar
Ist der Fisch gar, kann angerichtet werden.
Auch mal lecker
Der Fisch, die Soße, die Gemüse, die Zwiebel … Lecker. Nicht ganz so wie damals, aber wer weiß, ob die Erinnerungen nicht trügen. Beim Einkauf kamen auch noch ein paar andere Fische in den Tiefkühler, die garen demnächst auch noch lecker im aufbewahrten Fischfond.

Jägerbrust (West)

Vermutlich habe ich mit der Ankündigung bei Twitter (@eitv42), eine Jägerbrust zuzubereiten, für ein wenig Verwirrung gesorgt? Was ist das? Sicher wieder nur eine eigene Wortschöpfung. Ich hätte mal googlen sollen, ob es den Begriff nicht vielleicht sogar schon gibt. Na egal. Nun ist die Sache sowieso gegessen. Und das im wahrsten Wortsinn. Aber wie wurde sie zubereitet? Und wieso der Namen?
Es ist im übrigen ein Zweipfannengericht. Deswegen fangen wir mal an, die beiden auch anzuheizen.
Pfannen anheizen
Dabei wird die runde Pfanne nicht ganz so heiß gemacht wie die viereckige. Aber dazu später mehr.
Bereiten wir den “Jäger” vor. Dazu gehört unter anderem:
Zutaten für den "Jäger"
Gehackte Zwiebeln und eine Knoblauchzehe, gewürfelter Speck und Köpfe brauner Champignons, die später noch geviertelt werden. Des Kochens Kundige werden spätestens jetzt ahnen, woher zumindest ein Teil der Begrifflichkeit des heutigen Gerichts kommt: vom Jägerschnitzel (West). Während das östliche Pendant eine panierte und gebratene Jagdwurstscheibe ist, wird hier die Variante mit der Pilzsoße als ideelle Grundlage gewählt.
So kommen Zwiebeln, Speck und Knoblauch in die Pfanne mit etwas geölter Butter. Alles wird gut angeschwitzt, ein wenig gesalzen (Vorsicht! Der Speck kann da schon einiges zu beitragen.) und gepfeffert. SoßenansatzDas sollte natürlich auch gut durchgerührt werden.
Umrühren nicht vergessen
Wenn die Zutaten etwas angegangen sind, kommen die geviertelten Pilzköpfe dazu (Nicht die Beatles! Die Champignons!).
Pilze hinzu
Auch die werden gut angeschwitzt und gut durchgerührt.
Kommen wir zur Brust, die in diesem Falle eine Entenbrust ist. Die Hautseite wird eingeschnitten, aber nur die Haut!
Entenbrust vorbereiten
In diese Ritzen wird etwas Meersalz eingearbeitet, um eine gewisse Grundwürze zu erhalten.
In die gut durchgewärmte, aber nicht zu heiße Pfanne, kommt dann die Brust zum langsamen Schmurgeln.
Brust in die Pfanne
Es zischt nur ein wenig, aber das ist richtig.
Schmurgel
Langsam lässt sich das Fett aus der Entenbrusthaut aus und netzt die Pfanne. Nun gilt es, Ruhe zu bewahren. Am besten, man dreht auch die Hitze unter der Pilzen klein und macht einen Deckel auf die Pfanne.
Pilze ziehen lassen
Sollte die Angelegenheit schon zu trocken sein, kann man mit etwas Wasser oder Brühe nachhelfen (Wasser reicht völlig, so eine Espressotasse voll).
Bei der Entenbrust gilt es, Geduld zu zeigen und Ruhe zu bewahren. Ich hätte mal die Zeit stoppen sollen, aber ich schätze die Bratzeit auf der Hautseite gut und gern auf rund 10 Minuten (+/- 2 Min.). Die Pfanne darf also nur so heiß sein, dass das kein Problem darstellt. Wenn sich das Fleischstück bewegen lässt, kann man das gern tun, vor allem, um es immer wieder ins ausgelassene Fett zu legen. Gelegentlich sollte man aber auch mal unter gucken, um den Bräunungszustand der Haut zu beachten. Ist der richtige Punkt erreicht, darf endlich umgedreht werden.
Entenbrust umdrehen.
Nun gilt es, die andere Seite genauso sanft und ruhig zu garen. Gelegentlich darf getastet werden, um über den federnden Widerstand den Grad der Blutigkeit abzulesen. Wer ein Fleischthermometer hat, kann sich auch dessen Hilfe bedienen.
Die Pilze werden, da es keine weitere Beilage gibt, ohne viel Soße serviert. Alternativ ist die Zugabe von Sahne in der angenehmen Menge zu empfehlen. Ich rühre alles noch mal durch, nachdem ich die Entenbrust aus der Pfanne genommen und zum Ruhen beiseite gestellt habe.
Pilze
Bei sehr viel Flüssigkeit ist eine leichte Bindung mit Mehlbutter u.ä. denkbar. Hier habe ich davon Abstand genommen. Dann schmeißen wir mal alles auf den Teller. Damit es chic wird, tranchieren wir die Entenbrust natürlich.
Tranchiert zum Angeben, weil schön rosa
Das Grünzeug kommt vom Balkon. Der ganze Teller sah dann so aus:
Jägerbrust
War lecker. Ein wenig mit Pfeffer, Salz u.a. kann man natürlich am Ende noch abschmecken.