Sie hatte zwar etwas in sich, was ich eigentlich nicht so mag, aber durch den allgemeinen kräftigen Geschmack gingen die Maiskörner kulinarisch erfreulich unter.

Nun unterstellt Chili zwar eine gewisse Schärfe, aber da ist es in und um das Einkaufscenter weit verbreitet, dass dem meist nicht so ist. Im Bestreben, möglichst breiten Massen zu gefallen, wird allgemein dezent gewürzt, egal, ob Salz, Chili oder ähnliches.

Geschmeckt hat es aber trotzdem, eine versteckte Schärfe war dabei, aber auch gut versteckt. Ansonsten war die Suppe auch recht aromatisch, eben das, was passiert, wenn Rinderhack, Käsecreme, Kidneybohnen, Tomaten, Paprika, etwas Chili und der unsägliche Mais (ich ess‘ ja alles vom Mais – Popcorn, Polenta, Nachos, die kleinen Kölbchen in den Mixed Pickels – nur keinen puren Mais) zusammen eine schöne Suppe ergeben.
Schlagwort: Tomate
Gerade noch die Kurve gekriegt
Heute hätte ich beinahe ein veganes Mittag gegessen … Das fiel mir zwar erst später auf, aber sowas kommt eben ab und an mal vor, wenn man ohne Ziel vor sich hin kocht. Oder eine Resteverwertung macht. Allerdings ist hier irgendwo im Blog etwas ähnliches bereits dokumentiert, also keine Bilder und nur Stichpunkte.
- 2 Schalotten klein würfeln, eine Knoblauchzehe auch
- beides bei sanfter Hitze in en wenig Fett in der Pfanne mehr andünsten als anbraten
- Salatgurke halb schälen (oder auch gar nicht, oder ganz), der Länge nach halbieren und in etwas dickere Scheiben schneiden
- Gurkenhalbmonde mit in die Pfanne und sanft anschmurgeln
- 6 Cocktailtomaten achteln und mit in die Pfanne
- salzen und pfeffern, gut durchschwenken
- Deckel drauf und ca. 20 Minuten bei geringer Hitze schmurgeln lassen
- 2 Kartoffeln schälen, klein würfeln und in wenig Salzwasser garen
- Pfanneninhalt ca. aller 5 Minuten durchschwenken oder -rühren
- Deckel ab, Dill (TK) nach Belieben dazugeben, Kartoffelwürfel samt Kochwasserresten in die Pfanne geben
- alles gut durchrühren und hoffen, dass man mehlig kochende Kartoffeln hat, da bindet alles ein wenig an
- abschmecken
- fertig
Das war ein leckeres Essen, etwas schmorgurkig, aber mehr dank Dill und Tomaten. Und beinahe vegan. *schüttel* Gut, dass ich zum Andünsten wenigstens Butter genommen habe. 😉
Labskaus auf Pasta
Natürlich hat das, was gleich kommt, nichts – besser: fast nichts – mit Labskaus zu tun. Nur eine wesentliche Zutat, die man von dem norddeutschen Gericht kennt, wird auch hier verwendet. Und da es die Zutat ist, die aus Bratklartoffeln mit Spiegelei und Salzhering an Rote-Bete-Salat den Labskaus macht, hat es der Begriff irgendwie in die Überschrift geschafft.
Zuvor möchte ich noch einen Blick in die leere Pfanne werfen. Ihr habt sie hier auf dem Blog schon ein paar mal gesehen und ggf. auch erkannt. Knapp vier Jahre ist es her, als ich mich vom Teleshopping beschwatzen ließ, sie zu kaufen. Die superglatte Keramikoberfläche, die ja so hart und kratzfest ist, hat mich gelockt.

Nun werde ich sie wohl bald entsorgen. Der Pfannenboden weist immer mehr Kratzer auf und auch am Rand erkennt man Zerfallserscheinungen. Die Dinger sind eben nicht für die Ewigkeit gemacht und sollen wahrscheinlich nur bis zur Veröffentlichung der nächsten Wunderpfanne halten.
Da habe ich neulich was mit „Kupferkeramik“ gesehen. Aber ich glaube, ich bin erstmal geheilt. Die „Kupferkeramik“-Pfanne gefällt mir nicht. Neben Design, Griff u.a. mache ich mir bei der Pfanne doch Gedanken, warum sie Kupfer offensichtlich an der Innenseite hat, bei den guten, klassischen Kupfertöpfen das Metall aber nur an der Außenseite ist. Offensichtlich zumindest ein Marketingfehler. 😉 Außerdem habe ich noch eine weiß-keramische in Reserve, die werde ich dann wohl bald in Betrieb nehmen. Ansonsten bleiben die guten alten Edelstahl-Pfannen eben doch die besten.

