Schon schlimm, wenn die Hand im Mund schneller ist als der Fotoapparat … So gibt es auch heute nichts zu sehen von einer kleinen Leckerei, die eine echte Sünde ist. Aber das Ausgangsprodukt kann ich noch zeigen. Es war dieser Speck – es gibt sicher auch andere, mit denen das geht – und allein die Bezeichnung, was ich mit ihm angestellt habe, treibt den Cholesterinspiegel in unmessbare Größen (oder eigentlich auch nicht). Gefühlt auf jeden Fall.
Profan ist es ein fetter, weißer Speck mit einer kleinen flachen Fleischkante, der nicht allzu stark gesalzen und auch nicht allzuheftig geräuchert ist. Die Rosmarinschicht kann man auch sehr gut mit eigenen, frischen Rosmarin simulieren, den man mit in die Pfanne legt. Wobei wir damit auch schon bei der Verarbeitung sind: Man schneide von diesem Stück Speck einige, nicht zu dünne Scheiben herunter (der Speck sollte ggf. gut gekühlt oder das Messer sehr scharf sein, sonst wird das schwierig) und lege diese in eine gut vorgeheizte, beschichtete, nicht zu dünne Pfanne. Immer dann, wenn sich die Scheiben anfängen zu wölben und die Mitten nach oben gehen, werden sie umgedreht.
Letztendlich sind die Scheiben nach einiger Zeit schön braun und nur noch etwa ein Drittel bis ein Viertel so groß wie vor ihrem Einzug in die Pfanne. Dann lässt man sie auf Küchenkrepp etwas abtropfen und kann sie als Speck-Chips weg knabbern. Aber Vorsicht! Nicht zu viele davon machen. Der Name des Gerichtes verheißt nichts gutes: Im Eigenfett frittierte Speckscheiben. Und nur fürs gute Gewissen sei erwähnt: Man kann damit auch wunderbar frische knackige Salate garnieren. Wichtig ist, dass das in der Pfanne zurückbleibende Speckfett auf geeignete Weise entsorgt werden sollte, von einer weiteren kulinarischen Verwendung würde ich aus gesundheitlichen Gründen abraten. 😉
Nicht sauer werden – oder doch?!
Manchmal muss man auch mal experimentieren. Und mein aktuelles kulinarisches Experiment sieht im Moment so aus:
Ob das was wird, wird sich zeigen, laut Gebrauchsanweisung mindestens in 14-21 Tagen.
Eine Portion Ortho-Typo-Fehler-Suppe bitte
Manchmal ist es schon schade, wenn ein herausragendes und durchaus auch positives Projekt manchmal doch so undurchdachte Begleiterscheinungen hat.
Wenn der nebenstehende Menüplan nur im Internet gestanden hätte, wäre es vermutlich nicht mal so schlimm. Aber der Flyer sieht inhaltlich genauso aus.
Traurig: Wer zwanzig Ortho- oder Typografiefehler findet, hat einen mehr als ich. Schwerpunkte scheinen die Groß- und Kleinschreibung sowie fehlende Leerzeichen und die fälschliche Verwendung des kaufmännischen „&“ („und“) zu sein.
Höhepunkt ist aber wohl gleich die erste Suppe: Ich finde, in der Beschreibung findet sich ein eklatanter Widerspruch. Wobei ich natürlich weiß, dass es vegetarischen Hackfleischersatz gibt, aber die Geschichte des Anbieters lehrt mich, dass ich mit so etwas hier nicht zu rechnen habe.
Mein Suppenplan sieht für die Woche wahrscheinlich so aus:
Mo: Fischrahmsuppe
Di: Wirsing-Graupen-Suppe
Mi: Rote-Bete-Powertopf
Do: Gärtnergulasch
Fr: N.N.
Ist Fisch eigentlich vegetarisch?
