KW25 – Jubiläum(?), neue Moden, interessante Büffetts, Rechnerprobleme u.a.

Ist die 25. Kalenderwoche eigentlich irgendwas besonderes? Also so ganz allgemein. Die aktuell zu Ende gehende für mich irgendwie schon. Eine kleine Dienstreise am Mittwoch, die für den Rest der Arbeitswoche meinen Schlafrhythmus durcheinanderbrachte, die Hitze, die durch die (Gewitter-)Niederschläge auch nicht unbedingt gemildert wurde, die vielen kleinen nervigen Kleinigkeiten, die zur Essenz gereichen, dass die ganze Welt eigentlich nur dafür da ist, mich zu nerven. Mit mittlerweile abgekühltem Verstand (trotz des warmen Sonntagabends) lasst sich beim nervigen in der Woche zusammenfassen, dass eigentlich jedes für sich nicht wirklich nervig gewesen wäre, die Konglomaratbildung schon das Gefühl etwas verstärkte und das nervigste von allen war, dass mich die ganzen Kleinigkeiten überhaupt genervt haben. Aber die Woche ist jetzt durch und ich blicke auf die kommende.
Positive Höhepunkte (natürlich auch nur kleine) gab es aber auch. Mein Rechner zu Hause hatte die unangenehme Eigenheit entwickelt, von allein herunter zu fahren. In der letzten Zeit hatte ich einmal die Vorwarnung daran bemerkt, aber gerade auch am Sonnabend, wo das spontane Herunterfahren immer passierte, steht er auch mal einige Zeit angeschaltet herum, weil ich zwischendurch mal etwas anderes mache. Da ist es passiert, dass der Rechner, als ich wieder zu ihm kam, ausgeschaltet war. Es irritierte mich zumindest, aber da sonst alles uneingetrübt funktionierte, vermutete ich mal nichts sooo schlimmes. Wobei ich über Fremdeinwirkung von außen schon zumindest nachdachte. Ich durchforstete auch die Windows Aufgabenplanung nach eventuellen Auslösern, fand es etwas erschreckend, was da alles automatisch in Hintergrund gestartet wurde, aber nichts deutete auf die Abschaltung am Samstag hin.
Nun habe ich vom positiven Höhepunkt geschrieben, heißt, ich habe das Problem gelöst. Wie ich dann doch irgendwie herausfand, hatte ich einem FTP-Clienten, den ich nutze, mal bei einem größeren Download „beigebracht“, dass er nach diesem nach einer gewissen Zeit herunterfahren sollte (ca. halbe Stunde). Das hatte ich wohl vergessen, und weil ich Sonnabends immer eine Textdatei auf meinen Webserver hochlade (Titelliste von RundumGenuss), hatte der Rechner nach dem Abschluss des Vorgangs die Info, nach einer halben Stunden runter zu fahren … Was mir aber keiner anzeigte. Also beendete ich den FTP-Client, aber der Countdown lief, ohne, dass ich ihn sah … Jetzt bimmelt das Programm wieder, wenn das Dateihoch- oder -runterladen fertig ist.
KaktusMein Kaktus – ich hatte mich letzte Woche ein wenig über ihn ausgelassen – blüht offensichtlich noch nicht. Die Blütenstiele haben sich von der Länge her aber verdoppelt. Also, nächste Woche, nächstes Update.