Kommen wir aber zu den angenehmen Seiten der Pfannenverwendung: dem Kochen und dem Essen. Die Pfanne auf dem Bild ist schon mal hinreichend erhitzt worden.

Dort hinein kommt etwas Öl (oder allgemein Fett, spielt nur bei der weiterhin verwendeten Tempoeratur eine Rolle).

In dem Öl habe ich ein paar Zwiebelscheiben angeschwitzt, bis sie leicht anbräunten.

Leicht karamelisierte Zwiebeln sind ja immer eien gute Geschmacksbasis für Soße.

Dort hinein gebe ich klein geschnittene Tomaten. Wer die Pelle nicht so mag, kann sie auch gern vorher entfernen oder die Tomate noch kleiner schneiden oder größere Stücke lassen und die Pellen später rausfischen.

Die Tomaten werden bedeckelt, damit sie in wenigen Minuten eine gewisse Weichheit erlangen.

Sollten sie nach wenigen Minuten Hitzeeinwirkung noch nicht ganz so zerfallen sein, hilft eine quetschende Gabel oder ein ähnlichfunktionaler Pfannenwender.

Diese Würfel sind aus einem Stück Corned Beef geschnitten. Ich hatte welche bekommen, die in Folie vakuumiert, aber nicht in Scheiben als Aufschnitt geschnitten war. Es gibt das Corned Beef wohl auch in Dosen, deren Inhalt ähnlich würfelbar ist. Es ist gut, wenn man hier eine etwas trockenere Variante erwischt (der Doseninhalt soll eher wenig Gelantine erhalten), dass man etwas Wasser oder Brühe bereithält. In meinem Fall reichte die Flüssigkeit aus den Tomaten.

Die Würfel lösen sich beim Erhitzen durch Rühren schnell auf und ergeben eine satte Soße. Sollte es hier zu trocken werden, helfen Wasser, Saft, Brühe oder ähnliches. Jetzt wird auch abgeschmeckt. Pfeffer ist immer eine gute Idee, mit dem Salz wäre ich vorsichtig, da das Corned Beef ja würzig ist. Ganz zum Anfang (s.o.) kann man übrigens auch gleich etwas Knoblauch mit anschwitzen. Ich hatte die Tomatenviertel mit etwas granuliertem Knoblauch behandelt. Geht auch, frischer wäre natürlich schöner gewesen.

Die frischen Torteloni habe ich dann direkt auf die Soße gelegt.

Unter dem Deckel sollte sich dann genug wäre und Dampf bilden, dass die Pasta gar wird (wer sich unsicher ist: auf der Packung stand 2 min. in kochendes Salzwasser, hätte man auch machen und dann gleich durchschwenken können).

Danach wurde alles gut durchgeschwenkt und -gerührt. Dann war es auch schon Zeit für’s Anrichten.

Etwas gehacktes Grünzeug wäre noch eine Idee gewesen, mangels Anwesenheit musste es auch mal ohne gehen.

Auch auf den Parmesan habe ich verzichtet. Es sind immer noch die Tortelloni mit der 4-Käse-Füllung, da ist dann schon genug dabei. Guten Appetit.
Einfach fix aus der Tüte
Zugegeben, die Pasta kam aus der Tüte. Und sowohl die Paprika als auch die Tomaten waren in jeweils einer Tüte. Nur das fixe, das kam nicht aus der Tüte. Und es ging mal wieder so fix, dass die Kamera für die Anfangsbilder gar nicht schnell genug hochgefahren war. Deswegen hat es nur für die letzten drei Bilder gereicht. 😉
Die Pasta (es ist die gute, frische) 2 Minuten in kochendem Wasser finalisieren, stellt im allgemeinen keinen großen Aufwand dar. Da ist die Sache mit den Cocktail-Tomaten schon anspruchsvoller. Davon muss eine gute Handvoll vorher noch gewaschen werden. Dann kommen sie ins heiße Öl, dass seine Hitze von der ebenfalls heißen Pfanne hat. Schnell noch etwas Salz und einen Hauch Zucker oben drauf und dann gefühlvoll schwenken. Wer an Hyperaktivität leidet (oder seine Küchenwand hinter dem Herd schützen will), der halbiert die Tomaten. Unter der Hitze- und Bewegungseinwirkung platzen sie aber meist sowieso, so das sich bis dahin die Verwendung eines Deckels empfiehlt.
Wer sagt eigentlich, dass Bratpaprika eigentlich nur gebraten werden dürfen. Ich habe sie vom Stengel befreit, auch große Kerngehäuse entfernt und sie dann zu den zerplatzen/zerdrückten Tomaten in die Pfanne gegeben. Wenn sie auch erste Bratspuren aufweisen, sollten die 2 Minuten für das Pastakochen gerade vorbei sein. Die Tortelloni kommen mit in die Pfanne (inkl. etwas Nudelwasser) und dort wird alles gut durchgeschwenkt.