Zugegeben: echten Kaviar, also den vom Stör, habe ich noch nie gegessen. Es ist aber auch aus verschiedenen Gründen schwer, an ihn heran zu kommen. Nicht zuletzt der Preis stellt doch eine gewisse Hemmschwelle dar. Preiswerte Varianten aus Seehasenrogen („Deutscher Kaviar“), Lachs- oder Forellenkaviar kenne ich zwar schon, die Begeisterung hält sich allerdings in Grenzen. Immerhin kann ich den Witz „Die Brombeermarmelade schmeckt ein wenig nach Fisch“ nachvollziehen.
Vor fast genau zwei Jahren habe ich schon mal zum Thema gebloggt, im damaligen Post Scriptum vegetarischen Kaviar erwähnt (Zusammensetzung siehe dort). Jetzt habe ich das Produkt auch mal getestet. Die Kügelchen erinnern in ihrer Festigkeit an Gummibärchen, der Geschmack geht eher ins salzige mit leicht fischigen Aromen. Mit preiswerten Kaviarersatzprodukten kann die Masse durchaus mithalten, fehlt ihr aber doch sozusagen die Eierschale. Während der echte Rogen eine feste Oberfläche und ein weicheres inneres besitzt, ist hier die Kugel eher gleichförmig. So ist das Mundgefühl eben doch ein anderes.
Wer also zum gekochten Ei gern etwas schwarzes fischiges möchte, ist mit dem Produkt durchaus angesprochen, wobei sich die Frage stellt, ob man, wenn man Eier ist, nicht auch Fisch und damit echten Rogen essen kann. Ansonsten gilt vermutlich das, was immer gilt: Das Original ist immer besser als das künstliche Imitat.
Noch eine leckere Verwendung
Nachdem ich geschnetzeltes Fleisch mit einer fein gewürfelten Gemüsezwiebel in einer Pfanne gesotten habe, danach die Soße mit Teilen einer rohen geriebenen Kartoffel band und mit einem halben Becher saurer Sahne verlängerte, kam ich auf die Idee, einen Teelöffel Calvadossenf dazu zu geben.
Gute Idee.
Lecker!
Soulfood mit Herz
Beim Wetter der letzten Tage braucht man mal was für die Seele, etwas richtiges, was einen wieder aufbaut. Eine gehaltvolle Suppe wäre sowas, oder ein schönes Schmorgericht. Es sollte was richtig schönes für die Seele mit Herz werden. Also kochen wir. Die Zutaten sind nicht so schwer zu besorgen. Soulfood mit Herz weiterlesen
Ernährung philosophisch
Ernährung ist ein kompliziertes Ding und es scheint fast so, als ob es, was gutes Essen betrifft, keine einfachen Lösungen gibt. Das klingt nach einem philosophischen Ansatz, der hier benötigt wird. Grundsätzlich darf aber wohl gesagt werden, dass die klassische Diät, wie sie durch Zeitschriften u.ä. propagiert wird, bei der Gewichtsbeeinflussung zwar grundsätzlich was bringt, aber doch einen großen Nachteil hat: Die zeitliche Begrenzung. Sobald man wieder in den alten Ernährungsbrei zurück verfällt, sind die Kilos schneller drauf als sie vorher runter gehungert wurden, meist noch mit Zins und Zinseszins.
Soll heißen: Diäten bringen nichts, die Ernährung muss grundsätzlich umgestellt werden. Hinzu kommt der Ratschlag, sich etwas mehr zu bewegen. Dann sollte es schon klappen. Nur: Was darf man noch essen und was nicht. Die Empfehlungen sind in ihrer Zahl überwältigend, da aber jeder Mensch sein eigenes Verdauungssystem hat, sind allgemeine Ratschläge genauso sinnfrei wie schnell gemacht und falsch. DIE gesunde Ernährung gibt es nicht. Wirklich handfest nachgewiesen ist kaum eine „Weisheit“ der Ernährungswissenschaft. Selbst der bekannte Spruch: „An apple a day keeps the doctor away“ stimmt nicht für Leute, die das Wachs der Apfelschale nicht verstoffwechseln können und an einer Wachsleber sterben können.
