Planwirtschaft vs. Wirklichkeit in lecker

Da macht man für das lange Wochenende einen Essensplan und der wird dann nicht eingehalten. Ob man dabei jetzt dem Wetter oder Bertolt Brecht die Schuld gibt, oder beiden, bleibt dahingestellt. Der Dichter sei zitiert:

Mache einen Plan,
sei ein großes Licht.
Mache noch ’nen Plan,
geh’n tun sie beide nicht.

Immerhin hat mein Essensplan einiges mit anderen großen Plänen gemein: Er zog sich immer mehr nach hinten. Der Unterschied: Es wurde dadurch nicht teurer, vermutlich eher billiger. Wobei, das schlechte Wetter am Sonnabend hat mich vor der Erhöhung der Kosten bewahrt, die Option „Grünmarkt“ plus Lieblingsfleischer plus Standardsamstagsfrühstück habe ich nicht gezogen, und beschränkte mich damit auf meine Donnerstagseinkäufe. Freitag war ja Feiertag.

Am Feiertag/Freitag war ich tagsüber unterwegs. Das Wetter war danach und ich wollte ein Objekt ein Stück außerhalb aus Gründen ablichten. Wieder zu Hause angekommen gab’s dann ein Instantsüppchen zum Aufwärmen und ein schönes Leberwurstbrot. Ich hatte bei der richtig groben zugegriffen, leider Industrieware, aber anderswo kriegste sowas ja auch nicht. Mit den feinen Leberwürsten kannste mich ja jagen …

Nachdem ich am Samstag eine Weile ins graue Wetter guckte, nahm ich den großen Topf, das gekaufte Suppengrün, ein paar Kartoffeln und die Wruke zur Hand und schnibbelte nach dem Putzen und Schälen alles klein. Kleiner als sonst, es sollte ein relativ schneller Eintopf werden, hatte ich doch Suppenfleisch oder Beinscheibe nicht bekommen. So war ich auf Markknochen und Rinderhack ausgewichen.

Wrukeneintopf auf Hackfleisch/Markknochen-BasisDie Gemüse kamen in den Topf, wurden gerade so mit Wasser bedeckt und durch die Knochen, das Hackfleisch, Salz, Pfeffer, Lorbeer, Piment ergänzt. Einmal aufkochen und dann so lange dezent sieden lassen, bis das Gemüse gar ist und die Markknochen sich leeren lassen. Alles wird nochmal durchgerührt und abgeschmeckt. Das Rühren kann durchaus etwas kräftiger erfolgen, das gibt dem Eintopf ein wenig Bindung. Dass ich mehlig kochende Kartoffeln verwendete, hatte ich wohl noch nicht erwähnt.

Wrukeneintopf auf Hackfleisch/Markknochen-BasisDer ganze Kochvorgang dauerte dann doch etwas länger als ich dachte, zusammen mit dem Schnibbeln sowieso, aber das ziehen der Brühe war entfallen, was sicher auch ein bis zwei Stunden einsparte.

Sonntagmittag

Während es den Wrukeneintopf am Samstagabend stilvoll aus der Suppentasse gab, kam dann am Sonntag das große Geschütz auf den Tisch: der Suppenteller. Geht auch und man muss wegen Nachschlag nicht so oft laufen.

Wrukeneintopf auf Hackfleisch/Markknochen-BasisEin wenig bedauerte ich, dass ich keine Fleischbrocken in der Suppe hatte. Sowas schönes ausgelöste von der Beinscheibe oder das magere vom Suppenfleisch ist doch recht lecker. Außerdem, wenn die Suppe dann über Nacht kühl steht, geliert sie auch schön, was ein schönes Zeichen für „gehaltvoll“ ist. Ein wenig fest war sie, als sie zum Aufwärmen aus dem Kühlschrank kam. Die Markknochen taten ihre Aufgabe. Es fehlte aber die Gelatine aus den Sehnen u.ä. der Beinscheibe … Aber dafür gings schneller. 

Wrukeneintopf auf Hackfleisch/Markknochen-BasisSollte ich nochmal auf die Idee kommen, es so zu machen, versuche ich mal, das Hackfleisch vor der Verwendung an wenig anzubraten. Zumindest zum Teil. Und ein wenig geräucherter Speck hätte der Suppe vielleicht auch gut getan. Hinterher ist mal immer schlauer. 

Montagmittag

Das sollte es eigentlich Sonntag geben. Ich hatte noch eine Tüte getrocknete Steinpilze, eine Dose Champignons, etwas Creme fraiche, etwas Tiroler Schinkenspeck und einen Wrukenrest rumschwirren. Kartoffeln und etwas Knoblauch waren auch noch da, Salz/Pfeffer sowieso. Und diesmal habe ich die Kartoffeln sogar klassisch gekocht. Naja, fast. 

Pilz-Bratwurst-Pfanne an Kartoffel-Wruken-StampfKartoffeln und Wrukenstück wurden klein gewürfelt und dann im Topf unter Anwesenheit von Salz, Pfeffer, Muskat und Kümmel in Milch gegart. Garade so viel, dass die Stückchen knapp bedeckt sind. Beim vorsichtigen Garen wurde immer wieder gerührt, damit nix anbrennt, aber die Milch auch nicht überkocht. Zum Schluss gings nochmal mit dem Stampfer durch den Topf und alles wurde mit etwas Butter verfeinert. 

