Tag 30 (19.11.2019)

Der 30. Tag nach der Umstellung meiner Ernährung war anfangs eher harmlos. Zum Frühstück gab es Quark mit Himbeeren und Haferflocken, zum Mittag einen Cesar-Salat vom Bäckerimbiss. Beides schon mal dagewesen.
Das Abendbrot bestritt dann eine vorratsinduzierte Eigenkreation, die eine internationale Melanche sein könnte, wenn man meine Zwischengedanken beim Erkochen mit einkalkuliert. Fernost, urdeutsch, italienisch, österreichisch (und damit meine ich nicht nur die Melanche als solches) und ein norwegisch-isländisches Konglomerat vereinigten sich zu leckerer Atzung.
Eine sinologisch-allemannisch gefühlte Frittata, nach Kaiserschmarrn-Art zerpflückt, an vor Island gefangenem Sebastes norvegicus. Klingt gut, ne.
Angefangen hat alles damit, dass ich noch Chinakohl und Eier im Kühlschrank hatte, die verbraucht werden wollten. Also briet ich den klein geschnittenen Kohl in einer Pfanne etwas an (erst die Stiel-Stückcken, später kamen die oben Teile dazu), würzte mit Salz, Pfeffer und Kümmel und gab noch etwas Gemüsebrühe dazu, da sich auf dem Pfannenboden Röststoffe gebildet hatten. Das und weitere Ereignisse bei der Zubereitung bringen mich aber langsam dazu, die Pfanne zu entsorgen. Der Nachfolger ist schon im Hause.
Als die Brühe fast wieder verschwunden und die Röstaromen sich mit dem Kohl verbunden hatten, schüttete ich die Eiermasse darüber, die aus drei Eiern, etwas Milch, Salz und Pfeffer bestand. Dann sollte alles in der Pfanne stocken. Dazu legte ich einen Deckel drüber. Der Versuch des Wendens brachte die Erkenntnis des Anhaftens am Boden (Pfanne wird entsorgt), was dann zum Zerpflücken der Fritatta führte.

Der Sebastes norvegicus ist natürlich der Räucherfisch und heißt mit bürgerlichem Namen Rotbarsch. Aber auch der kam nicht einfach aus der Packung auf den Teller, sondern drehte erst noch einige Runden im Umluftofen zur allgemeinen Erwärmung. Vielleicht hätte auch ein kurzer Schuss mit der Mikrowelle gereicht, aber Räucherfisch vor dem Verzehr leicht anzuwärmen gebe ich diesmal als Top-Tipp mit.

Wenn man nur das Abendbrot betrachtet, gab es Eiweiß satt. Der Chinakohl als wesentlicher Gemüseanteil ist zwar optisch fast verschwunden, aber durchaus maßgeblich beteiligt. Das viele Trinken am Abend (nur Wasser mit „Schuss“*) wird dann vermutlich doch eine nächtliche Schlafunterbrechung hervorrufen. 😉
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*) ein Schuss Zitronenlimonade für die Kohlenhydratversorgung

Tag 29 (18.11.2019)

Manchmal ist eine Routine am Morgen schon was feines, vor allem, wenn es eine gute Routine ist. Also gabs heute morgen mal wieder Löffelfrühstück. Diesmal in der Quark-Erdbeeren-Haferflocken-Variante. Und dazu eine Erkenntnis, die ich heute früh schon via Twitter verblies: Ich freue mich schon auf übermorgen. Da ich heute die Quarkpackung anfing, gibts morgen nochmal Quark, aber mit anderer Frucht. Die restlichen Erdbeeren gibts dann am Mittwoch in Joghurt. Darauf bin ich schon gespannt, bzw. ich freue mich ein bisschen darauf. Was übrigens im wesentlichen daran liegt, dass ich keinen Erdbeerjoghurt esse.