Und dann muss auch nur noch angerichtet werden.

Feinheiten gäbe es jetzt noch einige: Kräuter, Parmesan, Chiliflocken, … Den Bratpaprika vorher in kleinere Stücke schneiden, die Tomaten vor dem Braten häuten …

Selbst auf den Parmesan habe ich mal verzichtet, was im wesentlichen daran lag, dass die Füllung der Tortellini schon aus 4 Käsen bestand … Aber etwas Mühlenpfeffer habe ich dem Gericht noch mitgegeben, als es noch schwenkend in der Pfanne war.
Nudelsoße für Faule
Das hierbei was zum Essen herauskommt, war abzusehen. Dass das dann auch noch so gut schmeckt, nicht unbedingt. Und dabei war ich diesmal wirklich faul beim Kochen. So faul, dass es nicht mal Bilder davon gibt. Aber mit ein bisschen Phantasie habt ihr die sicher auch vor Eurem geistigen Auge.
Eine Pfanne auf der einen Herdplatte während auf der anderen ein Topf mit Wasser für die Spaghetti langsam heiß wird, stellt keine große Herausforderung an die Vorstellungskraft da. Bilder davon gibts hier im Blog zuhauf. In die Pfanne lege ich ein paar gewaschene Rispen oder Cocktail-Tomaten. Ganze. Und gebe auch ein paar Tropfen Öl dazu, weil ich auch noch eine kleingeschnittene Schalotte mit dazu gebe. Eine Knoblauchzehe findet auch noch den Weg ins leise schmurgelnde Fett.
Das Wasser für die Spaghetti kocht, aber erst wird es gesalzen. Dann kommt die Pasta dazu. In der Pfanne werden die fünf Tomaten (immer mal wieder gedreht und geschwenkt) etwas beiseite geschoben, auch die restlichen Pfanneninhalte folgen, dann kommt ein Teelöffel Butter mit dazu, in dessen zerlaufene Pfütze ein angetautes Stück Lachs gelegt wird. Unter der Pfanne ist die Hitze nicht allzu groß, dafür kommt ein Deckel oben drauf, damit der Fisch auftaut und etwas von der Feuchtigkeit der Tomaten in der Pfanne bleibt. Und falls eine durch das Erhitzen platzen sollte, muss auch nicht die Küche renoviert werden.
Die Spaghetti sind mittlerweile komplett unter Wasser und kochen sprudelnd vor sich hin. Der Lachs wird auch mal gedreht; und dabei die Tomaten nicht vergessen. Dabei muss mit nichts in der Pfanne wirklich sorgsam umgegangen werden … Wenn da war zerfällt, dann zerfällt das eben.
Die Pasta ist noch etwas zu al dente und ruht noch im kochenden Salzwasser. Dafür gehts jetzt in der Pfanne rund. Was jetzt noch nicht zerfallen oder geplatzt ist, wird mit einer Gabel zerrissen oder zerdrückt, dabei mit Salz und Pfeffer gewürzt. Auch eine gute Spur Dill und ein Prise Zucker finden den Weg hier hinein. Zum Schluss folgen dann noch die jetzt auf den Punkt gegarten Spaghetti, tropfnass.
Alles wird in der Pfanne nochmal durchgeschwenkt und schon ist eine leckere Speise fertig.

Wer sie nicht mag, kann übrigens vor der Spaghettizugabe noch die pelligen Überreste der Tomaten entfernen.