Büffett (1/2)Samstag war ich bei einer Familienfeierlichkeit mit Büfett. Es gab zwar auch eine schöne Tomatensuppe und ein paar andere warme Speisen, aber es gab eben auch einen kalten Anteil. Also anfangs kalten Anteil. Auch kalte Speisen erwärmen sich so langsam ein wenig, wenn sie in unklimatisierten Räumen stehen. War aber ganz lecker und die leicht säuerlich marinierten kalten Grillgemüse mundeten wirklich. Interessantestes Gericht war ein grüner Kartoffelsalat. Hier hatten Frühlingszwiebeln und sicher auch andere grüne Kräuter die Marinade (die Majo u.ä.-freie Variante) sattgrün gefärbt, dass auch die Kartoffeln etwas beeindruckte. Büffett (2/2)Gemüse, Tüften, Reis, Gratin, (Hähnchen?-)Schnitzel und gefüllte Hähnchenbrüste bildeten den hitzeunterstützenden Teil des Büffetts. Wirklich alles sehr gut, kann man machen. Nur die Teller waren, wie immer, zu groß. Aber auf die Idee, sich zum Essen direkt ans Büffett zu setzen kam dann erfreulicherweise doch keiner. Potenzielle Ideenhaber waren aber Teil der Veranstaltung. 😉
Sauerfleisch mit BratkartoffelnSonntagmittag wurde es dann wieder rustikaler. Ich habe mich aus Gründen für Bratkartoffeln mit Sauerfleisch entschieden.

Es gibt ja immer wieder mal neue Moden auch in der Küche. Die machen auch vor der Gastronomie nicht halt und so bekommt man zu jedem Essen ein Doppel kalter Grilltomate. Oder überall wird etwas Balsamicocremé über den Teller geträufelt, ob es zum Essen passt oder nicht. Zur Zeit scheint eine neue Variante der Kartoffelzubereitung immer mehr Verbreitung zu finden: Gegarte Kartoffeln werden in Scheiben oder Würfel geschnitten, vermutlich auch so eingelagert, und dann mit gefälligen Gewürzen und etwas Fett in einer Pfanne nur erwärmt. Dabei wird darauf geachtet, möglichst wenig Bratspuren zu erzeugen. Vielleicht sind ja auch krebserregende Stoffe in den gebräunten Stellen. Zur Irritation des Gastes wird das dann aber unter dem Namen „Bratkartoffel“ verkauft, wobei es wenig damit gemeinsam hat.
Früher hat es mal geheißen, wenn ein Koch Bratkartoffeln kann, dann kann er auch kochen. Das scheint heute nicht mehr zu sein. Das liegt aber vermutlich auch an den um sich greifenden Gewohnheiten, dass die Küchenkräfte nur noch vorbereitetes Convenience aufwärmen und dem Gast auf den Teller legen. Bratkartoffeln funktionieren aber im Kochbeutel nicht! Die brät man, bis sie knusprig werden. Ansonsten sind es eben nur in der Pfanne erwärmte Kartoffelscheiben.

Wer jetzt etwas irritiert auf das Bild geguckt hat, dem kann ich nur bestätigend zunicken. Ja, das sind Erdbeeren auf dem Sauerfleisch.
Erdbeeren auf dem Sauerfleisch?Das passt übrigens erstaunlich gut. Außer, dass das Stück Sauerfleisch zu groß war (nicht nur wegen der herrschenden Temperaturen), war wenig an ihm auszusetzen. Aber die Gastronomie arbeitet ja permanent an dem Ziel, der Warnung von Ernährungswissenschaftlern zu entsprechen, dass man weniger oft dort hingehen sollte, wenn man auf sein Gewicht achten muss/sollte. Und wer sollte das nicht? Gastronomische Ausnahmen bestätigen die Regel. Es geht also. Es empfiehlt sich dann aber, gut und selbst kochen zu können.

KW24 – Sylt, Sansibar, Heilbutt, Steak, Tonic und viel Coolness

Gestern Abend, im Ausklingen des heißen Tages, griff ich in meinen Tiefkühler, der meiner Erinnerung nach ein Eis enthielt. Es war auch noch da – alles andere hätte mich gewundert – und so freute ich mich auf eine kleine leckere Abkühlung. Immerhin stand „leckeres Layer Eis“ auf der Verpackung. Und Sylt. Und Sansibar.