Pilz-Bratwurst-Pfanne an Kartoffel-Wruken-StampfWenn man die Wruke auch ganz weich haben möchte, sollte sie mit etwas Vorlauf gegart werden. Oder die Kartoffeln gröber geschnitten als das Wurzelgemüse. 

Pilz-Bratwurst-Pfanne an Kartoffel-Wruken-StampfDie getrockneten Steinpilze habe ich etwas eingeweicht und vorher ordentlich abgespült. Stand so auf der Tüte. Das dauerte etwas. Das Einweichwasser habe ich später abgegossen, gefiltert und beiseite gestellt. In einer Pfanne habe ich ein paar Schinkenspeck- und Schalottenwürfel angeschwitzt, noch etwas Knoblauch dazu gegeben und dann die Steinpilz-Fragmente sowie die abgetropften Dosen-Champis dazu gegeben. Alles wurde gebraten, gesalzen und gepfeffert. Nach ein paar Minuten kam dann das Steinpilz-Einweichwasser vorsichtig dazu. Der sandige Bodensatz blieb natürlich im Aufbewahrungsgefäß. Das ließ ich noch ein wenig einkochen, bevor ich einen Becher Cremé fraiche unterrührte und auch das leicht einköcheln ließ.

In einer zweiten Pfanne briet ich in Scheiben geschnittene Bratwürste (ohne Darm) so richtig kräftig an, dass sie sich aufs positivste verfärbten. Dann vereinigte ich beide Pfanneninhalte und ließ es noch ein wenig ziehen. Dann war es Zeit zum Anrichten. 

Dosenchampignons (auch wenn 1. Wahl drauf steht) und getrocknete Steinpilze, bei denen es gut tut, dass es drauf steht, weil erkennbar ist es nicht, sind nicht so meine Ware, aber intensiv weiterverarbeitet oder als Einlage in einem Schmorgericht kann man das man benutzen. Achja, und Bratwurst wird wohl auch nie so richtig meins sein, aber gut angebraten, dass wirklich nix weißes mehr zu sehen ist, geht’s. Alles zusammen war durchaus schmackhaft und einmal muss ich es auch noch essen. Die Hälfte der Soße ist schon im Kühlschrank. Die gibt’s morgen zusammen mit Reis. 

Dolce vita holiday

Nach Pfingsten hatte ich noch Urlaub, andere mussten arbeiten, und fragten nach einer Mittagsmöglichkeit. Da fiel mir doch ein kleines Fischrestaurant ein.

Gebratener Saibling an Bratkartoffeln und GurkensalatKeine Angst, ich singe jetzt nicht „Alle Jahre wieder“ aber im Blog finden sich bereits mehrere Fotos dieses Gerichts. Ein wundervoll gebratener Saibling, dazu ebenso bereitete Bratkartoffeln, und ein Gurkensalat nebst Meerrettich, Kräuterbutter und Zitrone. Für jeden Geschmack also etwas dabei.

Gebratener Saibling an Bratkartoffeln und GurkensalatAn dieser Stelle darf ich neben dem super Fisch aus eigener Aufzucht auch noch die Bratkartoffeln erwähnen, die wunderbar knusprig auf den Tisch kamen und nicht wie bei anderen als in der Pfanne aufgewärmte Kartoffelscheiben. Auch sowas wie Bratkartoffeln wollen gemacht sein können.

Mittwochmittag

Eigentlich sollte es dieses Zutaten schon früher geben, aber nun kamen sie endlich in die Verarbeitung.

Lauch mit Bratwurst, Zwiebeln und Schmand an QuetschkartoffelnZwei Stangen Lauch, drei dicke Frühlingszwiebeln, eine rote Zwiebel, fünf Bratwürstchen, Schmand und ein paar Gewürze ergaben – in zwei Pfannen zubereitet – die Beilage zu den Quetschkartoffeln. Die Zwiebeln wurden – klein geschnitten – in etwas Butter angeschmurgelt, dann kamen die Lauchrollen dazu und gut bedeckelt simmerte es sich gar. In der zweiten Pfanne briet ich die klein geschnittenen Bratzwürste an, bis sie gut gebräunt waren. Letztendlich vereinigte ich die Pfanneninhalte, schmeckte mit Salz und Pfeffer ab, nachdem ich ganz zum Anfang schon etwas Salz in die Bratbutter gegeben und etwas Kümmel den Lauchröllchen nachgeworfen hatte. Etwas Schmand machte alles gefälliger.

Lauch mit Bratwurst, Zwiebeln und SchmandDie Quetschkartoffeln entstammen der Schnellversion via Mikrowelle und bekamen nur etwas Butter und Milch dazu. Im Gegensatz zu Stampfkartoffeln wurden sie nicht gestampft, sondern mit einer Gabel gequetscht, etwas Salz und Muskatnuss wurden dabei mit eingearbeitet.

Lauch mit Bratwurst, Zwiebeln und Schmand an QuetschkartoffelnMeine Kräuter sind leider aus … Nach dem Leerräumen und Abtauen des Tiefkühlers müssen jetzt erstmal die Vorräte wieder aufgebaut werden.

Donnerstagmittag

Eine Packung Spitzpaprika (rot, orange, gelb) und eine Packung Tomaten warten schon etwas länger auf ihren Verzehr, so dass ich eher an eine Verarbeitung als an eine direkte Verspeisung dachte. Also würfelte ich zwei rote Zwiebeln und ließ diese in etwas Butter mit Salz angehen. Dann schnibbelte ich die Paprikas dazu und gab Paprikapulver (diesmal nur edelsüß) dazu. Damit nix anbrennt, kamen die geviertelten Cocktailtomaten dazu, alles wurde durchgerührt und bei kleiner Hitze bedeckelt vor sich hinköcheln gelassen.

