Kalter Kaffee, heiße Suppe & Kisi Kisi

Neulich fand ich im Kühlregal des temporären Lieblingsdiscounters (temporär immer, bis ich ihn wieder verlassen habe – gilt für alle Discounter) einen kaltem Milchkaffee, den ich noch nicht kannte, was eigentlich fast immer ein Kauf- und Probiermoment ist. So auch diesmal. Erst zu Hause stellte ich fest, dass der Begriff „Milchkaffee“ falsch gewählt ist. Und nein, ich hatte nicht die Choco/Cacao(?)-Version erwischt, die gleich daneben stand. Die Falschheit lag im Teilbegriff „Milch“, was aber meine Neugierde nur beflügelte. Der „Ice Coffee – Double Intense“ erwies sich nicht nur als Bio-Produkt („Organic“) und mit einer prominenten Proteingehaltsbewerbung auf der Frontseite versehen, sondern als „Eiskaffee auf pflanzlicher Basis“.

Der kleine Tetrapak mit 1/3 l Getränk ist zwar als Verbundverpackung nicht sonderlich öko, aber immerhin verwies ein Aufdruck darauf, dass ich bitte die lokalen Entsorgungsmöglichkeiten beachten sollte. Dazu habe ich den Karton aber vorher noch in mich entleert, was wohl auch so vorgesehen war, gab es oben eine verschraubte Trinköffnung. Viel Genuss erwartete ich übrigens nicht, da das Getränk mit Kaffeeextrakt zubereitet war, was es zwar mit vielen Marken-Milchkaffees gemeinsam hat, aber es gibt auch Alternativen mit aufgebrühtem Röstkaffee. Da deren Zutatenliste auch noch besonders kurz sind, ziehe ich die vor und nehme die dortige Milchkaffee-Variante als Referenz zum Produktvergleich.

Bei der pflanzlichen Basis darf man sich natürlich fragen, welche Variante hier den Weg in die plastikbeschichtete Pappe fand: Soja, Hafer, Mandel oder Reis? Die Antwort ist einfach: Ja. Es sind alle vier. Ansonsten sind die auf der Packung beworbenen Eigenschaften eher so lala. Die Spitze bildet „100% plant based“, was dringend bezweifelt werden darf. Wasser und Salz sind sicher nicht pflanzenbasiert. Und worauf sich das „double intense“ bezieht, weiß ich auch nicht. Vielleicht auf das Cacao-Produkt aus gleichem Hause. Kaffeeextrakt lässt grüßen, ist der Kaffeegeschmack nicht besonders dolle, und auch der Koffein-Gehalt hält sich in Grenzen (36mg/100ml). Der normale Milchkaffee der Referenz hat auch schon 35 mg, der Espresso Macchiatto aus gleichem Haus 51 mg. Leider gibt es die Intenso-Version nicht mehr, die wird wohl noch mehr gehabt haben. Kommen wir zum Proteingehalt: 10 g in der Packung, oder 3,1 g pro 100 ml. Der Referenz-Milchkaffee zeigt zwar nur 2,7 g die Espresso- und die Balance-Version liegen gleichauf bei 3 g (Balance: kalorienoptmierte Milchkaffeeversion). Also auch hier nix besonderes. In einem Punkt stimmte aber das „intense“ doch. Der Haferanteil war doch geschmacklich sehr spürbar.

330 ml dieses pflanzlichen Eiskaffees kosteten 1,49 €, die Referenz schlägt bei gleicher Menge mit 0,89 € zu buche. Letztere gibt es – zumindest hierorts – bei jeder Lebensmittelkette (egal, ob Supermarkt oder Discounter) unter der jeweiligen Handelsmarke in unterschiedlichen Konfektionsgrößen mit kurzen Zutatenlisten ohne Kaffeeextrakt, sondern mit richtigem Kaffee. Manchmal sind die billigen Produkte doch die besten.

Südeuropäische Fusion

Manchmal, wenn man Zutaten im Hause hat, die weg müssen, suchmaschinet man gern mal nach passenden Rezepten im Internet. Oder überlegt sich selber was. 5 Tomaten lagen rum, die verbraucht werden sollten, ein paar Schalotten gab es auch. Die Idee war eine Tomatensuppe mir Reis. Ich hatte endlich mal bei meinen Einkäufen Naturreis gefunden, der nicht im Kochbeutel steckte, und gekauft. Also habe ich die Zwiebeln klein geschnitten und in einem Topf mit ein wenig heißem Olivenöl angeschmort. Als sie glasig wurden, habe ich ein Gemisch aus edelsüßem und Rosenpaprika darüber gestreut und auch noch etwas Tomatenmark dazu gegeben und ein wenig angeröstet. Damit nix anbrennt, kamen dann die klein geschnittenen Tomaten dazu, wurden kurz eingerührt und bedeckelt etwas köcheln gelassen. Das Ergebnis war mir aber doch zu wenig flüssig, so dass ich noch ca. 1/2 l Tomatensaft dazugab und auch gleich noch ca. 100 g Naturreis, den ich vorher gut abgespült hatte. Dann ließ ich alles gut aufkochen und dann leise simmern. Der Reis brauchte lt. Packung ca. 35-40 Minuten zum Garen. Nach 45 Minuten war er dann so, wie ich ihn mir vorstellte. In der Zeit habe ich den Topfinhalt ab und zu gut durchgerührt.

Tomatensuppe mit Sonne, Reis und FetaDas Bild zeigt uns, dass es die Suppe zum Abendbrot gab. Die Sonne stand schon recht tief und blendete ein wenig. Das weiße sind übrigens Feta-Würfel, die ich final noch mit in die Suppenschüssel warf.

