Manchmal stellt sich die Frage, ist das eigentlich noch ein Dipp oder doch schon ein Salat? Dieser Frage werden wir nachgehen, und zum Schluss steht dann doch ein Hauptgericht auf dem Tisch, auch wenn es bei den anfänglichen Zutaten noch nicht so aussieht.
Das sieht nach einem Gurkensalat aus, könnte aber auch ein Tzatziki werden. Lassen wir die Zwiebeln doch erstmal beiseite und nehmen nur den Rest. Da wird erstmal gehobelt, was das Zeug hält, natürlich in kleine Stifte.
Die Gurkenstifte werden gesalzen und kurz ruhen gelassen. In der Zeit werden nach Gusto Knoblauchzehen geschält und klein gehackt. Das sich in der Zeit bildende Gurkenwasser wird abgeschüttet. Dann kommen Salz, Pfeffer, der Knoblauch und der Quark mit in die Schüssel. Alles wird gut umgerührt. Und da der Quark nicht gereicht hat, kam noch ein halbes Glas Joghurt dazu.
Das wird abgedeckt und kalt gestellt.
Kommen wir zu den Zwiebeln. Die werden grob zerkleinert und dann einer heißen und geölten Pfanne überantwortet.
Auch hier wird gesalzen und alles gut angeschmurgelt. Später kommt noch ein walnussgroßes Stück Butter dazu und alles schmort noch weiter. Es kann auch leicht anbräunen. Auch eine kleine Prise Zucker schadet nicht.
Die Pfanne stellen wir beiseite und bereiten den Grill vor. Irgendwo fand sich noch ein Hüftsteak (nicht unbedingt erste Wahl, aber bis auf eine Knackwurst hatte ich nichts weiteres im Kühlschrank, die bot sich aber nicht unbedingt zur weiteren Verarbeitung an.
Das wird fachgerecht zubereitet.
Die angeschmorten Zwiebeln werden aufgewärmt.
Wo ihr jetzt noch eine gekochte oder gebackene Kartoffel her nehmt, weiß ich nicht. Irgendwie hat die sich bei meinem Kochen nebenbei auch noch zubereitet. Alles zusammen kommt dann auf einen hinreichend großen Teller.
Nennen wir es jetzt “Zwiebelrostbraten mit Backkartoffel und Tzatziki”. Guten Appetit.
Schlagwort: Kartoffeln
Scharf, süß, ein Hauch sauer
Ursprünglich kamen sie wohl aus Mittelamerika. Der alte Fritz machte sie in der Region bekannt. Irgendwer schälte sie nicht nur, sondern schnitt sie auch in dünne Scheiben, die dann noch ins heiße Fett fielen und knusprig ausgebacken wurden. Und da das auf Dauer auch eintönig wird, fing der Mensch an, die frittierten Kartoffelscheiben zu würzen. Salz, Pfeffer, Paprika (edelsüß oder scharf), Chili, Rosmarin und anderes fielen beim Geschmackstest nach maßvoller Anwendung nicht durch und wurden beliebt.
Weil aber gute Gewürze teuer sind, haben kundige Chemiker, Physiker und Biologen nach chemischen, physikalischen und biologischen Prozessen gesucht, mit denen man die Wirkungen der leckeren Gewürze im menschlichen Körper simulieren kann bzw. die Substanzen hervorbringen, die das für uns übernehmen. Die Biologen hatten bei der Findung durchaus ein paar Vorteile: Zum einen wussten sie, wie sich die Geschmackssinne beim Menschen richtig reizen lassen und zum zweiten konnten die mit ihren Methoden erzeugten Aromastoffe “natürlich” genannt werden, da sie mit Hilfe anderer natürlicher Stoffe wie Holzspänen, Schimmelpilzen und anderem hergestellt wurden.
