Wortsalat

Aufgabe: Man bringe die Worte Schicht, Blumen, Suppe, Kohl in einen sinnvollen Zusammenhang, ohne Käse, Topf, Kartoffel und Rosen mit zu benutzen. Wobei Kartoffeln bei der Lösung des Problems durchaus eine Rolle spielen, aber nicht im Namen: Schichtblumenkohlsuppe. Das ist jetzt keine Kohlsuppe aus Schichtblumen sondern eine Suppe, die sich als Idee am Schichtkohl orientiert, aber statt mit Weiß- mit Blumenkohl zubereitet wird. Bzw. wurde. Und: Es war erstaunlich lecker. Eine Packung Biorinderhack (400g) bildete die Basis, ein kleiner Blumenkohl war mit dabei, 4 Kartoffeln und ein Liter Geflügelbrühe. π*👍

In einer heißen Pfanne habe ich erst etwas Butter in Rapsöl angebraten … Klingt komisch, aber letztendlich war es so. Ins heiße Öl habe ich noch etwas Butter gegeben, auch des Geschmackes wegen. Dort hinein kam dann das Rinderhack und wurde zerbröselt.

Hackfleisch anbratenAls alles schön bröselig war, kam Zwiebel dazu.

Zwiebeln dazugebenDie wurde dann eine Weile mitgegart und bevor alles anbrennt, wurde mit der Brühe abgelöscht.

Mit Brühe ablöschenNicht wundern, dass das so komisch aussieht, aber ich hatte die Brühe in den Tiefen meines Tiefkühlers gefunden und nur soweit angetaut, dass ich sie aus dem Becher bekommen habe. Die rohen Kartoffeln kamen dann auch dazu.

Kartoffeln dazugebenUnd natürlich auch der grob zerteilte Blumenkohl.

Blumenkohlrößchen in die Pfanne gebenDem ganzen Inhalt der Pfanne wurde dann noch etwas Salz, ordentlich Pfeffer und etwas Kümmel mitgegeben.

Salz, Kümmel zugebenDeckel drauf und 35 min sanft vor sich hin köcheln gelassen.

Deckel drauf und simmern lassenZwischendurch wurde dann ab und zu ordentlich umgerührt, weniger, um den Pfanneninhalt vor dem Anbrennen zu schützen sondern eher, um die großen Stücke nach und nach zu zerkleinern. Das gelingt bei der Verwendung von mehlig kochenden Kartoffeln ggf. einfacher, die geben dann auch gleich etwas Bindung mit ab. Hat das Rühren und Garen seine volle Wirkung erreicht, wird abgeschmeckt, in eine Suppentasse gefüllt und mit Petersilie bestreut. Kurze Zeit später sieht das dann so aus:

Hat geschmecktKurz vorher und noch mit nicht verbrannter Zunge sah es so aus:

SchichtblumenkohlsuppeUnd war lecker. Natürlich wurde nicht alles am gleichen Tag verzerrt. Ein Teil wurde kühl eingelagert und kam dann am nächsten Tag auf den Tisch, nicht ohne vorher nach dem Wok-Risotto-Verfahren aufgewärmt zu werden. Dazu braucht es übrigens keinen Wok, ein tiefer Topf tut es auch. Unter dem wird ordentlich Hitze entfacht (Wok) und ständig schwungvoll gerührt (Risotto), damit nix anbrennt. Die Suppe wird dabei dann noch etwas feiner und nährt sich einem recht dünnen Stampf mit Fleischeinlage an. Auch lecker.

Lasagne du Pape und saures Huhn

Châteauneuf-du-Pape habe ich immer für einen Gag gehalten, für eine edle Umschreibung von Wein im Pappkarton, edle Tropfen aus dem Tetrapak. Was musste ich mich dann doch wundern, dass zum einen Châteauneuf-du-Pape eine französische Gemeinde ist und zum anderen wohl auch recht guter Wein in klassischen Flaschen aus der Gegend kommen. Man lernt eben immer dazu.

Während Wein aus dem Pappkarton für das untere Ende der Genussskala steht, ist das bei Speisen aus selbigem auch nicht wirklich besser bestellt. Ich habe da mal was getestet.