Tomatensoße in der MacheDieses Bild stand auch in den Sozialen Medien unter der Überschrift „Gottes Werk und Teufels Beitrag“. Tomate und Paprika (und wenn man so will auch die Zwiebel) waren hier „Gottes Werk“, die hellgelben, fast weißen „Einlagen“, bspw. unten am Bildrand, sollten „Teufels Beitrag“ sein: Eine sehr klein geschnittene Kartoffel. Die garte in aller Ruhe mit und gab nach dem Pürieren und dem nachfolgenden Aufkochen eine schöne Bindung, ohne sich geschmacklich zu exponieren. Damit das mit der Bindung gelingt, nehme man eine mehligkochende Sorte. In der ebenen Form habe ich die Soße noch ein wenig köcheln lassen, eine Spur Zucker dazu gegeben (zur Abrundung) und dann war, als die Pasta auch fertig war, ein Mittagessen gelungen.

Pasta mit Tomatensoße (+Extra) und ParmesanspänenParmesan ergänzte den Tellerinhalt auf das beste und die nächsten Tage habe ich nochmal etwas Soße, in die ich dann ggf. auch noch eine Einlage verbaue. Mal sehen.

Pasta mit Tomatensoße (+Extra) und ParmesanspänenDen Parmesan habe ich der Einfachheit halber mit dem Sparschäler gehobelt, den hatte ich ja schon wegen der Kartoffel draußen …

Pasta mit Tomatensoße (+Extra) und ParmesanspänenHmm, wie der auf der heißen Pasta noch etwas vor sich hin schmilzt. Lecker. Ohne viel Schnickschnack.

Donnerstagabend

Als ich am Dienstag Fisch essen war, nahm ich auch noch etwas aus der Auslage mit. Natürlich nicht einfach so, ich habe es bezahlt! Etwas unkonventionell habe ich es dann auf einen Salat gelegt. Das war die leichtere Variante zur Bratkartoffel, die auch sehr schön gepasst hätte. Aber das entsprechende Gericht aus der Gaststätte findet sich hier auch im Blog mehrfach.

Forellenfilet nach Matjesart auf Salat mit Dressing (Extradippers)Ist diese Abendsonne nicht super?! Ich musste noch ein Buch unterlegen, dass meine Unterlage eine kleine Schräge bekommt, dass das Licht besser aufs Essen fällt.

Wenn man hier etwas mit „Kochen“ bezeichnen könnte, dann eigentlich nur das Dressing. Den Salat (Miniromano) habe ich auseinander genommen und gewaschen. Dann habe ich die beiden Fischfilets darauf drappiert und den Salat, der nicht mehr auf den Teller passte, als Dipp-Dippers ins Glasschälchen geömmelt.

Forellenfilet nach Matjesart auf Salat mit Dressing (Extradippers)Das Dressing erinnert an eine klassische Vignaigrette: Senf, weißer Balsamico, Salz und Hafersirup wurden in einem dichtschließenden und schüttelfähigen Behältnis vermischt und anschließend mit Rapsöl und dem Restöl vom Fisch durch ordentliche Schüttelei emulgiert. Honig wäre statt des Hafersirups auch eine Idee gewesen. Oder Agavendicksaft. Da ich mal wieder zu viel Essig genommen hatte, kam nach dem Abschmecken noch mehr Sirup in die Flüssigkeit, der dann auch noch eingeschüttelt wurde.

Forellenfilet nach Matjesart auf Salat mit DressingDas Ergebnis haftete schön am Salat und konnte gut aufgedippt werden. Kräuter, eine fein gewiegte Schalotte oder ähnliches wären eine schöne Ergänzung im Dressing gewesen.

Forellenfilet nach Matjesart auf Salat mit Dressing (Extradippers)Hatte ich schon erwähnt, dass das kein Matjes ist? Wobei der Hering eine gewisse Vorbildfunktion hat. Wir sehen zwei sehr rosane, ich möchte fast sagen pinke Forellenfilets, die nach Matjesart verarbeitet wurden, und sehr zart und delikat sind. Sehr lecker, kann ich unbedingt empfehlen.

Samstagabend

Den Samstag verbringe ich mit einem üppigen Frühstück und ohne Mittag. Dafür gab es etwas grillmäßiges am Abend. So muss ein gesundes Essen aussehen.

Mariniertes Nackensteak auf Kopfsalatblättern, Dressing separatDie beiden Nackensteaks hatte ich mariniert bei meinem Lieblingsfleischer erworben, bei dem man das auch kann. Das Fleisch ist vernünftig, ich weiß, wo die Tiere stehen (+/- 15 km) und wo die ihr Futter (im wesentlichen) her haben. Das Fleisch kam so groß aus der Pfanne raus, wie ich es hineingepackt habe und nichts suppte aus. Aber genug gelobhudelt. Die rötliche Marinade fand ich eher so semi. Dafür war das Kräuter/Knofi-Teil super. Immerhin. Der Kopfsalat war ein Kopfsalat (wir sehen hier nur einige äußere Blätter). Den Rest gibt es die Tage. Das Dressing könnte euch fast bekannt vorkommen. Wir sehen es weiter oben schon einmal, diesmal mit etwas Schlagsahne und den flüssigen Resten aus der Grillpfanne „gestreckt“. Super Idee.