Heutzutage, so meine Vermutung, geht der Geschmacksdesigner in sein Labor, mischt ein paar Aromen und verkostet das Endprodukt. Anschließend überlegt er, wie er das nennen könnte bzw. was üblicherweise so ähnlich schmeckt. Scharf, süß und mit einer kleinen sauren Note, das könnte sweet-chili mit einer Spur Balsamico-Essig sein, oder vielleicht chinesisch süß-sauer mit ungarischem Paprika. Möglich wäre beides.
Aber ein bekannter Kartoffelscheibenfrittierer hat sich für eine andere Beschreibung des Grundgeschmacks entschieden, ein paar kleine aromatische Ergänzungen verfestigten den Eindruck. So kam eine Sorte Chips dabei heraus, deren Untertitel so wunderbar zur Kartoffel passen wie Konfitüre auf Bockwurst oder saure Gurken auf Erdbeertorte. Immerhin scheint es der Hersteller hinbekommen zu haben, ein Produkt zu kreieren, das sowohl ohne Geschmacksverstärker als auch ohne Hefeextrakt auszukommen.
Aber wer will bei Kartoffelchips “Honig und Senf” auch schon den Geschmack verstärken?
Typisch untypisch
Mecklenburg – Das Land der Seen und auch der Kartoffeln. Insofern ist das heute bebilderte Gericht doch eher typisch für die Region. Es gibt Kartoffelsalat. Aber nicht mit Majonäse, ohne Joghurt, auch keine Salatcreme oder irgendwelche Mischungen von diesen. Die Inspiration kommt eher aus dem süddeutschen Raum, was dann die untypische Variante an diesem Gericht ist.
Wie nicht anders zu erwarten, spielt die Kartoffel die Hauptrolle, eine Zwiebel wird dann auch noch benötigt.
Die Kartoffeln sind roh, die Zwiebel augenscheinlich auch. Die Erdäpfel werden geputzt, ggf. geschält und auf jeden Fall in Scheiben geschnitten. Eine festkochende Sorte ist von Vorteil. Für eine schnelle Zubereitung kommen die Scheiben in ein Mikrowellen geeignetes Geschirr.
Die Scheiben werden abgewaschen und dann tropffeucht, aber abgedeckt, in die Mikrowelle gestellt. In ca. 5 Minuten ist diese Menge gegart (was natürlich von der Leistung des Gerätes abhängt).
Und schon fahren die Kartoffelscheiben Karussel. Die Zwiebel wird gepellt, in akkurate Würfel zerkleinert und dann in etwas Fett in der Pfanne glasig bis leicht gebräunt angebraten.
Das sollte dann am Ende so aussehen.
Außerdem wird noch ca. 1/7 l Brühe benötigt. Die nehmen wir natürlich aus den eingefrorenen oder eingeweckten Vorräten und bringen sie zum Kochen.
Außerdem wird auch noch eine Vinaigrette benötigt. Dazu werden 3 EL Weißweinessig und 2 EL Rapsöl (kalt gepresst) in eine Schüssel gegeben.
Dies wird mit einem Teelöffel Senf, etwas Salz und Pfeffer gewürzt.
Alles wird mit einem Schneebesen oder einer Gabel schön zu einer homogenen Flüssigkeit verrührt.
Die noch heißen Kartoffelscheiben kommen in eine passende Schüssel.
Darüber werden die Zwiebeln gegeben.
Die Vinaigrette wird mit der Brühe vermischt und abgeschmeckt.
Das wird dann über die Kartoffeln gegeben.
Alles wird gut durchgerührt (aber nicht zu kräftig, die Kartoffelscheiben sollen ja erhalten bleiben) und eine Weile ziehen gelassen.
Dann kann auch schon angerichtet werden (es macht nichts, wenn der Kartoffelsalat dabei noch lauwarm ist).
Wer hat, gibt vor dem Anrichten noch ein paar Schnittlauchröllchen unter den Salat. Was ihr auf die freie Hälfte des Tellers gebt, ist Eure Sache. Irgendwas passt sicher.
