Ausflug mit Sonne, ein paar mehr Grad wären auch nicht schlecht, und ein Klassiker

Anthony Bourdain hätte es vermutlich gemocht, was ich da zusammengerührt hatte. Kann man eigentlich geschwollener daherschreiben, wenn man einen Blogbeitrag mit so einem Satz anfängt? Ich glaube nicht. Zumal die Bemerkung auch diverse Fehler beinhaltet. Aber dazu muss man Bourdains Dokus gesehen haben. Was ich in meinem gerade verflossenen Urlaub gemacht habe. Zwei Staffeln habe ich mir reingezogen. Deswegen weiß ich, dass in dem ersten Satz mindestens ein Fehler drin ist.

Der bezieht sich übrigens auf seine Vorlieben für Schweinefleisch in Brötchen. Und ein gepflegtes Schnitzelbrötchen ist aber auch was feines, wenn denn alles stimmt.

SteakbrötchenSo in der Art könnte das aussehen. Bio-Fleisch, naturell gebraten, in handwerklich hergestellten Brötchen. Viel falsches ist da nicht dran. Außer: Dieses Fleisch ist ein Steak, genauer ein Rib-Eye-Steak, biobesiegelt und halbiert, damit es auf zwei Brötchen passt. Damit kommt es aber auch nicht vom Schwein. Sorry Anthony.

Und ich habe noch ein wenig dran rumgefuscht, aber (hoffentlich) auch in gut. Zu einem schönen Steak wird ja gern mal etwas Kräuterbutter gereicht. Was macht man aber, wenn man die Aromen möchte, aber keine Kräuterbutter im Hause hat? Man könnte sich eine zusammenrühren. Oder die schnelle, gaaanz schnelle Variante nehmen.

Steakbrötchen, fast fertigDie Brötchenhälften wurden mit Butter beschmiert und dann einerseits grobes Salz, andererseits passende Tk-Kräuter und etwas granulierter Knoblauch darüber gestreut. Dann kommt das heiße Steak dazu und alles wird zusammendrücken. Der Effekt ist erstaunlich und gut. Die Edelversion wären dann frische Kräuter und leicht in etwas Butter angeschwitzter frischer Knoblauch mit einer fein gewiegten Schalotte aufs gebutterte Brötchen … Luft nach oben ist immer.

Apropos Luft. Die ist ja zur Zeit draußen doch recht schön und wenn dann noch die Sonne scheint und die Gegend stimmt, dann passt doch alles wunderbar zusammen.

Sonniger Ausblick auf eine KircheBlauer Himmel über einer Kirche, das wirkt wie ein bayerisches Idyl, ist aber doch recht mecklenburgisch. Und um der schlechten Synapsenverklebungen noch einen oben drauf zu setzen: In der Nähe von Pferden habe ich ja schon mal was gegessen, damals noch im Vorpommerschen, diesmal gehts aber auch nur um ein Pferd. Und irgendwas mit Kleinasien.

Etwa 10 m neben dem Platz, von dem aus ich das Foto gemacht habe, lichtete ich auch noch ein Mittagessen ab.

Coq Au Vin vom Bio-Huhn, Wurzelgemüse, PolentaeckenEbenfalls sonnenbeschienen, da draußen, und nicht nur deswegen sehr lecker. Wir sehen gebratene Polenta – das sind die gelben Quadrate – und ein Stück vom Bio-Huhn als Coq Au Vin. Unten drunter liegt noch leckeres Wurzelgemüse. Hier stimmte eigentlich alles (sogar die Portionsgröße), so dass es für die geneigten Mitlesenden eine kleine regionale Ausflugsempfehlung gibt. Ob es dann aber dieses Gericht noch gibt, bleibt abzuwarten, wird doch frisch mit saisonalen Zutaten gekocht. Aber wenn alles auf vergleichbarem Level passiert … Ein weiterer Besuch in naher Zukunft wird es zeigen.

