Beim heutigen Kochexperiment habe ich mich von einem Besuch im Bad anregen lassen und mariniere ein wenig Fleisch mit Aromen, mit denen wir uns auch im täglichen Reinigungs-, Wellness- und Pflegeprozess “würzen”. Und da kommt einiges zusammen: Olivenöl und Orange von der Handseife, Rosmarin vom Fußbad, Meersalz, Lemongras, Olivenöl vom Badezusatz, Ingwer und Limette vom Eau de Toilette … Im Vorratsschrank fand ich eben noch eine Flüssigseife mit Thymian und eine mit Kokosmilch, die ich mal freundlich ignoriere, genau wie die Handcreme mit Biokamille und Avocado. Achja, und den Apfel vom Schampoo habe ich auch weggelassen. Aber Apfel, Kamille und Kokosmilch klingen auch eher nach einem Dessert. 😉
Die halbwegs trockenen Zutaten kommen in eine blaue Schüssel. Ob dem trockenen Lemongras noch etwas zu entziehe ist, wage ich zu bezweifeln, aber der Versuch wirds bringen.
Der Saft einer Orange bringt etwas Flüssigkeit dazu.
Und ein ordentlicher Schuss Olivenöl.
Alles wird gut verrührt, damit sich die Aromen entfalten können.
Da kommt das Fleisch in die Marinade. Mal sehen, was sich da so entwickelt.
Alles muss von der Mariante bedeckt sein. Da war die Idee einfach, ein passenderes Gefäß zu nehmen.
Nach ca. 24 Stunden soll es dann soweit sein. Dazu braucht es eine heiße Grillpfanne.
Und natürlich das eingelegte Fleisch.
Die Marinade war ja etwas sauer, so wirkte das Fleisch bereits etwas angegart. Da geht’s ihm wohl wie Fisch, den man auch in sauren Milieus garen kann, ohne das Hitze im Spiel ist.
Aus der Marinade …
ging es direkt in die heiße Pfanne. Zisch …
Die anderen Stücke natürlich auch.
Das erste Stück sieht nach dem Umdrehen vielversprechend aus. Ich habe noch ein paar der Ingwer- und Limettenstücke mit hinzu gegeben.
Alles gut mit Grillspuren versehen. Dann mal Auf! Auf! zum Geschmackstest.
Etwas lieblos angerichtet. Die fruchtige Säure schwingt schön mit, aber säuerliches Fleisch muss man vermutlich auch erstmal mögen. Die anderen Aromaten gingen etwas unter. Aber bei drei Säurequellen … Eigentlich kein Wunder. Der gegrillte Ingwer ist ein netter Snack, hat aber wenig mit dem marinierten zu tun.
Die Kurzbratstücke aus dem Schweinelachs (“Minutensteaks”) waren vermutlich aber auch die schlechteste Wahl, die ich treffen konnte. Das Fleisch wirkte schon trocken, bevor ich es in die Marinade leckte. Um etwas halbwegs genießbares daraus zu erhalten, muss man in der Pfanne mit hoher Hitze arbeiten, dass die Bratspuren möglichst schnell entstehen. Ein μ zu lange in der Hitze, und das Zeug wird so trocken, dass man es in eine Gewürzmühle würfeln und dann irgendwo rauf mahlen kann.
Eigentlich wollte ich ja auch Nacken kaufen. Aber irgendwie scheint die Grillzeit angebrochen zu sein. Naturell gab es bei meiner Einkaufstour keinen, nur die fertig mariniert eingeschweißten lungerten in den Kühltheken. Ich sehe es mal naiv-positiv: Die Kunden hatten sich alle die unmarinierten gekauft, um sie selber vorzubereiten, und hatten den Fertigkram verschmäht …
Schlagwort: Schweinelachs
DDR-Tomatensoße deluxe
Nein, ich habe nicht das Rezept für DIE Original-Tomatensoße aus früheren Zeiten. Dazu vielleicht am Ende mehr. Wobei ich mich wohl auch schon mal über das Thema ausgelassen hatte. Auf jeden Fall hat meine Tomatensoße mit allen anderen, die unter dem Label “DDR-Tomatensoße” heutzutage verkauft werden, etwas gemeinsam.