Tomatensuppe mit Reis und FetaDie Sonne mal ein wenig ausgeblendet. Die Tomaten hatte ich recht klein gewürfelt, was sich letztendlich als vorteilhaft erwies. Dito bei den Schalotten. Der Feta wurde durch die aufgenommene Wärme sehr schön zart und war auch ein guter. Etwas Pfeffer kam auch noch mit in die Suppe. Salz war dezent enthalten (gleich von Anfang an), da der Feta aber nicht spontan dazu kam, sondern halbwegs geplant, hatte ich dessen Salzgehalt mit einkalkuliert. Wirklich lecker und sehr tomatig fruchtig.

Ganz Isi Isi

Nach meinen Betrachtungen über Risi Bisi und Kisi Bisi jetzt mal ein Kisi Kisi – final. 😉 Die Mischung wurde diesmal mit Kartoffeln und Kohlrabi erstellt. Und auch nicht wirklich gekocht, sondern in einer Pfanne zubereitet. Ganz simple: Butter in die Pfanne, darin etwas geschnittenen Speck (einen guten) ausgelassen, dann die klein gewürfelten Kartoffeln und Kohlrabi dazu, etwas Sahne mit angegossen und dann den Deckel drauf. Zwischendurch mit Salz, Pfeffer und etwas Rosmarin würzen, ggf. Sahne nachgeben. Wenn gar dann fertig.

Kisi Kisi - Kartoffel, Kohlrabi, SpeckIch mag ja solche einfachen Löffelgerichte.

Kisi Kisi - Kartoffel, Kohlrabi, SpeckGeht sicher auch mit anderen Gemüsen. Man muss nur immer ein wenig auf die Garzeiten achten. Möhrenwürfel würde ich vor den Kartoffeln in die Pfanne geben (oder anderweitig vorgaren), grünen Spargel vielleicht erst nach den Kartoffeln.

Sonntagmittag

Das sonntägliche Essen zerfasert immer mehr. Nicht nur, dass es auch diesmal wieder nicht in einer Gaststätten der Region standfand, Pfingstfeiertage sei dank fand es auch noch an zwei Tagen statt. Wobei vorweg praktisch im stündlichen Rhythmus umgeplant wurde (was aber nur an anderen vorliegenden Leckereien lag und dem Zwang, den die drei Buchstaben MHD so auslösen). Am Freitag hatte ich die Chance ergriffen und kam bei meinem Lieblingsfleischer vorbei, wo ich zwei Scheiben marinierten Grillfleischs erstand. GrillplatteDas Format des Fleisches förderte außerdem die Idee zutage, meine lange nicht mehr genutzte Grillplatte zu reaktivieren (hier ein altes Bild dazu).  In eine Pfanne hätten die Dinger nicht gut gepasst, waren sie doch eher lang und schmal. Okay, ich hätte sie halbieren können, aber wie sieht das aus?! Das spielt zwar keine Rolle, da ich das Grillergebnis nicht fotografierte, aber ich darf bemerken, dass es sich doch immer wieder lohnt, qualitativ hochwertiges Fleisch zu sich zu nehmen und demzufolge auch zu kaufen. Ich darf erinnernd ergänzen, dass mein Lieblingsfleischer nicht nur gute Qualität anbietet, sondern die Tiere dafür auch selbst aufzieht und sogar die Futtermittel selbst in Landwirtschaft herstellt. Leider korrellieren seine Öffnungszeiten (zumindest die auf den Weg liegenden Filialen) sehr ungünstig mit meiner Arbeitszeit. Sonst würde ich da viel öfter kaufen.

Das Fleisch zog beim Grillen auf der mäßig warmen Platte praktisch kein Wasser und kam in der gleichen Größe auf den Teller wie es aus dem Packpapier vom Fleischer kam. Eine Eigenheit, die ich vom folierten Discountergedöns noch nie erlebt habe. Das Zeuch soll man wirklich nicht kaufen, wenn einem der eigene Genuss wenigstens ein wenig was bedeutet.

Am Montag gab es dann die eigentlich als Beilage geplanten Sachen als Abendessen. Auch wenn ich erwähnte, dass ich solche Wortspiele nicht mehr machen wolle, es war ein Risi Pisi. 😉 Reis und Paprika. Eine sehr bunte Angelegenheit.

Reis mit PaprikaDiesmal habe ich aber die beiden Hauptbestandteile getrennt zubereitet. Da der Naturreis ca. 40 min (lt. Packung) brauchte, kochte ich ihn nach Vorschrift vor. Nachdem er einmal aufgekocht war, zog er unter geringer Hitzezufuhr weiter, eine Zeit, die ich nutzte, um je eine nicht allzu große rote, gelbe und grüne Paprika klein zu schneiden. Drei Schalotten teilten das Schicksal und wurden dann in etwas Olivenöl in einer Pfanne angeschmort. Als sie glasig wurden, kam ein guter Löffel Tomatenmark dazu, das ich ebenfalls mit anröstete, Salz ergänzte die Menagerie. Dann gab ich die Paprikastücke dazu und ein wenig Wasser aus dem Reiskochtopf. Gut durchrühren und Deckel auf die Pfanne. Das wurde dann unter gelegentlichem Rühren unter geringer Hitze weiter gegart. Mir fiel dann noch der Tomatensaft von der Suppe (oben) ein, von dem noch was da war. Ich gab zur Verflüssigung auch davon noch etwas in die Pfanne. Nach ca. 20 Minuten vereinigte ich den abgegossenen Reis mit der Paprikapfanne, rührte alles gut durch, schmeckte mit Salz und Pfeffer ab und gab noch ein wenig Tomatensaft dazu, um die Konsistenz einzustellen. Fertig. Ein Teil wurde gleich in eine Transportdose abgefüllt und wird morgen mein Mittag, den Rest gabs dann gleich auf den Teller.