Mariniertes Nackensteak auf Kopfsalatblättern, Dressing separatDas Fleisch hatte ich auf den Punkt hinbekommen. Ein zarter rosa Schimmer war stellenweise erkennbar, ansonsten war es aber „durch“, aber nicht trocken. Qualität des Produktes und rechtzeitiges Entfernen aus der Pfanne sei Dank. Grünzeug und hochwertiges Protein in der Kombination, was will man mehr?! Das empfiehlt der Ernährungsberater! Die Ernährungsberaterin hätte alles gern etwas feiner und nicht so rustikal. Zum Beispiel in Essgröße zerzupfte Salatblätter und vielleicht eher Geflügel oder Fisch … Aber grundsätzlich findet sie das auch nicht schlecht. 😉

Sonntagmittag

Es war heiß und drückend … Es gab Obst. Und sehr viel später noch einen Low-Carb-Protein-Riegel.

Bockwurst als Low-Carb-Protein-RiegelNatürlich ist die BoWu auch von meinem Lieblingsfleischer. Mittlerweile die einzig wahre.

Bockwurst als Low-Carb-Protein-RiegelUnd das, obwohl sie nicht immer 100%ig gleich ist. Aber sie ist die beste.

Sorry für den langen Artikel. Der kommende wird wieder kürzer.

Buntes, komisches und aus dem Wok

Fangen wir dieses Mal mit etwas an, das so gar nicht in diesen Blog gehört, aber irgendwie kamen da zwei, drei andere Sachen zusammen, teilweise Weltgeschichte, teils mein Medieninteresse und DER Algorithmus. 😉 Letzte Woche stieg bekanntermaßen irgendwann weißer Rauch auf und die katholische Welt hatte wieder einen Papst. Als ich nach des Tages Arbeit am Abend nach Hause kam und – einer schönen Gewohnheit folgend – ORF on startete (die Mediathek des ORF aus Österreich), begrüßte mich die App mit folgendem Startbild:

Startbild der ORF-TelethekSorry für die leichte Schiefe im Bild, das war unbeabsichtigt. Vielleicht, weil ich noch ein wenig lachen musste. Ich möchte die Bildbetrachter auf das linke und rechte Highlight am unteren Rand aufmerksam machen. Fand ich komisch. Ich bin aber manchmal auch leicht zu erheitern. 😉

Prost

Nicht ganz so heiter machte mich ein Eiskaffeegetränk auf pflanzlicher Basis. Größtes Manko war mal wieder die Verwendung von Kaffeeextrakt, wobei die typische Extrakt-Aromatik ein wenig unterging in den vielfältigen Aromen der Pflanzen.

Packung EiskaffeeMit „douple intense“ kann eigentlich nur gemeint sein, dass sich die Pflanzen- und die Kaffee-Extrakt-Aromatik irgendwie addierten.

Zutatenliste EiskaffeeBei den Pflanzendrinks hatte ich ja mal die Idee, dass es vielleicht sinnvoll ist, mehrere Sorten zu kombinieren, um die typischen Eigengeschmäcker zu mildern und die Vorteile der einzelnen sortenreinen Getränke zu verbinden. Scheint eine unbrauchbare These gewesen zu sein, oder der dänische Hersteller dieses Eiskaffees hat’s nur nicht hinbekommen. Immerhin waren Soja, Reis, Hafer und Mandel miteinander vereint. Und es war auch noch alles Bio! Was allerdings mal wieder beweist, dass man auch aus Bio-Zutaten schlechte Produkte zusammenrühren kann. Es gab den üblichen Effekt, dass das Getränk wie kalter Muckefuck mit Milch, leicht angedickt, schmeckt. Erfreulicherweise ohne das sonst übliche Carragen. So hat der pflanzliche Eiskaffee doch was gutes.

Sonntagmittag

Mit dem Wok habe ich lange nicht mehr gearbeitet, aber irgendwie hatte ich mal wieder Lust drauf. Das schöne ist ja, dass man mit frische Zutaten kocht, die angenehm knackig bleiben können, alles ist schön aromatisch und es geht schnell. Nur das vorherige Schnibbeln hält immer ein wenig auf, ist aber bei den kurzen Garzeiten sehr sinnvoll. Nachdem alles vorbereitet ist, heizt man den Wok an, tut etwas hocherhitzbares Öl dazu, gibt erst das Fleisch hinein, das man zügig anröstet. Dann zieht man es den Rand hoch und macht das gleiche mit dem Gemüse, wobei man, wenn man mehrere hat, die unterschiedlichen Garzeiten ein wenig beachten sollte (lange Garzeit, zuerst in den Wok). Naja, eben das selbstverständliche.

Ich hatte mich für ein Wokgericht mit Nudeln entschieden, die ich aber vorher vorgegart hatte. Hinterher ist das wenig sinnvoll. 😉 Als Fleisch und Gemüse fast gar waren, kamen die Nudeln dazu, alles wurde noch mal durchgeschwenkt und durchgerührt (was es ja die ganze Zeit – woktypisch – wird) und dann konnte auch schon serviert werden.

Nudeln, Sauerkraut und BratwurstZugegeben, bei den Zutaten war ich jetzt nicht ganz so wok-typisch unterwegs.