Die Tomaten haben durch ihre Wärmebehandlung im Ganzen ein klein wenig Grillaroma angenommen, was dem Geschmack durchaus zuträglich ist und das besondere an dieser Soße ausmacht. Aber auch die Dillbeigabe macht es zu etwas besonderem. Parmesan wird übrigens nicht gereicht. Erstens macht das Reiben mehr Arbeit als das Zwiebelnschneiden, andererseits geht Käse auf Fisch gar nicht. 😉
Fast Food mit Wurst
Es gibt da ein paar Aspekte der mediterranen Küche, die eine schnelle Zubereitung ermöglichen und dabei doch noch so gesund sein kann (inwiefern gesunde Ernährung irgendwie definiert werden könnte – mit Belegen). Und meist braucht man auch nicht viel an Kochgeschirr und die Portionsgröße und -zahl ist auch noch variabel; was will man mehr?!
Sicher: Sowas in der Art findet man immer mal wieder in Kochblogs, selbst hier findet man das. Aber es ist immer mal wieder eine Anregung: zum Kochen, zum Kreieren, zum Genießen. Und es ist so variabel, … achso, das hatte ich schon. Und schnell. Eigentlich braucht man nicht mehr Zeit, als das die Pasta al dente ist und vorher das Wasser kocht. Ein Topf (für die Pasta) und eine Pfanne (für die Beilage), das ist schon alles.
Früher gab es das doch noch nicht: Rindsknacker. Also Knacker aus Rindfleisch. Ich habe sie schon in verschiedensten Supermärkten gesehen. Man kann sie so essen, ggf. auch erwärmen, oder eben zu einer Soßenbasis machen. Dazu habe ich versucht, die Wurst so klein wie möglich zu bekommen. Teilweise habe ich sie auch der Länge nach halbiert und versucht, das innere heraus zu kratzen, was nur so semi gelang. Der Schredder kam dann zu etwas Fett in die Pfanne zum weiter auslassen.

Nebenbei kochte das Nudelwasser auf und wurde gesalzen.

Die Spaghetti kamen dann auch dazu, aber das brauche ich ja eigentlich keinem zu erzählen.

Während die Pasta langsam im Kochwasser versank und die Wurst immer ausgelassener wurde, habe ich eine Handvoll Cocktailtomaten geviertelt. Die kamen dann zur Wurst in die Pfanne.

Endlich: Die Spaghetti werden vom Wasser umschlossen.

Jetzt heißt es warten, ab und zu mal umrühren (Spaghetti und Pfanneninhalt) und warten.

Zeit ist schon immer eine gute Zutat gewesen. Die Tomaten zerfallen und gehen mit den übrigen Zutaten in der Pfanne eine Verbindung ein. Gewürzt werden kann auch, aber vorher kosten, die Wurst liefert eigentlich genug Geschmack.

Grabbeln wir uns doch mal ein paar Spaghetti aus dem Topf zur Garprobe.

Sind die Nudeln al dente, werden sie tropfnass in die Pfanne gehoben.

Da kann ruhig etwas vom Nudelwasser mitkommen, das ist völlig in Ordnung und meist auch sinnvoll.

Einen kleinen Frischekick gönnen wir uns auch noch: Frühlingszwiebelröllchen. Die sind beim warten (s.o.) entstanden.

Dann wird alles gut durchgeschwenkt, man kann natürlich auch die Pinzette nehmen, und alles gut vermengen.

Die Pinzette hilft auch, den Pfanneninhalt auf den Teller zu verbringen.

Nur beim Parmesanreiben hilft die Pinzette gar nicht. Da sind eine Reibe oder ein Sparschäler sinnvoller.

Und dann: Guten Appetit. Und mit dem satten Elan, den der nachfolgende Cappuccino entfachte, probieren wir mal, etwas typisch deutsches auf diese Art zuzubereiten und genießbar auf einen Teller zu bringen.
Da ist was übrig und steht noch was rum …
Da stand er noch rum, meine Ausführung eines Plattengrills: eine passende Grillplatte auf einer Induktionsplatte. Und etwas Gemüse lag auch noch rum. Da muss sich doch mal was draus machen lassen.

Etwas Olivenöl auf die Grillplatte geben. Eigentlich ein Widerspruch in sich, da beim Grillen gern auch mit Temperaturen gearbeitet wird, die nicht gut sind güt ein gutes Olivenöl. Aber diesmal ist die Temperatur nicht so hoch, also kann man es nehmen.