Reis mit PaprikaManchmal ist leckeres Essen doch so einfach …

Herbstliche Trilogie – Teil 5: Möhren, Steak, Pommes und ein politisches Essen

Ja, ich weiß, es ist mittlerweile Winter. Und nicht erst seit eben. Trotzdem.

Aus aktuellem Anlass heute (08.01.2024) mal ein Statement-Essen. Leichte, mediterrane Küche … Weil es draußen so kalt war. 😉

Es ist eins der Trivial-Gerichte, die ich hier öfter mal mache. Und soooo einfach und schnell. Topf mit Wasser erhitzen, wenn das Wasser kocht Salz und die abgezählten Spaghetti dazugeben, nochmal aufkochen, Deckel drauf und beiseite stellen. Auf die heiße Herdplatte kommt die Pfanne mit Öl und Butter, darein eine geschnittene Schalotte, nachfolgend zwei Spitzpaprika und 3 Cocktail-Tomaten – natürlich auch alles zerkleiniert. Salz und Pfeffer tun ihr übriges, ggf. noch etwas Nudelwasser. Sind das Gemüse gut angegart und die Spaghetti al dente, kommt es zur Vereinigung der beiden in der Pfanne, auch hierbei kann ruhig etwas Nudelkochwasser rüberschwappen. Alles gut durchschwenken, auf den tiefen Teller geben, mit Pecorino bestreuen und servieren. Voilà!

Da hatte ich wohl auch etwas zu wenig Nudelwasser in die Pfanne gegeben oder die Hitze zu groß gelassen. Es sind einige Nudeln ein wenig angebraten. Aber wer weiß? Vielleicht waren das dann gerade auch die besten beim Essen.

Warum ist das heute ein Statementessen? Nunja: Orignal italienische Spaghetti, spanische Spitzpaprika, holländische Cocktailtomaten, kretaisches Olivenöl, irische Butter, französisches Meersalz und französische Schalotten. Der Pfeffer kam aus der Mühle und ließ sich nicht mehr geografisch verorten. Gerichte mit solchen Zutaten wird es wohl künftig öfter geben, wenn ich durch demobedingte Staus mit recht unwürdigen Umständen zur Erleichterung meiner Blase gezwungen werde, obwohl es nur eines Fingerzeig bedurft hätte, mich ausnahmsweise nach 2 Stunden anerkanntem Warten vorbeizulassen.

Sonntagmittag

Zugegeben, das Essen ist schon etwas her. Aber es ist ein Gericht aus dem Standardteil der Karte … Und im Moment der Veröffentlichung dieses Posts hat mein Lieblingsrestaurants sowieso gerade Betriebsferien. Aber die sind ja auch mal zu Ende und für die Zeit danach kann das durchaus auch empfohlen werden.

Rib-Eye-Steak, medium, auf glasierten Möhren und Steakhauspommes r/wSteakgerichte gibt es übrigens im Baukasten. Die Zusammenstellung ist also von mir. Die Steakhauspommes sind einfach mal der Lust auf Pommes geschuldet gewesen, Ketchup und Mayo gibts standardmäßig dazu.

Rib-Eye-Steak, medium, auf glasierten Möhren und Steakhauspommes r/wUnter dem Rib-Eye-Steak finden sich glasierte Möhren. Ja ja, auch das grünliche ist eine Möhre. Gegarte Möhren sind ja eigentlich nicht so mein Ding, aber die sind lecker. Ich habe sie aber nicht auf blauen Dunst hin bestellt, ich kannte sie schon von der Roulade.

Von den vielen Steakarten finde ich ja Rib-Eye bzw. Entrecôte immer noch am interessantesten. Roastbeef oder Filetsteak haben aber durchaus auch ihre Berechtigung, ich finde sie aber in der Reihenfolge der Aufzählung langweiliger. Und im Gegensatz zum gern mal überwürzten Grillfleischstück aus einem Grillhaus kam hier das Steak relativ naturell aus der Küche, auf den Punkt gegart, sehr saftig und lecker. Wer genau hinsieht, wird die Salzflocken neben dem Grünzeug auf dem Fleisch erkennen. Reicht. Salz und Pfeffer kamen zwar auch noch an den Tisch, es brauchte ihrer aber nicht, wenn man vor allem das Fleisch genießen wollte.

Rib-Eye-Steak, medium, auf glasierten Möhren und Steakhauspommes r/wMedium und saftig. Was will man eigentlich mehr?! Und auch noch gut zubereitet und bebeilagt. Da ist die deutsche Färse doch nicht umsonst gestorben. Dazu die glasierten Möhren … Lecker.