Beim Einkauf bin ich dabei auch noch über mein „gutes“ Englisch gestolpert, verwechsle ich doch immer „Strawberry“ und „Raspberry“. Dabei sollte ich doch langsam begriffen haben, dass es sehr viel mehr Strawberry gibt als Raspberry, wobei ich letzteres in Größenordnungen bevorzuge. So kämpfte ich mich durch eine trotz 10 Minuten Antauzeit (lt. Packung) immer noch steinharte Schicht Erdbeereis, um dann die weiteren Schichten („Layer“) zu erreichen. Rote Soße, Kekskrümel und ein helles Eis nicht genauer zu definierender Geschmacksrichtung. Leider war es beim Zeitpunkt des Verzehrs schon so schummerig, dass eine Zuordnung lt. Packungsangabe nicht mehr möglich war, ohne erhöhten Aufwand wie Licht einschalten oder ähnliches. Heute entnahm ich dann dem Etikett, dass es ein Eis im „Cheesecake-Style“ sein sollte. Muss man aber auch ranschreiben. Genau wie bei den Erdbeeren. Aber das tat man dann ja auch. Entweder, die Sansibar weiß nicht, was da in ihrem Namen verkauft wird, oder ihr Image ist besser als das, was man dann dort vorfindet. Dieses Eis und die Sansibar sind von meiner To-Do-Liste gestrichen.
Etwas Natur. Ein KaktusWas wir hier sehen sind ca. 2/3 meines Balkonkastens. Ein „Experiment“ unbekannten Ausgangs. Die etwas trocken wirkende Konifere ist seit Jahren abgestorben, der Kaktus erfreut sich einer erstaunlichen Vitalität. Indiz dafür ist nicht nur das satte grün, sondern auch die beiden Blütenansätze, die wohl in ein paar Tagen in vollster Schönheit (im Rahmen der Möglichkeiten) ausbrechen werden. Was ist daran nun das Experiment? Ich ignoriere den Kasten seit mehreren Jahren (5+xn) komplett. Schauen wir also mal, wann der Kaktus die Koniferenleiche verdrängt hat.
Endlich bin ich auch mal dazu gekommen. Meine „Eiskaffee mit Tonic“-Variante herzustellen. Espresso entstehtGeneigte Mitlesende werden sich an den kleinen Ausflug zu einer dementsprechenden Ausflugsgaststätte erinnern, wo ich unter den Aperitifen einen „Eiskaffee mit Tonic“ fand und etwas bekam, was ein Eiskaffee mit Tonic (Dessert Edition) war, aber was das unter den Aperitifen suchte und ob das wirklich mal so gemeint war, wird sich vermutlich nie aufklären lassen. „Meine“ Interpretation, die nicht meine ist, weil ich sie von Torsten Sträter abgeschaut habe, beginnt auch mit dem Erzeugen eines Kaffees. In meinem Fall übrigens ein doppelter Espresso, der sich auf dem Bild in die Tasse ergießt/erpresst. Vermutlich wären an dieser Stelle auch andere Zubereitungsarten denkbar, Filterkaffee oder auch die Cold Brew Variante. Vorm direkten Aufbrühen des Kaffeepulvers würde ich abraten, weil einem dann das Filtern trotzdem nicht erspart bleibt.
Der Caffé kam dann in den Kühlschrank zur weiteren Abkühlung. Dort – genauer in der Tiefkühlabteilung – wartete auch schon Eis auf seine spätere Verwendung. Wassereis. EiscafféIch kann aus Gründen nicht Eiswürfel sagen, weil es keine Würfel sind. Aber das spielt keine Rolle. Der kalte Caffé kam ins große Glas, das Eis dazu und schon hat man auch einen Eiskaffee. So allein macht das aber wenig Sinn, deswegen kam darauf noch eine Menge ebenfalls vorgekühltem Tonic Water. Hier empfiehlt sich durchaus ein gutes Markenprodukt, die einfachen Lösungen sind meist recht süß, ohne viel von der typischen Bitterness zu haben. Von einem Hersteller weiß ich, dass es auch ein Dry Tonic Water gibt. Für Freunde des bitteren Geschmacks bei dezenter Süße die Wahl auch hier.