Es duftet nach Olivenöl, es könnte also mediteran werden. Mit Anlehnungen an fernöstlicher Zubereitungsart.

Cocktailtomaten habe ich in je drei Scheiben geschnitten. Das macht man am besten quer, soll heißen: Ist die Blüte oben oder unten, schneidet man parallel zur Arbeitsfläche. Etwas Salz schadet nicht.

Eine Schote Spitzpaprika habe ich in Scheiben/Ringe geschnitten. Die kommen auch auf die heiße Platte.

Die Tomaten sollten auch mal umgedreht werden, wenn sie erste Grillspuren erhalten haben.

Eine Schalotte, in Ringe geschnitten, eine gehackte Knoblauchzehe, wer will: etwas Chili, und etwas Paprika (je nach Vorlieben edelsüß oder scharf) ergänzen den Platteninhalt.

Kennt ihr diese Tische, bei denen in der Mitte auf einer heiße Edelstahlplatte köstliche Speisen direkt am Gast zubereitet werden. Das kommt irgendwo aus dem Fernöstlichen. Mit geeignetem Besteck wird auch hier das Gemüse schön auf der heißen Platte gemischt, es darf ruhig etwas schaden nehmen, aber auch anrösten.

Wart ihr eigentlich neugierig, was in dem Topf ist. Genau: Spaghetti. Die kommen direkt aus dem Topf auf die Grillplatte.

Dort werden sie gut mit den anderen Sachen auf der Platte vermischt.

Was fehlt ist noch ein tiefer Teller, auf dem angerichtet wird.

Und wenn man keinen Parmesan im Hause hat, tut es übrigens auch Feta. Der braucht auch nicht gerieben zu werden, da reicht bröseln. ,-)
Planung und etwas Zeit gleich lecker
Es ist Sommer. Dieser Tage mal so richtig. Und da bekommt man Lust auf leichte Sommerküche. Und mir gelüstet es nach … Gulasch. Manchmal ist es schon komisch. Aber man kann den Gelüsten ja ruhig mal nachgehen, vor allem, wenn abschließend sooo was leckeres dabei heraus kommt. Allerdings braucht es doch etwas Planung und etwas Zeit, aber: Was macht der Herd an einem heißen Samstag, wo einem beim Hausputz sowieso eher nach was leichtem ist? Richtig: Er langweilt sich. Also gibt man ihm eben was zu tun.
Man kann Gulasch natürlich mit dem Fleisch kochen, was in den Läden als Gulaschfleisch verkauft wird. Aber dann ist es kacke (um mal eine gerade in Mode gekommene Floskel zu bemühen). Man kann aber auch zur Fleischtheke seines Vertrauens gehen und nach einem Blick in die Auslagen und dem nicht erblicken des Gesuchten eine Bestellung aufgeben. Dabei muss man irritierte Blicke der Fachkraft hinterm Tresen mal gekonnt ignorieren. Die Bestellung lautet: Zwei Rinderbeinscheiben, ca. 6 cm dick.
Wenn man diese in der Hand hält und in seiner Küche hat, gehts auch schon los. Ein kleiner Tipp dazu: Man sollte nicht abends mit dem Zubereiten anfangen, außer, man ist ggf. Spätschläfer. Aber das nur nebenbei. Die Beinscheiben werden im rohen Zustand grob zerteilt. Das Fleisch wird vom Knochen gelöst und in 3 oder 4 große Brocken zerteilt, Sehnen, Haut und sonstiges kann alles dran bleiben.
Der Rest ist erst mal kein Geheimnis, das habe ich mit dünneren Beinscheiben schon mal gemacht. Zwiebeln anbraten, wieder raus aus dem Topf, Fleischbrocken und Knochen anbraten, Tomatenmark mit Paprika anbraten, Mit etwas Wasser ablöschen. Zwiebeln wieder in den Topf, alles gut vermengen und Deckel drauf. Entgegen des Originals habe ich dann nach einer Viertelstunde nicht mit Wasser aufgefüllt, sondern mit klein geschnittenen Tomaten und roten Spitzpaprika. Und eine halbe Chilischote habe ich auch noch mit hinein geworfen. Einmal aufkochen und dann bei kleinster Hitze leicht vor sich hin simmern lassen. Alle halbe Stunden mal umrühren und die Schärfe prüfen. Sollte sie zu heftig werden, ist es Zeit, die Chilischote wieder zu entfernen.
Irgendwann, so nach 4 oder 5 Stunden, wenn das Fleisch so zart ist, dass man es mit einem Löffel teilen kann, nimmt man die Fleischbrocken aus der Soße und zerteilt sie in halbwegs mundgerechte Stücke (oder noch etwas größer). Dabei werden auch Hautreste und andere unschöne Teile entfernt. Die Soße im Topf wird hingebungsvoll mit einem Pürierstab bearbeitet und alles abgeschmeckt. Danach kommt das Fleisch wieder in den Topf und kann noch etwas ziehen. Man könnte es auch anrichten. Oder eindosen und zwischenlagern. Das habe ich Samstagabend gemacht. Und heute, zwei Tage später, wurde getafelt.