Lasagne in PappeImmerhin war es heiß, nachdem es 40 Minuten im Ofen gestanden hat. Das war aber vorauszusehen, weil das auch so auf dem Boden des Pappkartons stand. Der Inhalt soll eine Lasagne sein. Was italophile Essende vermutlich eher verneinen würden.

Lasagne in PappeZwei oder drei Schichten Pastaplatten, Bechamel, Tomatensoße, irgendwas krümeliges, irgendwas käsiges oben drüber. Es kann sein, dass das Tiefkühlen vorher und das Erwärmen vor der Verspeisung insgesamt teurer waren als der Pappkarton mit Nährwerten drin. Ich hab nicht drauf geachtet. Der Kauf war seinerzeit spontan und eher vom Rückenmark als vom Hirn initiiert. Immerhin, es wird nicht wieder vorkommen.

Vor einiger Zeit sah ich mal in einer Folge „Big Food Bucket List“ einen Koch, der Lasagne mit ca. 100 Schichten in einer tiefen Edelstahlform und nur mit Tomatensoße (also ohne Bechamel) zubereitete. Die wurde dann über Stunden im Ofen gebacken, und mit Glück aus ihrer Form befreit. Für den Gast schnitt man dann eine dicke Scheibe ab, briet sie nochmal an und servierte sie mit weiterer Tomatensoße und ein wenig Garnitur. Das sah entschieden leckerer aus. War aber vermutlich auch teurer. Und ohne Pappe.

Sonntagmittag

Bei Restaurants mit stabiler Speisekarte (oder nur leichten Variationen darauf) freue ich mich immer über eine Tageskarte und bestelle gern aus dieser. Diesmal ist es eine Abwandlung des Klassikers Bratkartoffeln mit Sülze geworden.

Geflügelsülze mit "knusprigen" Bratkartoffeln, Salat, RemouladeDie üppige Portion bestand aus zwei Scheiben Geflügelsülze, einem Schälchen leckerer Remoulade, einer kleinen Beigabe eines gemischten Salat und lt. Speisekarte „knusprigen Bratkartoffeln“. Leider waren die Erdäpfelscheiben alles, nur nicht knusprig (obwohl sie teilweise gut gebräunt waren), und hatten gefühlt mit dem beigegebenen Speck ein Mengen-Verhältnis 1:1. Das drückte leider den Gesamteindruck des Gerichts etwas nach unten, waren doch die Sülze und die Remoulade doch sehr schmackhaft.

Beim Durchforsten der Karte hatte ich noch ein Dessert gesehen, was mich interessierte. Zwar war ich nach dem Hauptgericht schon sehr satt, außerdem sehr froh, nicht auch noch eine Vorspeise genommen zu haben, zumal meine Lieblingsvorspeise auf der Karte stand. Aber der noch leere Dessertmagen hat dann doch geholfen.

Ziegenmilcheiscreme in 2 Varianten mit HeidelbeerenAuf einem Spiegel von Heidelbeerkompott gab es zwei Varianten von Ziegenmilcheis. Vulgärhumoristisch also 2x Ziege mit Kötteln. Aber das ist unpassend, riss das Eis doch eine Menge heraus. Gerade auch das Schokoeis – ich bin eigentlich kein sehr großer Freund davon – war wirklich sehr gut, sehr schokoladig, und auch das Milcheis war hmmmmmmmmmmmmm, vom Heidelbeerkompott ganz zu schweigen. Sehr zu empfehlen.