Eiscaffé mit Tonic aufgegossenMan muss beim Eingießen etwas aufpassen. Das Schäumt alles ein wenig. Je kälter die flüssigen Bestandteile, desto einfacher die Mischung. Bei gefiltertem Kaffee ist es auch einfacher, da weniger Schwebstoffe enthalten sind. Und immer das Tonic Wasser in den Kaffee schütten! Umgekehrt kann es doch auch sehr gut überschäumen. Da das Getränk doch eher in den Menschen als in den Wischlappen soll, empfiehlt sich das vorsichtige Aufgießen mit Tonic Water dringends. Tja, und dann Prost.
Mit dem Drink in der Hand bzw. dann auch in mir hatte ich einen angeregten Samstagnachmittag, auch trotz der Hitze. Mir drängte sich die Frage auf, ob „Duracell-Hase“ schon als eigenständige Rasse in der Biologie anerkannt ist, was dieses Thema dann auch abschließen soll.
Griechischer Joghurt mit TrinkschokoladenpulverEin kleines Experiement unter der Woche am Morgen. Also das, was ich als solches bezeichne (die Zeit zwischen Aufstehen und Gang zur Arbeit). In einen Becher griechischen Joghurts rührte ich anderthalb Teelöffel gutes Trinkschokoladenpulver. Das war gar nicht so einfach, aber mit ein wenig Ausdauer und nicht allzuviel Schwung gelang das dann auch. Vielleicht war der griechische Joghurt nicht die beste Wahl, oder das gute Trinkschokoladenpulver mangels reichlich Zucker zu gut, die dominante säuerliche Note des Milchprodukts störte den trotzdem sehr schokoladigen Genuss doch etwas. Ich werde es wohl mal mit einem normalen, milden Naturjoghurt probieren, und dem Trinkschokoladenpulver etwas zusätzlichen Zucker beigeben, um näher an den Zuckergehalt der großen Marken zu kommen. Mal sehen, was dann passiert.
Heilbutt, Buttergurken, Pommes, SalatbeilageDas sonntägliche Mittag brachte dann Fisch auf den Tisch – in dem Fall Heilbutt, der begleitet wurde von einem Gurkengemüse, das in Butter geschmort war. Krautsalat, Möhrensalat, ein Tomatenachtel, zwei Gurkenscheiben (davon eine als Schutz, dass die Kräuterbutter nicht schmilzt) und eine gute Handvoll Pommes machten eine runde Sache daraus. Nicht zu vergessen die Zitronenspalte, die mit ihrer Schale auf der leichten Panade des Fisches lag, was ihm an der Stelle seine Knusprigkeit erhielt. Die Idee mit der Gurkenscheibe unter der Kräuterbutter ist ähnlich positiv zu bewerten. Immerhin hat der Koch doch einige Mühe aufgewandt, um den Fisch knusprig herauszubraten. Und für die Gäste, die den Fisch nicht knusprig mögen, lag dann das Gurkengemüse auf der anderen Hälfte des Filets. *grummel*
Entrecôte mediumAusnahmsweise mal ein Bild von mitten vom Abendessen. Wir sehen ein Entrec´`ôte in zartrosa mit schöner Kruste. Oben drauf kam Salz und Pfeffer, aber erst nach der Zubereitung.
Das Entrec´`ôte – andere sagen auch Rib-Eye-Steak dazu – ist mir von den Grillstücken das liebste. Die gute Durchmaserung (im Idealfall) ist ein Garant für saftige, schmackhafte Ergebnisse. Bei der Zubereitung in der eigenen Küche gibt es aber einiges zu beachten.