Klingt komisch? Stimmt. An fertig gekauften Joghurts mit Fruchtzubereitung habe ich einiges durch, da war anfangs auch mal ein Erdbeerjoghurt dabei, aber den mochte ich nicht. Selbst den käuflich zu erwerbenden Erdbeerjoghurt (also wirklich nur Erdbeeren, Zucker und Joghurt) finde ich eher grenzwertig. Und ich wundere mich jedes Mal, dass das die beliebteste Sorte sein soll. Ich ziehe (beinahe) jeden anderen Joghurt mit Fruchtzubereitung der Erdbeer-Variante vor. Das könnte sich aber am Mittwoch ändern. Die Erdbeer-Quark-Variante war jedenfalls so lecker, dass ich das für die Erdbeer-Joghurt-Variante auch erwarte. Die hat mit dem fertig gekauften absolut nix gemein (außer vielleicht den Namen). Und schmeckt. Hoffentlich.
Kauft euch selber Tk-Früchte und rührt die in Joghurt oder Quark o.ä., dass schmeckt viel besser als jedes abgepacktes Zeuch. Aber wichtig! Achtet bei den Tk-Früchten darauf, dass in den Packungen wirklich nur die Früchte drin sind und nicht noch irgendwas, was mit -zucker oder -ose aufhört.
Das Mittag kennt ihr schon, wenngleicht die violetten Möhren noch mehr Farbe an die Suppe abgegeben haben.

Dafür hatte ich beim Abpacken mitgedacht. In der Mitte das unförmige Stückchen besteht im wesentlichen aus Hähnchen, fertig gebraten und gewürzt, dass ich beim Einfüllen in die Schüssel gleich mit hineingeworfen hatte. Es ist zwar, da ein Fertigprodukt, nicht der Weisheit letzter Schluss, wertete das Süppchen aber Eiweißtechnisch etwas auf.
Zum Abend gab es teilweise Resteverwertung und teilsweise Standard. Letzterer hieß Vollkornbrot und ersterer Ziegenfrischkäse mit Kräutern, den ich statt Butter zwischen Brot und Kassleraufschnitt verteilte. Nicht eine der schlechteren Ideen. Als gemüsigen Begleiter gab es Gemüse-Tomaten-Saft dazu.

Tag 28 (17.11.2019)

Der Tag begann heute mit einer Enttäuschung. Als ich nach dem Aufstehen das Rollo öffnete, änderte sich das Licht im Schlafzimmer nicht wirklich. Von halbwegs dunkel auf grau. Wer Wettervorhersagen liest, den traf das nicht ganz überraschend. Außerdem ist November. Und der ist per Definition grau. Zumindest von oben.
Leider setzten sich die Enttäuschungen fort, was nicht wirklich abzusehen war, da ich schon besseres erlebt hatte. Die ausführliche Enttäuschung findet ihr hier. Zugegeben war ich aber auch schon vorher ein wenig enttäuscht, aber auch das war fast erwartbar. Beim Durchforsten der Speisekarte achtete ich natürlich auf meine Ernährungsrichtlinien. Ihr erinnert Euch? 50+x% Gemüse, 25% Eiweißträger, 25-x% Kohlenhydratbeilage. 18 Gerichte stehen auf der Karte des Restaurants plus einem, das als „Tagesangebot“ auf einem Tischkärtchen angepriesen wurde. Davon waren sechs (in Zahlen: 6) überhaupt nur mit Gemüse, wobei ich ein Letscho und einmal Rote Bete als Matjesbeigabe wohlwollend mitgezählt habe. Nicht mitgezählt habe ich Röstzwiebeln, die sowieso nicht in der nötigen Menge vorhanden sein würden (von anderen Gründen mal ganz abgesehen) und ein Preiselbeer-Birnen-Kompott, das zu einer Hähnchenbrust gereicht wird, wegen kohlenhydratliefernder Süße. Sicher ist bei den Gerichten auch immer noch ein kleines Salatbouquet drauf …
Wer die Speisekarte des Bergrestaurants kennt, der wüsste vielleicht noch ein Positiv-Argument. Eins der Gerichte ist ein „Vegetarischer Kartoffel-Gemüse-Auflauf“. Selbst, wenn er mit Käse überbacken ist, fehlt ein bisschen der Eiweißträger, und da vermutlich die Kartoffeln in der Mehrzahl wären, kann ich den leider auch vergessen.
Dabei sah der Zander wirklich gut aus (und war es auch).
Also war es dann zum Abendbrot an mir, es besser zu machen. Und es war besser, wenn auch nicht sehr gut. 😉

Im Topf sehen wir hier eine Kartoffeln, zwei gelbweiße Möhren (von neulich noch) und eine Rettichkugel. Alles geachtelt, gesechszehntelt oder anderweitig grob klein geschnitten.