Aber irgendeinen Ansatz für eine gute Ernährung muss es doch geben. Low Fat, Low Carb, Atkins, Brigitte, Trennkost, Light u.v.a. sind nicht das Beste. Die Ernährungspyramide gibt es dann ja auch noch, ist aber genauso umstritten, vor allem, wenn man berücksichtigt, wer da alles dran mitgewirkt hat und wer da ggf. immer noch Einfluss drauf nehmen will. So ein bisschen habe ich mich schon eine ganze Weile mit dem Thema befasst, habe Argumente, die mir gefallen haben, zusammengetragen und letztendlich eine Ernährungsidee entwickelt, die dann doch einfach formuliert werden kann, die aber nicht ganz so einfach umzusetzen ist.
Die VLV-Methode versteht jeder, zumindest grundsätzlich, allerdings ist es doch recht überraschend, was alles so darunter fällt. Früher war ich ja her der Meinung, dass man nichts essen sollte, für das Werbung gemacht wird. Das ist aber zu ungenau, außerdem gibt es zu viele Arten von Werbung. VLV greift den Hintergedanken auf, konkretisiert ihn aber und heißt: „Verarbeitete Lebensmittel vermeiden“. Je verarbeiteter umso mehr sollte das Nahrungsmittel vermeiden. Und wenn verarbeitet, dann sollte man das selber machen und frisch.
Fangen wir mit der Positivliste an: Obst, Gemüse, Wasser, (Direkt-)Saft, Kartoffeln, Fleisch, Eier, Fisch, Honig, Naturreis (ungeschält), Öl, Salz, Kräuter, Milch, … und alles andere, was frisch ist (ggf. auch tiefgekühlt). Die Negativliste fängt natürlich mit Fertigmahlzeiten an, gefolgt von Tütensuppen, Wurst jeder Art, Schinken, wenn mehr dran ist als die Positivliste hergibt, Brot- und andere Backwaren, Sojaprodukte (außer Sojabohnen), Fruchtsaftgetränke, Nektare (die Zucker enthalten), Limonaden usw. Bei einigen Produkten bin ich mir noch nicht ganz sicher, wohin sie gehören. Konservierte Mitglieder der Positivliste bleiben nur dann auf dieser, wenn nichts hinzugefügt wurde, was nicht auch auf der Positivliste steht. Tiefkühlung geht also, Trocknung auch. Bei Fermentation und Reifung (schwarzer Tee, luftgetrockneter Schinken, Wein, Käse u.a.) bin ich mir noch nicht sicher.
Soweit der Ansatz. Ich fürchte nur, dass dieser Ansatz nicht großflächig durchzusetzen ist. Die Negativliste beinhaltet den Teil der „Nahrung“, mit dessen Hilfe die entsprechende Industrie ihre Gewinne generiert. An unveränderten Naturprodukten, wie sie hauptsächlich auf der positiven Seiten stehen, lässt sich nicht viel Geld verdienen. Aber jeder einzelne kann es mal probieren, wir können uns gern mit den Erfahrungen austauschen.
Ach ja: Selber verarbeiten geht natürlich. Aber auch hier gilt: Je weniger Verarbeitungsschritte, umso besser.
Französisch-deutsche Liaision
Was macht man eigentlich mit sowas:
Man kauft sich ein schönes Brötchen, streicht dünn den Senf darauf und belegt alles ordentlich mit einer Leberwurst seiner Wahl. Mein Favorit ist eine grobe Hausmacherleberwurst. Das leicht apfelfruchtige des Senfes passt wunderbar dazu.
