Da das Endprodukt nicht so ganz den optischen Kriterien eines guten Bildes entsprach, gibt es heute mal einen Kochbericht ohne Bilder. Außerdem war es ein „thinking by cooking“-Prozess, so dass anfänglich zugegebene Zutaten hinterher doch einen etwas verkochten Eindruck hinterließen. Deren zügiger Zusammengabe sollte die Suppe auch optischen Kriterien entsprechen.
Man nehme: 1 l Gemüsebrühe (schnell zubereitet nach dem unten auf dieser Seite beschriebenen Prinzip), Rosenkohl (geputzt und geviertelt), eine Mango, klein geschnippelte Fleischreste (Kasseler, auch Huhn), Gewürze. Die Gemüsebrühe wird zum Kochen gebracht und nebenher der Rosenkohl geputzt sowie die Mango gewürfelt. Rosenkohl und Mango kommen in die Brühe, bis sie fast gar sind. Dann kommt das Fleisch dazu und wird eigentlich nur noch angewärmt. Für den Geschmack kommen Salz, Pfeffer, ggf. eine angequetschte Knoblauchzehe, gehackter Kümmel, Muskat u.ä hinzu, teils schon zum Anfang.
Die Suppe enthält kaum Fett, wenn man Kasselerlachs und Kasslerhuhn ohne Haut und sichtbares Fett nimmt. Zusätzlich hinzugefügte Kohlenhydrate sind auch nicht drin. Trotzdem ist das ganze recht wohlschmeckend. Frank würde sich freuen.
Abendbrot nach Frank
An anderer Stelle habe ich mich ein wenig über die Ernährungstipps ausgelassen, die mir in einer entsprechenden Beratung seit einiger Zeit angeboten werden. Hier mal eine Umsetzung der erlernten Informationen.
Bei Fisch sollte der Schwerpunkt auf Salzwasserfisch liegen. Nun ist der Bodensee kein Salzsee, aber die Felchen sollen doch mal als gesund und lecker dastehen. Die orange Paprika wurde in kleine Streifen geschnitten und alles in der mittelheißen Grillpfanne – zuvor von einer einzelnen Olive mit kalt gepresstem Öl angehaucht – gesalzen, gepfeffert und kurz vor dem Ende mit ein paar Tropfen Zitrone beträufelt (vor allem der Fisch).
Auf dem Bild sind die Fischfilets schon einmal gewendet. Da der Mecklenburger laut Frank nicht ohne Soße auskommt, habe ich etwas Magerquark mit Schwung und aus dem Handgelenk solange gerührt, bis er fast sahnig wirkt. Dabei helfen Salz, Pfeffer, ein guter Spritzer Olivenöl und für den Geschmack ein Teelöffel gefriergetrocknete Dillspitzen. Je nach Viskositätswünschen der Soße kann diese auch noch mit Milch verdünnt werden.
Für die Farbe und ein wenig auch für die Menge hätte es noch eine zweite Paprika – eine gelbe und eine rote hätten noch zur Verfügung gestanden- mit verarbeiten sollen, aber der Platz in der Pfanne war auch beschränkt. Guten Appetit.
Auf Rosen gebettet
Wobei, Rosen waren es wohl nicht. Eher Rosenkohl. Aber, da stecken ja auch Rosen drin, zumindest im Namen. Ich hatte einen Beutel dieses köstlichen Gemüses erworben und noch zwei Doradenfilets in der Tiefkühltruhe. Die Aufgabe: Mach mal was daraus. Und das so einfach und schmackhaft wie möglich. Also habe ich es mal wieder mit Dünsten probiert.
Der Rosenkohl wurde gewaschen, die äußeren Blätter entfernt, der Strunk dicht am Röschen abge- und dann noch über Kreuz eingeschnitten, damit er schneller gart. Ein Teil des Kohls wurde dann auch noch geviertelt. In ein geeignetes Gefäß kommt etwas Gemüsebrühe*, darüber der passende Dünsteinsatz.
Das Fischfilet wird auf den geviertelten Rosenkohl gebettet und alles mit etwas Salz und Pfeffer bestreut. Die ganzen Rosenköhler sind in einem Dünsteinsatz unter dem Dünstaufsatz (wer das Gerät kennt, weiß, was ich meine). Wer es nicht kennt, legt die Rosenkohl in ein passendes Sieb in einen Topf mit Brühe und legt den Fisch oben drauf. Der Rosenkohl sollte aber nicht mit der Brühe in Berührung kommen. Dann Wärme drunter und nach 15 bis 25 Minuten (je nach Festigkeit des Rosenkohls und Auftauzustand des Fischs) ist beides fertig und wird warm gestellt.