Huhn im Wok, 2

Das Gemüse ist wohl zunehmend in aller Munde, und es wird nicht nur drüber geredet. Ich finde ihn auch nicht schlecht zum Essen und hatte ihn einige Male dabei: Pak Choi. Und was so fernöstlich klingt, hat in der konkreten Erzeugung sogar hiesige Wurzeln (was ja passt bei Pflanzen), habe ich doch gerade erst irgendwo gelesen, dass der Pak Choi Anbau in Deutschland immer weiter voranschreitet. Aber es ist ja auch ein dankbares und schnell zu verarbeitendes Gemüse.
2 Pak ChoiDarf ich vorstellen: Pak Choi. Genauer: Baby oder Mini Pak Choi. Aber in der Größe sind sie schön handhabbar. Man muss nur wissen, dass sie eigentlich aus zwei Teilen bestehen, die unterschiedlich schnell garen.
Pak Choi, geköpftDas Grünzeug muss man nur einmal zu heiß angucken, dann ist es je nach Hitze welk oder gar, deswegen habe ich es erstmal von der hellen Basis abgetrennt. Die wird dann noch weiter zerkleiniert.
geschnibbelter heller Teil vom Pak ChoiWer ein normales Pfannengericht daraus zaubern will, muss nicht so fein schneiden, aber ich mache ja gerade Wok-Wochen, da bietet sich der feinere Schnitt an.
etwas KnoblauchUnd weil im Wok alles so schnell geht, habe ich mal schon etwas Knoblauch mit vorbereitet. Dann kann es eigentlich auch schon los gehen.
Wok, heiß, mit ÖlHeißer Wok mit Öl. Damit fängt es immer an. Dort hinein kommt dann das helle Gemüse.
Weißanteil anbratenDas ist nur der Weißanteil vom Pak Choi. Auch der Knoblauch ist noch nicht drin, da er u.U. verbrennen könnte. Mit sanftem, aber ständigen Rühren wird das Gemüse angegart und mit Bratspuren versehen. Kurz vor dem Grünzeug wird der Knoblauch untergerührt.
der Grünanteil dazuDie Blätter habe ich noch einmal durchgerissen. Beim Anbraten verhalten sie sich ein wenig wie Spinat und fallen noch etwas zusammen. Aber eigentlich sollen sie nur warm werden.
Pak Choi fertigDabei natürlich das Rühren nicht vergessen.
Pak Choi fertig, auf'm TellerDen Wokinhalt deponiere ich auf einem Teller. Achso, noch im Wok beim Rühren kamen auch noch etwas Salz und Pfeffer dazu. Standardwürzung also. Reicht, da kommt noch was.
Gestern hatte ich ja Hähncheninnenfilets, aber keine ganze Packung. Eine Hälfte habe ich gleich abgesondert und mit etwas gepfefferter Sojasoße und einem Schuss Olivenöl mariniert im dichtschließenden Gefäß im Kühlschrank deponiert und immer, wenn ich an den Kühlschrank ging, etwas geschüttelt. Diese marinierten Filets kamen jetzt in den Wok.
Hähncheninnenfilets anbratenIch hätte sie vermutlich vor dem Marinieren schon kleinschneiden sollen. Jetzt kamen sie direkt aus dem Becher in den Wok.
Angebratene HähncheninnenfiletsUnd da ging alles sehr schnell. Ein paar Mal umgerührt und schon waren sie fertig.
Kennt ihr das: Ihr stoßt beim Einkaufen auf eine exotische Zutat und kauft die, um damit irgendwann mal was zu machen … und dann schmeißt ihr sie irgendwann weg, da das MHD seit Monaten abgelaufen ist. Diesmal fand ich eine Soße noch rechtzeitig, bevor das passiert und wollte sie eigentlich noch verwenden. Beim Öffnungsversuch ging allerdings der Mechanismus kaputt. Und da das Wokkochen so schnell geht, dass jetzt keine Zeit zum Reparieren war, griff ich zu einer anderen Würzsoße.
Süße Chilisoße dazuKlassiker: Sweet Chili Soße. Ich glaube, das, was dann passierte, nennt man wohl glasieren.
Hähncheninnenfilets auf Pak ChoiDie Innenfilets kamen, nachdem sie ein paar Runden in der Chilisoße gedreht haben, auf den Pak Choi. Fertig. Schön würzig, die Soße tropfte noch ein wenig auf das Gemüse und alles war recht lecker. Und, um mal ein Kochstudio zu zitieren: „Das machen wir mal wieder.“

Wenn wir das Schwein wären

Beim heutigen Kochexperiment habe ich mich von einem Besuch im Bad anregen lassen und mariniere ein wenig Fleisch mit Aromen, mit denen wir uns auch im täglichen Reinigungs-, Wellness- und Pflegeprozess „würzen“. Und da kommt einiges zusammen: Olivenöl und Orange von der Handseife, Rosmarin vom Fußbad, Meersalz, Lemongras, Olivenöl vom Badezusatz, Ingwer und Limette vom Eau de Toilette … Im Vorratsschrank fand ich eben noch eine Flüssigseife mit Thymian und eine mit Kokosmilch, die ich mal freundlich ignoriere, genau wie die Handcreme mit Biokamille und Avocado. Achja, und den Apfel vom Schampoo habe ich auch weggelassen. Aber Apfel, Kamille und Kokosmilch klingen auch eher nach einem Dessert. 😉
Limette, Ingwer, Meersalz, Kräuter ...Die halbwegs trockenen Zutaten kommen in eine blaue Schüssel. Ob dem trockenen Lemongras noch etwas zu entziehe ist, wage ich zu bezweifeln, aber der Versuch wirds bringen.
Orangensaft dazuDer Saft einer Orange bringt etwas Flüssigkeit dazu.
Olivenöl dazuUnd ein ordentlicher Schuss Olivenöl.
Marinade ist fertigAlles wird gut verrührt, damit sich die Aromen entfalten können.
Fleisch einlegenDa kommt das Fleisch in die Marinade. Mal sehen, was sich da so entwickelt.
Schön untertauchenAlles muss von der Mariante bedeckt sein. Da war die Idee einfach, ein passenderes Gefäß zu nehmen.
Nach ca. 24 Stunden soll es dann soweit sein. Dazu braucht es eine heiße Grillpfanne.
Heiße GrillpfanneUnd natürlich das eingelegte Fleisch. Mariniertes SchweinDie Marinade war ja etwas sauer, so wirkte das Fleisch bereits etwas angegart. Da geht’s ihm wohl wie Fisch, den man auch in sauren Milieus garen kann, ohne das Hitze im Spiel ist.
Aus der Marinade ...Aus der Marinade …
... in die Pfanneging es direkt in die heiße Pfanne. Zisch …
Etwas blass beim AngrillenDie anderen Stücke natürlich auch.
Gegrilltes Fleisch und ein wenig Limette und IngwerDas erste Stück sieht nach dem Umdrehen vielversprechend aus. Ich habe noch ein paar der Ingwer- und Limettenstücke mit hinzu gegeben.
Gegrilltes Fleisch und ein wenig Limette und IngwerAlles gut mit Grillspuren versehen. Dann mal Auf! Auf! zum Geschmackstest.
Gegrilltes Fleisch und ein wenig Limette und IngwerEtwas lieblos angerichtet. Die fruchtige Säure schwingt schön mit, aber säuerliches Fleisch muss man vermutlich auch erstmal mögen. Die anderen Aromaten gingen etwas unter. Aber bei drei Säurequellen … Eigentlich kein Wunder. Der gegrillte Ingwer ist ein netter Snack, hat aber wenig mit dem marinierten zu tun.
Die Kurzbratstücke aus dem Schweinelachs („Minutensteaks“) waren vermutlich aber auch die schlechteste Wahl, die ich treffen konnte. Das Fleisch wirkte schon trocken, bevor ich es in die Marinade leckte. Um etwas halbwegs genießbares daraus zu erhalten, muss man in der Pfanne mit hoher Hitze arbeiten, dass die Bratspuren möglichst schnell entstehen. Ein μ zu lange in der Hitze, und das Zeug wird so trocken, dass man es in eine Gewürzmühle würfeln und dann irgendwo rauf mahlen kann.
Eigentlich wollte ich ja auch Nacken kaufen. Aber irgendwie scheint die Grillzeit angebrochen zu sein. Naturell gab es bei meiner Einkaufstour keinen, nur die fertig mariniert eingeschweißten lungerten in den Kühltheken. Ich sehe es mal naiv-positiv: Die Kunden hatten sich alle die unmarinierten gekauft, um sie selber vorzubereiten, und hatten den Fertigkram verschmäht …