Mögliche Varianten: Zu den Zwiebeln könnte man vermutlich auch noch ein paar Speckwürfel auslassen. Natürlich kann man auch eine normalfarbige Zwiebel nehmen. Unter Umständen ergibt auch die Verwendung von Olivenöl statt dem Rapsöl eine angenehme Note. Gewürfelte Gemüse, ggf. etwas vorgegart ergänzt den Salat zu einer vollwertigen Mahlzeit. Wer etwas mehr Zeit hat, kann die Kartoffeln übrigens auch Dämpfen, statt sie in der Mikrowelle zu garen. Auch die klassische Pellkartoffel ist eine gute Basis für diesen Salat. Guten Appetit.
Schnelle Bratkartoffeln
Wer kennt sie nicht, die guten Bratkartoffeln von Muttern. Aber der Aufwand ist schon etwas hoch. Erst Pellkartoffeln kochen, die auskühlen lassen, dann pellen. Die Kartoffeln wurden dann noch in Scheiben geschnitten, in der Pfanne mit allerlei Zutaten gebraten und dann waren sie lecker, wenn auch die Kartoffelscheiben meist etwas zerstört aussahen – außer, es wurden gleich Würfel oder andere Formen geschnitten. Meist gab es die Bratkartoffeln zum Abendbrot oder auch erst am nächsten Tag, entsprechend “gereift” kamen die Kartoffeln in die Pfanne.
Hier stelle ich euch mal eine Variante vor, die schätzungsweise in 15 Minuten auf den Tisch kommt, angefangen von der rohen Kartoffel, die übrigens festkochend sein sollte.
Natürlich könnte man diese jetzt in Scheiben schneiden und direkt braten, aber dann schmecken sie irgendwie wie Pommes oder Kartoffelchips oder irgendwas dazwischen und schnell geht’s auch nicht, da auch rohe Kartoffeln in der Pfanne eine Weile brauchen, bis sie gar sind.
Apropos festkochend: Es soll ja Leute gegeben haben, die diese Kartoffelart eine Stunde lang kochten und sich dann beschwerten, dass sie immer noch nicht fest waren …
Um das “in-Scheiben-schneiden” kommen wir aber trotzdem nicht herum. Aber zuvor werden die Erdäpfel natürlich geputzt, gewaschen und ggf. auch gehäutet. Alles landet in einer geeigneten Plasteschüssel, zu der es auch einen nicht dicht schließenden Deckel geben sollte.
Der Schüsselinhalt sollte eine gewisse Restfeuchte aufweisen. Man kann die Schüssel auch nochmal mit Wasser ausspülen, dass man dann wieder ablaufen lässt. Die Wassermenge aus der Benetzung reicht völlig. Dann wird alles nicht dichtschließend abgedeckt und landet – oh Schreck, oh Graus – in der Mikrowelle. Je nach Menge der Kartoffeln und Leistung des Gerätes sollten 4 bis 5 Minuten reichen.
So eine verspiegelte Mikrowelle ist zwar nett, aber zum Fotografieren schlecht geeignet. 😉
Die Zeit wartet man jetzt natürlich nicht einfach ab, man kann sie nutzen: Je nach dem, was man in den Bratkartoffeln erwartet, wird das jetzt klein geschnitten. Auch ist es die Zeit, die Pfanne aus dem Schrank zu nehmen, auf den Herd zu stellen und sie dann anzuheizen.
Macht die Mikrowelle “kling”, und man ist noch nicht ganz fertig? Kein Problem. Die Kartoffelscheiben können warten. Ggf. sollte man sie auf Garheit prüfen, 95% sollten erreicht sein. Sind sie das noch nicht, drehen sie noch ein paar Runden.
Hat die Pfanne ihre Betriebstemperatur erreicht, kommt etwas Fett hinein. Butterschmalz, Rapsöl, Olivenöl, Butter oder Mischungen davon – die Auswahl erfolgt nach persönlichem Geschmack. Sollte Butter mit dabei sein, gilt es, die Pfanne nicht zu stark zu erhitzen. Mit dem geeigneten Schwung landen dann auch die Kartoffelscheiben im Bratgerät.