Mediterrane Hühnerbeine

Irgendwann vor kurzem fiel mir mal auf, dass ich tzwar schon viel Hühnerbrühe gekocht habe und auch schon das eine oder andere Huhn buk bzw. grillte, aber ein Schmorgericht mit Huhn hatte ich noch nicht. Und da es ja auch immer schön viel gemüse dazu geben soll, habe ich mir das „Mediterrane Hühnerbein“ ausgedacht. Sehr schön aromatisch (wie ich sagen kann).
Wie viele gute Gerichte fängt auch dieses mit einer leeren Pfanne an, die langsam heiß wird.
Heiße Pfanne
In die Pfanne kommt etwas Sonnenblumenöl.
Heiße Pfanne mit Öl
Und in das heiße Sonnenblumenöl habe ich zwei vorher gesalzene Hühnerschlegel gelegt zum ordentlich anbraten. Das dauert ein bisschen.
Hühnerbeine anbraten
Wenn man eine leichte Bräune feststellt, kann man die Keulen umdrehen und auch die andere Seite anbraten.
angebratene Hühnerbeine
Vielleicht wären ein bisschen mehr Bratspuren nicht schlecht gewesen. Aber ich ließ das mal so.
angebratene Hühnerbeine
Eine Schalotte hatte ich in Scheiben geschnitten und gab sie ins heiße Fett.
Schalotte mit anschwitzen
Bevor die Zwiebel verbrennt, habe ich je eine klein geschnittene rote und gelbe Paprika dazugegeben.
Paprika zugeben
Für den Flüssigkeitshaushalt kamen auch noch zwei Tomaten dazu.
Tomate zugeben
Der Griff ins Gewürzregal ergab granulierten Knoblauch, edelsüßen und rosenscharfen Paprika, Salz und Pfeffer. Das kam alles mit in die Pfanne.
Würzen: Paprikapulver edelsüß und rosenscharf, Knoblauch, Salz, Pfeffer
Ein bisschen Tomatenmark ließ ich auf dem Pfannenboden ein wenig anrösten.
Tomatenmark mit anrösten
Das wurde dann unter gerührt und mit etwas frischer Hühnerbrühe aufgegossen. Rotwein wäre vielleicht auch eine Idee gewesen.
mit Brühe aufgegossen
Das blubberte jetzt erstmal schön vor sich hin.
blubbernde mediterrane Hühnerbeine
Hitze runter, Deckel drauf und eine gute halbe Stunde leise vor sich hin köcheln lassen.
Deckel drauf
Immerhin hatte sich danach der Nebel in der Pfanne etwas verzogen.
unterm Deckel gar gezogen
Ob wohl alles gut geworden ist? Deckel hoch!
unterm Deckel gar gezogen
Da mir die Soße etwas flüssig war, habe ich eine Kartoffel reingerieben. Das ist das weiße Zeug in der Bildmitte.
geriebene Kartoffel zum Binden
Alles gut untergerührt und nochmal aufgekocht. Dabei habe ich die Keulen auch nochmal umgedreht. Sieht doch gut aus.
Mediterrane Hühnerbeine
Eine Hälfte wanderte auf einen tiefen Teller und bildete das Abendbrot.
Mediterranes Hühnerbein
Die andere Hälfte gibt es – gut durchgezogen – morgen. Da muss ich mir nur noch eine „Sättigungsbeilage“ zu ausdenken. Sonst ist das Essen ja nicht komplett. 😉

Box 3 (08.10.2019)

Auf der Abschiedstournee der unbeschwerten Essensauswahl war ich diesmal bei der Nudelbraterei. Aber: So ein bisschen flossen schon die neuen Richtlinien inhaltlich ein. Immerhin hat diese Box einen merklichen Gemüseanteil.

Bohnen, Sprossen, Möhren, Pilze, Kraut, etwas Hühnerfleisch ohne Haut. Alles top!

Nur der Pasta-Anteil ist etwas hoch. Und die falsche Pasta. Wenn das Vollkornnudeln wären, würde die Box auf dem Speiseplan bleiben. Aber lecker war’s.

Box 7 (04.09.2019)

Heute musste es schnell gehen, nicht unbedingt das Essen, aber die Auswahl. Nach „bekannt langsame Bedienung“ und „Huch, Schlange“ landete ich beim Nudelbrater. Wobei mir die küchenphilosophische Frage durch den Kopf ging: warum werden gebratene Nudeln mit Soße serviert? Durch den fettbegleiteten Bratvorgang sind sie der Aufnahme oder Benetzung durch geschmackvolle Flüssigkeit doch gar nicht mehr fähig. Aber: Versuch macht kluch.

So ist auch erwartungsgemäß nicht viel von der Soße zu erblicken. Zugegeben, das kommt bei den Verpackungen öfter vor. Meist hilft da umrühren und vorher oben was wegessen.

