Aufräumen und Essen

Manchmal sitzt man in der Küche auf dem Boden vor einem der Schränke und wühlt mal durch, was denn so alles an Küchengeräten im Laufe der Zeit ganz nach hinten gerutscht ist. Eine kleine stromlose Küchenmaschine kam dabei zum Vorschein.

Zusammen gebaut sah es dann so aus:

Gut, dass man immer ein paar Kartoffeln im Haus hat. Die waren schnell geschält und gewaschen.

Ein paar Runden mit der Kurbel gedreht, und schon sind die Kartoffeln geraspelt.

Die Mischung wird mit Salz und Pfeffer gewürzt. Hat man mehlig kochende Kartoffeln, ist man mit der Vorbereitung an dieser Stelle eigentlich schon fertig. Bei festkochenden und unbekannten Kartoffeln kann man sich der Hilfe eines Eis versichern.

Das alles wird gut miteinander vermischt, nachdem das Ei (ohne Schale!!!) hinzu gegeben wurde.
Jetzt kommt eine in mehrfacher Hinsicht passende Pfanne dazu.

Die Hinsichten sollten sich auf die Größe der Herdplatte, die Menge der geraspelten Kartoffel und der Existenz eines passenden flachen Deckels beziehen. Vor allem letzterer Punkt ist wichtig und wird noch anschaulich.
In die Pfanne kommt etwas Rapsöl und/oder Butter.

Dann wird die Raspelkartoffel hinzu gegeben und mittels einer Gabel gut angedrückt.

Nun wird alles nachhaltig, aber nicht zu stark erwärmt. Ziel ist es, den Rösti mit nur einmal Wenden zu garen und dabei nicht anbrennen zu lassen. Gezügelte Hitze ist jetzt also sehr wichtig. Und Geduld. Die Kartoffelscheibe soll goldgelb anbräunen und die untere Hälfte auch garen. Und Kartoffeln garen nicht so schnell. Also Ruhe, Besonnenheit und nicht zu viel Hitze.
Jetzt kommt der Deckel ins Spiel. Nachdem man sich durch leichtes Rütteln an der Pfanne davon überzeugt hat, dass der Rösti lose ist, kommt der passende Deckel über den Pfanneninhalt.

Liegt der Deckel richtig drauf, hält der den Pfanneninhalt im Bratgerät und man kann beides an Griff und Henkel anfassen. Dadurch wird das Wenden zu einem Kinderspiel. Der Rösti liegt dann auf der Innenseite des Deckels; man kann dann die Pfanne nochmals etwas einfetten und das Kartoffelgericht langsam vom Deckel in die Pfanne rutschen lassen.

Anschließend wird er noch wieder etwas angedrückt und gart dann von der anderen Seite.

Das erfolgt auch wieder mit Geduld und leicht gebremster Hitze. Ist der Rösti gar, rutscht er förmlich auf einen vorgewärmten Teller, so dass man noch schnell eine Beilage in der noch heißen Pfanne zaubern kann. Hier sind es ein paar Zuckererbsen, die in etwas Butter/Öl geschwenkt werden und zwei halbierte Tomaten, die auf der Schnittfläche leicht karamellisieren.

Nun kann alles angerichtet werden.

Natürlich könnte man noch einen Klecks Kräuterquark, ein Stück Sülze oder etwas Salat dazu reichen. Auf jeden Fall: Guten Appetit.

Klassiker auf Hobel

Da sieht man was im Fernsehen und liest kurze Zeit einen Blogbeitrag und dessen Kommetare und bekommt plötzlich Synapsenverklebung, in dem man beides, was auf den ersten Blick vielleicht nicht so direkt passen möchte, miteinander verbindet. Versuchen kann man es ja mal. Da stellt sich die Frage, was passiert, wenn ein Klassiker regionaler Küche auf das hier trifft:

DEN GEMÜSEHOOOOOBEL. 😉
Aber anfangen tut das Rezept ganz klassisch, in dem wir ein paar Zwiebel- und ein paar Würfel durchwachsenen Speckes in eine heiße Pfanne geben und sie etwas ausbraten.

Sind Speck und Zwiebel ausgelassen und ggf. leicht angebräunt, stellt man sie beiseite.

Nun greift man einen hitzefesten Teller.

Nicht, dass jetzt einer sagt, ich hätte den Teller vor der Verwendung ruhig sauber machen sollen. Der sieht ganz schmierig aus. Das tut er zu Recht, wurde die kreisrunde Mitte mit etwas Öl (Raps oder Olive) bepinselt.
Nebenher kam übrigens der Gemüsehobel zum Einsatz. Die beiden dünn gehobelten Früchte kommen jetzt auf den Ölspiegel auf dem Teller und werden auch von oben etwas beträuftelt und gesalzen.