Wichtiger Hinweis: Nicht gleich anfangen zu rühren! Die Scheiben können ruhig erste Farbe nehmen. Deswegen sollte die Pfanne auch nicht zu heiß sein. Mit aller Ruhe und Gelassenheit wird hier gearbeitet.
Der Aufmerksamkeit des Kochs sollten erste Bräunungen aber nicht entgehen. Dann gilt es, den Pfannenwender, mit dem man zwar nicht die Pfanne, aber deren Inhalt wendet, in Aktion zu bringen. Haben die Kartoffelscheiben fast den gewünschten Bräunungsgrad erreicht, kommen auch die Zwiebelwürfel dazu (wann Speckwürfel dazukommen, befragte bitte diejenigen, die Euch früher mit dem Gericht verwöhnten).
Nun gilt es aufzupassen, dass die Zwiebeln nicht verbrennen. Wenn man zwischendurch aber wegen Akkuleerheit seinen Fotoapparat wechseln muss, kann es doch etwas mehr Röstaromen geben, als man ursprünglich wollte. 😉
Letztendlich wird dann noch schick angerichtet. Hier gibt es eine Schweinekopfsülze und ein paar Paprikaringe dazu. Ein Fächer aus sauren Gurken oder ein Klecks Remoulade wären auch eine Idee.
Guten Appetit. Aus den Eingangs gezeigten Kartoffeln sind mit Beilagen (ein schönes Spiegelei wäre auch eine Idee gewesen) so zwei gute Portionen geworden. Die Zubereitungszeit hielt sich in Grenzen und etwas Platz für ein Dessert hinter- oder einen Salat vorher ist auch noch.
Maschinenessen
Kochmaschinen sind schon ein eigen Ding. Aber wenn alles zusammen passt, ist es durchaus hilfreich, mit ihnen sein Essen zuzubereiten, selbst dann, wenn es aus verschiedenen Teilen besteht. Heute gibt es Sättigungsbeilage, Gemüse und Fisch.
Im Dämpfkorb befinden sich gewürfelte Kartoffeln und eine ganze Zwiebel. Darunter vermischen sich Wasser, Salz, Pfeffer, eine Knoblauchzehe und etwas Dillspitzen zur Erzeugung aromatischen Dampfes. Der wird aber nicht nur durch die Kartoffeln, sondern auch durch das Gemüse – Chicorée – und den Fisch – Lachs – geleitet.
Die sind zusätzlich auch noch etwas gesalzen. Also den Deckel drauf und los den Dampf.
Nebenher wird etwas Milch mit einem Stich Butter und etwas Muskat erwärmt, die Kartoffeln sollen zu Stampfkartoffeln verarbeitet werden. Das geht fix und so ist bald angerichtet.
Wer noch etwas Kräuter hat, verziere damit den Teller. Auch ein paar Tomatenhälften oder -scheiben bringen etwas mehr als diese rein pastelligen Farben auf das Küchenporzellan. Dem Geschmack tut das gut, es braucht es aber auch nicht. Guten Appetit.
Wenn man mal etwas mehr Zeit hat …
… kann man auch mal etwas aufwendiger kochen. Wobei der meiste Aufwand bekanntlich darin besteht, die Dinge gut zu fotografieren. Ansonsten wäre das Gericht schneller fertig gewesen. Aber eins kann ich aus eigener Erfahrung auch sagen: Wenn das Kochen nicht nur fotografiert, sondern auch gefilmt worden wäre, hätte es noch länger gedauert. 😉
Eigentlich könnte man das Gericht sogar jemandem widmen, dem größten Fan der Strindbergschen Zubereitung von Fleischgerichten, den ich kenne. Da das hier aber auch wieder nicht so ganz 100%ig á la Strindberg ist, lass ich es mal sicherheitshalber. Wobei sich die Frage stellt, was “á la Strindberg” wirklich genau heißt.