Mit etwas heißem Fett im Topf fangen ja einige Gerichte an.
In diesem heißen Fett habe ich etwas Tomatenmark angeröstet.
Eine Mischung aus scharfem und edelsüßem Paprika ist auch mit dabei.
Alles wird gut im heißen Fett verteilt und brutzelt vor sich hin. Es darf aber nicht anbrennen, dann wird’s bitter.
Die Zwiebeln habe ich etwas vorbehandelt. “Glasig angeschwitzt” würde es wohl heißen, wenn man es in der Pfanne gemacht hätte. Ich hatte die Zwiebeln aber nur mit etwas Öl vermischt und dann in der Mikrowelle 3 Minuten vorgegart.
Die Zwiebeln wurden mit den bisherigen Topfinhalten vermischt.
Da Paprika etwas länger braucht als Tomaten, habe ich die zuerst klein geschnitten und in den Topf getan. Erst die gelbe …
… dann die rote.
Da kann man auch schon mal alles gut umrühren.
5 Tomaten, klein geschnitten (also so leidlich klein) kamen auch noch hinzu.
AAuch die wurden untergemischt.
Etwas weitere Würze tut sicher gut. Salz und Pfeffer sind klassisch, aber zum Abrunden auch ein wenig Zucker.
Auch die Gewürze werden untergerührt, dann nochmal aufkochen lassen und Deckel drauf. Bei geringer Hitze köchelt alles ganz sanft vor sich hin.
Den Stand der Dinge könnte man jetzt auch schon sehr gut als Pastasoße anwenden. Aber ich wollte ja in Richtung DDR-Tomatensoße.
Das alte Rätsel: Was haben eine Kartoffel und eine Parmesanreibe mit einer Pastasoße zu tun?
Die Kartoffel wird gerieben und in die Soße gelassen. Wenn das ganze dann noch einen kleinen Moment vor sich hin köchelt, kommt eine gewisse Bindung auf.
Nun kam noch schweres Gerät zum Einsatz: Alles wurde heftigst püriert.
Offensichtlich hat der aber auch nicht ganz die Power, die ich bräuchte. Die Soße hatte ich schon mal besser hinbekommen. Aber als deluxe-Version darfs auch mal etwas strukturierter sein. 😉
Das weiße Pulver auf dem edlen Fleisch habe ich mir übrigens nicht von der Nase abgespart, das ist schnöde Kartoffelstärke. Schöne Grüße an die fernöstliche Küche.
Das Fleisch wurde gut mit der Störke vermengt.
In der Pfanne wurde etwas Öl nachhaltig erhitzt.
Das Fleisch kam einschichtig in die möglichst heiße Pfanne und wurde da erstmal in Ruhe gelassen. Es soll gut anbräunen, da stört allzu viel Bewegung.
Aber irgendwann, wenn’s schön braun ist, sollte man es dann doch umdrehen. Verbrennen soll es schließlich auch nicht.
Ist auch die zweite Seite angebräunt, kommt die Soße drüber, Deckel drauf, einmal aufkochen und dann abkühlen lassen.
Das bei diesem Aufkochen der Deckel drauf sein sollte, erschließt sich aus der Konsitenz der Soße. Den Deckel sollten nur diejenigen weglassen, die die Küche sowieso renovieren wollten.
Das fertige Gericht gibt’s erst morgen, Vattern kocht die Nudeln. Ich trage dann nach.
Zum Schluss noch die Aufklärung, was meine DDR-Tomatensoße deluxe mit allen anderen DDR-Tomatensoßen, die es zur Zeit zu kaufen gibt, gemeinsam hat: Sie haben alle nichts, aber auch gar nichts, mit der Tomatensoße aus DDR-Zeiten gemeinsam. Das hatte ich aber schon mal ausführlich erläutert.