In einem kleinen Topf wird eine Schalotte in etwas Butter oder/und Öl angeschwitzt.
Wenn die Zwiebel glasig ist, wird alles mit einem Teil der Gemüsebrühe aus dem Dämpfer abgelöscht, mit einem Schuss Sahne verfeinert und etwas einkochen gelassen. Dann kann man eine kleine rohe Kartoffel hinein reiben, alles pürieren oder eine andere Variante nutzen, um der Soße die gewünschte Dickflüssigkeit zu geben. Ein paar Dillspitzen geben hier dieser Soße das gewisse etwas.
Jetzt kann angerichtet werden, eine Kunst, die ich augenscheinlich noch nicht so ganz beherrsche. Drückt man aber ein Auge zu, ist die ganze Angelegenheit recht schmackhaft und es überrascht einmal mehr das Aroma der gedünsteten Speise, sowohl des Fischs als auch des Rosenkohls, was ein Abschmecken mit etwas Salz und Pfeffer aber nicht ganz überflüssig macht.
Guten Appetit. Wer’s braucht, kann sich natürlich noch eine Salzkartoffel dazu machen.
_______
*) Gemüsebrühe: Es lohnt eigentlich immer, eine Möhre, eine Zwiebel, eine Stange Bleichsellerie und eine Stange Porree im Haus zu haben. Man kann auch regelmäßig größere Mengen kochen und einlagern. Aber es gibt auch einfachere Varianten. Zum Beispiel: Die rohen Wurzelgemüse fein würfeln (ganz fein!) und mit Salz mischen. Das, in Gläser abgefüllt, hält sich lange im Kühlschrank und man kann immer wieder ein paar Löffel von entnehmen, mit heißem Wasser auffüllen und hat eine Brühe. Der Gewürzhändler Eures Vertrauens bietet aber auch getrocknete Suppengemüse fertig gemischt an. Hier sollte man allerdings vorsichtig in der Dosierung sein, speziell der getrocknete Sellerie entwickelt ein sehr starkes eigenes Aroma. Aber ansonsten genau wie die frische Variante bzw. wie loser Tee: Ein oder zwei Esslöffel voll in einen Topf, ein halber Liter Wasser drauf und aufkochen. Fertig.
Gute Butter – schlechte Butter
Die gute Butter – ein naturbelassenes Produkt unserer Landwirtschaft – steht als Brotaufstrich und auch als Koch- und Backzutat in einem nicht so positiven Ruf. Die Frage ist: Warum? An den gesundheitlichen Wirkungen kann es nicht liegen. Aber das soll hier nicht Thema sein.
Die Butter hat im wesentlichen nur einen Nachteil: Frisch aus dem Kühlschrank schmeckt sie zwar am besten, ist aber auch am wenigstens streichfähig. Aber da waren die Molkereien erfinderisch: Sie rühren etwas Rapsöl mit in die Butter. Das wiederum ist aus mehreren Gründen praktisch: Die Butter kommt streichfähig aus dem Kühlschrank. Außerdem kann man sich beim Braten den Schuss Öl in die Butter sparen, um ein vorzeitiges Anbrennen derselben zu vermeiden, denn es ist ja schon drin.
Unter den Marken einer dänischen Molkerei und einer irischen Butter gibt es seit einiger Zeit dieses Produkt im Markt. 70% Butter wird mit 19% Rapsöl, etwas Wasser und Milchsäurekulturen versetzt und abgefüllt. Etwas teuerer als normale Butter ist es dann schon, wobei der Preis sicher der Verarbeitung und Verpackung geschuldet ist. Das Wasser und das Öl, beides preiswerter als Butter, sollten das Produkt eigentlich verbilligen.
Deutschlands Discounter Nr. 1 hat jetzt auch eine Butter mit Rapsöl herausgebracht: Mælkebøtte®. Die teuere Zutat Butter ist hier aber auf knapp 46% runtergefahren, das Rapsöl liegt auch bei knapp 19%. Wasser und Milchsäurekulturen sind auch hier enthalten, Den wesentlichen Fehlanteil bildet ein undefiniertes pflanzliches Fett zu fast 19%. Da wird dann der Verbraucher wieder über die Ladentheke gezogen, ist das neue Produkt auch nicht preiswerter als die Markenprodukte, bei den anderen Discountern angeboten.