Nimmt man die Frage recht locker, gehört auf jeden Fall Senf dazu. Aber dann wäre jede Bockwurst mit Senf auch Strindberg. Also fahren wir mal lieber etwas mehr auf:
Wir sehen: Parmigiano Reggiano, frischer Meerrettich, dreimal Senf (Chili-, Dijon- und mittelscharfer Senf), Schalotten, eine Knoblauchzehe und Kartoffeln. Diverse andere Zutaten kamen noch hinzu (Milch, Butter, Salz, Pfeffer, Muskat, Speck u.a.), waren aber zum Fototermin noch nicht geschminkt.
Zuerst wird der Senf mit dem frisch geriebenen Meerrettich vermischt.
Die Mischung ist persönlichen Vorlieben geschuldet. Eine Spur Curry hätte dieser Mixtur wohl auch gut getan, glaubt man der Fachliteratur.
Die Kartoffeln werden geschält, gewaschen und gegart. Sie sollen die Basis für einen Kartoffelbrei sein, der nach eigenem Gusto abgeschmeckt werden kann.
Zu einem guten Kartoffelbrei gehört warme Milch und Butter.
Hier geben wir die garen Kartoffelstücke und den Parmesan hinein und verarbeiten alles zu einem nicht zu festen, aber auch nicht zu flüssigen Brei.
Salz (wenig, wenn überhaupt), Pfeffer und Muskat runden den Pamms geschmacklich ab.
Die Schalotten und die Knoblauchzehe werden fein gewürfelt und im schmelzenden Speck in der Pfanne angebräunt.
Nun kommt das Fleisch in die Pfanne. Wichtiger Punkt hier ist, dass das Fleisch in der Pfanne nicht(!) garen soll (zumindest nicht beim Anbraten), aber schöne Bratspuren sind durchaus erwünscht. Also wird die Eisenpfanne genommen und ordentlich angeheizt. Hoch erhitzbares Öl hilft, das Ziel zu erreichen.
Schöne Röstaromen.
Die Pfanne kommt vom Feuer. Dann werden die Fleischstücke mit der Senf-Meerrettich-Mischung bestrichen und die angerösteten Schalotten darauf verteilt.
Der Kartoffelbrei kommt in eine Plastiktüte, die hier als Spritzsackersatz herhalten muss. Wer einen solchen Original sein eigen nennt, kann den natürlich auch benutzen.
Die Spitze wird abgeschnitten, so verteilt man den Kartoffelbrei einfacher auf den Fleischstücken.
Die Pfanne kommt jetzt in den Backofen unter den Grill, bis die Auflage gut angebräunt ist.
Es empfiehlt sich also, eine backofenfeste Pfanne zu nutzen. Natürlich kann man das Fleisch nach dem Anbraten auch in eine backofenfeste Form oder auf ein Backblech gehen.
Wer einen Ofen mit Einblick hat, kann jetzt am einfachsten einschätzen, wann die ganze Geschichte wieder unterm Grill raus muss.
Ich fand es so ganz angenehm. Einen Moment dauert es aber. Die Zeit kann man mit der Garnitur eines Tellers verbringen, wenn einem sonst nichts anderes einfällt. Dann wird es zum Anrichten jetzt einfach.
Guten Appetit.
Aufräumen und Essen
Manchmal sitzt man in der Küche auf dem Boden vor einem der Schränke und wühlt mal durch, was denn so alles an Küchengeräten im Laufe der Zeit ganz nach hinten gerutscht ist. Eine kleine stromlose Küchenmaschine kam dabei zum Vorschein.
Zusammen gebaut sah es dann so aus:
Gut, dass man immer ein paar Kartoffeln im Haus hat. Die waren schnell geschält und gewaschen.
Ein paar Runden mit der Kurbel gedreht, und schon sind die Kartoffeln geraspelt.
Die Mischung wird mit Salz und Pfeffer gewürzt. Hat man mehlig kochende Kartoffeln, ist man mit der Vorbereitung an dieser Stelle eigentlich schon fertig. Bei festkochenden und unbekannten Kartoffeln kann man sich der Hilfe eines Eis versichern.