Heiße PfanneMan braucht eine gute Pfanne. Idealerweise die geschmiedeten Eisenpfannen, aber die Edelstahlvariante geht auch. Beschichtete Pfannen haben beim Steakbraten nichts verloren. Die Pfanne auf dem Bild ist – man sieht es ihr nicht an – sehr heiß. Sie stand schon eine Weile auf dem maximal eingestellten Herd. Hitze ist das, was wir hier brauchen. Mit dem Steak in der einen Hand und der Flasche hocherhitzbarem Öl in der anderen stehe ich außerhalb des Bildes und warte …
Jetzt muss es kurz Heiße Pfanne, Öl, Entrecôteschnell gehen. Man gibt einen kleinen Schuss Öl in die Pfanne und legt sofort das Fleisch darauf. Alternativ könnte man auch das Fleisch mit dem Öl einpinseln. Das Fleisch backt sofort an – aber das muss so. Finger weg von der Pfanne! Nicht rütteln, nix lösen. Nur die Kante zwischen Fleisch und Pfanne beobachten und immer etwas schnubbern. Man riecht eigentlich, wenn sich das Fleisch vom Pfannenboden gelöst hat (es riecht dann gut nach Bratfleisch). Im Idealfall liegen zwischen dem IndiePfannelegen und der Lösung des Fleischs keine 30 Sekunden, kann aber auch etwas länger dauern. Deswegen gucken, dass es nicht verbrennt. Von diesem Arbeitsschritt kommt übrigens auch der Hinweis: Wenn man hinterher die Küche nicht renovieren muss, war die Pfanne zu kalt.
Heiße Pfanne, Öl, Entrecôte, 1. WendungLöst sich das Fleisch, dieses umdrehen. Selbe Richtlinie: Finger weg von der Pfanne und abwarten, bis es anfängt, gut zu riechen. Dann vorsichtig probieren, ob sich das Fleisch schon wieder vom Pfannenboden gelöst hat. Spätestens, wenn es verbrannt riecht, muss man doch etwas nachhelfen. Wenn es lose ist, Hitzezufuhr reduzieren. Da das Stück recht dünn war, wird in der Pfanne fertig gegart. Bei dickeren Stücken hilft der 80°C-Ofen und Zeit.
Heiße Pfanne, Öl, Entrecôte, 2. WendungZum Garziehen noch einmal umdrehen, dann mittels geeigneter Methode Gargrad feststellen und das Fleisch rechtzeitig dazu aus der Pfanne nehmen. Ich taste immer dran rum und versuche, am Druckwiderstand den richtigen Punkt zu erwischen. Dann ab auf den Teller, salzen und pfeffern und kurz ruhen lassen.
Entrecôte mediumSaftig, rosa, lecker. Der Fleischgeschmack kommt wunderbar raus, man hat auch keine verbrannten Gewürzrückstände außen drum sondern pure Fleischkruste. Ab und an sollte man sich sowas gönnen. Spätestens durch die Küchenrenovierung wirds doch immer recht teuer. 😉

KW23 – Lammrücken zum selbst Grillen nebst Blasmusik

Heißt das bei Mastodon eigentlich auch Shitstorm wie bei Twitter? Okay, auf Twitter wäre das, was passiert ist, vermutlich nicht passiert. Da ist man abgebrühter. Aber es ist ja auf Mastodon passiert. Könnte daran liegen. Muss aber auch nicht. Aber kommen wir mal zum eigentlichen Thema: Essen! Dokumentiert ist diesmal nur das sonntägliche. Irgendwie hatte ich unter der Woche nicht wirklich Lust, mir was aufwändigeres zu zaubern. Dafür hatte ich heute selbst einen Part, damit das Essen auch gut wird. So wird der Gast in die Essenszubereitung mit einbezogen. Und der Gast macht das wohl gern (ich war nicht der einzige, der eine der drei Varianten des Gerichtes im Verlaufe des Mittags vor sich hatte).