Mit Teigwaren habe ich es ja nicht so, also kamen gute gekaufte Gnocchi in den Topf und wurden in 2 Minuten lt. Vorschrift gegart. Nebenher darf das Gulasch bewundert werden:

Fleischig und schön viel Soße. Ein richtiges Mecklenburger Gulasch. 😉 Und in der kalten Form mit einer interessanten Eigenschaft:

Das Gulasch ist fast schnittfest. Das könnte daran liegen, dass die Soße im wesentlichen aus Zwiebeln und etwas püriertem Gemüse besteht. Es könnte auch an den beiden Knochen von den Beinscheiben liegen, deren Mark sicher auch ein wenig zur Bindung beitrugen. Und an den ausgekochten Sehnen und Häuten des Beinscheibenfleisches. Kein Mehl und keine Tüte kann dieses wunderbare Mundgefühl – so rein und intensiv – erzeugen.
Aber erwärmen sollte man das Gulasch trotzdem wieder. Dabei wird es auch flüssiger.

Und dann wird nur noch angerichtet.

Auch wenn die Fleischbrocken in den Gulasch für ein vornehmes Essen noch zu groß sind, Messer und Gabel sind hier nicht das Besteck der Wahl. Da reicht ein Löffel; für die Gnocchi und die Soße sowieso, aber auch das Fleisch lässt sich wunderbar mit der Löffelkante zerteilen … Einfach nur lecker.
Gute Zutaten, ein wenig Zeit, lecker
Manche Sachen sind eigentlich zu einfach, um sie hier zu verbloggen, aber manchmal ist ein Basisrezept, dass sich in einige Variationen auch schon hier im Blog findet, doch immer wieder lecker. Und man kann es eben so einfach variieren. Aber, wie immer bei einfachen Gerichten, es kommt auf die Qualität der Zutaten an. Davon lebt das Gericht.

Wobei das mit den „guten Zutaten“ eigentlich schon beim Kochgeschirr anfängt. Häufige Leser diesen Blogs werden schon die eine oder andere Pfanne gesehen haben, aber letztendlich ist die gute alte Edelstahlpfanne für viele Sachen doch das beste. Selbst Keramik- oder Steinpfannen können mir da gestohlen bleiben. Beschichtete brauche ich eigentlich nur für zarte Brataufgaben, wenn ich kein Fettbad veranstalten möchte.

In der Pfanne wird gut erhitzbares Öl erhitzt.

Dann kommt Hackfleisch dazu, hier Mischhack in Bioqualität, meine Alternative für den Fleischer, dessen Tiere hinterm Haus äsen. 😉 Das Hack wird kräftig angebraten.

Bräunen und krümeln sollte es. Dann ist es gut.

Die Gurkenstücke (Salatgurke, wer mag, kann die Schale auch teilweise oder ganz entfernen. Ich empfehle aber, das vor dem Kleinschneiden zu machen.) werden in den Bratresten angeschmort, können ruhig etwas Farbe nehmen.

Gurke, leicht angeschmort. Aber ich mag ja bei Schmorgurke ein wenig Tomate mit dran.

Also kommen noch geviertelte Cocktailtomaten mit dran. Für Anhänger der feinen Küche: Tomaten vor dem Vierteln enthäuten.

Der Pfanneninhalt wird gesalzen und gepfeffert.

Etwas Paprika als Gewürz schadet auch nicht.

Da ich noch eine angefangene Packung meiner Tomatensoße hatte, habe ich davon noch etwas hinzu gegeben. Alternativ würde ich etwas Tomatenmark mit anrösten und dann untermischen.

Die Soße gibt die Feuchtigkeit, bei der Verwendung von Tomatenmark kann man mit ein wenig Wasser ablöschen, damit es nicht anbrennt.

