Mediterran ist auch die Südküste des Mittelmeers

Gestern gab’s schon mediterranes Hühnerbein zum Abendbrot, für ein Mittag fehlte noch eine Beilage. Heute stand ich dann grübelnd vor dem Vorratsschrank. Die Idee war, etwas Polenta zu kochen, und Stücke zu schneiden und anzubraten. Aber dann verwechselte ich den einen gelblichen Gries mit dem anderen …
So wurde dann mittels Garnierring eine Portion Couscous auf dem Teller platziert, aber nicht stark gepresst. Das führte allerdings dazu, dass bei der weiteren Befüllung des Tellers die Couscous in sich zusammenfiel.
Mediterranes Hühnerbein mit CouscousDas macht die Optik eher chaotisch. Aber im Magen kommt sowieso alles durcheinander.
Mediterranes Hühnerbein mit CouscousWobei die aromatische Soße, vermengt mit dem Couscous eine genauso leckere wie unansehnliche Speise ergab. 😉

Mediterrane Hühnerbeine

Irgendwann vor kurzem fiel mir mal auf, dass ich tzwar schon viel Hühnerbrühe gekocht habe und auch schon das eine oder andere Huhn buk bzw. grillte, aber ein Schmorgericht mit Huhn hatte ich noch nicht. Und da es ja auch immer schön viel gemüse dazu geben soll, habe ich mir das „Mediterrane Hühnerbein“ ausgedacht. Sehr schön aromatisch (wie ich sagen kann).
Wie viele gute Gerichte fängt auch dieses mit einer leeren Pfanne an, die langsam heiß wird.
Heiße Pfanne
In die Pfanne kommt etwas Sonnenblumenöl.
Heiße Pfanne mit Öl
Und in das heiße Sonnenblumenöl habe ich zwei vorher gesalzene Hühnerschlegel gelegt zum ordentlich anbraten. Das dauert ein bisschen.
Hühnerbeine anbraten
Wenn man eine leichte Bräune feststellt, kann man die Keulen umdrehen und auch die andere Seite anbraten.
angebratene Hühnerbeine
Vielleicht wären ein bisschen mehr Bratspuren nicht schlecht gewesen. Aber ich ließ das mal so.
angebratene Hühnerbeine
Eine Schalotte hatte ich in Scheiben geschnitten und gab sie ins heiße Fett.
Schalotte mit anschwitzen
Bevor die Zwiebel verbrennt, habe ich je eine klein geschnittene rote und gelbe Paprika dazugegeben.
Paprika zugeben
Für den Flüssigkeitshaushalt kamen auch noch zwei Tomaten dazu.
Tomate zugeben
Der Griff ins Gewürzregal ergab granulierten Knoblauch, edelsüßen und rosenscharfen Paprika, Salz und Pfeffer. Das kam alles mit in die Pfanne.
Würzen: Paprikapulver edelsüß und rosenscharf, Knoblauch, Salz, Pfeffer
Ein bisschen Tomatenmark ließ ich auf dem Pfannenboden ein wenig anrösten.
Tomatenmark mit anrösten
Das wurde dann unter gerührt und mit etwas frischer Hühnerbrühe aufgegossen. Rotwein wäre vielleicht auch eine Idee gewesen.
mit Brühe aufgegossen
Das blubberte jetzt erstmal schön vor sich hin.
blubbernde mediterrane Hühnerbeine
Hitze runter, Deckel drauf und eine gute halbe Stunde leise vor sich hin köcheln lassen.
Deckel drauf
Immerhin hatte sich danach der Nebel in der Pfanne etwas verzogen.
unterm Deckel gar gezogen
Ob wohl alles gut geworden ist? Deckel hoch!
unterm Deckel gar gezogen
Da mir die Soße etwas flüssig war, habe ich eine Kartoffel reingerieben. Das ist das weiße Zeug in der Bildmitte.
geriebene Kartoffel zum Binden
Alles gut untergerührt und nochmal aufgekocht. Dabei habe ich die Keulen auch nochmal umgedreht. Sieht doch gut aus.
Mediterrane Hühnerbeine
Eine Hälfte wanderte auf einen tiefen Teller und bildete das Abendbrot.
Mediterranes Hühnerbein
Die andere Hälfte gibt es – gut durchgezogen – morgen. Da muss ich mir nur noch eine „Sättigungsbeilage“ zu ausdenken. Sonst ist das Essen ja nicht komplett. 😉