Auch wenn es auf dem Bild nicht so rüber kommt, aber ein wenig netzt die süß-saure Soße doch die Teigware. So freut sich der Gaumen doch über Anregung. Vom inkludierten Hühnerfleisch war das nicht zu erwarten. Blass und nichtssagend.

Box 3 (12.08.2019)

Man soll ja abwechslungsreich essen.

Deswegen gab es heute mal Box 3 mit Reis

Aber die Soße schon aufsaugen konnte er auch nicht. Dafür habe ich mir an einem Brokkoli-Röschen die Zunge verbrüht. Das ist auch ein Nachteil der frischen Zubereitung, über die ich am letzten Mittwoch schon schwadronierte.
Das Gute am Reis ist aber, dass man den mit einem Löffel essen kann; so löst sich das Problem mit der vielen Soße ganz von allein.

Pasta mit Hühnerfleisch und Curry (08.05.2019)

Das ist nicht der ganz korrekte Name, aber wenn zwischen Mittag und Niederschrift dieses Textes so lange Zeit vergeht, kann man schon mal was vergessen.

Der Pastaladen bietet zwei verschiedene Arten von Pastagerichten: fertige und Bausatz. Die fertigen werden bei uns intern gern Tagesgerichte genannt, wobei ich mich des Eindrucks nicht erwehren kann, dass es (fast) jeden Tag die gleichen sind. Beim Baukasten gibt’s 4 Pastasorten und 6-8 Soßen, die nach Wunsch kombiniert und die Pasta frisch gebrüht wird.

Das isst sich alles gut weg und man bereut es hinterher nicht. So auch dieses Mal.

Eigentlich passt nichts

Angefangen hat alles vor ca. einem halben Jahr. Winterzeit ist eigentlich Erkältungszeit, zumindest bei mir. Und zu einer richtig guten Erkältung gehört eine richtig gute Hühnerbrühe. Ein Beispiel ist bei EiTV dokumentiert. Dieser Genuss wurde mir aber nun mangels winterlicher Erkältung entzogen. So steigerte sich die Lust darauf mit der Zeit immer mehr an und beim letzten Einkauf landete ein richtig tolles Suppenhuhn in meinem Einkaufswagen.
Sowas will dann natürlich auch verarbeitet werden. Das ist heute passiert und dabei stellte sich der zweite Nachteil des winterlichen Entzugs der Hühnerbrühe heraus: In der kalten Jahreszeit ist das Entfetten der Brühe ein Kinderspiel. Einfach nachts den ganzen Topf auf den Balkon stellen. Am nächsten Morgen ist die Fettschicht fest, ggf. sogar gefroren, und man kann sie wunderbar abheben. Bei den augenblicklichen Temperaturen ist dies aber unmöglich.
Wie sie schmeckt, kann ich dann erst morgen berichten. Am zweiten Tag ist sie immer am besten. Das Problem ist die Kühlung bis morgen. Der Kühlschrank hat nicht die Kapazität, der Gefrierschrank ist zwar leer, soll aber abgetaut werden. Dafür wirkt sie im Moment etwas mediterran. Das wird an den Tomaten liegen, die ich am Anfang des Kochens mit hineingeworfen habe.

chicken for two up Karnickelfutter

Wenn man schon mal Hühnerbeine im Haus hat, kann man ja auch mal was anderes machen. Möhre, Porree, Sellerie und Petersilie wurden juliennisiert und bildeten die Grundlage in zwei Auflaufformen.

Nun mischen wir aus Öl, Salz, Pfeffer, Paprika, etwas Honig und anderen Gewürzen nach Wünsche eine pinselfähige Masse, die die Hühnerbeine aromatisch aufwerten soll. Die kommen erst auf das Gemüse und werden anschließend eingepinselt.

So kommen die beiden Formen in den Ofen und haben da bei ca. 180°C ca. 20 bis 25 Minuten Zeit zu garen und Farbe anzunehmen. Gegebenenfalls kann zwischendurch mit etwas Würzmasse weiter bepinselt werden. Auch die Variante, abschließend die Grillstufe zu benutzen, liegt als Variantion auf der Hand.

Entweder, man serviert das ganze gleich in der Auflaufform, oder es wird auch noch angerichtet. Bei beiden Varianten sollte aber irgendwie versucht werden, das Gemüse gut durchzurühren.