Was kam also auf den Tisch? Ein Selbstkochset. 😉 Naja, nicht wirklich. Aber fast.
Lammrücken auf einem heißen Stein mit 4 Dips, Pommes und SalatLinks sehen wir einen kleinen bunten Salat, dann kommen die großen Pommes, dann was heißes und ganz rechts 4 Dips, von denen sich einer erst im Verlauf des Essens in einen Dip verwandelte.
Lammrücken, heißer SteinJetzt kann man sich die Frage stellen, warum da Salz auf dem grauen Wasweißichdennwasdasist liegt. Wenn man davor sitzt und der Servicekraft zugehört hat, bemerkt man, dass das graue Ding seeeehr heiß ist und vermutlich auch nicht verzehrt wird, weil es doch auch hart wie Stein ist. Es ist letztendlich der Grund, warum das Gericht unter der Überschrift „Hot Stone“ auf der Karte steht. Gegessen wird das Stück Fleisch, dass man sich auf diesem heißen Stein erstmal selbst garen muss. Das geht aber fix, und man kann nebenbei schon mal die Pommes oder den Salat naschen. Vermutlich sollte man sich beim anschließenden Verzehr nicht allzu viel Zeit lassen, man schneidet und isst direkt von der heißen Platte (mit Besteck natürlich), und will die letzten Happen nicht ledrig haben. Das funktionierte übrigens wunderbar. Bis zum letzten Happs wunderbar heiß und saftig. Wie lange die Messer dabei scharf bleiben, kann ich nur nichtoptimistisch einschätzen.
Lammrücken selbst gebratenWeil das Fleischstück doch etwas länger als der Stein breit war, habe ich es nach dem Wenden noch halbiert, damit auch die Enden in den Genuss der Hitze kamen. Aber alles klappte, die eigene Fleischbraterfahrung half und alles war top. Die Dips passten zwar fast besser zu den Pommes als zum Lammrücken, aber BBQ-Soße, Honig-Senf-Soße, Kräuterbutter und Aioli(?) waren schon gut gelungen. Und wisst ihr, was richtig schön feist ist? Die Pommes in die verflüssigte Kräuterbutter zutunken … Hmmm.
Das mittlere Bild hatte ich übrigens auch auf Mastodon gepostet … Offensichtlich hat’s jemand bemerkt, denn es kam ein Antwort-Tröt. Ich möge doch bitte keine Leichenteile anderen ungefragt unter die Nase halten. Es gäbe wohl einen Content-Warning-Flag, den ich doch bitte zu benutzen hätte. Zugegeben: Den kannte ich noch nicht, ich bin auch noch nicht so lange bei Mastodon. Bisher ist mir dort auch noch nichts entsprechendes unter gekommen. Aber: Ich machte mich kundig und fand eine Stelle, wo man nach dem Bild-Upload ein Kreuzchen setzen konnte mit dem Stichwort NSFW. Diese Akü bedeutet „Not Save/Suitable For Work“ und kennzeichnet Medien, die man sich auf Arbeit nicht unbedingt ansehen sollte, vor allem, wenn Chef/Chefin einem über die Schulter schauen könnte (real oder dank Netzwerküberwachung). Also wird allzu freizügiges oder anderweitig grenzwertiges mit diesem Flag versehen und alles ist gut. Das wusste ich bisher nicht. Sorry.
Es ist ja auch wirklich nicht allen zuzumuten, dass ich da einfach so ungeschützt Geschlechtsteile poste, die zudem auch noch verstümmelt und frittiert wurden …
Achja, die Blasmusik hätte ich beinahe vergessen. In dem Ort, wo sich die gastliche Stätte befindet, war Dorffest angesagt. Die schöne Fläche zwischen Restaurant und Peene, die ich gern fotografiert hätte, war mit allerlei Freßbüdlichem, Aufgeblasenbehüpftem und sonstigen Jahrmarktlichem belegt. Aber ich war nicht das erste und sicher auch nicht das letzte Mal dort. Irgendwann ergibt sich schon mal ein Bild von gepflegtem Rasen, Peenewasser und Bäumen am Horizont.