Bevor das große Rätselraten los geht, sei verraten, dass sich hier rohe Kartoffel- und säuerliche Apfelscheiben auf dem Teller abwechseln. Damit wird auch schon fast klar, welchen Klassiker wir hier hauchdünn aufgeschnitten haben.
Der Teller kommt samt Auflage unter den Grill.

Dort verbleibt es, bis die Kartoffelscheiben gar sind. Das kann einen Moment dauern. In der Zwischenzeit wird die Beilage zum Klassiker vorbereitet.

Ein paar Blutwurstscheiben werden dünn mehliert und dann in der Pfanne kurz angebraten, dass sie von außen braun werden, aber nicht zerfallen.

Heiß und schnell wird also gearbeitet.

Die Versuche zeigen, dass die Kartoffel-Apfelscheiben-Teller-Kombination ca. 10 Minuten unterm Grill sein sollte. Das Exemplar auf dem nachfolgenden Foto war weniger lang den heißen Strahlen ausgesetzt, deswegen sieht es noch etwas blond aus und die Kartoffeln waren stellenweise noch al dente.

10 Minuten im geschlossenen Grill (bei einem zweiten Versuch) ergab gebräunte und gare Zutaten.

Machen wir aber mit der ersten Variante weiter. Der Teller wird aus dem Grill genommen (Vorsicht: Der Teller ist sehr sehr sehr sehr heiß!) und dann kann mit der Zwiebel-Speck-Mischung und der Blutworscht verziert werden.

Fehlt nur noch ein Namen für das Gericht.

Carpaccio von Himmel und Erde mit Blutwurst

Man konnte es essen. Irgendwie muss ich das Original nochmal studieren, um diesem Gericht etwas mehr Saftigkeit zu geben. Aber eine Idee ist es.

Guten Appetit.
 

Ein Mittag aus Dampf

Oder genauer: Mit Dampf. Volldampf könnte man sogar dazu sagen. Spätestens dafür finde ich die Thermomix immer wieder gut. Und man kann das sogar auf insgesamt drei Ebenen machen, wenn man die Brühe unten so anlegt, dass sie anschließend noch verwendet werden kann, sogar auf vier. Fisch, Tomate, Kartoffel und ein Experiment dienten als Vorlage.

Die Kartoffeln sind gewürfelt, die Tomaten in dicke Scheiben geschnitten. Der Fisch (in diesem Fall Dorade) ist noch gefroren. Die Erdäpfel bekommen eine Prise Salz, die Paradiesäpfel und die Filets Salz und Pfeffer mit auf den Weg.
In den Mixbecher kommen ein paar Kräuter und auch etwas Salz.

Mein Balkon gab noch etwas Thymian, Salbei und Rosmarin her. Dann kommt ein Viertel Liter Wasser dazu.

Es folgt der Dämpfkorb mit den Kartoffelwürfeln.

Da kommt der Deckel und auf den Deckel der Dämpfaufsatz. Die unterschlagene Ebene befindet sich unter dem Fisch und den Tomaten. Da dämpft etwas mit, von dem ich nicht ganz sicher war, ob es was wird.

Der aufmerksame Beobachter wird feststellen,d ass ich den Fisch noch durch ein paar Zitronenscheiben ergänzt habe. Jetzt aber den Deckel drauf und die Maschine angestellt.

Eingestellt werden das Kochen mit dem Dampfgarer und 20 Minuten Kochzeit (nachträglich betrachtet hätten es zwei Minuten weniger sein können).

Zwischendurch ein kleines Preisrätsel an die Thermomix-Fachleute: Wie habe ich bei den Vorgaben das Bild gemacht? 😉 Ein kleiner Tipp: Ich habe das Bild zwar aufgehellt und den Ausschnitt ausgewählt, aber inhaltlich habe ich nichts geändert. Bildbearbeitung ist also die falsche Antwort. 😉
In der Dämpfzeit kann man mit Muße einen kleinen Topf auf den Herd stellen, in dem man etwas Milch, eine Flcoke Butter und etwas Muskatnuss sanft erwärmt.

Dann heißt es warten und nicht auch ins Dampfen kommen.