KW38 – Wahlen, Inneres, Überhang

Einige meinen, die Woche fängt mit Sonntag an, spätestens Montag ist es dann aber soweit. Mein kulinarisches Wochenstarthighlight hat seine Anregung aber noch vom Sonntag, insofern schließt die letzte Woche den dieswöchigen Montag mal mit ein.
Tomatensalat
Schöne Tomaten, einfach nur klein geschnitten, dazu gehackte Zwiebel sowie etwas Salz, Pfeffer und Zeit – mehr braucht es eigentlich nicht für einen leckeren Salat. Natürlich darf’s auch etwas mehr sein: wenig Zucker, ein Spritzer Balsamico, etwas Olivenöl und ein frischer Mozzarella werten etwas auf, inkl. der Würfelung der Kugel, die 3D-Version der Quadratur des Kreises. In kulinarisch.
Tomatensalat, Brötchen.Hier zeigt sich mal wieder: Gerade bei einfachen Gerichten kommt es sehr auf die Qualität der Zutaten an. Das galt übrigens auch für’s Sonntagsgericht, wo die Idee mit dem Tomatensalat her kam.
Kartoffelstampf, Geflügelleber, Zwiebel, Apfel, TomatensalatSaftige Geflügelleber, tolles Kartoffelstampf und … ein wunderschöner Ausblick.
Krüseliner SeeAuch andere Gegenden haben schöne Seen, an denen man gut speisen kann. Nach der Pleite vom letzten Sonntag eine sehr angenehme Abwechslung.
Käffchen in der Krüseliner SeeschänkeUnd ein lecker Käffchen gab es auch. Es lohnt dann doch manchmal, über den Tellerrand zu schauen. Die Terrasse, auf der ich da saß, war zwar noch im Mecklenburgischen, das gegenüberliegende Seeufer (s.o.) ist schon Brandenburg. Es ist der perfekte Ausflugsort für Radler und Wassersportler, eine Gesellschaft mit Pferdeanhänger war diesmal auch mit dabei. Für Pkws stellen die beiden Zufahrtswege eine kleine Herausforderung dar, der brandenburgische etwas mehr, der mecklenburgische etwas weniger, aber doch auch.

Tage 84 bis 89 (13.01. bis 18.01.2020)

Einige Tage habe ich diesmal wieder zusammengefasst. Dabei gab es eigentlich doch einiges zu erzählen, aber kein Bildmaterial dafür. Und ich werde mich auch immer nur melden, wenn es auch was zu sehen gibt. Das wird der Erfahrung nach mindestens einmal pro Woche, meist aber öfter sein. Spätestens sonntags kommt das Restaurantbild. Aber ich koche ja auch für’s Arbeits-Mittag oft vor und das hat sogar neben dem hoffentlichen Abnehm-Effekt einen weiteren Vorteil: Die Geldabnahme im Portmonee ist geringer geworden. Aber wen wundert’s? 4 bis 10 Euro für ein Mittag früher gegenüber einen ähnlichen oder kleineren Preis für bis zu drei selbsterkochte Mittagsspeisen. Angenehmer Nebeneffekt.
Der Rückblick auf die letzten Tage. Zum Frühstück ist eigentlich nicht wirklich was zu schreiben, die Routine läuft im wesentlichen, solange nicht äußere Einflussfaktoren querschießen: Termine, die ein sehr frühes Aufstehen bedingen, verschlafen und andere Störungen sowie das Wochenende. Samstags pflege ich auszuschlafen, was einen Frühstückstermin weit nach dem Zeitpunkt ergibt, wo andere längst Mittag gegessen haben, und sonntags hat das Mittag eine relativ feste (normale) Uhrzeit, die die Einnahme des Frühstücks verhindert. Die 5 bis 6 Stunden zwischen den Mahlzeiten sind manchmal wirklich schwer einzuhalten. 😉
Kleines Highlight der Woche war mein Termin bei der Ernährungsberatung. Ich hatte Fragen und erheischte entsprechende Antworten. Der Witz an der Geschichte ist nur: Eigentlich war der Termin am Montag, wurde dann aber auf Donnerstag verschoben und am Dienstag beim Einkaufen von neuem Ess-Nachschub beantwortete sich die große Hauptfrage von allein … Manchmal ist es so einfach. 😉 Das Ergebnis wird es in einiger Zeit auch hier dokumentiert geben, ich muss mich nur langsam vortasten, da ich mich auf Neuland zubewege: Backen. Mit Mehl. Meine Küche (ich meine den Raum) zeichnete sich ja bisher dadurch aus, dass ich (fast) nie Mehl im Hause hatte.
Am heutigen Sonnabend habe ich dann endlich mal wieder gekocht, was ich eigentlich schon in der Woche machen wollte. Deswegen gab es dort zum Mittag auch mal wieder Cesar-Salat vom Bäcker – neben Dürüm, halbes Hähnchen mit Kraut und Vollkornnudeln mit Tomatensoße oder Bolognese die wenigen Sachen aus der großen Einkaufscenterimbisswelt, die ich halbwegs mit gutem Gewissen essen kann.
Wie viele schnelle Gerichte fängt auch dieses mit einer leeren Pfanne an.