Das alles wird gut miteinander vermischt, nachdem das Ei (ohne Schale!!!) hinzu gegeben wurde.
Jetzt kommt eine in mehrfacher Hinsicht passende Pfanne dazu.
Die Hinsichten sollten sich auf die Größe der Herdplatte, die Menge der geraspelten Kartoffel und der Existenz eines passenden flachen Deckels beziehen. Vor allem letzterer Punkt ist wichtig und wird noch anschaulich.
In die Pfanne kommt etwas Rapsöl und/oder Butter.
Dann wird die Raspelkartoffel hinzu gegeben und mittels einer Gabel gut angedrückt.
Nun wird alles nachhaltig, aber nicht zu stark erwärmt. Ziel ist es, den Rösti mit nur einmal Wenden zu garen und dabei nicht anbrennen zu lassen. Gezügelte Hitze ist jetzt also sehr wichtig. Und Geduld. Die Kartoffelscheibe soll goldgelb anbräunen und die untere Hälfte auch garen. Und Kartoffeln garen nicht so schnell. Also Ruhe, Besonnenheit und nicht zu viel Hitze.
Jetzt kommt der Deckel ins Spiel. Nachdem man sich durch leichtes Rütteln an der Pfanne davon überzeugt hat, dass der Rösti lose ist, kommt der passende Deckel über den Pfanneninhalt.
Liegt der Deckel richtig drauf, hält der den Pfanneninhalt im Bratgerät und man kann beides an Griff und Henkel anfassen. Dadurch wird das Wenden zu einem Kinderspiel. Der Rösti liegt dann auf der Innenseite des Deckels; man kann dann die Pfanne nochmals etwas einfetten und das Kartoffelgericht langsam vom Deckel in die Pfanne rutschen lassen.
Anschließend wird er noch wieder etwas angedrückt und gart dann von der anderen Seite.
Das erfolgt auch wieder mit Geduld und leicht gebremster Hitze. Ist der Rösti gar, rutscht er förmlich auf einen vorgewärmten Teller, so dass man noch schnell eine Beilage in der noch heißen Pfanne zaubern kann. Hier sind es ein paar Zuckererbsen, die in etwas Butter/Öl geschwenkt werden und zwei halbierte Tomaten, die auf der Schnittfläche leicht karamellisieren.
Nun kann alles angerichtet werden.
Natürlich könnte man noch einen Klecks Kräuterquark, ein Stück Sülze oder etwas Salat dazu reichen. Auf jeden Fall: Guten Appetit.
Klassiker auf Hobel
Da sieht man was im Fernsehen und liest kurze Zeit einen Blogbeitrag und dessen Kommetare und bekommt plötzlich Synapsenverklebung, in dem man beides, was auf den ersten Blick vielleicht nicht so direkt passen möchte, miteinander verbindet. Versuchen kann man es ja mal. Da stellt sich die Frage, was passiert, wenn ein Klassiker regionaler Küche auf das hier trifft:
DEN GEMÜSEHOOOOOBEL. 😉
Aber anfangen tut das Rezept ganz klassisch, in dem wir ein paar Zwiebel- und ein paar Würfel durchwachsenen Speckes in eine heiße Pfanne geben und sie etwas ausbraten.
Sind Speck und Zwiebel ausgelassen und ggf. leicht angebräunt, stellt man sie beiseite.
Nun greift man einen hitzefesten Teller.
Nicht, dass jetzt einer sagt, ich hätte den Teller vor der Verwendung ruhig sauber machen sollen. Der sieht ganz schmierig aus. Das tut er zu Recht, wurde die kreisrunde Mitte mit etwas Öl (Raps oder Olive) bepinselt.
Nebenher kam übrigens der Gemüsehobel zum Einsatz. Die beiden dünn gehobelten Früchte kommen jetzt auf den Ölspiegel auf dem Teller und werden auch von oben etwas beträuftelt und gesalzen.