Verbotene Früchte schmecken am süßesten

Beim letzten Einkauf fiel mir eine kleine Flasche in die Hand, die zuvor meine Aufmerksamkeit im Regal des Supermarktes erregte. Es ist eine Colasorte, die ich noch nicht kannte. Nun ist Cola ein Getränk, dass mir zwei Frauen verboten haben, aber ich griff trotzdem zu, denn es wirkte wirklich interessant. Zumal zwei von den drei wesentlichen Werbeaussagen das Colaverbot aushebelten:

  • 0% Zucker
  • 0% Aspartam
  • 0% Phosphorsäure

Hinzu kam „natürliches Koffein“ aus grünen Kaffeebohnen. Das Wort „Green“ fand sich dann auch im Namen der Cola, sie bot aber die übliche Farbe, da hat man augenscheinlich aus der großen Pleite mit dem grünen Ketchup oder der weißen/klaren Cola gelernt … 😉
Die Farbe ist die gleiche wie üblich, der Zucker wurde durch eine Mischung aus Steviolglycaside und Sucralose, mit allen Folgen. Die positive: Die Cola hat kaum Kalorien: 0,6 kcal/100ml gegenüber 42/43 der beiden üblichen großen Marken. Die negative: Die Süßstoffe sind hemmungslos überdosiert, selbst im kalten Zustand ist die Cola ekelhaft süß. Hinzu kommt das Fehlaroma durch die Steviasüße. Da nutzen auch die Wein- und Apfelsäuren nichts, die die Stellvertretung für die Phosphorsäure angetreten haben, da sie völlig untergehen.
Vor einiger Zeit hatte ich mal eine Cola getrunken, die zwar Zucker im üblichen Maße aber keine Phosphorsäure enthielt. Die war anders und vermutlich grüner, auch wenn die Packung eher rot und blau war. Aber das grüne Image – wenn man sich die Webseite ansieht – soll eine gewisse „Natürlichkeit“ durch die überhaupt nicht künstliche Stevia-Süße widerspiegeln und unterschlägt relativ konsequent den zweiten Süßstoff. Beide Colas haben gemeinsam, dass sie nicht wie einer der Klassiker schmecken; was die rot/blaue durch vielfältige Zitrusaromen durchaus noch interessant macht, lässt die grüne durch übertriebene Süße und kaum sonstigen Geschmack wieder in die Versenkung verschwinden. Ich trinke kein Image, ich trinke Cola. Wenn ich mich aus den Regularien für meine Ernährung rausschummle. Und nur, weil da grün drauf steht (bzw. „green“), macht es das Getränk nicht besser.

Gefülltes Rührei

Ein typischer Fall von Rezeptentwicklung während des Kochens. Eigentlich sollte es eine mediterran angehauchte Hühnerbeinpfanne werden, aber leider stellte ich fest, dass ich bei den Hühnerbeinen das falsche MHD im Hinterkopf hatte, das heute schon ein paar Tage drüber war. Normalerweise ist das ja nicht DAS Entsorgungskriterium, aber die Packung war zusammengezogen und nach dem Öffnen anrüchig. „Mist“, wie Bernd sagen würde.
Nun galt es zu improvisieren. Die ursprünglich eingeplanten Paprika rot und gelb legte ich beiseite und durchforstete den Kühlschrank. Da fanden sich noch zwei Würstchen im Wienerformat. Es waren aber keine, sondern welche mit Geschmack: Debreziner (oder so ähnlich), mit etwas Pfiff. Sollten nur Wiener zur Verfügung stehen, kann man mit etwas Chili oder scharfem Paprika noch nachpfeifen.
Die Würstchen habe ich in kleine Stücke geschnitten und angebraten, dazu kamen noch kleingeschnittene Selleriestangen. Die hatte ich schon für die Hühnerpfanne zerkleinert und die mussten jetzt verarbeitet werden. Dazu kam noch eine klein geschnittene grüne Paprikaschote und für den Flüssigkeitshaushalt in der Pfanne eine gehackte Tomate.
Wo das Gericht hingehen sollte, war mir noch nicht bewusst, aber etwas Salz und Pfeffer zur Würze schaden ja nie. Da ich kurz in Richtung Nudelsoße dachte, kam noch ein Schuss Geflügelbrühe dran, die ich zufällig frisch da hatte. Aber so richtig toll fand ich es noch nicht.
Als dann noch die Eier ins Blickfeld kamen, war das Ziel klar: gefülltes Omelett. Schnell verquirlte ich drei Eier und verteilte sie in der Pfanne. Nun war entweder die Pfanne für 3 Eier zu groß oder der Inhalt durch die Brühe zu flüssig. Das „Omelett“ sah komisch aus. Da es auch noch nicht ganz gestockt war, kam ein Löffel zum Einsatz.
Gefülltes Rührei
Und fertig war das gefüllte Rührei. Die Frittata á la A. Nobel (wer den versteht, ist gut!).
Da ich zum Schluss noch in der Pfanne das klein gehackte Grünzeug von den Selleriestangenspitzen untergemischt hatte, erübrigte sich beim Anrichten eine weitere Begrünung.
Gefülltes Rührei
Der leichte Pfiff durch die leicht scharfe Wurst war sehr angenehm, durch die Brühe war alles recht saftig. Wie sagte man früher im Kochstudio eines bekannten Würzeherstellers immer so schön: „Das machen wir mal wieder.“