Dazu kommen ja meist Fett (hier: Sonnenblumenöl) und Zwiebeln im Ansatz. So auch hier.

Wobei wir hier auf dem Bild – ich habe es auch noch mal größer – den Grund sehen (oder einen der Gründe), warum ich selten Zutatenmengen zu meinem Erkochten angebe.

Die Definition von „1 Knoblauchzehe“ zeigt doch eine große Varianz. Und beide kamen von der gleichen Knolle! Um es einfach zu machen (und um Vampire zu verscheuchen) habe ich beide klein geschnitten und zusammen mit der Schalotte in die Pfanne getan.

So sah das dann aus. Nun wurde es etwas hektisch. Entgegen der Zubereitung im Wok (wo man dies alles auch hätte zubereiten können) habe ich das Schnibbeln in die Zeit der Zubereitung und nicht davor gelegt. Dafür dauerte alles etwas länger, man musste aber nicht so viel vorbereiten. 😉

Mal sehen, ob jemand das Grundprinzip, was sich hinter diesem mediterran angehauchten Rezept verbirgt, erkennt. Rote Spitzpaprika kam in die Pfanne, in Stücke geschnitten.

Dazu weiße Spitzpaprika.

Kaum zu erkennen, aber halbierte Datteltomaten sind auch noch mit dabei.

Und eine klein geschnittene Bio-Strauch-Tomate.

Alles wurde gesalzen, gepfeffert und mit zwei Paprikas (rosenscharf und edelsüß) gewürzt.

Alles gut durchgeschwenkt oder -gerührt.

Oben rauf kam dann ein Hähnchenschlegel. Der war nicht im engeren Sinne roh, sondern bereits „gekasselert“ – oder wie man das beschreiben will. Sein Aufenthalt in der Pfanne diente eigentlich nur der Erwärmung und ggf. der Mitnahme eines kleinen mediterranen Hauchs.

Deckel drauf und leise köcheln lassen. Das dauerte so etwa 10 Minuten. Zeit, die man auch zum Philosophieren nutzen kann. Ich möchte in dem Zusammenhang an die Verpackungen meines Lieblingsfleischers erinnern, die die Frage aufwarf, in welchen Ställen eigentlich Garnelen bei ihm aufwachsen. Ähnliches auf der Packung des Kasselerschlegels.

So ein Hühnerbein ist also Wurst. Wieder was dazu gelernt. 😉
Abschließend sollen noch Rollenklischees bedient werden. In einem (geografischen) Nachbarblog wurde mal meine starke Kartoffelaffinität postuliert, also muss an das gerade zubereitete Gericht natürlich auch noch mindestens ein Erdapfel.

Der ist zwar nicht größer als eine Zwetschge, aber immerhin. Warum ich diesen zum Fotografieren auf meiner Parmesanreibe platziert habe, hat einen einfachen Grund: Ich habe die (rohe) Kartoffel damit ins Essen gerieben.

Aber nicht nur das. Untergerührt und aufgekocht habe ich sie auch noch. Ziel der Übung war eine gewisse Bindung in der pfanneninternen Flüssigkeit. Nebenbei auch der Nachweis dafür, warum ich bisher kein Mehl (s.o.) in meiner Küche brauchte.

Die Soße in der Pfanne – pure Säfte aus den Gemüsen, die in der Pfanne schmorten – band ab und ich wagte beim Anrichten ein Experiment.

Der Garnierring (oder wie das Ding heißt) hielt alles gut zusammen, sollte aber nicht mit serviert werden. Hochnehmen ging noch einfach.