Butter bei die Fische

Ist man eine Weile eher ruhig gestellt und verbringt deswegen viel Zeit zu Hause, ist das Fernsehgerät Quell willkommener Abwechslung. Das klappt zwar nicht immer, aber wenn das Interesse eher nonfiktional orientiert ist, findet sich auf den 5 bis 8 Doku-Kanälen immer mal etwas ansehenswertes. Dabei scheinen die kleinen privaten nur eine Handvoll Werbekunden zu haben, wenn einem in jedem Werbeblock gefühlt die gleichen 10 Spots dargeboten werden.
Dabei war unter anderem ein Clip eines bekannten Tunfischeindosers. Nun ist mein Verhältnis zu Dosentunfisch eher ambivalent. Entweder habe ich immer den verkehrten gekauft oder den dann zu frisch oder zu alt gegessen. Da habe ich einige Experimente durch und konnte die Begeisterung einiger Genussexperten dafür nicht nachvollziehen. Die einzige Variante, die mir gefallen hat, war die Vermischung des Tunfischs mit etwas Majonäse und ggf. noch etwas Gemüse zum Tunfischsalat, streichfähig. Aber man muss dem Produkt immer mal wieder eine Chance geben.
Laut Werbung sind in den Dosen schöne Filetstücke, die sich selbst mit Grisinis zerteilen lassen. Die erste Teigstange ist mir sofort zerbrochen, aber vielleicht hätte ich die Dose erstmal öffnen sollen. Scherz beiseite.
Schmodder im TunfischbecherDer Blick in die geöffnete Dose enttäuschte maßlos. Unter dem öligen Schmodder kam dann zwar noch sowas wie ein Filetstück zum Vorschein, das verteilte sich aber kaum mit der Gabel.
Schmodder im TunfischbecherUnd der Fisch krankte auch dem, woran jeder andere vorher probierte Tunfisch krankte: Trockenheit. Im Detailvergleich gehört diese Marke zwar zu den besseren (es gibt auch Dosentunfisch, wenn man den pur ist und sich verschluckt, erstickt man fast), aber wenn etwas besser ist, heißt das eben auch noch lange nicht, dass es gut ist.
Schmodder im TunfischbecherZerkleinert und mit dem Öl der Dose vermengt ging’s aber mit etwas Backwerk zusammen gut runter.
Diese Ereignisse sind schon ein paar Tage her und es fehlt auch noch die Butter. Das kommt aktuell vom heutigen Frühstück. Ich öffnete ein für mich neues Mischstreichfett, wie diese Butter-Rapsöl-Mischungen offiziell heißen. Immerhin hat es Stiftung Warentest mit der Note 1,8 als Testsieger bewertet. Ich bin aber am überlegen, ob das Produkt nicht auch ein Fall für Foodwatch wäre. Seht selbst.
Viel Platz im Streichzart-Becher von WeihenstephanGroßer Becher, aber noch viel Platz drin. Ich meide aus verschiedensten Gründen Produkte dieser Marke sowieso, hier kam definitiv einer dazu.

Versuch macht kluch

Mein Gemüsedealer hatte da was in der Auslage, dass mich zugreifen ließ. Land und schmal und komisch violett.

Ihr habt’s natürlich längst erkannt, auch wenn die Form eher ungewohnt ist: es sind Auberginen.

Vermutlich sind noch ein oder zwei Adjektive vor dem Namen gewesen, vermutlich ein Land und irgendwas anderes. Aber zu viel Denken stört auch beim Genießen. Und bekannterweise nicht nur dort.

Ein Messer zerschnibbelte die schmalen Auberginen in Ringe. Und etwas Olivenöl in der Pfanne sollte dem Anbraten dienen.

In dem ↑ Bild ist die erste Portion Olivenöl schon spurlos verschwunden … Auberginen sind also auch, wenn sie schmal sind, sehr saugfähig.

Die kleinen, schlecht geförmten Fleischklößchen sind das Innere von zwei Salsiccia.

