Heute abend war ich etwas unterdillt, da traf es sich gut, dass ich meinen Wochenendeinkauf nicht erst am Montag nachholte, sondern bereits am Freitag erledigen konnte. Dabei kam ich am Fleischer meines Vertrauens vorbei, und hinterher hatte der ein Päckchen Fleischsalat an mich abgegeben. Charakteristisch ist hier nicht nur die angenehme Dill-Note, sondern auch der Zuschnitt des Bräts. Im Gegensatz zu vielen Industriefleischsalaten auf Brätbasis hat man hier richtig was zu kauen und nicht diese unsäglich kleingehobelten Aufschnittabschnitte.
Nachdem meine inneren Dillspeicher wieder aufgefüllt waren, kam ich dann zur Auswertung meines heutigen Mittags und der Begründung, wo mein Dilldefizit her kam. Beim Durchstreifen des vielzitierten Einkaufscenters lockte mich irgendwie am meisten die Nudelbox aus Gnocchi, Hähnchenfleisch und einer Senf-Dill-Soße. Das war eines der Tagesgerichte beim entsprechenden Anbieter, was in dem Zusammenhang heißt, dass es das (fast) jeden Tag gibt. Genau wie die Nudeln und die Soßen zum selber kombinieren. Der wesentliche Unterscheid: Die Tagesgerichte sind fertig gemischt. Die Toppings (Käse, Tomatenstückchen und/oder Kräuter) sind wählbar, aber das sind sie bei den anderen Gerichten zum Selberzusammenbauen auch.
Die Grundidee hinter diesen Boxen finde ich klasse und im allgemeinen sind die Gerichte nicht nur lecker, sondern auch gut zubereitet. Die Toppings verdecken zwar das eigentliche Bericht ein wenig, aber wenn man es abgegessen hat, sieht man klarer.
Gnocchi mit angebratenem Hähnchenfleisch, der Dill ist auch zu sehen, weiter unten dann auch noch die Senfsoße in sichtbarer Menge. Das Gericht ist recht lecker, aber auch ein wenig enttäuschend.
Das Dill wie Dill und Senf wie Senf schmecken liegt an ätherischen Ölen, die beiden Substanzen eigen sind, auch völlig unabhängig voneinander. Was gerade diese beiden (neben einigen anderen) gemeinsam haben, ist die überdurchschnittlich hohe Grad der Flüchtigkeit dieser geschmacksgebenden Ingredienzien. Freunde von Senfei beispielsweise werden wissen, dass man für die aromatische Soße erst die Grundsoße (ähnlich einer Bechamel) zubereitet und erst ziemlich zum Ende den Senf unterrührt, damit dessen Aroma erhalten bleibt. Stellt sich also die Frage, wie bei einem Gericht, dass mindestens zweimal zum Kochen gebracht wird (bei der Herstellung in der Küche und beim Aufbereiten im Imbissstand) und dann langem Warmhalten bis zum Verkauf, das Senfaroma erhalten bleiben soll?
Beim Dill gilt übrigens das gleiche. Schaut euch andere Gerichte mit Dill an und stellt fest, dass er entweder in kalte Gerichte eingerührt wird oder auch nur ganz zum Schluss dazu kommt. Durch langes Erhitzen tötet man Dill geschmacklich. Da muss die Produktentwicklung nochmal ran. Zumal das Gericht – wie gesagt – gar nicht so schlecht schmeckt. Nur eben nicht nach Senf und Dill …
Kategorie: Das werktägliche Mittag
Lachs auf Blattspinat (22.08.2019)
Wenn eine Kantine die Preise erhöht, ist das sicher nicht immer schön. Wenn dann das teuerste Gericht 6,30 € kostet, dann kann man das bedauerlich finden und darüber lamentieren. Wenn die selbst frequentierte „Kantine“ ein Einkaufscenter und damit die darin befindlichen Imbissstände ist, kann man über das andere Preisniveau nur lachen.
Vermutlich kann man sich durch Umgestaltung irgendwo noch ein teueres Gericht zusammenstellen, aber bei den erhältlichen Standards sollte der Lachs auf Blattspinat das teuerste Menü der Speisekarte sein: 13,98 €.
Dafür ist dann die kompostierbare Verpackung mit dabei, die gern auch ein wenig durchweicht, wenn man nicht schnell genug isst. Aber das Durchweichen nehmen wir mal positiv, immerhin zeigt es, dass Lachs und Spinat so saftig waren, dass es dafür auch noch gereicht hat.