Nur das Fotografieren musste schnell gehen, weil doch alles langsam wieder in sich zusammen sank und verbreiterte. Aber was tut man nicht für ein bisschen Optik. Bei dem ganzen Stress habe ich natürlich das Kräutertopping völlig vergessen. Es schmeckte aber auch so. Der Schlegel war durchgewärmt und trotzdem saftig, erinnerte aber doch ein wenig an gekochtes Hühnerbein. Den zweiten werde ich wohl auf andere Art erwärmen. Den gibt’s dann zum Abendbrot, und wenns hübsch geworden ist, die Bilder zusammen mit dem Restaurantbericht am Sonntag. Da wird es übrigens gut bürgerlich. Ich bin schon sehr gespannt.
Achja, ich muss ja noch das „Grundprinzip-Rätsel“ von weiter oben auflösen. Wer die Rumfort-Methode erkannt hat, war auf der richtigen Seite. Sowohl Tomaten als auch die Paprika mussten unbedingt verarbeitet werden und passten zusammen. Selbst die Schalotte war ursprünglich in Begleitung einer zweiten, die ich dann aber doch wegen Überlagerung und seltsamer Um- oder Austriebe final vernichten musste. Sie wanderte direkt und ohne Umleitung über einen Verdauungstrakt in den Gemüsehimmel (braune Tonne, oder ist die die Hölle und das Klärwerk der Himmel?).

Chickendöner mit Weichkäse (02.08.2019)

Irgendein Wortspiel mit „Chicken“ und „schicken lassen“ fällt mir gerade nicht ein, deswegen einfach nur das rustikale Gericht.

Der weiße Weichkäse ist unter dem Kraut verborgen. Eine Gabel für den ersten Teil der Verspachtelung lag bereit.

Oben am Rand ist auch etwas Chicken zu erahnen. Interessante Alternative zum normalen Döner.
Manchmal muss es einfach Döner sein.

Luftiges Herz

Dosenware ist ja meist nicht so das wahre. Aber ein paar wenige Produkte sind in dieser verarbeiteten Form doch gar nicht so schlecht. Erinnert sei an die vollreif eingedosten Tomaten für die mediterane Küche oder auch an das Sauerkraut, dass zwar frisch ebenso schön, aber doch auch was anderes ist. Komplette Fertiggerichte würde ich aus diesem Lobgesang aber primät ausschließen, ist doch der gesamte Produktionsprozess für so ein Dosengericht dem Inhalt und dessen Qualität in den allermeisten Fällen nicht wirklich förderlich.
Aber, ich erwähnte es eingangs, so ein paar Halbfertigzeuge machen die Arbeit in der Küche schon einfacher. Manchmal braucht es dann nicht mal große Kochkunst. Ein paar gute Zutaten zusammengerührt und schon ist’s lecker.

Ab und an esse ich ja auch mal Innereien. Wobei ich von allen noch die Geflügelherzen als „harmloseste“ Variante ansehe. Aber auch vor Herzen anderer Tiere oder auch anderer innerer Werte bin ich noch nicht zurückgeschreckt, zumindest, was den Verzehr angeht, teils auch selbst zubereitet.

Die Herzen werden, überprüft, sortiert und dann auch in der Pfanne gleich gesalzen, angebraten, bis sie eine leichte Bräunung erreicht haben. Das kann schon mal ein paar Minuten dauern. Ich lasse sie dann auch noch ein paar Minuten (also so 15 bis 30) vor sich hinschmurgeln, glaube aber fast, dass das auf’s Endergebnis wenig Einfluss hast.

Das ist das Schöne beim Arbeiten mit Geflügelherzen, dass selbst über eine etwas längere Garzeit hinweg das Fleisch seine Eigenschaften nicht wirklich ändert. Irgendwo hier im Blog gibt es auch ein Rezept eines Herzgulaschs, der wirklich längere Zeit vor sich hin schmorte, aber die Herzen hatten letztendlich die gleiche Konsistenz wie hier.

Etwas Flüssigkeit entsteht, wenn man die Herzen einige Zeit unterm Deckel gart, die Farbe kommt allerdings von der Soße aus der Dose, die hier verwendet wurde. Damit kann man den Pfannenboden schon mal ablöschen.