Nudeln, Sauerkraut und BratwurstEin paar kleine Bratwürstchen hatte ich noch kleiner geschnitten und im Wok angebraten, dann kam etwas Sauerkraut dazu. Als das warm geworden und sich ein wenig mit den Bratwürstchenstücken verbunden hatte, wurden die Nudeln untergerührt. Fertig.

Nudeln, Sauerkraut und BratwurstEs war wie ein gutes Wokgericht. Schnell zubereitet und lecker. Aber ein wenig muss man ja auch darauf achten, wo wie hier sind. Und für den ausklingenden Winter und die startende Grillsaison fand ich jetzt die Kombination aus Sauerkraut und Bratwurst auch wieder nicht so schlecht. 😉

 

Einfallslos oder Standard?

Kennt ihr Ursula? Wenn nicht, ist es nicht weiter schlimm? Ich habe sie sowieso gegessen. Also könnt ihr sie vergessen. 😉 Nein, natürlich nicht. Es gibt ja noch mehr von Ursula, in ausgewählten Supermärkten, wenngleich eher regional vertreten. Eine mecklenburgische Firma für Fisch-Feinkost zeichnet für Ursula verantwortlich und ich hatte neulich ein Schälchen erworben. Und bevor ihr grübelt, was für einem Fisch die wohl den Namen Ursula gegeben haben, möchte ich gleich vorwegnehmen: Keinem. Offenbar ist das „-“ im Namen nicht nur ein Binde- sondern auch ein Trennstrich, bauen die in der Firma nicht nur Sachen mit Fisch, sondern auch andere Feinkost zusammen. Dieses Produkt namens Ursula besteht im wesentlichen aus Rotkraut, recht fein gehobelt und dann mit allerlei Gewürzen und würzenden Flüssigkeiten versehen. Kann man wirklich gut als Rotkrautsalat essen, nur muss man natürlich vorsichtig sein: Der Salat weiß, wenn Du ein weißes Shirt oder etwas vergleichbares an hast. Und die Rotkrautfarbe geht auch nie wieder raus! Ich könnte mir vorstellen, dass man den Salat auch gut zum Ostereierfärben nutzen kann … Ist ja nicht mehr lang hin. Die kulinarische Verwertung war aber sehr viel angenehmer. Und bringt eine schöne Abwechslung ins Krautsalat-Einerlei. Wenngleich ich ihn mir etwas gröber gehobelt auch recht schön vorstellen könnte.

Beinahe wäre der Rotkrautsalat „Ursula“ zu einer Beilage am Sonntagmittag verkommen, aber im Vorratsschrank rief noch eine Tüte zubereitetes Sauerkraut nach Verwendung, sprich: Das MHD war nahe …

Sonntagmittag

Convenience pur gab es am Sonntag zur Hauptmahlzeit. Für 2 Bestandteile kam die Mikrowelle zum Einsatz, 5 weitere wurden dann doch in der Pfanne zubereitet. Na immerhin. 😉 Eingeschweißte Folienprodukte, Tiefkühlsachen und noch etwas aus einem Plastebecher. Alles mit dabei.

Nürnberger mit Sauerkraut und KartoffelstampfEtwas Kartoffelbrei, Sauerkraut mit Möhrenstreifen, ein paar Nürnberger und ein Klecks Senf. Die Kartoffeln wurden geschält, gewürfelt, gewaschen und dann tropffeucht in einem abgedeckten, aber belüfteten Becher in der Mikrowelle binnen weniger Minuten gegart. In der Zeit bruzelten die Würstchen sanft in der Pfanne. Als die Kartoffeln weich waren, kamen Butter, Milch, Salz, Pfeffer, Muskat und Tk-Kräuter dazu und alles wurde so lange gerührt, bis sich der Stampf gebildet hatte. In der Zeit erwärmte sich das an sich fertige Sauerkraut in einem zweiten Plastebecher in der Mikrowelle. Optisch ist es nicht so der Bringer, aber so sah es auch schon in der Tüte aus. Als das Sauerkraut warm, die Kartoffel gestampft und die Würstchen gebraten waren, kam alles auf dem Teller zusammen. Ein Klecks Senf (auch aus dem Becher) ergänzt das Ensemble.

Nürnberger mit Sauerkraut und KartoffelstampfEs kommt ja nicht oft vor, aber das Mittag hat mich dazu gebracht, hinterher den Mülleimer zu durchwühlen. Nicht, weil ich noch Hunger hatte, sondern, um mich über den Zuckeranteil im „Sauer“kraut zu informieren. Das Süßkraut konnte nicht nur durch die Möhrenschnitze derartig süß geworden sein, da musste noch eine andere Quelle her. Und welch erstaunen: Es gab keinen Zucker als Zutat.

Vielleicht ist es Euch ja auch schon mal aufgefallen, aber es gibt Saftmischungen, die als Direktsaft (100%) verkauft werden, bei denen der geschmacksgebende Anteil aber weit unter 100% enthalten ist. Im konventionellen Produktsortiment kennt man das eher von den „Nektaren“, also Pfirsich- oder Sauerkirsch-Nektar, wo ein Teil reiner Fruchtsaft mit Zuckerwasser gestreckt wird. Einige Säfte (bspw. Sauerkirsche) werden auf diese Weise überhaupt erst trinkbar, andere werden dabei zu einer Billigversion ihrer selbst (Orangen- oder Apfelnektar). Stellt sich die Frage, wie man Geschmacksrichtungen á la Himbeere, Maracuja, Sauerkirsche u.ä. aber trotzdem als Direktsaft verkaufen kann. Sicher, der Himbeer-, Maracuja- oder Sauerkirschsaft-Anteil muss Direktsaft sein, aber wenn man den mit Zuckerwasser trinkbar macht, wirds ein Nektar, aber kein Saft. Einfache Lösung: Man nimmt stattdessen Apfeldirektsaft als Verdünnungsmittel und alles ist gut. Wir merken uns also: Apfelsaft ist der gute Ersatz für (fruchtiges) Zuckerwassser.