Der hohe Ölanteil wirkt sich natürlich auch auf den Geschmack aus, der sich damit immer mehr den öligen Aromen billiger Margarinen annähert. So werden hier eine Überteuerung mit einem schlecht gemachten Produkt vereinigt, was eigentlich gar nicht zum anbietenden Discounter passt. Naja, jedem Einkäufer passiert mal ein Fehler, bleibt zu hoffen, dass das Produkt schnell wieder aus den Regalen verschwindet.
Was lernen wir also auch wieder hier: Immer auf die Zutatenliste gucken. Es steht zwar nicht immer alles drauf, aber das, was drauf steht, lässt meist auch schon tief blicken, manchmal auch das, was nicht drauf steht.
Kleiner Hinweis
Der Herdnerd ist ja nicht der einzige Kochblog im Netz, es gibt da einige andere. Eine kleine Auswahl sehr ihr hier auf dieser Seite. Bisher nutzte ich für das Füllen dieser Seite Dienste des Google Readers, von denen ich aber nicht mehr weiß, wie lange sie noch zur Verfügung stehen. Deswegen habe ich heute die Seite googlefrei umgebaut. Ich hoffe mal, dass das jetzt möglichst lange möglichst feherfrei läuft.
Bunt – Es schmeckt schön
Da freut sich der Diätberater und der Aboleser wundert sich. Mein Abendbrot. Und ja: Es ist die große Pfanne, die da als Schüssel herhalten muss.
Ein Dressing war auch dabei aus weißem Balsamico, Honig, Senf, Salz, Pfeffer, einem Spritzer Chili-Limetten-Öl und einen größeren Schuss Olivenöl. Und ein paar Grisinis lagen plötzlich auch auf dem Tisch.
Einfach, aber keine Suppe: Die Einpfanne*
Vorbei sind die Zeiten, als ich das kulinarisch fertig gestellte noch direkt aus dem Topf oder der Pfanne aß. Neben dem verringerten Abwasch hatte es immer so ein Gefühl von Rustikalität, die, seit ich mein Essen auch noch fotografiere, den Bach runter gegangen ist. Aber dafür ist auch die Herausforderung gewachsen, nicht immer das gleiche zu kochen …
Der innere Teil eines Chinakohls lag, gut in Folie eingepackt, schon seit der Silvesterparty im Kühlschrank. Hinzu kamen zwei Kartoffeln, die vom Gulaschsuppekochen übrig waren. Ohne vorherigen Sinn (außer: Das will ich auch mal wieder essen.) kamen geräucherte Makrelenfilets dazu. Aber von vorn.
Man nehme zwei in Scheiben geschnittene gekochte Kartoffeln. Hat man die nicht zu Hand, schneidet man sie roh in Scheiben, gibt sie in ein Gefäß mit lockerem Deckel und stellt sie für 3 Minuten volle Power in die Mikrowelle. Geht auch. Allerdings ist das Auseinandernehmen der Scheiben hinterher nicht ganz einfach. Aber es geht. Ist geglückt, kommen sie in eine Pfanne mit etwas Butter oder Öl.
Sie die Scheiben leicht angebräunt, kommen die dickeren Blattteile des Chinakohls dazu, die ebenfalls mit angebraten werden.
Ein paar Minuten später folgen dann die feinen Blattteile und die Erkenntnis, etwas für die Farbe des Gerichts machen zu müssen. Oder es auf einem farbigen Teller zu servieren.
Es ist übrigens eine gute Idee, für dieses Gericht eine Pfanne zu nehmen, für die man einen passenden Deckel hat. Der kommt jetzt jedenfalls drauf, damit die Feuchtigkeit ein wenig im Gericht bleibt. Salz und Pfeffer ergänzten mittlerweile auch das Pfannengericht.
Bezüglich der Farbe kam die Idee auf, das Gericht mit etwas edelsüßem Paprika zu würzen. Das ist hier mittlerweile passiert und alles nochmal gut durchgeschwenkt oder -gerührt. Zwischen Deckel rauf und Deckel runter lagen nur ein paar Minuten. Danach wurde dann alles auch noch mit ca. 100 ml Sahne abgelöscht und diese dann etwas reduzieren gelassen.
Die Makrelenfilets werden aus ihrer Verpackung befreit und enthäutet. An der „Sollbruchstelle“ können sie auch noch halbiert werden. Dann kommt der farbige Teller und noch ein wenig Petersilie vom Balkon ins Spiel. Voilà.
Das Fischfilet erwärmt sich ein wenig durch die Einpfanne* unten drunter, das ist aber durchaus gewünscht.
Guten Appetit.
_______________
*) Einpfanne in Analogie zum Eintopf. Es wird alles in einem Kochgeschirr zubereitet.