Dann kommt der Rest aus der Dose dazu, und spätestens hier wird klar, dass es sich um Baked Beans handelt, hier in der Mischung aus 5 verschiedenen Bohnensorten. Ein Produkt, dass ich vor einiger Zeit in einem Supermarkt entdeckte und mal ausprobieren wollte.

In der Pfanne wird dann alles vermischt und noch etwas leicht sieden gelassen, damit alles eine geschmackliche Verbindung eingeht.

Für so eine richtige Beilage zu einem Sättigungsprodukt fehlte mir irgendwie etwas dabei. So gab’s etwas Brot dazu. Natürlich wurde vorher mit Salz, Pfeffer und einer Spur Chili abgeschmeckt.

Die Dose habe ich übrigens selber gekauft und bezahlt. Die ganz große überragende Erleuchtung ist das Gericht nicht, was auch daran liegen mag, dass ich nicht der große Bohnenfreund bin. Nichtsdestotrotz sind sie für die Ernährung nicht aus dem Portfolio der sinnvollen und nützlichen Sachen wegzudenken, gerade auch als Proteinquelle.
Vielleicht hätte ich meiner Eingebung, vor dem Umfüllen des Doseninhalts in die Pfanne einmal mit dem Pürierstab durch die Büchse zu gehen, doch nachgeben sollen. Eine sämige Soße hätte es dann sicher gegeben.

Wenn es sich lohnt, ein Glas Salzgurken zu öffnen

Machmal koche ich ja auch ohne Kamerabegleitung. Und manchmal auch, ohne das Erkochte hinterher gleich zu verzehren. Aber dann vollende ich es in einer Situation, wo auch Bilder hätten entstehen können, aber allein vom Aufwärmen und Nachwürzen ergeben sich mitnichten spannende Fotoserien.
Deswegen heute nur ein Finalbild, dessen Objekt der (kulinarischen) Begierde aber schnell erklärt ist:

Letztendlich wäre es beinahe „Soulfood mit Herz“ geworden, wenn auch in einer etwas anderen Darreichung. Das Gulasch aus Hähnchenherzen hatte ich etwas simpler zubereitet und für die Polenta hatte ich die Rolle eines Deckels über einer mit dem Gulasch gefüllten Auflaufform angedacht. Aber manchmal ist man doch faul.
Der/das Gulasch entstand vor ein paar Tagen in einer Nacht-ohne-Nebel-Aktion. Die Hähnchenherzen wollten verarbeitet werden und das Mindesthaltbarkeitsdatum wies mit Nachdruck darauf hin. Also kamen drei gewürfelte rote Zwiebeln mit etwas Olivenöl in eine Pfanne und wurden glasig bis leicht bräunlich gebraten. Zum Anrösten des Paprikas und des Tomatenmarks schob ich sie nur etwas beiseite, damit entsprechend benötigter Platz war. Nachdem ich den Pfanneninhalt komplett miteinander verrührt hatte, kamen die Herzen gleich oben drauf, wurden gut untergerührt sowie mit etwas Salz, Pfeffer und einer eine Espressotasse gut füllende Menge Wasser versehen. Ein Paar grob gewürfelte Fleischtomaten fand ebenso noch den Weg in die Pfanne, so dass die zugegebene Wassermenge wirklich ausreichte. Gut bedeckelt schmorte alles eine gewisse Zeit ganz leise vor sich hin, um dann, nochmal abgeschmeckt, ausgekühlt und eingedost, den Weg in den Kühlschrank zu finden.
Heute dämpfte ich dann eine Handvoll rotschaliger und gelbfleischiger Kartoffeln, die ich geschält und gewürfelt hatte. Fast gar gab ich sie zum Gulasch, dass sich langsam anwärmte. Das dabei erfolgte vorsichtige Umrühren rundete die Kartoffeln noch ein wenig ab, eine nachträgliche Salzbeigabe machte sich ob entsprechender Fähigkeiten des Erdapfels zum Entsalzen notwendig. Abschließend wurde noch mit einer gefächerten Salzgurke garniert und mit Genuss verspeist.