Ein wenig Wasser und etwas Salz kommen mit in den Topf und alles wird darin gegart.

Das sind die fertigen Bestandteile, noch trocken (und die Möhre recht bissfest).

Ein ordentlicher Schuss Milch ist die Basis für die weiteren Entwicklungen in Richtung Kartoffelbrei. Da sollte man vorsichtig sein und sicherheitshalber lieber etwas weniger als zu viel Milch in den Topf geben. Sonst wird das Endergebnis zu flüssig. Ich gab zu viel Milch hinein.

So sah der Kartoffelbrei nach dem Stampfen noch etwas flüssig aus. Daran änderte auch die hineingeriebene Muskatnuss und die Petersilie nichts. Zu wenig Kartoffel für zu viel Milch. Man konnte es aber etwas köcheln lassen, es dickte etwas nach.

So zerlief der Kartoffelbrei (von Stampfkartoffeln wage ich nicht zu schreiben) auf dem Teller etwas, was dazu führte, dass es nach mehr aussieht als es letztendlich war. Die beiden Bratheringsfilets passten aber wunderbar dazu und ergänzten den Gemüse-Kartoffel-Brei aufs angenehmste.
Und morgen früh gibt’s wieder Quark mit Früchten. Vermutlich Himbeeren. Es gibt aber auch eine neue Mischung.

Zwischenruf der Enttäuschung

Sonntags Mittags wird Essen gegangen. Vattern und ich halten das seit einiger Zeit so und haben auf diese Art schon eine ganze Reihe von Restaurants besucht. Die Auswahl ist eine bunte Mischung aus altbewährtem und ab und zu kommt was neues hinzu. Wo es uns gefällt, sind wir öfter, wo nicht, da nicht. Die Erfahrung zeigt, dass es einigen anderen auch so geht, denn ohne vorherige Reservierung ist zumindest Sonntagmittag kaum irgendwo ein Platz zu finden.
Heute hat es ein Restaurant geschafft, von der Kategorie „immer mal wieder gern“ auf „vorläufig nicht mehr“ herabzufallen. Ich bin maßlos enttäuscht. Aber sowas darf einfach nicht passieren, zumal ich das gleiche Gericht am gleichen Ort schon mal viel besser gegessen hatte. Aber heute … Nee.
Kommen wir zur Frage, was ihr bei der Beilage erwartet:

Petersilienstampf. Ich biete mal folgende Varianten an:

  • gestampfte Petersilienwurzel, gewürzt und mit Sahne verfeinert
  • gestampfte Mischung aus Kartoffeln und Petersilienwurzel
  • gestampfte Kartoffeln mit viel gehackter Petersilie drin

Nichts von dem (auch keine denkbaren Zwischenstufen) fand sich auf meinem Teller! Absolut nichts. Und das ohne Änderungsansage. So ist es nicht verwunderlich, dass mein Teller so wieder in die Küche zurück ging:

Dabei hatte ich mich ein bisschen auf die Stampfkartoffeln gefreut. Aber was wurde auf dem Teller kredenzt? Ein schleimiges, fehlaromatisches Etwas, das stark nach Tütenflockenherkunft schmeckte. Bäh. Ich gehe nicht in ein Restaurant Essen, um dann schlechtkantinöse Zutaten auf dem Teller zu haben.
Dabei war der Fisch gut zubereitet.

Der erste Blick ließ mich noch frohlocken, aber bei der ersten Gabel Flockenpürree …
Tut mir leid, aber das Bergrestaurant wird vorläufig nicht mehr besucht und ist von der Liste guten Läden gestrichen. Schade für den sehr netten Service dort. Aber die Küche hat’s versaut.

Tag 27 (16.11.2019)

Samstags wird gekocht. Aber wenn, dann gleich so, dass mindestens ein Mittag für die Woche dabei rauskommt. Der Einkauf lieferte ein paar interessante Resourcen. Nur: Was daraus zaubern? Ein anderer Kochblog gab eine Idee.
Viele gute Rezepte fangen damit an, dass Zwiebeln in Butter angeschwitzt werden. Etwas Knoblauch wäre hier auch noch eine Idee gewesen. Ich hatte aber keinen im Haus.