Beim Braten verloren die Auberginen ihre nette Farbe, nicht nur deswegen gab ich am Ende noch ein paar Frühlingszwiebelröllchen dazu.

Und zum Schluss natürlich Kräuter.
Irgendwo tief in mir drin drängt sich bei dem Gericht ein Verdacht auf: Auberginen sind doch auch nur der Versuch der Olivenbauern, möglichst viel Öl im gebratenen Essen zu binden.

Fusionata italiana

Wer weiß, ob das Wortspiel in der Überschrift überhaupt das wiedergibt, was ich meine. Wobei ich natürlich die Pointe kenne und feststellen kann, dass alles sowieso schamlos übertrieben ist. Aber vielleicht habe ich gerade ein besonderes Getränk intus, dass sollte einiges erklären und/oder entschuldigen.
Beginnen wir ganz klischeeesk mit wunderbarem Olivenöl, dass in der Pfanne sanft erwärmt wird. Sehr viel mehr soll es auch gar nicht sein, da das gute Olivenöl zum klassischen Braten sowieso nicht so gut geeignet ist. Für solche Aufgaben gibt es hocherhitzbares raffiniertes Olivenöl (wie auch andere Bratfette). Aber für sanfte Methoden kann man schon mal das gute extra naive nehmen. 😉

Sanft erhitzt, bietet es die Basis für allerlei Gemüse, wobei die Vielfalt gar nicht so groß ist, wie das „allerlei“ unterstellt. Da hier aber auch gut variiert werden könnte, ist es der kulinarischen Phantasie der Lesenden überlassen, weitere Früchte hineinzuwürfeln.

Auch wenn es nicht ganz so aussieht, aber es sind doch drei Gemüse, die sich im erwärmten Olivenöl baden: Offensichtlich Zwiebeln, aber auch eine rote Paprika und zwei ebenfalls rote Spitzpaprika. Der Grund für diese Mischung der roten Früchte: Sie waren da und mussten weg.

Auch eine angemessene Würzung darf nicht vergessen werden. Neben den Standards Salz und Pfeffer tragen hier edelsüßer Paprika und Cayennepfeffer zu Aroma und Farbe bei.

Alles wird gut durchgeschwenkt oder -gerührt und schmurgelt sanft vor sich hin.

Nach etwa 10 Minuten kommen noch 4 gewürfelte Tomaten hinzu. Die hatten etwa die Größe von Cocktailtomaten, waren aber nicht kugelförmig. Eine Halbierung vom Blütenansatz zur Spitze hätte eine Art Wappenform in der Schnittfläche ergeben. Bei größeren Früchten kann man gern weniger nehmen. Bei ausgewachsenen Fleischtomaten hätte vermutlich eine gereicht.

Nach dem Unterrühren der Tomaten (die übrigens komplett hinein kamen, um ihrer Doppelfunktion Geschmack und Flüssigkeit nachzukommen) wurde wieder alles bedeckelt und nochmals 10 Minuten bei kleinster Hitze durchziehen gelassen.

Das ergab dann eine rote mediterrane Schmorgemüsemischung, die erstmal mittels Schüssel beiseite gestellt wurde.

Gut zu erkennen schmilzt jetzt in der Pfanne etwas Butter. Ich fand es passender für den weiteren Verlauf.

Diese Gnocchis habe ich selber gekauft. Früher oder später werde ich mich auch mal an einer Selbstverfertigung probieren, bis dahin weiche ich auf italienische Markenprodukte aus … Oder auch andere. Man muss ja mal probieren, welche wirklich gut sind.

Die Gnocchis werden in der Butter solange gelegentlich geschwenkt, bis sie eine goldbraune Farbe annehmen. Dann sind die außen etwas knusprig und innen zart.

Darüber kommt dann die Hälfte des Paprikagemüses.

Alles wird gut durchgeschwenkt und nochmal auf Temperatur gebracht.

Auf dem Teller wird noch das Essen noch mit etwas Schnittlauch aufgepimpt. Vermutlich wäre auch Parmesan eine Idee. Ich hätte sogar welchen im Kühlschrank gehabt. Aber ich habe noch eine Portion Gnocchi und die Hälfte des Gemüses … Das gibts dann morgen – und wenn ich dran denke mit Parmesan oder Pecorino.
Muss ich das Wortspiel in der Überschrift noch auflösen? Oder habt ihr die Vereinigung (Nord- und Süd-)Italiens bemerkt? Genau! Die lag in den Bratfetten, während Süditalien sich im Olivenöl (ganz dem Vorurteil entsprechend) widerspiegelte, fand sich das butternutzende Norditalien bei den Gnocchis. 😉

Vollkornpasta sommerlich

Offensichtlich habe ich den Zwang, Tomaten zu kaufen. Ich weiß auch nicht, warum. Die Folge ist, dass ich gerade wieder einige Packungen zu Hause horte. Grund genug, ein paar zu verarbeiten.

Das scharfe Auge des Lesenden wird bemerkt haben, dass auch zwei kleingeschnittene rote Sitzpaprikas mit unter den Tomatenwürfeln verschwinden. 2 Cocktailtomaten und 2 Strauchtomaten ergaben das Tomatengemetzel.

Ein rote Zwiebel und zwei Knoblauchzehen wurden auch zerkleinert. Schließlich ist Quarantäne und Homeoffice. 😉

Unter dieser Schaumkrone köcheln knapp 200 g Vollkornnudeln vor sich hin. Natürlich in Salzwasser. Die werden al dente.

Das Schälchen enthält eine Mischung aus Rapsöl, Olivenöl, Balsamico-Essig und eine Spur Senf. Als ob man einen Salat machen wollte…

Die Tomaten- und Paprikastücke würzte ich mit Salz und Pfeffer.