KW22 – Pinker Fisch, Gelbe Soße, Herz ohne Bild und Gurke in Scheiben

Das Arbeitsleben hat mich wieder – die erste Woche nach dem Urlaub ist absolviert und – wider Erwarten – ist die Zeit nicht stehen geblieben und alles entwickelt sich. Ob die Richtung nun schön ist oder nicht, kann man vorher sowieso nicht wissen. Das wird hinterher, meist auch erst durch folgende Generationen, aus ihren Blickwinkeln eingeschätzt. Einzig beständig ist eben nur die Entwicklung. Und bevor ich jetzt doch zu philosophisch werde, krame ich mal im Bildarchiv der Woche und schaue, was sich so ergibt.
Gurkensalat mit SchnitzelAb und an esse ich ja ganz gern mal ein Schnitzel. Wobei ich bemerken möchte, dass ich seit Kindheitstagen vermutlich kein vernünftiges mehr gegessen habe, ein Zeitpunkt, der mehrere Jahrzehnte her ist. Was ich jetzt mit „vernünftig“ meine, kann ich gar nicht mal so genau in Worte fassen, das Schnitzel auf dem Teller hatte es jedenfalls nicht (obwohl es auf dem ersten Blick recht ansprechend aussieht). Von einigen wird ja die These vertreten, dass gerade auch das Essen industrieller Lebensmittel mit ihren kontrollierten Kennwerten dazu geführt hat, das wir heute doppelt oder dreimal so lange leben wie noch anno dunnemals. Vielleicht leben wir ja auch nur deswegen so lange, weil wir zu viele Konservierungsstoffe in uns aufnehmen. Ich weiß es nicht. Mit einem „vernünftigen“ Schnitzel hatte das Ding nix zu tun. Nicht als Scheibe aus einem Stück Fleisch geschnitten, nicht in einem verklötterten Ei gewendet, kein reines Mehl vorher und keine klassischen Semmelbrösel final drumrum gegeben. Verleimtes, strukturarmes Pressfleisch, Eimasse aus dem 1000-l-Kanister, Mehl mit Hilfsstoffen und was im Brötchen für die Brösel drin war, möchte ich gar nicht wissen.
Der Gurkensalat war auch nicht besser. Die Bio-Gurke (es ist keine Gurkensaison, was man spätestens an der Farbe sieht) habe ich mit einem Hobel in Scheiben geschnitten, gesalzen, später auch gepfeffert, knoblauchgranuliert,tk-gedillt und etwas ziehen gelassen. Keine handgeschnittene Arbeit, kein raffiniertes Dressing, einfach nur schnell, schnell hingerotzt. Aber die Gurke musste weg. 😉
Schicht-Pak-Choi noch in der PfanneBotanisch interessierte Kochfreunde werden den Pak Choi in der Pfanne erkannt haben. Ich mag das Gemüse irgendwie. Zumal es eigentlich zwei Gemüse in einem ist. Ich hatte auf dem Heimweg einen Rest Hackepeter erstanden, den ich bröselig in der Pfanne anbrut. Dazu kam, als leichte Bröselbräune einsetzte, der klein geschnittene und entstrunkte weiße Teil von 2 Pak Choi, die grünen Blätter legte ich erstmal beiseite. Salz, Pfeffer, Knoblauch gaben dem Ansatz eine schöne Würze mit. Ich löschte alles mit etwas Milch ab und dickte es mit etwas Mehlschwitze an. Als das passiert war, gab ich die grob zerteilten Blätter des Pak Choi dazu, rührte sie unter und ließ alles kurz nochmal heiß werden. Zur weiteren Würze und Farbe kam wohl auch etwas Kurkuma hinzu.