Dann wird alles gut durchgemengt. Die Gurke ist aber noch recht knackig. Also:

Deckel drauf und alles bei kleiner Hitze vor sich hin schmurgeln lassen. Ab und zu umrühren. Je nach gewünschtem Verkochungsgrad von Gurke und Tomate kann das gut 20 oder 30 Minuten dauern.

Man serviert das Schmorgemüse mit Kartoffeln oder auch Gnocchi. Zur Not gibt’s Brot. 😉
Die Varianten sind vielfältig, aber es ist so einfach: reines Rinder- oder Schweinehack, vielleicht auch mal Lammhack, Zucchini statt Gurke, zum Schluss noch ein paar Feta-Würfel, oder nur Tomatenmark statt Tomaten, oder kleingehackte Zwiebeln vor der Gurke hinzu geben, …
Don’t call it „Schnitzelbrötchen“
Sommerzeit. Sommerzeit ist Grillzeit. Oder auch Hamburgerzeit. Am besten vom Grill. Meinen habe ich noch nicht rausgeholt, insofern kommt die gute alte Eisenpfanne zum Einsatz, die gibt die besten Ergebnisse. Und zur Not könnte man die auch auf den Grill stellen. Aber wir fangen klein an.

Mit ein paar Schalotten und ein paar Knoblauchzehen geht’s los.

Die werden in Scheiben geschnitten. Oder Ringe, wie man auch immer möchte. Es muss nicht sonderlich fein, aber auch nicht zu grob sein.

In der Pfanne schmilzt etwas Butter.

In der Butter werden Schalotten und Knoblauch sanft angegart. Es kann zwar ruhig etwas bräunen, muss es aber nicht.

Salz, Pfeffer und etwas Paprikapulver geben geschmacklich etwas Wums mit.

Nebenbei darf nicht vergessen werden, die Pfanne gut aufzuheizen. Das dauert trotz Induktion ein bisschen. Schööööööööön heiß.

Die Gewürze werden gut untergerührt und alles brät so ein wenig vor sich hin.

Wenn die Zwiebel fast weich, aber noch ein wenig al dente ist, wird der Pfanneninhalt mit etwas Aceto Balsamico abgelöscht.

Als Ausgleich für die Säure kommt auch noch etwas Zucker, Honig oder Agaven-Dicksaft dazu. Dann wird alles noch etwas köcheln gelassen.

Die Soße in der Pfanne sollte etwas dicklicher werden, gern fast wie Sirup, aber nicht so zähflüssig.

Hat der Pfanneninhalt die passende Konsistenz, kommt die Pfanne vom Feuer und zum Erhalt der Wärme ein Deckel drauf.

In die heiße Eisenpfanne kommt etwas geeignetes Öl.

Dann kommt das Steak hinein und wird sehr kräftig angebraten.

Spritzschutz nicht vergessen.

Das kann ruhig richtig rauchen aus der Pfanne. Wenn sich auf beiden Seiten eine Kruste gebildet hat, kommt das Fleischstück zum Weitergaren in den auf 80°C vorgeheizten Ofen. Zeit, den Rest vorzubereiten.

Brötchen aufschneiden ist nun nicht die große Kochkunst, aber man sollte darauf achten, dass die Unterseite eine halbwegs waagerechte Schnittfläche aufweist, sonst kippt was, weil wir ein wenig stapeln werden.

Auf die Unterseiten kommen ein paar Tomatenscheiben.

Zeit, das Fleisch aus dem Ofen zu holen. Herrlich.

Ist das nicht ein Anblick! Da möchte man fast gleich so reinbeißen. Das Steak ist butterzart.

Das Steak in Tranchen schneiden, die wunderbare Färbung bewundern und dann auf die Brötchenhälften legen.

Darauf kommt etwas geputzter Feldsalat. Ich mag den einfach.

Auf die Brötchenoberseiten kommt der Pfanneninhalt.

Dann wird alles zusammengeklappt und ein wenig gepresst. Immerhin soll man ja auch noch abbeißen können.

Sieht das nicht lecker aus? Schmeckt auch so.
Habe ich vergessen, das Gewürze zu beschreiben? Nein. Bis auch die Prise Salz, die ich noch auf die Tomatenscheiben gegeben habe. Ansonsten schmeckt der Burger auch so. Weil die Zutaten gut waren und alle allein auch schmeckten.