Die Zwiebelwürfel und die gehackte Knoblauchzehen mischte ich mit unter.

Und sicherheitshalber kam auch noch etwas Tomatenmark mit in die Gemüsemischung. Sicher ist sicher.

Die Pasta nach dem Abgießen. Es gibt aber noch etwas Hitze unterm Topf.

Dann kam die Gemüsemischung oben drauf und wurde gut untergerührt.

Das gleiche gilt für das Dressing. Gut unterrühren.

Schwungvoll, aber vorsichtig und ausdauernd alles gut miteinander verrühren. Die Nudeln sollen ja nicht zerstört werden, das Gemüse kann ruhig etwas Wärme annehmen und noch etwas zerfallen.

Schnittlauch und Parmesanhobel kommen auch noch in den Topf und werden untergerührt.

Sieht das nicht gut aus. Und es ist soooo lecker. Warmer Nudel-Tomaten-Paprika-Salat. Auf dem Teller befindet sich übrigens nur die Hälfte des Topfinhaltes. Der Rest kühlt noch aus, ihn gibt es heute Abend dann kalt. Mal sehen, wie er dann schmeckt.

So schmecken selbst Vollkornnudeln. 😉

Tomatensoße cremig (ergänzt)

So manches Haushaltsgerät hilft auch wirklich im Haushalt. Ob sie dann immer den Preis wert sind, darf bezweifelt werden. Nicht umsonst gibt es von „Originalen“ auch sehr viel preiswertere Nachahmer, die ähnliches können und auch nicht schlecht sind.
Seit vielen Jahren nenne ich so einen beheizbaren Mixbecher mein eigen. Es ist nicht das computergesteuerte Modell aktueller Generation, aber Strom nimmt er schon und man muss nicht selber kurbeln. Und das Ding ist praktisch. Gerade auch für Soßen und Suppen.

So könnte dabei ein Anfangsszenario aussehen. Ganz unten liegen eine Handvoll bunter Tomaten, darüber vier entgrünte Spitzpaprika, zwei Schalotten und dieses helle Ding da links oben.
Der erste Schritt ist einmal kräftig mixen. Da muss man den Apparat ein bisschen festhalten, wenn er nicht durch die Küche wandern soll. Natürlich könnte man das Gemüse auch vorher etwas kleiner schneiden. Aber wozu?

Schon sieht das nicht mehr so viel aus. Jetzt wird das noch ordentlich durchgekocht und mit Salz, Zucker, Pfeffer und Olivenöl gewürzt.
Zum Ende hin habe ich nochmal die Mixfunktion intensiv laufen lassen, so dass dann eine recht cremige Soße entstand.

Abgefüllt im Becher sieht man die Cremigkeit besser.

Da freut man sich schon auf das nächste Nudelessen. So ein bisschen erinnert mich die Soße konsistenziell an die sogenannte DDR-Tomatensoße in edel. Vielleicht sollte ich mir jetzt eine edle Form von gebratener Jagdwurst einfallen lassen …
Ergänzung
Auch schön, wenn man Artikel halbfertig veröffentlicht und völlig vergessen hat, noch ein kleines Rätsel aufzulösen, dass man anfangs mit einbaute. Zumal diese gezeigte Cremigkeit allein aus den benannten Zutaten allein – selbst bei heftigstem Pürieren –  nicht herzustellen ist. Aber wir haben ja noch das „helle Ding links oben“ aus dem ersten Bild. Das könnte als geschmackliche Zutat ein schönes Stück Ingwer sein, aber dazu ist es zu blass und zu wenig faserig. Aber es wäre eine Idee für eine fruchtig-scharfe Tomatensoße.
Aber nein, es ist was anderes. Ich habe eine Idee wahr gemacht, die ich neulich schon mal äußerte und hier sehen wir das Ergebnis: Die Beigabe war eine rohe, mehlig kochende Kartoffel. Die Stärke darin gab beim Kochen die Bindung und geschmacklich hatte sie sowieso nicht viel beizutragen.