Schicht-Pak-ChoiEin etwas gemüselastiges (es waren nur etwa 150 g Hackepeter) Abendbrot, schön mit leicht gelber Soße. Lecker würzig. Da kann man die großen Dessertschüsseln schon mal als Essgeschirr nehmen. 😉
Apropos würzig. In dem Zusammenhang hatte ich dieser Woche auch ein unbebildertes Aha-Erlebnis. Ausgangspunkt war eine Packung frischer Hähnchenherzen. Die kam direkt aus der Packung in eine heiße und mit Rapsöl vorbereitete Pfanne, wo sie ein paar Minuten selten gewendet vor sich hin brieten. Dabei hatte ich wohl etwas viel Rapsöl verwendet und es war auch noch das gute, als physiologisch wertvolle. Also habe ich überlegt, was zu tun ist. Gewürzt habe ich die Herzen kräftig mit der dieser Woche offensichtlich heiligen Dreieinigkeit aus Salz, Pfeffer und Knoblauchgranulat. Dann streute ich ganz zart etwas Dinkelvollkornmehl über den Pfanneninhalt. Es wird nicht mehr als ein gehäufter Esslöffel gewesen sein, aber schön fein verteilt. Das fing beim Kontakt mit dem heißen Öl natürlich an anzurösten und zu klumpen. Aber ich hatte noch etwas Milch griffbereit, mit der ich das ganze etwas ablöschte, dann unter rührend auflöste und wieder zum Kochen brachte. Kenner werden das Bechamel-Prinzip erkannt haben: Fett + Mehl = Mehlschwitze und Mehlschwitze + Milch = Bechamel. Klassisch geht das zwar mit Weißmehl und Butter … Aber wenn es bei den Fett-Ei-Soßen auch mit Butter (-> Hollandaise) oder Öl (-> Majonäse) geht, warum nicht auch bei der Mehlschwitze.
Langer Rede kurzer Sinn: Ich hatte wohl so wenig Mehl (oder so viel Milch) genommen, dass es nur langsam andickte, ich ließ alles noch eine Weile vor sich hin köcheln. Hähnchenherzen sind da ja recht tolerant, ob du die 10 min oder 60 min kochst, spielt im Gegensatz zu anderen Fleischstücken eine erstaunlich geringe Rolle. Das Ergebnis waren die Herzen, leicht angebraten, in einer sämigen, hellbraunen und angenehm würzigen Soße, das war einfach lecker. Diesmal gab es nur ein Brötchen dazu, dass sich herrlich mit der Soße vollsog und … aber ich wiederhole mich. Lecker.
Forelle "Matjes Art" mit Tunke, Bratkartoffeln und viel SonneApropos lecker. Heute Mittag gab es pinken Fisch an Bratkartoffeln mit Tunke, kleiner Gurken- und kleiner Krautsalat mit dabei. Diese nach Matjesart zubereiteten Forellenfilets direkt vom Erzeuger sind doch einfach nur zu lecker. Und das drumrum auch, schön rückengewärmt von der Sonne. Es war gar nicht so einfach, das Bild zu machen. Immer war meine Hand mit der Kamera als Schatten mit auf dem Bild. 😉 Jetzt übrigens auch noch.
Cappuccino-TimeLast but not least noch einmal „Teatime“ mit Teewurst. Diesmal in der feinen Variante. Letzte Woche gab es das ja mit der von mir eigentlich bevorzugten groben Variante, echt ist ja eher die feine. Das Brötchen habe ich dann in 6 Scheiben zerteilt und die Wurst darauf verteilt. Dabei hatte ich wohl doch eine bessere erwischt. Sie hinterließ nicht so ein schleimiges Gefühl auf der Zunge wie ich es in Erinnerung hatte von anderen. Und ich bin vom Tee wieder zum Milchschaummilchkaffee umgeschwengt. Teewurst geht auch dazu.