So schwitzen 3 grob zerteilte Schalotten vor sich hin. Schön schneiden musste nicht sein, ihr werdet gleich sehen, wieso.

Das weiße Zeuch ist übrigens Kohlrabi. Genauer: ein Kohlrabi. Geschält und flüchtig zerteilt.

Vom letzten Kochen mit Blumenkohl war noch was übrig, das jetzt ebenso in den Topf wanderte.

Mit etwas Wasser wurde angegossen, Salz, Pfeffer und Kümmel dazu gegeben. Das sollte jetzt fast gar werden.

Die gelben Scheiben im Topf haben sich natürlich nicht selbst gebildet. In einer Tüte mit gemischten Möhren (s.u.) hatten die weißlich-gelben eine gewisse Überzahl, also kam auch noch eine in den Suppenansatz.

Der köchelt schön vor sich hin.

Dann kam ein ordentlicher Schuss Milch mit dazu (auch aus Ermangelung von Sahne o.ä.), es war ca. ein halber Liter.

Hier ist der Grund dafür zu sehen, dass bisher alles nicht so exakt geschnitten sein musste. Der Pürierstab ist ja ein großer Egalisator und zerhackt alles.

Es entsteht eine – je nach Intensität der Anwendung des Mixers – recht ebene oder cremige Suppe. Die braucht aber eine Einlage.

Keine Angst. Das Pulver ist sie nicht. Das ist nur für den Pfiff ein wenig Cayennepfeffer.

Die Schüssel enthält violette, gelbe, weißliche und andere Möhren, die es gestern gebündelt zu Kaufen gab. Schön bunt.

In der Suppe sieht das doch erstmal recht witzig aus. Ich hätte die Möhrenscheiben vermutlich vorgaren sollen. Dann hätten sie die Suppe nicht so verfärbt. Aber – wie heißt es doch immer so schön – hinterher ist mal immer schlauer.
Nun mussten die Möhren in der Suppe garen.

Zur weiteren Vollendung kam noch etwas Kräuterfrischkäse dazu. Auch nicht unbedingt eine der besseren Ideen.

Der Frischkäse hat – ähnlich wie Sahne – eine geschmacksnehmende Eigenschaft. So musste ich anschließend die Suppe nochmal kräftig nachwürzen, damit sie nicht nur cremig schmeckte.

Aber mit ein paar Kräuter und unter Ignoranz der rosa Verfärbung sieht das doch ganz interessant aus.

Die violetten Möhren mit dem orange-gelben Kern sind schon recht interessant. Die optischen Eigenarten müsste man mal auf andere Art etwas mehr hervorkitzeln. Vielleicht in einer klaren Möhrensuppe als Einlage. Es gibt ja auch klare Tomatensuppen, das wäre dann der rezeptliche Ansatz.
Der Rest der Tagesversorgung ist schnell erzählt. Die Suppe wurde zum Mittag, das Frühstück war Vollkonrbrot mit geräuchertem Schweinefilet. Zum Abendbrot gabs dann nur eine Kleinigkeit am späteren Abend. Der Hecht blieb im Tiefkühler und der Räucherfisch im Kühlschrank. Morgen ist auch noch ein Tag.

Käffchen?! Gern, aber kalt und mit Milch

Zwischendurch mal was anderes: Ich mag ja diese „Milchmischgetränke mit Kaffee“ in jeder Variation. Latte Macchiatto, Latte Espresso, Latte Cappuccino, Intenso, Black&White, Eiskaffee Milkshake, … die Vielfalt ist groß. Jede Supermarkt- und jede Discounterkette hat meist eine Eigenmarke davon im Angebot, aber auch bekannte Marken vertreiben entsprechende Getränke. Die Herstellervielfalt ist nicht ganz so groß wie die (Eigen-)Markenvielfalt, was aber auch nicht weiter verwundert; die bei mir gängigen Discounter- und eine der Supermarkteigenmarken kommen alle samt aus der gleichen Molkerei. Das heißt übrigens nicht, dass gleich benamste Getränke auch gleich schmecken, aber schon ähnlich.
Bei einem Discounter entdeckte ich unlängst eine für mich neue Variante, was natürlich zu einem Kauf führte. Ein Ereignis – wenn ich das mal vorweg nehmen darf -, das sich nicht wiederholen wird. Es zeigte sich mal wieder, dass es einen Zusammenhang zwischen der Länge der Zutatenliste und der Ungenießbarkeit des Trunks gibt. Ein Effekt, den ich auch schon bei den Markengetränken beobachtet hatte, vor allem, wenn die Marke für hochwertigen Kaffeegenuss stand.