Bevor das große Rätselraten los geht, sei verraten, dass sich hier rohe Kartoffel- und säuerliche Apfelscheiben auf dem Teller abwechseln. Damit wird auch schon fast klar, welchen Klassiker wir hier hauchdünn aufgeschnitten haben.
Der Teller kommt samt Auflage unter den Grill.
Dort verbleibt es, bis die Kartoffelscheiben gar sind. Das kann einen Moment dauern. In der Zwischenzeit wird die Beilage zum Klassiker vorbereitet.
Ein paar Blutwurstscheiben werden dünn mehliert und dann in der Pfanne kurz angebraten, dass sie von außen braun werden, aber nicht zerfallen.
Heiß und schnell wird also gearbeitet.
Die Versuche zeigen, dass die Kartoffel-Apfelscheiben-Teller-Kombination ca. 10 Minuten unterm Grill sein sollte. Das Exemplar auf dem nachfolgenden Foto war weniger lang den heißen Strahlen ausgesetzt, deswegen sieht es noch etwas blond aus und die Kartoffeln waren stellenweise noch al dente.
10 Minuten im geschlossenen Grill (bei einem zweiten Versuch) ergab gebräunte und gare Zutaten.
Machen wir aber mit der ersten Variante weiter. Der Teller wird aus dem Grill genommen (Vorsicht: Der Teller ist sehr sehr sehr sehr heiß!) und dann kann mit der Zwiebel-Speck-Mischung und der Blutworscht verziert werden.
Fehlt nur noch ein Namen für das Gericht.
Carpaccio von Himmel und Erde mit Blutwurst
Man konnte es essen. Irgendwie muss ich das Original nochmal studieren, um diesem Gericht etwas mehr Saftigkeit zu geben. Aber eine Idee ist es.
Guten Appetit.
Ein Mittag aus Dampf
Oder genauer: Mit Dampf. Volldampf könnte man sogar dazu sagen. Spätestens dafür finde ich die Thermomix immer wieder gut. Und man kann das sogar auf insgesamt drei Ebenen machen, wenn man die Brühe unten so anlegt, dass sie anschließend noch verwendet werden kann, sogar auf vier. Fisch, Tomate, Kartoffel und ein Experiment dienten als Vorlage.
Die Kartoffeln sind gewürfelt, die Tomaten in dicke Scheiben geschnitten. Der Fisch (in diesem Fall Dorade) ist noch gefroren. Die Erdäpfel bekommen eine Prise Salz, die Paradiesäpfel und die Filets Salz und Pfeffer mit auf den Weg.
In den Mixbecher kommen ein paar Kräuter und auch etwas Salz.
Mein Balkon gab noch etwas Thymian, Salbei und Rosmarin her. Dann kommt ein Viertel Liter Wasser dazu.
Es folgt der Dämpfkorb mit den Kartoffelwürfeln.
Da kommt der Deckel und auf den Deckel der Dämpfaufsatz. Die unterschlagene Ebene befindet sich unter dem Fisch und den Tomaten. Da dämpft etwas mit, von dem ich nicht ganz sicher war, ob es was wird.
Der aufmerksame Beobachter wird feststellen,d ass ich den Fisch noch durch ein paar Zitronenscheiben ergänzt habe. Jetzt aber den Deckel drauf und die Maschine angestellt.
Eingestellt werden das Kochen mit dem Dampfgarer und 20 Minuten Kochzeit (nachträglich betrachtet hätten es zwei Minuten weniger sein können).
Zwischendurch ein kleines Preisrätsel an die Thermomix-Fachleute: Wie habe ich bei den Vorgaben das Bild gemacht? 😉 Ein kleiner Tipp: Ich habe das Bild zwar aufgehellt und den Ausschnitt ausgewählt, aber inhaltlich habe ich nichts geändert. Bildbearbeitung ist also die falsche Antwort. 😉
In der Dämpfzeit kann man mit Muße einen kleinen Topf auf den Herd stellen, in dem man etwas Milch, eine Flcoke Butter und etwas Muskatnuss sanft erwärmt.
Dann heißt es warten und nicht auch ins Dampfen kommen.