Schnelle Fischsuppe
Vorgestern gab es, Leser des Blogs werden sich erinnern, Fischfilets, die im Dampf gegart wurde. Den Dampf erzeugte eine heiße Gemüsebrühe aus frischen Zutaten. Da das Dünsten der Dorade recht zügig ging, war auch noch der entstandene Fond (mit leichtem Fischaroma) nicht unendlich verkocht und konnte zur Speisenzubereitung genutzt werden. Das passierte heute.
Eine Handvoll Cocktailtomaten, ein paar noch gefundene Tiefkühlerbsen, die Brühe und zwei Fischfilets bildeten die konzeptionelle Basis des Abendbrots. Nachdem die beteiligten abgelichtet worden sind, ergab die Detailplanung, dass eine grob geteilte Zwiebel, die mit etwas Öl und einer Knoblauchzehe im abgebildeten Topf angeschwitzt wird, das Rezept sinnvoll ergänzen würden. Auch die halbierten Tomaten landeten in dem Ansatz.
Ist alles etwas angegangen, wird mit der Brühe abgelöscht und der in Häppchen geteilte Fisch sowie die Erbsen dazu gegeben.
Deckel drauf, Hitze runter. Die nächsten ca 15 Minuten köchelt (nicht wirklich) das ganze ganz leise vor sich hin. Es sollte eher ein ziehen lassen als ein kochen sein. Dann sieht es im Topf etwa so aus:
Im konkreten Fall wurde Dorade genutzt, sie war nur soweit aufgetaut, dass man sie mit einem guten Messer in die Häppchen teilen konnte. Natürlich geht auch jeder andere festkochende Fisch. Der Fischhändler Eures Vertrauens berät Euch sicher gern.
Die Erbsen sind sicher verzichtbar, geben aber hier mangels frischer Kräuter den grünen Kick. Etwas Petersilie oder auch Dill wären eine alternative Idee gewesen. Ein paar Croutons oder eine geröstete Baguette-Scheibe, je nach Belieben mit Knoblauch eingerieben oder mit einem Klecks Aioli versehen ist, sind Garniturvorschläge.
Guten Appetit.
Dorade im Dunst
Manchmal ist das mit den Fachbegriffen nicht so einfach. Dunst ist, wenn ich mich richtig erinnere, irgendeine Mehlsorte oder -art oder so. Ich meine es aber umgangssprachlich und hätte vermutlich auch Nebel sagen können, aber Nebel ist ja eher Kondensat, Dunst nicht unbedingt.
Aber das Eingangsgeplänkel mal beiseite. Der Teller ist leer, und das sagt doch alles:
Der sichtbare Rest ist nur die Cocktail-Soße, die zwar gut dazu passt (eine Hollandaise wäre auch eine Idee gewesen), aber bei der Aromatik auf dem Teller nicht unbedingt nötig gewesen wäre. Aber fangen wir von vorn an. Dorade im Dunst weiterlesen
Reste essen exotisch
Heute gab es Resteessen, und weil einer der Reste, der mal langsam verbraucht werden musste, eine halbe Dose Kokosmilch war, wird es also etwas exotisch. Was lag noch rum? Spitzpaprika, Chinakohl, eine halbe Knackwurst; Gewürze kamen auch noch mit dazu.
Die Knackwurst, so eine weiche im Ring, wurde der dünnen Haut beraubt und das Innere in die heiße Pfanne gebröselt. Dann kam die klein geschnittenen härteren Teile der Chinakohlblätter dazu und die in ähnliche Form geschnittene Paprika. Nachdem alles ein wenig vor sich hin geschmurgelt ist und leicht Farbe bekommen hat (gelegentlich umrühren und ggf. noch etwas Olivenöl dazu geben, wenn die Knackwurst zu fettarm ist), kommen die klein gezupften Chinakohlblätter dazu und zur Würze etwas Kümmel. Deckel drauf und ein paar Minuten bei kleiner Hitze garen lassen.
Das Ergebnis sah dann so aus:
Dann wurde die Hitze wieder erhöht und alles mit der halben Dose Kokosmilch abgelöscht. Nachdem diese etwas eingekocht war, wurde mit etwas Rosenpaprika abgeschmeckt. Curry wäre auch eine schöne Idee gewesen, hatte ich aber nicht im Haus.
Hmm. Ein guter Schuss Sahne (statt Kokosmilch) wäre natürlich auch eine Idee gewesen. Zum Schluss etwas Kräuter drüber oder eine klein gehackte Zwiebel am Anfang mit dazu gegeben sind Varianten. Alles einfach mal ausprobieren.