Zurück zum Sauerkraut, seiner Farbe und Süße. Ihr ahnt natürlich schon, was meine Müllrecherche ergab: Sowohl Äpfel als auch Apfelsaftkonzentrat waren im Produkt enthalten und dürften hiermit die Hauptquellen für die Süße gewesen sein. Und Äpfel waren mehr drin als Karotten. Wenn auch nicht so gut sichtbar.

Nürnberger mit Sauerkraut und KartoffelstampfUnd das Äpfel auch mal braun werden, wissen wir ja. Da hilft auch die Ascorbinsäure nichts, die auch im Produkt enthalten war.

Im großen und ganzen war das Produkt ja nicht schlecht, aber ein typisches Sauerkraut war es nicht. Es schien auf große Massentauglichkeit getrimmt zu sein und das Saure wurde ihm auf diesem Weg fast völlig ausgetrieben. Wenn man da eine süße Soße drüber schüttet, taugt es vielleicht auch als Dessert.

Die Würstchen waren in Ordnung, und die Stampfkartoffeln Spitze, vielleicht auch, weil sie eine Mischung aus fest- und mehligkochenden Kartoffeln waren.

Spargelchen, Sauerkräutchen, Würstchen, …

Es ist immer noch die Zeit der wochenendlichen Selbstversorgung, der Grund ist immer noch der gleiche, nichts akut dramatisches, aber langsam dauert’s.

Samstagabend

Eines schönen Einkaufstages lief mir unlängst ein schönes Entrecôte über den Weg und kurz darauf auch noch sehr dünner grüner Spargel. Dachte ich mir so: ‚Top Abendbrot!‘ Zumal ich von neulich sowieso noch die Grillplatte draußen hatte.

Auf der wurde erstmal das gesalzene und geölte Steak platziert. Und quasi kurz vorm Umdrehen kam der gewaschene Spargel dazu.

Entrecôte mit schmalem grünen Spargel auf einer GrillplatteDer bekam auch noch etwas Öl und Salz ab und durfte sich im ausgebrateten Fett des Fleisches suhlen.

Entrecôte mit schmalem grünen Spargel auf einer GrillplatteAlles also ganz trivial. Als ich das Fleisch zum Ruhen von der Platte nahm, regelte ich die Hitze etwas nach unten und gab noch ein wenig Butter zum Spargel, wälzte ihn noch in den Resten des Fleischbratens und alles wurde richtig toll.

Entrecôte mit schmalem grünen SpargelVor dem Servieren kam noch frist gemahlener Pfeffer aufs Steak und ein nettes kleines Abendbrot war fertig.

Entrecôte mit schmalem grünen SpargelUnd es dauerte keine 15 Minuten nach dem Essen, als sich das Gemüse bemerkbar machte. Geht auch wirklich immer sehr schnell. 😉

Sonntagmittag

In einem anderen Kochblog philosophierte ich mit dem Autor über die Erwärmung von Wurstware in Heißluft. Meine Erfahrungen liegen da im wesentlichen auf Brühwürsten, die wirklich nur erwärmt werden sollen: Bockwurst, Wiener, etc. Der auslösende Blogartikel ging aber über Bratwurst, die ja nicht nur erwärmt, sondern auch gebräunt werden muss. Nun bin ich ja nicht der ganz große Bratwurstfreund, aber ich habe mir mal welche gekauft und die Vorbereitung im Heißluftofen probiert.

Eigentlich sollte es ja Sauerkraut zu den Bratwürsten geben, und irgendeine gebratene Matchkartoffel (hatte ich neulich mal irgendwo gesehen). Die eingelagerten Restkartoffeln erwiesen sich als nicht schick genug für die Zubereitung und vom Vortag war noch unverarbeiteter grüner Spargel übrig. Das Sauerkraut hingegen ist im Glas und wird nicht schlecht, zumindest nicht so bald.

Bratwurst, grüner Spargel, KartoffelcremeDie Kartoffeln wurden klein geschnitten und gedämpft, zeitweise – eher zum Ende hin – kam der Spargel mit in den Dämpfer. Etwas Salz war auch anwesend. Die traditionellen Bio-Bratwürste kamen völlig naturell in den Heißluftofen und wurden bei 200°C über 16 Minuten gegart. Der Spargel bekam auf dem Teller noch eine kleine Butterflocke mit, die Kartoffelwürfel kamen in zu viel Milch mit Butter in den Topf, wurden dann nochmal aufgekocht und gestampft. Unter ständigem Stampfen und Rühren wurde alles so weit eingekocht, dass es keine Suppe mehr war und zusammenhielt. Pfeffer und Muskatnuss dazu, mit Salz abschmecken. Anrichten.

Bratwurst, grüner Spargel, KartoffelcremeFür die Bratwurst kam auch noch ein Klecks Senf mit auf den Teller. Nach dem Fotografieren. Lecker.