Ist die Zeit rum, nimmt man den Dämpfeinsatz von der Maschine und deponiert ihn sicher (Vorsicht! Es tropft.) Vorher gucken ist erlaubt:
Wer mutig ist (oder Erfahrung hat) schüttet die Kartoffelwürfel in die erwärmte Milch, wer letztere vorsichtig dosieren möchte, tut die Kartoffeln in ein stampfgeeignetes Gefäß und gibt die Milch schubweise dazu.
Die Kartoffeln werden dann gestampft und noch mit etwas Schnittlauch verfeinert. Petersilie oder Röstzwiebeln tun es auch. Dann kann auch schon angerichtet werden.
Hier lösen sich gleich zwei Fragen auf: Wer ist der Hersteller meines Herdes und was war noch im Dämpfeinsatz. Fingerdick geschnittene Gurkenscheiben, leicht gesalzen und gepfeffert, haben mitsauniert und ergänzen das Menü durch ein leichtes Schmorgurkenaroma, wenn auch ohne Röstgeschmack. Man kann also auch Gurken dämpfen.
Übrigens: Wer die Schale von den Tomaten nicht mag, die ließ sich nach dem Dämpfen ganzh einfach auf dem Teller beiseite schieben. Aber nun: Guten Appetit.
Wenn es sich lohnt, ein Glas Salzgurken zu öffnen
Machmal koche ich ja auch ohne Kamerabegleitung. Und manchmal auch, ohne das Erkochte hinterher gleich zu verzehren. Aber dann vollende ich es in einer Situation, wo auch Bilder hätten entstehen können, aber allein vom Aufwärmen und Nachwürzen ergeben sich mitnichten spannende Fotoserien.
Deswegen heute nur ein Finalbild, dessen Objekt der (kulinarischen) Begierde aber schnell erklärt ist:
Letztendlich wäre es beinahe “Soulfood mit Herz” geworden, wenn auch in einer etwas anderen Darreichung. Das Gulasch aus Hähnchenherzen hatte ich etwas simpler zubereitet und für die Polenta hatte ich die Rolle eines Deckels über einer mit dem Gulasch gefüllten Auflaufform angedacht. Aber manchmal ist man doch faul.
Der/das Gulasch entstand vor ein paar Tagen in einer Nacht-ohne-Nebel-Aktion. Die Hähnchenherzen wollten verarbeitet werden und das Mindesthaltbarkeitsdatum wies mit Nachdruck darauf hin. Also kamen drei gewürfelte rote Zwiebeln mit etwas Olivenöl in eine Pfanne und wurden glasig bis leicht bräunlich gebraten. Zum Anrösten des Paprikas und des Tomatenmarks schob ich sie nur etwas beiseite, damit entsprechend benötigter Platz war. Nachdem ich den Pfanneninhalt komplett miteinander verrührt hatte, kamen die Herzen gleich oben drauf, wurden gut untergerührt sowie mit etwas Salz, Pfeffer und einer eine Espressotasse gut füllende Menge Wasser versehen. Ein Paar grob gewürfelte Fleischtomaten fand ebenso noch den Weg in die Pfanne, so dass die zugegebene Wassermenge wirklich ausreichte. Gut bedeckelt schmorte alles eine gewisse Zeit ganz leise vor sich hin, um dann, nochmal abgeschmeckt, ausgekühlt und eingedost, den Weg in den Kühlschrank zu finden.
Heute dämpfte ich dann eine Handvoll rotschaliger und gelbfleischiger Kartoffeln, die ich geschält und gewürfelt hatte. Fast gar gab ich sie zum Gulasch, dass sich langsam anwärmte. Das dabei erfolgte vorsichtige Umrühren rundete die Kartoffeln noch ein wenig ab, eine nachträgliche Salzbeigabe machte sich ob entsprechender Fähigkeiten des Erdapfels zum Entsalzen notwendig. Abschließend wurde noch mit einer gefächerten Salzgurke garniert und mit Genuss verspeist.