Sonntag (25.10.2020) u.a.

Heute gibt’s mal drei Essensbilder. Zum einen schulde ich noch das vom letzten Sonntag, dann das von heute und ein kleines Intermezzo mit einem großen Fragezeichen.
Letzten Sonntag hatte ich im Vorfeld eher ein ambivalentes Gefühl. Von der Erfahrung früherer Besuche und ob der recht umfangreichen Speisekarte erwartete ich einen zwar recht gut zubereiteten, aber hohen Convenience-Anteil. Letztendlich war es das auch, aber ich weiß nicht, ob es an meiner Auswahl des Gerichts, meinem wegen Frühstücksfreiheit etwas höherem Appetit oder der hinzukommenden Sonne von außen lag, es war einfach lecker.
Neuseeländisches Lammfilet mit Brokkoi und PommesZarte Lammfilets, gut gegarter Brokkoli, reichlich Knoblauchsoße, Pommes, die auf dem Punkt waren. Das Salatbouquet war gut ausgewählt (also eher der Hersteller), kam aber aus’m Eimer, und die Hollandaise war eine bessere (also eher Lukullus statt Thomy). Im Großen und Ganzen eher etwas viel, aber gut.
Gut zubereitet war auch das Intermezzo, das kann man ihm nicht absprechen, aber dann folgt das große ABER.
Schnitzel/PommesSchnitzel mit Pommes. Von der Zubereitung her waren die beiden super. Knusprig außen, zart bzw. weich innen. Beim Ketchup würde ich nochmal andere Marken ausprobieren, die Majo ging. Wenn man sich dann aber überlegt, dass das alles 4,50€ gekostet hat, darf die Frage gestattet sein, warum hier wieder mit sowas unoriginellem wie derartigem Industriefraß nichtnachvollziehbarer Herkunft versucht wird, ein Geschäft aufzubauen. Lernt denn niemand aus der Geschichte?!
Auf dem Platz, wo der Imbisswagen steht, standen schon andere und er wird auch genauso scheitern wie seine Vorgänger bzw. Vorsteher. Denn auch die boten bereits unoriginelle Industrieware an, was sich auf Dauer nicht durchsetzt. Es wird immer Menschen geben, denen die Qualität ihrer Ernährung und die Herkunft egal sind und die nur nach dem Preis gucken, aber das ist nicht zukunftsträchtig. Zumal es doch auch Beispiele gibt, die zeigen, dass mit handgemachtem Essen (und ein bisschen Hilfe) und immer mal wieder einer neuen Idee ein dauerhaftes Geschäft möglich ist. Und man kann vom Imbisswagen aus sogar dieses Beispiel sehen … Und wie lange gibt es jetzt das Suppenauto schon, bei dem man für 4,90 € 400ml Suppe erhält (vier pro Tag zur Auswahl, davon drei die Woche durch und eine täglich wechselnd)?
Es gibt einige Lebensmittelhersteller in der Stadt, Handwerksbäcker, -fleischer, engagierte Bio-Gemüsehändler, Fischzüchter, da kann man sich doch mal zusammensetzen und eigene Gerichte entwickeln, die man in einem Imbisswagen mit Kühlschrank und Fritteuse anbieten kann. Man muss ja nicht gleich in den Gourmet-Himmel abheben, aber man kann bspw. Pommes auch selber aus Kartoffeln schneiden …
Apropos Gourmet. Schnitzel mit Pommes geht auch anders, ist dann aber auch unwesentlich teurer, aber das liegt sicher am Ambiente. 😉
Rotwildschnitzel an SüßkartoffelpommesAllein, wenn man das güldene Besteck sieht … Naja, das vergüldete. 😉 Des Messers Gold sah man doch ein wenig an, dass es gut geputzt wurde. Aber Scherz beiseite. Das Schnitzel stammt vom Rotwild und wurde nach „Wiener Art“ zubereitet. Wobei sich die Frage stellt, ob man es, wenn es denn vom Hirschkalb käme, es nicht ggf. auch Wiener Wildschnitzel hätte nennen dürfen. Aber, sei’s drum. Es hat geschmeckt. Für mich etwas überraschend, aber durchaus positiv, waren die Süßkartoffelpommes: knusprig außen und innen sehr cremig. Als Cremig wurde auch der Gurkensalat angepriesen, war er wohl mit Sahne angemacht. Und Dill. Und lecker. Und der Beweis, dass man Salatbouquet auch selber machen kann und es ist auch gar nicht schwierig.
Alles in allem ein wohlschmeckendes Gericht, das jedem Fleischfreund zu empfehlen ist. Gegenüber gab’s übrigens was mit Kräuterstampfkartoffeln. Die waren auch recht lecker. Mal ganz zusammenhanglos erwähnt.