Der Fisch war wirklich gut, kam er aber auch nur Sekunden vor der Bestellung in die Auslage. Lagert er dort länger, neigt er gern zur Trockenheit.
Die Preislage führt natürlich dazu, dass das Gericht nicht allzu häufig auf den Tisch kommt. Aber lecker ist es trotzdem.
Box 8 (21.08.2019)
Heute gab’s mal was schnelles aus der großen Nudelbratpfanne. Und zum Knuspern ein paar Frühlingsrollen.
Darunter liegen dann die gebratenen Nudeln mit Gemüse und süß-saurer Soße. Schnell, einfach, gut.
Rote-Bete-Powertopf (20.08.2019)
Naja, sehr viel Power scheint nicht drin gewesen zu sein, schaffte es doch ein simpler Styropor-Becher mit Plastedeckel, die Suppe zu bändigen. 😉 Kleiner Scherz.
Als ich sie zum Essen öffnete, bedauerte ich ein bisschen, die nicht gleich nach dem einfüllen fotografiert zu haben. Da war eine rote Suppe mit einem schönen weißen Klecks Sahnemeerrettich in der Mitte im Becher. Der Weg zu den Kollegen ließ aber die Konturen verschwimmen, so dass nach der Deckelöffnung das zum Vorschein kam:
Die zunehmend pinke Farbe kommt eben zustande, wenn rote Bete und Sahne in einem Gericht vereinigt werden, das mitessenende Auge muss das dann aushalten. Macht es aber gern, da die Geschmackssensoren melden: lecker. Und dabei bin ich eigentlich kein Fan von roter Bete. Es ist aber wenigstens kein Mais.
Mit etwas Glück bekam man beim Essen auch mal etwas mehr Meerrettich, aber auch die Vermischung mit der Suppe erhöhte nur die Leckerness. Aber die Farbe!!! Wie von der Telekom gesponsert.
Wrap – irgendwas mit Garnele und Mango (19.08.2019)
Wie entsteht eigentlich ein Wrap? Meiner pointierten Meinung nach nimmt man nach der Zubereitung von Salaten einen Teigfladen als Wischlappen, reinigt damit aufnehmend die Arbeitsfläche. rollt die Reste gut im Lappen zusammen, halbiert die Rolle und man hat zwei Wraps. Natürlich weiß ich, dass das in Wirklichkeit nicht so ist. Aber wenn ich mir manche Wraps so ansehe …
Apropos. Neu beim Fischbrater sind Garnelen-Mango Wraps. Wenn man sich das auf deren Webseite ansieht und im Vergleich dazu so ein Ding in der Hand hält, bemerkt man schon einige Unterschiede. Und man muss lesen können! Vor allem zwischen den Zeilen, aber als gelernte DDR-Bürger können wir das ja noch.
So steht zum Beispiel nicht auf der Seite, dass da im Wrap auch nur eine (ganze) Garnele drin ist. Und sie sieht der „Garnelenstick“ dann innerlich auch aus. Fein gehacktes Garnelenfleisch, dass mittels einer Panade zusammengehalten wird. Okay, es klebt auch allein zusammen durchs Fischeiweiß. Im Idealfall. Von „Knuspriger Garnelenstick“ war übrigens auch nicht mehr viel zu spüren (ich spiele jetzt auf das Knusprig an). Aber wen wunderts?! Frisch gewaschener Salat und süße Mangowürfel (naja, von Würfel will ich mal träumen) sorgen für genügend Feuchtigkeit im Wrap, dass es mit der Knusprigkeit nicht mehr weit her ist. Da bleibt die gute Idee eine gute Idee, aber die Wirklichkeit weigert sich.
Das panierte Garnelen-Ćevapčići, die Mangospuren, der Salat, der Frischkäse und das alles in der Weizentortilla schmeckten zwar nicht schlecht, auch die leichte Chili-Note war sehr angenehm. Wer aber Garnelen essen möchte, sollte etwas anderes wählen.