Nicht auf den auf den ersten Eindruck vertrauen

Vermutlich werde ich es bereuen, aber ich komme ja nicht an Produkten vorbei, die ich noch nicht kenne und die lecker sein könnten. Okay, zumindest sollte ich sie noch nicht kennen. Wie neu sie wirklich sind, weiß ich nicht. Wobei diesmal beide Hauptzutaten für mich neu sind. Zumindest, was die eigene Zubereitung betrifft.
Kräuterseitling an KäsebratwurstWer nur flüchtig hinschaut, denkt sich vielleicht: Bratwurst und Bratkartoffeln? Was soll daran „neu“ sein? Nichts. Weil es beides nicht ist.
Das Schweineprodukt ist eine „Bratwurst nach Käsekrainer Art“, also mit Käse aufgepeppt. Man könnte auch „nackerte Berner“ dazu sagen, weil die Baconhülle fehlt. Aber lecker war sie doch.
Die Beilage sind ein paar Kräuterseitlinge, deren langen, fleischigen Stiel ich in Scheiben schnitt, und briet. Wirkt bei dem warmen, leicht gelblichen Licht in meiner Küche (in der Dunstabzugshaube sind noch Glühbirnen) fast wie Kartoffelscheiben.
Für die Herstellung habe ich eine Anlehnung an die One-Pot-Rezepte genommen, es aber zum Ein-Pfann-Gericht umgewandelt.
Ein-Pfann-BratenIst die Pfanne groß genug, geht das recht einfach, zwei Sachen nebeneinander zu Braten. Zu den Kräuterseitlingen, die ich als erstes mit etwas Butter und Öl in die Pfanne gab, gesellten sich noch Salz und Pfeffer sowie später eine klein gewürfelte Schalotte und eine ebenso klein – wenn nicht kleiner – gehackte Knoblauchzehe. Dann kamen auch die Würste dazu und alles wurde gut bewacht ab und an umgerührt bzw. gewendet. Nach dem Umräumen auf den Teller streute ich dann noch etwas Schnittlauch drüber.
Ein Festessen, dass ich mit etwas regionalem* Cidar genoss. Beim nächsten Mal werde ich den Pilz wohl mal etwas anders schneiden. Ich könnte mir gut vorstellen, dass man die auch mal längst halbieren kann. Vielleicht macht man dann aus den Köpfen etwas anders und brät die Halbstangen an. Mal sehen.
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*) Wie definiert mal eigentlich regional? Wenn 135 km noch dazu gehört, dann stimmt die Angabe.

Bratwurst kochen

Vor einiger Zeit fragte ich mal auf Twitter, ob es sinnvoll sein könnte, Bratwürste zu kochen. Das war natürlich eine eher rhetorische Frage, da ich die Antwort ahnte und am Folgetag auch bestätigt bekam. Für die Kritiker meiner Fotokunst gibt es dazu keine Bilder, aber der kundige Leser ist ja mit einer guten Phantasie ausgestattet, da sollte es auch ohne gehen.
Für eine Grillfeierlichkeit war mal wieder ein originelles Mitbringsel von nöten, war es doch als Mitbringparty organisiert. Und da ich selber mariniertes Fleisch schon mal hatte, überlegte ich, ob man Bratwürste nicht auch marinieren könnte. Eine, vor längerer Zeit gesehene Fernsehsendung gab den passenden Ansatz und ein passendes Sortiment beim Fleischer meines Nichtvertrauens gab den Rest. So kamen rohe Thüringer Würste und ebenfalls rohe grobe Bratwürste zum Einsatz.
Wichtiger Punkt bei den Würsten: Sie dürfen keinen Kunstdarm haben. Die gekauften waren natürlich gewandet. Trotzdem piesackte ich sie noch mit einer Rolladennadel gar mannigfaltig. Danach ging es an die Marinade, die ich aus gegebenen Anlass in zwei Varianten fertigte, die Grundzubereitung war aber die gleiche.
In etwas erhitzbarem Olivenöl werden Zwiebel- oder Schalottenringe angeschwitzt, sie können ruhig etwas bräunen. Anschließend wird alles mit Sojasoße und Worcestersoße nach Gusto abgelöscht, Senf eingerührt und dann mit weiteren Gewürzen, Kräutern u.ä. vermengt. Den einen Topf füllte ich dann mit einem halben Liter Apfelsaft auf, den anderen mit einer Flasche Bier gleichen Volumens. Dann wurden die perforierten Würste darin versenkt und alles einmal gut aufkochen gelassen.
Im TV-Beitrag wurden die Würste im Sud (andere Zusammensetzung als hier beschrieben) gegart und kamen dann direkt auf den Grill, wo sie nur noch gebräunt wurden. Ich habe sie im Sud abkühlen lassen und dann im Kühlschrank über Nacht und den halben Folgetag gelagert. Am Grillabend wurden sie dann aus der Marinade gefischt und auf dem Grill final zubereitet.
Die Würste hatten durch die Marinade eine leicht bräunliche Färbung und bräunten auf dem Grill recht schnell an. Also ein Auge drauf halten beim Grillen. Die Thüringer Bratwürste hatte ich einige Zeit vorher mal im Rohzustand in der Pfanne zubereitet, so bemerkte ich wirklich einen geschmacklicken Unterschied, der nicht allein vom Grillen stammte. Sowohl der Apfelsaft als auch das Bier (und natürlich die anderen Gewürze) gaben den Würsten wirklich noch etwas mit. Auf dem Gebiet kann man durchaus noch etwas experimentieren. Vermutlich zieht auch kalte Marinade ein. Oder man versucht es mal mit Vakuumieren (wer denn hat und kann) oder einem Schnellkochtopf (wegen des Druckaufbaus).