Klar wie Wasser

Mir ist in der Werbung – mal wieder – etwas aufgefallen. In dem Fall war es ein stilles Wasser aus der Vulkaneifel. Laut Webseite hat das Wasser sogar Bio-Qualität, was ein hanebüchener Marketing-Quatsch ist, genau wie die Bezeichnung als „Premiummineralwasser“. Gemessen an der Mineralisierung spüle ich meine Kacke mit höherwertigem Wasser runter als hier über hunderte Kilometer angekarrt werden muss, vermutlich in Lkws, die mit Bio-Diesel fahren.
Machen wir doch mal einen kleinen Vergleich. Dabei ignorieren wir geflissendlich, dass Leitungswasser öfter kontrolliert wird und strengere Grenzwerte einzuhalten hat als Mineralwasser, teilweise gibt es für Leitungswasser sogar Grenzwerte, die es wohl bei Mineralwasser nicht gibt. Aber, wir wollen Zahlen sprechen lassen.
Fangen wir beim Kalzium an, wichtig für Knochenbau und Zähne. Im erwähnten Mineralwasser sind da 12 mg/l drin, im hiesigen Leitungswasser 96/102 mg/l. Beim Magnesium liegt das Verhältnis bei 8 mg/l zu 12,3/16,2 mg/l. Natriumarm sind sie übrigens beide, was durchaus positiv zu bewerten ist: 12,0 zu 12,6/25 mg/l. Beim Kalium-Wert punktet das Mineralwasser: 6 zu 2,4/4 mg/l.
Teetrinker sollten mal versuchen, ihren Tee mit dem Mineralwasser zuzubereiten. Dabei erübrigt sich der dämliche „Wasserfilter“, der außer Kosten auch nicht viel bringt. In dem Zusammenhang verstehe ich auch manche Argumentationskette von Herstellern für Installationsmaterial nicht, die erst das Trinkwasser filtern und dann wieder neu mineralisieren. Das ist ein ähnliches Prinzip wie manche Getränkehersteller handeln, die Mineralwasser demineralisieren, um dann ihre Mineralienmischung hinein zu tun und es als (minderwertiges) Tafelwasser zu verhökern, teilweise teurer verkauft als das ernährungsphysiologisch wertvollere Mineralwasser. Und auf jeden Fall teuerer als Leitungswasser, dass von Natur aus identisch mit Mineralwasser ist, nur nicht so offensiv und kostentreibend vermarktet wird.
P.S.: Andere „große“ – sprich: namhafte – stille Mineralwässer sind kaum besser. So stellt sich immer wieder und wieder die Frage, warum man stilles Mineralwasser in Flaschen kaufen soll, das von mehr oder weniger weit her herantransportiert wurde, wenn jeder eine Quelle für ein entsprechendes Wasser bei sich in der Wohnung hat.
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Quelle: Mineralwasser, Neubrandenburger Leitungswasser