Pasta grün und leicht anrüchig (16.08.2019)
Beinahe hätte es auch Pasta mit Hähnchen in Senfsoße gegeben. Oder Hirtenrollen mit Tsatziki. Aber als ich die Mittagsbestellungen der Kolleg/inn/en las, fiel die Hirtenrolle schon mal raus. Zum einen gab es Pommes dazu, es lag auf dem Einkaufsweg an erster Stelle, was kontraproduktiv für schöne Pommes ist. Außerdem hatte ich mir die Hirtenrollen sicherheitshalber noch angesehen. Ich weiß nicht mehr, was ich mir unter dem Namen vorgestellt hatte, aber das, was ich sah, war es nicht.
Beim Nudelstand gab’s den Wunsch: „Tagesgericht, überrasch‘ mich.“ So nahm ich zwei (es gibt immer drei) verschiedene, eins für mich und eins für die Bestellerin, die konnte sich dann was aussuchen. So blieb für mich die Gnocchi, die ich neulich gerade hatte.
Lecker wie immer. Nicht bereut.
Hühnerfrikassee auf Reis (15.08.2019)
Hühnerfrikassee mag ich ja irgendwie. Vor allem auch das mit Soße Bechamel. Es gibt es ja auch ohne, da ist nur ein wenig Bindung in der Soße, dann lebt es mehr von den Einlagen und sollte schön fleischig sein. Bei der Bechamel-Variante verzeiht man eher fehlende Substanz. Und so kann man das auch mal als Suppe denken.
Es sieht auf dem Bild zwar ein wenig wie Pudding aus, gerade die Bechamel-Variante neigt beim Abkühlen dazu, in die Richtigung zu flukturieren. Hier wurde das richtige Maß gefunden.
Reis lag übrigens unter dem Frikassee, ich habe mal versucht, den etwas ins Bild zu rücken. Und wo wir oben drüber von Maß gesprochen haben – auf dem Bild wird deutlich, dass ein Maß nicht getroffen wurde. Aber das ist persönlicher Geschmack, das mögen andere anders sehen. Mir hätten zwei oder drei Maiskörner auf den ganzen Becher völlig genügt. Meinetwegen hätte auch gar keiner dabei sein müssen. Aber das sind so persönliche Befindlichkeiten …
Chili con carne mit Cous Cous (14.08.2019)
Eine Essensbestellung meiner Kollegenden führte mich heute Mittag an den Stand, wo es neben allerlei anderen Sachen auch Cous Cous mit was drauf gibt. Das wird alles Recht frisch da zubereitet, was gleichzeitig Vor- und Nachteil ist. Vorteil ist die frische, Nachteil der lange Vorgang des Bedienens; wenn da mal drei Kunden gleichzeitig davor stehen, muss der vierte gefühlt mindestens 10 Minuten einplanen, bis er dran ist.
Aber lecker ist es.
Wobei man auf dem Bild mal wieder nicht alles sieht. Aber wie immer hilft umrühren.
Das Chili war natürlich deutsches Chili: mit Mais, Hackfleisch und nur mildscharf. Kleinster gemeinsamer Nenner für die möglichst breite Masse. Dafür war es aber gut.
Gärtnergulasch (13.08.2019)
Da hätte ich doch beinahe das heutige Mittag vergessen zu dokumentieren. Und dabei war es sogar vom Chef höchstselbst in den Becher gekellt worden. Dann muss man es erwähnen. Zumal, wenn’s dann auch noch so lecker ist.
Wenn ich jetzt mal böse formuliere ist das Gärtnergulasch eine Art Soljanka, nur mit Hackfleisch statt der sonst üblichen Soljanka-Fleischeinlagen. Rinderhackfleisch, Paprika, Gurken, Zucchini, Kohlrabi, Tomaten und gut sichtbare Kräuter. Da will man nicht klagen – würzig und lecker.
Einen halben Liter gibts für 4,70 €, da kann man nicht meckern, vor allem, wenn man die Qualität mit berücksichtigt. Für Donnerstag ist Hühnerfrikassee angekündigt. Da bin ich ja mal gespannt, was es da zu Mittag gibt. 😉
Box 3 (12.08.2019)
Man soll ja abwechslungsreich essen.
Deswegen gab es heute mal Box 3 mit Reis
Aber die Soße schon aufsaugen konnte er auch nicht. Dafür habe ich mir an einem Brokkoli-Röschen die Zunge verbrüht. Das ist auch ein Nachteil der frischen Zubereitung, über die ich am letzten Mittwoch schon schwadronierte.
Das Gute am Reis ist aber, dass man den mit einem Löffel essen kann; so löst sich das Problem mit der vielen Soße ganz von allein.