Wenn die Technik was empfiehlt
Vor einigen Tagen verblogte ich recht technischen Kram über die Eigenheiten von Blogzugriffsstatistiken bei RundumGenuss, mittlerweile habe ich mich mal genauer informiert, was es mit dem dort beschriebenen auffälligen Suchbegriff so auf sich hat. Um es kurz zu machen: Die aufgewandte Aufmerksamkeit stand in keinem Verhältnis zum Nutzen.
Liebe und Verliebtheit müssen sehr schön sein, der diensthabende Koch des Hauses schien, wenn man den Klischees glauben schenken darf, stark in dieser Gefühlsregung zu stecken. Das Fleischgericht, welches sich auf meinem Teller befand, war derart versalzen und zerwürzt (kein Tippfehler), dass man es eigentlich zurückgeben hätte müssen. Bestellt hatte ich eigentlich eine „Gyros Pfanne“ mit Tzatziki, Pommes und Salat. Auf dem Teller fand sich dann aber sogenanntes „Pfannengyros“, also geschnetzeltes Schweinefleisch, das wohl nach Gyrosart gewürzt sein sollte und das vermutlich erst beim Servieren das erste mal einen Drehspieß (wenn auch nur für Döner) von weiten zu sehen bekam.
Gyrosfleisch vom Drehspieß hat eine eigene, typische Konsistenz, die mit roh geschnetzeltem Fleisch in einer Pfanne nicht herzustellen ist. Discounter (nicht nur) bieten fertig vorgewürztes Fleisch „geschnetzelt, nach Gyrosart gewürzt“ öfter mal an, das Fleischgericht auf meinem Teller ähnelte sehr stark einem eigenen, wenn auch lange zurück liegenden und letztendlich gescheiterten Versuch, dem Inhalt einer solchen Plastepackung eine verzehrbare Form zu geben. Der Begriff Gyros kommt von Kreisel oder Runde, im konkreten Fall heißt es wohl gedrehter Grillspieß. Das Pfannengeschnetzelte negierte das Grillen und das einzige, was sich eventuell gedreht hat, war der Magen.
Auf dem gegenüber stehenden Teller fand sich übrigens ein Jägerschnitzel. Diese Begrifflichkeit hat augenscheinlich wenig eindeutiges, verbinde ich doch eigentlich damit eine panierte und gebratenen Jagdwurstscheibe, dazu gibt es Tomatensoße und Nudeln (keine Pasta!). Man kann aber auch, und das haben wir dann gelernt, ein paniertes Schweineschnitzel mit einer „Jägersoße“ so nennen, einer Soße, die im wesentlichen aus Sahne, Champignons und Würze besteht. Nehmen wir mal die Höhe des Trinkgeldes als Qualitätsmaß für den Wohlgeschmack des Essens, spricht eine bis auf den Cent abgezählt bereitgehaltene Geldmenge meines Gegenüber Bände.
Werfen wir nochmal einen Blick auf die Speisekarte: 25 Dönergerichte, 6 Salate, 8 Baguettes, ein Pizzabrot, 51 Pizzen in 3 Größen, 9 Schnitzelgerichte, 2 Currywurstgerichte, 13 Hähnchengerichte, 2 Pfannengerichte, 20 Pastagerichte, 3 „Gyros“-Gerichte, 18 Auflaufgerichte, 2 Hamburger und 2 Cheeseburger. Bei der Auswahl ist das Wort „Grill“ im Namen des Anbieters natürlich treffend gewählt. 264 Gerichte, von denen 36 mit etwas gutem Willen vom Grill kommen könnten (Hähnchen- und Dönergrill mal als Grill mitgezählt). Ob der Hackfleischbratling im Hamburger, die Currywurst oder die Hähnchenbrust wirklich vom Grill kommen oder doch eher wie das „Gyros“ aus der Pfanne, könnte bei einem weiteren Besuch getestet werden. Also werde ich es nie erfahren.
Neuzugang in der Küche
Die küchentechnische Gerätesammlung hat Zuwachs bekommen. Die Frage ist nun, ob ich zu einem Gemüsedünstling aufgestiegen bin. 😉