Sonntag, 11.10.2020

Lange habe ich den Werbespot für ein Nahrungsergänzungsmittel nicht mehr gesehen, aber als ich die Speisekarte des heutigen Mittagsrestaurants sah, musste ich wieder dran denken und habe dann mal die natürliche Quelle für Vitamin B12 und Eiweiß gewählt.
Kalbsleber mit Apfel-Zwiebel-Gemüse und BratkartoffelnBei flüchtigem Blick sieht es aus, als ob da eine doppelte Portion Bratkartoffeln drauf ist, dem ist aber nicht so. Die wirklich guten Erdäpfel aus der Pfanne liegen nur auf der linken Seite, rechts sind dann die richtigen Äpfel, zusammen mit Zwiebeln, die wunderbar zu den Kalbsleberstreifen in der Mitte passten. Letztere waren auch wunderbar gebraten und damit eine hervorragende Vitamin B12-Quelle ohne alle Chemie aus der Ampulle. Naja, und Eiweiß liefert die Leber sowieso, die Kartoffeln tun ihr übriges.
Wer sich also schlaffi fühlt und mangelndes B12-Vitamin als Ursache hält: Öfter mal was mit Innereien essen, die echten Vitamin-B12-Bomben!

Klassisch Paleo

Manchmal schlägt der Urmensch bei mir durch und dann gibt’s Paleo. Dieses Mal ist es schon eine Weile her, aber ich habe die Bilder gemacht, also muss ich sie auch verarbeiten … 😉 Außerdem dienen sie als Referenz, da sie in der Sendung „RundumGenuss“ auf NB-Radiotreff 88,0 vom 11.10./13.10. erwähnt werden. So kann man sich auch selber unter Druck setzen. Aber ich musste ja auch erst wieder aus der Urmenschen-Zeit raus und warten, bis das Internet erfunden wurde.
Manchmal sind die einfachen Sachen doch die besten. Ein schönes Stück Fleisch, zwei frische Köpfe Salat und ein paar Kleinigkeiten, die man so im Hause hat: Essig, Öl, Salz, Pfeffer, Senf und eine Schalotte. Und schon ist ein sehr vollwertiges, sättigendes und nahrhaftes Abendbrot erschaffen.
Rib-Eye-Steck mit SalatDas Steak habe ich unter größtmöglicher Hitze in der Pfanne angebraten und dann im Ofen bei 85°C weiterziehen gelassen. Der Salat ist gewaschen und trocken geschleudert.
Rib-Eye-Steck mit SalatGanz naturell. Beides. Noch. Das Rib-Eye-Steak (schönes Fettauge!) bekam nur noch eine leichte Salzgabe oben drüber, für den Salat versuchte ich mich an einem Dressing.
Rib-Eye-Steck mit Salat und DressingIn einem Gefäß mit dicht schließendem Deckel habe ich Essig, Öl, Salz, Pfeffer, eine klein geschnittene Schalotte und ein Teelöffel Dijon-Senf (es geht auch jeder andere) erst ein wenig verrührt und dann kräftig durchgeschüttelt. Der Senf hatte wohl auch noch ein paar Kräuter mit dabei. Das habe ich dann alles über dem Salat verteilt. Einfach, aber lecker (neben dem Bild stand noch der restliche Salat in der Schüssel. Vermutlich war nicht nur das Salatvolumen größer als das Steak, sondern auch das Salatgewicht (und das will was heißen).
Beim Dressing muss man etwas vorsichtig mit dem Essig sein. Standard ist ja 3 Teile Öl auf 1 Teil Essig. Solche Standards haben durchaus ihren Sinn, vor allem, wenn man zwei verschiedene Essige (Apfel- und Traubenessig), aber nur eine Ölmischung. Sprich: Es war etwas sauer, und dass trotz des Zuckers, den ich auch noch mit ins Dressing gab.