12 Zutaten. Und es schmeckt überaromatisiert, fehlaromatisiert und hat ebenfalls ein komisches Mundgefühl. Ich vermute mal, dass speziell auch die zusätzliche Aromatisierung „Aroma“, die ich ebenfalls bei den „hochwertigen“ Marken fand, der Quell allen Übels ist. Dass hier auch noch Süßstoffe statt Zucker verwendet wurden, macht die Sache nicht besser. Dabei geht es auch viel einfacher:

6 Zutaten. Kein Aroma, kein Kaffeeextrakt. Und dass es sechs Zutaten sind, liegt auch nur daran, dass ich als „Fotomodel“ eine Cappuccino-Variante erwischt habe, die mit etwas Kakao zubereitet wird. Der Latte Espresso aus der gleichen Reihe kommt mit 5 Zutaten aus. Es geht also. Warum immer kompliziert machen, wenn es auch einfach geht?!
Könnte man noch die Frage stellen, wie die mit den wenigen Zutaten die ganze Produktvielfalt hinbekommen. Aber die Antwort ist einfach. Während beim Cappuccino fettarme Milch und Kakao verwendet werden, hat der Espresso keinen Kakao und der Latte Macchiatto Vollmilch und einen Schuss Sahne. Bei der Black&White Variante ist es noch einfacher: Milch, Kaffee, Stabilisator, sonst nix. Die anderen Varianten müsst ihr selber mal nachschauen, die habe ich gerade nicht griffbereit. Die Bissingener Molkerei, die unter anderem hinter vielen Handelsmarken steht, hat’s offensichtlich raus.
Die Milchmischgetränke aus Bissingen gibt es eigentlich auch bei dem von mir besuchten Stavenhagener Discounter und ich hoffe, dass das auch so bleibt. Das neue Produkt war mit einer früher mal ebenfalls aus Stavenhagen kommenden und mittlerweile hessischen Milchmarke gelabelt und weist nach, dass die Produkte mittlerweile nicht mehr immer gut sind.

Tag 26 (15.11.2019)

Der heutige Tag verlief unspektakulär, aber mit Sündenfall in Form einer gruppenzwanginduzierten Streuselschnecke mit Alibifruchtklecks. Aber alles begann etwas früher.
Der Morgen zeigte sich unmotiviert und mit wenig Lust auf Milchprodukt/TK-Obst/Haferflocken. So überlegte ich – bevor ich zu einer Instandnudelsuppe griff – früher in Richtung Arbeit zu entschwinden. Auf dem Weg dorthin besorgte ich noch Gemüsesuppe vom Suppenauto nicht nur für mich. Bei aller leckerness hatte diese vegetarische Suppe einen großen Nachteil: Ihr fehlte für die nachhaltige Sättigung der Eiweißbestandteil.
So kam gegen halb 4 ein kollektives Hungergefühl auf, dass dann unisono mit erwähnter fruchtiger Streuselschnecke befriedigt wurde. Nun ist Streuselschnecke ernährungsphysiologisch eine der sinnlosesten Speisen, die man seinem Körper geben kann, woran der Klecks Fruchtsoße nichts grundlegendes änderte: viele Kalorien durch Zucker und Weißmehl und nichts sinnvolles dabei.
Das Abendbrot erlebte mich wieder in halbwegs geordneten Bahnen mit Vollkornbrot und Wildschweinschinken. Für die Seele gab’s etwas Fleischsalat – natürlich nur den vom Lieblingsfleischer. Zur Zeit gibts ihn ohne Dill, dafür mit Gewürzgurke.
Morgen dann vermutlich wieder was mit Bild: bunte Möhren oder Rettich oder Chinakohl, dazu vielleicht der halbe Hecht, der seit neulich im Tiefkühler wartet. Oder Räucherfisch. Mal sehen, was mir zu den vorliegenden Zutaten einfällt.