Das Leben ist (k)ein Ponyschlecken

Normalerweise bin ich nicht so der Bratwursttyp, aber diese hatte Biss, Mundgefühl und Geschmack. Das lag unter anderem an ihrer Konsistenz. Obwohl sie auf den ersten Blick wie eine feine Wurst aussieht, ist sie doch grob.
Zutaten
Die drei Würste gibt es aber nicht auf einmal, nur werden sie alle gleichzeitig gebraten. Sie waren eben zusammen in einer Packung. Dazu kommen wie zu sehen kleine Tomaten und Zucchini, etwas Öl und über das Gemüse auch etwas Salz. Alles wird gebraten. Ein paar Zwiebelwürfel kamen auch noch dazu.
angebraten
Wenn sich die Würstchen ihrem Finale nähern und das Gemüse Bratspuren aufweist, schiebt man letzteres etwas zusammen und mischt es.
Mischgrillgemüse an Bratwurst
So sollte es aussehen, kurz bevor es serviert wird. Natürlich kann man einfach alles auf einen Teller schütten oder gleich direkt aus der Pfanne löffeln. Man kann aber Tranchen von der Wurst machen und nett anrichten.
Tranchen von der Pferdebratwurst auf Grillgemüse
Zum Schluss wird noch alles mit etwas Senf garniert. Eine Art Senfdressing wäre vielleicht auch eine Idee. So schmecken dann die Tranchen von der Pferdebratwurst auf gegrilltem Mischgemüse erst richtig lecker.

Bratwurst fernöstlich angehaucht

Wenn ich mich richtig erinnere, war es eine der Reiseessreportagen mit Anthony Bourdain, aus der ich die Idee für mein heutiges Mittag entlehnte. Er war in einem mir nicht mehr erinnerlichen fernöstlichen Land und man aß eine sehr eigene Art von Tortilla.
Diese Art des Anrichtens gibt es weltweit in unzähligen Varianten. Sei es der gerollte und gefüllte Maisteigfladen oder die Frühlingsrolle, sei es die Cannelloni der Italiener oder – im weitesten Sinn – das Sandwich der Engländer. Eins haben aber alle gemeinsam: Ein Teig umschließt eine Füllung. Aber muss es denn immer Teig sein. Tony zeigte eine Alternative und ich baute was aus der Idee.
Brawu im Schlafrock
Das im Original gezeigt Kopfsalatblatt wäre sicher ob seiner Art und seiner Flexibilität besser gewesen, aber es stand keins zur Verfügung. Wichtig ist nur, dass es groß genug und hinreichend weich ist, aber nicht schlabbrig, so ein bisschen frischer Knack ist schon recht angenehm. Dieses Salatblatt wird mit garer, durchaus auch warmer Speise gefüllt und dann sofort verspeist. Das ist gar nicht mal so unlecker.
In meinem Fall – und die Überschrift deutete es schon an – gab es Bratwurst. Der Fleischer meines Vertrauens bot frische Exemplare an, die auch sofort verspeist werden sollten. Also ab in die Pfanne damit.
Bratwurst in der Pfanne
Hier werden die Würste schön gebräunt. Die groben hier enthalten wohl sogar kleine Paprikastückchen. Zum Entfetten kann man sie auch leicht an mehreren Stellen einpieken. Rechtzeitiges umdrehen verhindert das Anbrennen.
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Nebenher wird schon mal der Salat gewaschen. Wer es ganz gut machen möchte, bereitet noch eine passende cremige Soße vor, die er anschließend noch auf die Bratwurst drappiert.
Bratwurst fertig
Ein Salatblatt wird auf eine Unterlage gelegt und je nach Größe eine Bratwurst, oder zumindest ein Teil, darauf.
Bratwurst auf Salatblatt
Dann kommt die Soße dazu, im aktuellen Fall ist es einfach nur Senf. Das Blatt wird vom Strunk befreit.
Soße/Senf dazu
Jetzt wird das geschickt zusammengerollt und kann auch sofort gegessen werden.
Bratwurst als Salatroulade
Guten Appetit. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt, was man in das Salatblatt so alles hineintut. Gehobeltes Grillfleisch, Fischstücke, Hackfleischgedöns, Meeresfrüchte usw. usw. Viel Spaß beim Ausprobieren.

Grillpfanne heiß gelaufen

Genau das ist heute zum Abendbrot passiert. Und dabei gab es dann noch Senfalarm! Er war ausgegangen und noch kein neuer zurück …
Wie ich die Gurkenscheiben in diese Form gebracht habe, bleibt Euch überlassen. Die Streifen, nicht zu dünn, nicht zu dick, werden in Anwesenheit von etwas Salz und etwas Olivenöl gegrillt. Dazu kommt auch die grobe Fleischerhandwerksbratwurst in die Pfanne. Kurz vor dem Anrichten folgen dann noch die halbierten Tomaten, die nur kurz auf der Schnittfläche mit der Grillpfanne in Berührung kommen.

Senf war alle. 🙁 So konnte ich keinen dazu geben. Gurke und Tomate wurde noch mit etwas Fleur del sel gewürzt.