Sonntag, 04.10.2020

Beim heutigen Mittag musste ich ein wenig an diesen einen Tweet denken, den ich neulich mal auf Twitter sah:

Mit einer derartigen Maske liefen ein Teil der Servicekräfte rum. Beim Sprechen kondensierte ein wenig von der Feuchtigkeit des Atems an der Plastikscheibe, vermutlich sammelt sich das dann und tropft irgendwann runter. Gut, dass wir kurz nach der Beginn der Öffnungszeiten da waren, bis zum Servieren des Essens konnte sich hoffentlich noch keine tropfenfähige Menge ansammeln.
Sauerfleisch mit BratkartoffelnHeute ging ich meinen fleischlichen Gelüsten nach. Nachdem der gestrige Tag eher kurzkettigkohlenhydratlastig war, war die angenehme Säure des Sauerfleisches eine willkommende Abwechslung. Verbunden mit der relativen Fettarmut waren die Bratkartoffeln auch nicht so schlimm. Im Gegenteil: Trotz fehlender sichtbarer Bratspuren waren sie knusprig und sehr wohlschmeckend, was auch an der angenehmen Butternote lag, die ihnen mitschwang. Auch der kleine Gurkensalat erwies sich als knackig und lecker. Neulich hatte ich da mal einen fertig gekauften probiert, da war der heute Mittag aber besser (ausgewählt).
Der Service war wie immer super, die Getränke kalt, wenn sie kalt zu sein hatten und heiß bei Heißgetränken. Von unabhängiger dritter Seite* wurde mir auch noch das Rumpsteak sehr empfohlen, da es aber in den nächsten Stunden/Tagen noch ein Rib-Eye-Steak gibt (reift schon im Kühlschrank), habe ich es diesmal noch nicht probiert. Aber der nächste Besuch mit dem schönen Ausblick kommt bestimmt.
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*) heutige, saugkompressenverklebende Schwester des Pflegedienstes