Tageszusammenfassung 23-25 (12.-14.11.2019)

Termine vor der Arbeit bringen den wohlsortierten Morgen gern mal durcheinander. Wobei der Termin so spät war, dass ich zu spät zur Arbeit kam und der Morgen eigentlich halbwegs normal hätte ablaufen können. Essenstecnisch war er es auch. (Skyr, Mango, Haferflocken). Leider vergaß ich dann das vorbereitete Mittag, aber den Cesar-Salat, den ich mir dann vom Bäckerimbiss holte, hatte ich ja schon mal erwähnt.

Das Brötchen war natürlich suboptimal. Aber lecker. Nur etwas dröch, wenn man es hinterher allein isst (von wegen: Kohlenhydrate erst nach dem Eiweiß essen).
Das Abenbrot bestritt dann wieder Vollkornbrot, diesmal mit Ziegenkäse und (nicht ganz optimal) Eiersalat als Fertigprodukt.
Der Mittwoch begann mit einer Skyr-Heidelbeeren-Haferflocken-Kombination, gefolgt zur Mittagszeit mit Teil 2 der neulich zubereiteten (kurkuma-)gelben Blumenkohlsuppe. Am Abend ergötzte ich mich an Vollkornbrot, (Bio-)Kochschinken und einigen „Dillröllchen“, die im wesentlichen nicht aus Dill, sondern aus Hering bestanden sowie einer hölzernen Gräte.
Donnerstag kam ich etwas aus dem Rhythmus. Das auslösende Stichwort lautet „Schichttausch“. So kam ich nicht wirklich zum Frühstücken, bildete mir dann aber ein, umso besser zu Mittag essen zu können: Großer gemischter Krautsalat mit Hühnerfleisch (vulgo: halbes Hähnchen). Gut, wenn der Drehspießdomteur auch einen Hähnchengrill hat.
Zum Abend wurde ich dann wieder etwas kreativ. Ein Rumpsteak wurde scharf und schnell in der Pfanne angebraten und dann zum Nachgaren warm eingelagert. In der Pfanne wurde mit etwas Butter der Bratensatz gelöst und dann klein geschnittener Chinakohl angeschwitzt und gewürzt (Salz. Pfeffer, Kümmel). Dann kam etwas Wasser dazu und eine Handvoll Vollkornnudeln. Deckel drauf und köcheln lassen.
Zum Schluss wurde das Rumpsteak in Tranchen geschnitte, und auf den abgeschmeckten Kohl-Nudeln verteilt, ein paar Parmesanhobelspäne krönen die Speise.

Die Nudeln haben das Wasser fast aufgenommen und den Rest mit ein wenig abgegebener Stärke gebunden. Das passte gut. Ich wollte eigentlich noch etwas Frischkäse ran geben, habe das aber dann gelassen.

Die Nudeln nahmen aber auch recht viel Salz weg, zum Ende musste gut nachgewürzt werden. Aber das ging gut, natürlich nur, bevor das Fleisch oben rauf kam, damit man auch noch Umrühren könnte.

Wobei, oben auf das Fleisch kam nach dem Anrichten auch noch etwas Salz, es war ja bisher ungewürzt.

Tag 22 (11.11.2019)

Schön, dass Tag 22 am 11.11. ist. Könnte ein Zahlenmystiker sich was draus ableiten. Aber immer war ich heute inhaltlich wieder sehr richtliniennah.
Das Frühstück war top und diesmal die Heidelbeer/Quark-Edition. Haferflocken natürlich dabei.
Fürs Mittag hatte ich wieder was beim Bäckerimbiss entdeckt, obwohl ich was dabei hatte. Aber das reichte mir nicht. So gab es als mittlere Mahlzeit:

Und ja, ich habe das nebenbei beim Arbeiten verdrückt. Der soziale Aspekt des Mittags geht doch etwas verloren, wenn man zu einem Zeitpunkt isst, wo die anderen schon im Feierabend sind.
Links im Becher ist im Wesentlichen Joghurt (Natur), die beiden Apfelspalten sind die einzigen, die dabei waren, dazu Mandelblättchen, etwas Fruchtzubereitung von schwarzer Johannisbeere und etwas, das wie Leinsamen aussah. Der erste Happs nach dem umrühren erzeugte ein gewisses Frühstücksgefühl, was hier heißt: Zucker war nur in Spuren, vermutlich nur über den Klecks Fruchtzubereitung, enthalten. Pluspunkt Bäckerimbiss.
Rechts ist der letzte Rest des mediterranen Bratgemüses, das seinerzeit zusammen mit dem Kartoffelsalat entstand.
Zum Abend gab es dann Vollkornbrot mit Harzer. Der war gar nicht so schlecht, ein wenig bissig. Vielleicht sollte ich mir bei manchen Käsen öfter angewöhnen, sie bis MHD liegen zu lassen. Einem – lange nicht mehr gesehenen – Ziegenmilchcamenbert hat die Lagerung auch immer gut getan.
Da ich Wurst-Aufschnitt zur Zeit meide, aber Koch- und Rohschinken nicht bis in alle Ewigkeit abwechselnd essen möchte, gilt es, offen für Alternativen zu sein. Bratenaufschnitt ist prinzipiell eine davon. Aber Achtung! Immer die Zutatenliste lesen und auf Zucker, Süßstoffe und -ose achten. Möglichst weit hinten oder gar nicht in der Liste. Es ist erstaunlich, wie viel Zucker am Schweinefleisch ist. Da ich auch Innereien nicht grundsätzlich ablehne, habe ich mal Zunge im Aufschnitt probiert. Für’s nächste Mal werde ich aber auf ganze Zunge und ein scharfes Messer zurückgreifen.
Fast 2 Liter Früchtetee, ein groooßer, ungezuckerter Cappuccino und 0,3 l Wasser mit einem Schuss Fruchtsaft ergänzten die Speisenfolge.

Tag 21 und Zander (10.11.2019)

Drei Wochen vorher reserviert, Vattern aus’m „Tempel“ entführt, über Landstraßen, Bundesstraßen und sehr unebene Kopfsteinpflasterstraßen gefahren und ein Plattenweg war auch noch dabei. Aber dann wurde aufgetischt. Ein klein wenig wurde ich den Richtlinien untreu. Aber es lohnte sich.

Ein cremiger Kartoffelbrei begleitete eine hinreichend große Portion Belugalinsen und zwei wunderbar zubereitete Stücke vom Zander mit crosser Haut, natürlich oben. Ein paar ebenso crosse Chips verstärkten den Eindruck noch. Dabei war der Fisch so saftig auf den Punkt gegart, so dass man wirklich von Perfektion sprechen muss, zumal auch nicht eine Gräte den Genuss trübte. Chapeau!
Zuvor gab es noch ein kleines Salätchen, dessen Vielfalt zahlreicher schien als die Zahl der Teile auf dem Teller. Friseesalat, Krautsalat, Radieschen, Lollo Rosso, Champignon, Eisberg, Romana, Rote Bete, Käse, … Sicher habe ich noch einiges vergessen, was da auf dem kleinen Teller war. Lecker.
Wenn ich jetzt noch eine richtige Restaurantkritik machen würde, könnte ich noch von den sauberen, schicken Toiletten reden oder von der etwas kühlen Inneneinrichtung, die aber durch den herzlichen Service gut angewärmt wird, oder von viel Platz, den man sicher auch effektiver nutzen könnte, damit Gäste nicht wochenlang auf einen reservierten Tisch warten müssen. Mach ich aber nicht.
Zum Abend gab’s dann etwas sonniges, passend zum sonnigen Nachmittag.

Im Original sah die Suppe etwas sonniger aus. Etwas Wasser, in dem einige passende Gewürze (Salz, Pfeffer, Kümmel, Muskat) schwammen, garte eine Kartoffel, klein gewürfelt, eine ebenso kleingewürfelte Schalotte und ca. ⅔ eines Blumenkohls. Als diese Sachen gar waren, taten ein ordentlicher Schuss Sahne, ein gestrichener Teelöffel Kurkuma und ein kräftiger Pürierstab ihren Anteil.
Zum sonstigen Tagespensum gehörten dann noch eine Handvoll Nüsse (Hasel, Wal) und etwas Obst. Und eine Kanne Tee (3 Beutel Tee, davon 2 Frucht und ein Kräuter) und eine Flasche Wasser heben den Flüssigkeitsumsatz.
Trotz Gastronomie Tag gut überstanden: ✔