Wenn das Innerste zum Gulasch wird

Dass man nicht immer nur das Fleisch für einen Gulasch nehmen muss, was einem der Handel dafür unterschieben möchte, haben wir hier schön öfter erläutert (Tomate, Herzen, Beinscheibe (auch: EiTV)). Nur hätte ich mal in die alten Geschichten reinschauen können, sonst hätte ich das fleischliche als ersten Schritt in der Pfanne angebraten. So sieht die Pfanne noch sehr jungfräulich aus, als die Zwiebeln zum Anschwitzen hingekommen sind.

Das Ergebnis zum Schluss zeigt aber, dass man auch nicht unbedingt das Fleisch anbraten muss. So werden eben die Zwiebeln (drei bis vier Stück) mit etwas Knoblauch (eine viertel bis halbe Knolle) ordentlich angeschwitzt, bis alles glasig geworden ist. Die eine oder andere Bräunung schadet dabei nicht. Der Pfanneninhalt wird etwas beiseite geschoben, damit das Tomatenmark sowie scharfer und edelsüßer Paprika platz finden, um leicht angeröstet zu werden.

Aber aufpassen, dass nichts verbrennt. Lieber etwas früher als zu spät den gesamten Pfanneninhalt miteinander vermischen und ein wenig Wasser dazu geben.

Mit etwas Wasser aufgegossen werden die Zwiebeln ein paar Minuten weiter gegart.

Je nachdem, wie schnell das für das Gulasch geplante Fleisch gar wird, desto weiter muss diese Mischung gegart sein, ergibt sie doch nicht nur würze, sondern auch Bindung, wozu aber am Ende die Zwiebeln fast völlig zerfallen sein sollten. Da das heute genutzte Fleisch gern etwas länger schmoren kann, wird zügig weiter gearbeitet.

Für den Geschmack geben wir etwas geräucherten Speck an die Mischung. Der dann auch gut untergerührt wird.

Dann wird das geputzte und mundgerecht vorbereitete Fleisch dazu getan. Wichtig ist, die grünlichen Stellen abzuschneiden, die würden das Essen verderben.

Etwas Thymian, Rosmarin und eine Chilischote ergänzen die Aromen, hier kann nach eigenem Geschmack oder eigenen Vorlieben gearbeitet werden. Alles gut durchrühren und mit Wasser auffüllen, so dass es eine Weile still vor sich hin schmurgeln kann.

Wie lange das ganze kochen muss, hängt am Fleisch. Die Konsistenz der Soße lässt sich wunderbar steuern, in dem man entweder Wasser dazu gibt oder – wenn es doch zu viel Wasser war – eine Weile mit offenem Deckel köcheln und damit wieder reduzieren lässt.

Schön schlonzig ist das Ergebnis am besten. Zum Schluss wird noch mit Salz und Pfeffer abgeschmeckt, auch ein Spritzer Zitronensaft oder nochmal Paprika oder Cayennepfeffer helfen der Vollendung, sind aber dem jeweiligen persönlichen Geschmack verpflichtet.

Ich habe mir dann ein paar Nudeln dazu gemacht, die eine oder andere Salzkartoffel oder Polenta wären auch eine Idee. Eine zweite Portion steht jetzt noch im Kühlschrank (natürlich ohne Beilage), die gibt es dann die nächsten Tage.
Achja, ein kleines Rätsel muss ich ja noch auflösen: Was für ein Fleisch habe ich verwendet? Vor allem, wenn es auch grünlich sein kann, was aber wegzuschneiden ist. Wer es auf dem Bild nicht erkannt hat: Es sind frische Hähnchenmägen, die hier ins Gulasch wanderten. An denen befindet sich manchmal etwas Galle, was bitter schmeckt (auch nach dem Garen) und demzufolge entsorgt werden sollte.

Soulfood mit Herz

Beim Wetter der letzten Tage braucht man mal was für die Seele, etwas richtiges, was einen wieder aufbaut. Eine gehaltvolle Suppe wäre sowas, oder ein schönes Schmorgericht. Es sollte was richtig schönes für die Seele mit Herz werden. Also kochen wir. Die Zutaten sind nicht so schwer zu besorgen. Soulfood mit Herz weiterlesen