Protein und Kaffee

Was hat nun Protein mit Kaffee zu tun? Die einfachste Lösung wäre, wenn es Käsekuchen zum Heißgetränk gäbe. Café au lait wäre auch eine Variante, wenn auch mit weniger Eiweiß. Oder der Autor verbindet nur zwei Themen, die allein zu kurz wären, um einen Artikel zu füllen. Manchmal ist es zu einfach.
Protein
Proteinerhöhte Lebensmittel stehen oft in der Kritik, dass sie für den überhöten Preis gar nicht so viel mehr an Protein bringen. Mal von ihrer grundsätzlichen Sinnlosigkeit für 99% der Bevölkerung abgesehen. Meist nehmen wir mit einer normalen gemischten Kost schon übermäßig viel Eiweiß auf.
Mit leichter Verwunderung in den Augen nahm ich beim letzten Wochenendeinkauf zwei Produkte wahr, die im Kühlregal nebeneinander standen, vom gleichen Hersteller waren, die gleichen Geschmack trugen sowie den gleichen Preis und die gleiche Menge hatten. Der große Unterschied bestand auf den ersten Blick nur darin, dass eines davon mit „High Protein“ gelabelt war und der Blick in die Nährwerte (6,6 g zu 14 g) den Unterschied auch signifikant zeigte. Erreicht wurde der lt. Zutatenliste mittels Zugabe von Milcheiweiß, was bei einem Milchprodukt passend erscheint. Das High-Protein-Produkt schien beim Essen auch etwas cremiger, die „normale“ Variante wirkte flüssiger. Vermutlich bewirkte das zusätzliche Eiweiß diesen spürbaren, aber doch letztendlich geringen Unterschied.
Beim genauen Etikett-Studium fiel mir dann noch ein Unterschied zwischen beiden Produkten auf. Damit meine ich übrigens nicht, dass im normalen Vollei drin ist und im eiweißreicheren nicht. Leider wurde bei letzterem auch der Zucker durch Süßstoff ersetzt, was nicht nötig getan hätte. Beiden Varianten hätte ein weniger an Süße und dafür ein mehr an Geschmack gut getan, aber was will man von ausgelutschten Industriezutaten schon erwarten.
Kaffee
Als bekennender Freund kalter Milchkaffeegetränke – ich vermute, dass ich es auch im Blog schon ein paar mal thematisierte – muss ich mal wieder meinen Frust loslassen. Der hat nichts damit zu tun, dass der hohe Zuckergehalt dazu geführt hat, dass ich mir meinen Milchkaffee mehrheitlich selber koche und nicht süße. Beim Niederschreiben hatte ich die Idee, mal zu probieren, ob ich einen gekauften Milchkaffee mit meinem zuckerfreien strecke und sehe, was dabei rauskommt. Dazu dann ggf. später mehr.
Wenn man also weniger von etwas trinkt, kann man darauf achten, hier dann auch das bessere zu nehmen. Gemeinhin hieße das, auch die teuere Variante als 1. Wahl anzusehen. Bei den kalten Milchkaffeegetränken meist (in meiner empirischen Untersuchung eigentlich immer) ein Irrtum. Da ich beim oben bereits erwähnten Einkauf auch eine neue Variante eines Milchkaffeegetränkes entdeckte, musste ich auch das mal testen und wurde mal wieder bestätigt.
Mein Gleichgewichtssinn scheint sowieso nicht der allerbeste zu sein. Im normalen Leben ist das nicht weiter spürbar, oder ich habe mich schon daran gewöhnt (es war immerhin schon immer so). Dass jetzt Milchkaffees der Sorte „Balance“ da helfen, habe ich aber auch nicht wirklich erwartet. 😉 Sie werden aber auch keine Chance dazu bekommen, da ich sie nicht wieder kaufen werde. Vielleicht wirkt es aber doch, weil es schneller das Portmonee leert und damit das Gleichgewicht herstellt, da die Geldbörse meist nicht entlang der Längstachse des Körpers getragen wird.
Obwohl aufgebrühter Kaffee bei der Herstellung benutzt wird (bei vielen hochpreisigen Varianten kommt gern löslicher Kaffee oder Kaffeeexrakt zum Einsatz), ist es mit dem Geschmack nicht weit her. Das mag an den gleichen Gründen liegen, wegen denen die Labels „Lactose Free“ und „Reduced Calories“ auf der Schauseite prangen. Letzteres wurde unter anderem durch eine gewisse Fettreduktion erreicht. Die Zutatenliste überraschte außerdem mit zwei Süßstoffen statt Zucker und Laktose … Hä? Nachdem ich mein Handy als Lupe missbraucht habe, stellte sich der Aufdruck als Laktase heraus. Das Label der Vorderseite stimmte also doch. Aber bei dem Kleingedruckten kann man sich schon mal verlesen.
Es gibt also eigentlich keinen Grund, Milch in kleinen Plastebechern aus der Schweiz zu importieren. Warum das überhaupt gemacht wird, darf weiterhin kritisch hinterfragt werden. Immerhin ist Milch als Hauptbestandteil dieser Getränke ein derartiges Allerweltsprodukt, das lange Transportwege für das fertige Produkt eigentlich überflüssig sein sollten. Andere Weltkonzerne kriegen das doch auch hin, verschicken aus der Zentrale nur den Sirup der geschmacksgebenden Zutaten und lassen das regional verdünnen und abfüllen (auch wenn’s hier auch schon Zentralisierungstendenzen gibt).
1,63 € habe ich übrigens für die 230 ml Milchkaffeegetränk (offiziell: Milchmischerzeignis) bezahlt. Im Discounter. Im gleichen Laden gibt es unter einer der Eigenmarken der Kette Milchmischgetränke im 330-ml-Behältnis für knapp einen Euro weniger. Mit kürzerer Zutatenliste, ebenfalls ohne Kaffeeextrakt o.ä. sondern mit richtigem Kaffee; und ohne Aroma- oder Süßstoffe schmecken die Varianten besser als so manch teueres Produkt mit bekannten Marken. Und die Hausmarken mehrerer Discounter (und auch einiger Supermärkte) kommen alle aus der gleichen Molkerei mit den beschriebenen positiven Eigenschaften und bilden einen empirischen Nachweis, dass teuer nicht immer gut heißt.