Bajuwarisch-baltisch-mediterrane Koch“kunst“

So, mal sehen, ob ich es noch kann, das mit der Fotolovest… ähm … *hüstel* … Fotokochstory. 😉 Es läuft zwar mal wieder auf das hinaus, was ich hier schon öfters gemacht habe, aber diesmal vielleicht etwas detaillierter, mit Fehlerkorrektur, kleiner Varianz und zur Anregung, selber kreativ zu werden.
Ölivenöl sanft im Topf erhitzen
Diese Sphenfarbige Flüssigkeit in Topf ist Olivenöl, das langsam erwärmt wird. Immerhin ist das Gemüse noch nicht geschnitten, also hat es Zeit.
Tomaten und Paprika liegen bereit
Apropos Gemüse. Tomaten und ein paar Paprika, die schon mal bessere Zeiten gesehen hatten, liegen bereit. Die Tomaten kamen übrigens aus Barth, soweit also das baltische in der Überschrift.
Paprika schnippeln
Vor dem Kleinschnippeln stellt sich noch eine Gewissensfrage: Möchte/kann man einen Pürierstab benutzen oder nicht? Für die Freunde der feinen, pürierstabfreien Küche sei als Variante erwähnt: Paprika mit dem Sparschäler von der Haut befreien und kleiner würfeln.
Paprika anschmurgeln
Was auf dem Schneidbrett unnötig Platz weg nimmt, kommt schon mal in den Topf. Der ist ja noch nicht sooooo heiß.
Tomaten schneiden
Auch bei den Tomaten gilt die Pürierstabfrage. Die Antworten lauten: Vierteln und Blütenansatz entfernen oder brühen, abschrecken, pellen und dann klein schneiden. Bitte das Innere nicht weg tun.
Tomatenviertel mit in den Topf
Auch die Tomatenviertel landen im Topf, unter dem die Hitze langsam etwas erhöht werden kann.
Salzen und pfeffern
Salz und Pfeffer geben dem Topfinhalt schon mal ein wenig was mit.
Wer's mag: Chili
Wer mag, kann eine Chilischote mit hinein tun. Dann sollte ggf. aber immer mal abgeschmeckt werden, wann der gewünschte Schärfegrad erreicht ist und die Schote wieder entfernt werden sollte.
Umrühren
Der Topfinhalt wird nochmal gut umgerührt …
Deckel drauf
… und mit einem Deckel versehen. Nun kann alles mit kleiner Hitze langsam vor sich hin köcheln. Und wer genau hinguckt, sieht auf diesem Bild auch mal wieder den Koch.
Koch beim Fotografieren
Mit dem Fotoapparat in der Hand. Das eine „Eselsohr“ ist übrigens die Küchenlampe.
Zwiebeln bereit gelegt
Sind denn gar keine Zwiebeln mit dabei? Doch. Die hatte ich aber am Anfang vergessen. Deswegen werden sie jetzt nachbereitet. Also alles, was jetzt erstmal in der kleinen Pfanne passiert, hätte auch als erstes im Topf passieren können/sollen.
Öl in der Pfanne erwärmen
Auch hier wird wieder Öl erhitzt.
Zwiebeln anschwitzen
In dem Öl werden die Zwiebelstückchen angeschmurgelt. Auch hier gilt wieder: Feinere Küche, feineres Schnittbild. 😉
Pfannenmitte freiräumen
Sind die Zwiebeln leicht angebräunt, wird die Mitte der Pfanne freigeräumt.
Tomatenmark mit anrösten
Dort hinein kommt ein Klecks Tomatenmark …
Paprika nicht vergessen
… der mit edelsüßem und Rosenpaprika bestreut wird.
Tomatenmark und Paprika anrösten
Diese Mischung wird etwas angeröstet …
Alles in der Pfanne mischen
… und anschließend mit dem restlichen Pfanneninhalt vermischt. Hat man dies als ersten Schritt im Topf gemacht, kommen jetzt die kleingeschnittenen Gemüse da rauf und alles wird gut durchgerührt.
Tomaten-Paprika-Mischung köchelt und zieht Wasser
Apropos Topf. In den habe ich keinerlei Wasser getan, Das hat sich alles beim sanften Köcheln gebildet.
Sieht doch schon mal gut aus.
Der Topfinhalt wird bei der Gelegenheit nochmal gut durchgerührt …
Pfanneninhalt in den Topf
… und dann mit dem Pfanneninhalt vermischt. Das gibt zusätzlichen Geschmack, zusätzliche Schärfe und ein wenig Bindung.
Untergerührt
Alles gut durchrühren und durchkochen lassen.
Deckel wieder drauf und weiter köcheln lassen
Dazu kommt der Deckel wieder drauf und alles köchelt leise vor sich hin.
Ab und an umrühren
Ab und an sollte beim Umrühren auch mal geschmeckt werden, ob die gewünschte Schärfe erreicht ist.
Wenn es scharf genug ist, Chilischote entfernen
Ist das der Fall, sollte die Chilischote entfernt werden.
Pürieren
Die Freunde der feinen Küche gucken sich dieses Bild mal nicht an. Diesen Arbeitsschritt brauchen sie auch gar nicht zu machen. Allein durch das Köcheln und das Umrühren sollte sich irgendwann eine ebene, vielleicht noch leicht stückige Soße bilden. Alle anderen nehmen für diesen Effekt den Pürerstab. Je stabiler am Anfang die Pelle der Gemüse, desto länger wird jetzt püriert.
Fertige Soße
Fertig. Abschmecken nach Wahl ist natürlich angesagt. Oder einfrieren. Oder eben weiter mit arbeiten, aber dann den Deckel wieder rauf machen. Sollte man es noch leicht vor sich hin köcheln lassen, blubbt das ordentlich, was zur Renovierung der Küche führen könnte.
Deckel wieder drauf, weiter köcheln
Also Deckel nicht vergessen.
Nudeln kochen
Die Nudeln kochen nach Vorschrift.
Fleisch anbraten
In die geputzte Pfanne kommt neben etwas Öl die gewünschte Einlage. Ob das jetzt, wie hier, Spanferkelhalskasslerstücke sind (in mund-/löffelgerechte Stücke geschnitten, bajuwarische Anspielung) oder etwas anderes, bleibt dem Koch überlassen: Chorizostückchen, Bratwurststückchen, Bratenreste, Zwiebelmett, Mettendenstückchen, Fischwürfel, Würstchenschnibbel, Hackepeter, Tartar, Silberzwiebeln, Gurken- oder Zucchiniwürfel, usw. Der Phantasie sind kaum Grenzen gesetzt.
Röstaromen sollen Geschmack mitgeben
Der Pfanneninhalt wird soweit angebräunt, wie es sinnvoll erscheint.
Pasta mit in die Pfanne
Dann kommen die Nudeln …
Soße oben drauf
… und die Soße darüber. Die Reihenfolge ist natürlich auch andersherum möglich (und sinnvoll). Praktisch ist übrigens auch, wenn man eine hinreichend große Pfanne hat, in der man alles auch gut vermischen kann.
Gemische auf dem Teller
Dies wurde jetzt erst auf dem Teller gemischt, was den beschmutzten Rand erklärt. Und da die Soße sooo gut ist, wollte ich sie auch nicht durch ein schnödes Tuch wegputzen. Wozu ist am Speisenende dem Menschen die Zunge gegeben? 😉
Guten Appetit
Eine Zugabe von Parmesan wäre denkbar, Er mildert ggf. auch die etwas zu hohe Chilischärfe. Guten Appetit.