Wer das Gemüse nicht knackig mag, dem sei außerdem noch empfohlen, es vor der Verwendung in diesem Gericht zu blanchieren oder anderweitig leicht vorzugaren. Auch ist eine finale Salzung durchaus anzuraten, wenn das das Abschmecken verlangt.

Hühnerbein, fernöstlich angehaucht

Wenn die Antwort nicht schon in der Überschrift stehen würde, könnte ich mal die Frage stellen, was man mit dieser Menagerie so alles anstellen könnte:

Wir sehen: Honig, Teriyaki-Soße, Sherry-Essig, scharfen und edelsüßen Paprika, Knoblauch, getrockneten Chili, Olivenöl und Pfeffer. Die Chilischote wurde gehackt, der Knoblauch auch, dann alles mit Pfeffer und den Paprika vermischt. Maßgeblichen Anteil bekam dann die Teriyaki-Soße, die mit etwas Sherry-Essig und Honig abgerundet wurde. Alles das fand unter Rühr- und Mixwerkzeughilfe in der Tasse statt. Das Öl kam schlussendlich auch noch darunter. Stellt sich anschließend die Frage, wo jetzt hin mit der Soße. Natürlich in eine Plastetüte. Hä? Naja, in einen Gefrierbeutel, in dem sich allerdings schon zwei Hähnchenkeulen befanden:

Da kam dann der Tasseninhalt als Marinade dazu.

Weil das etwas dauert, wird der Beutel gut verschlossen.

Anschließend kommt alles in den Kühlschrank und wird immer mal wieder umgedreht, damit auch alle Seiten schön was von der Marinade abbekommen.
Am nächsten Tag zur gleichen Zeit befreit man die Keulen aus dem Beutel und verbringt sie in eine vorgezeizte Pfanne.

Rechtzeitiges Umdrehen erspart Anbrenngerüche.

Nun kommt in die Pfanne auch noch die Marinade aus der Tüte.

Alles wird mit einem Deckel verschlossen. Nun haben die Keulen Zeit zur Garwerdung.

Ist das der Fall, kommt der Deckel wieder runter.

Zwischendurch wurden die Keulen ein oder zweimal gewendet, damit sie sich schön mit der Marinade ummanteln.
Jetzt kann angerichtet werden. Auf dem Bild seht ihr, was ich angerichtet habe.

Ich lasse es mal unter dem Label „uninspiriert“ laufen. 😉 Das braune auf den Chicorée-Blättern ist die Soße aus der Pfanne, der ein wenig Salz nicht geschadet hätte.

Feuer frei, gelöscht und genossen

Beim Durchwühlen meines Vorratsschrankes fiel mir heute eine Tüte Currypaste rot (= scharf) in die Hand. Wie es der Zufall wollte fanden sich noch zwei Hühnerbrüste, etwas Wurzelwerk, zwei Spitzpaprika und eine beschichtete Pfanne mit Deckel in Kühl- und Küchenschrank.
Die Möhre und die Petersilienwurzel werden fein gewürfelt, die Hühnerbrust in mundgerechte Stücke zerteilt und die Paprikaschoten in kleine Stücke geschnitten. Mit einem Hauch Öl werden die Fleischstücke schnell und heiß angebraten. Dann kommen die Wurzelwürfel dazu. Die Currypaste wird ebenfalls mit in die Pfanne gegeben und mitgeröstet. Dann wird nach Bedarf etwas Wasser dazu gegeben, bis alles die gewünschte Konsistenz erreicht. Jetzt kommen die Paprikastücke dazu, alles wird nochmal gut durchgerührt und dann bei kleiner Hitze ein paar Minuten ziehen gelassen.
Die Zeit nutzen wir, um endlich den Fotoapparat herauszuholen und das Endprodukt zu fotografieren.

Die Verkostung brachte doch eine feurige Schärfe, die dann mit einem guten Löffel untergerührtem Frischkäse etwas gemildert wurde. Auf dem Teller kamen dann noch ein paar Schnittlauchröllchen dazu.

Wer eine Beilage braucht, isst Baguette oder Reis dazu. Guten Appetit.
P.S.: Die Gemüseauswahl ist natürlich variabel. Zwiebel, Tomaten, Lauch, Kohl, … alles klein geschnitten, sind ebenfalls möglich. Vielleicht nicht alles, aber jedes für sich oder in passender Kombination.