Ist die Zeit rum, nimmt man den Dämpfeinsatz von der Maschine und deponiert ihn sicher (Vorsicht! Es tropft.) Vorher gucken ist erlaubt:

Wer mutig ist (oder Erfahrung hat) schüttet die Kartoffelwürfel in die erwärmte Milch, wer letztere vorsichtig dosieren möchte, tut die Kartoffeln in ein stampfgeeignetes Gefäß und gibt die Milch schubweise dazu.

Die Kartoffeln werden dann gestampft und noch mit etwas Schnittlauch verfeinert. Petersilie oder Röstzwiebeln tun es auch. Dann kann auch schon angerichtet werden.

Hier lösen sich gleich zwei Fragen auf: Wer ist der Hersteller meines Herdes und was war noch im Dämpfeinsatz. Fingerdick geschnittene Gurkenscheiben, leicht gesalzen und gepfeffert, haben mitsauniert und ergänzen das Menü durch ein leichtes Schmorgurkenaroma, wenn auch ohne Röstgeschmack. Man kann also auch Gurken dämpfen.
Übrigens: Wer die Schale von den Tomaten nicht mag, die ließ sich nach dem Dämpfen ganzh einfach auf dem Teller beiseite schieben. Aber nun: Guten Appetit.

Wenn es sich lohnt, ein Glas Salzgurken zu öffnen

Machmal koche ich ja auch ohne Kamerabegleitung. Und manchmal auch, ohne das Erkochte hinterher gleich zu verzehren. Aber dann vollende ich es in einer Situation, wo auch Bilder hätten entstehen können, aber allein vom Aufwärmen und Nachwürzen ergeben sich mitnichten spannende Fotoserien.
Deswegen heute nur ein Finalbild, dessen Objekt der (kulinarischen) Begierde aber schnell erklärt ist:

Letztendlich wäre es beinahe “Soulfood mit Herz” geworden, wenn auch in einer etwas anderen Darreichung. Das Gulasch aus Hähnchenherzen hatte ich etwas simpler zubereitet und für die Polenta hatte ich die Rolle eines Deckels über einer mit dem Gulasch gefüllten Auflaufform angedacht. Aber manchmal ist man doch faul.
Der/das Gulasch entstand vor ein paar Tagen in einer Nacht-ohne-Nebel-Aktion. Die Hähnchenherzen wollten verarbeitet werden und das Mindesthaltbarkeitsdatum wies mit Nachdruck darauf hin. Also kamen drei gewürfelte rote Zwiebeln mit etwas Olivenöl in eine Pfanne und wurden glasig bis leicht bräunlich gebraten. Zum Anrösten des Paprikas und des Tomatenmarks schob ich sie nur etwas beiseite, damit entsprechend benötigter Platz war. Nachdem ich den Pfanneninhalt komplett miteinander verrührt hatte, kamen die Herzen gleich oben drauf, wurden gut untergerührt sowie mit etwas Salz, Pfeffer und einer eine Espressotasse gut füllende Menge Wasser versehen. Ein Paar grob gewürfelte Fleischtomaten fand ebenso noch den Weg in die Pfanne, so dass die zugegebene Wassermenge wirklich ausreichte. Gut bedeckelt schmorte alles eine gewisse Zeit ganz leise vor sich hin, um dann, nochmal abgeschmeckt, ausgekühlt und eingedost, den Weg in den Kühlschrank zu finden.
Heute dämpfte ich dann eine Handvoll rotschaliger und gelbfleischiger Kartoffeln, die ich geschält und gewürfelt hatte. Fast gar gab ich sie zum Gulasch, dass sich langsam anwärmte. Das dabei erfolgte vorsichtige Umrühren rundete die Kartoffeln noch ein wenig ab, eine nachträgliche Salzbeigabe machte sich ob entsprechender Fähigkeiten des Erdapfels zum Entsalzen notwendig. Abschließend wurde noch mit einer gefächerten Salzgurke garniert und mit Genuss verspeist.

Aromatisch rustikal

Gedünstete und gedämpfte Speisen gelten gemeinhin als eher lasch und langweilig. Das muss nicht sein, wie folgender kleiner Rezeptvorschlag zeigt. Er bestätigte übrigens wieder mein Verwundern über die Aromatik gedämpfter Kartoffeln, aber das nur nebenher.
Die Kartoffeln (gewürftelt) und der Porree (gescheibt) kommen in eine beschichtete Pfanne mit einem Hauch an Olivenöl. Es muss nicht unbedingt eine Grillpfanne sein. Hauptsache, sie nehmen etwas Farbe.

In der Zeit wird klein gehackte Zwiebel und ebenfalls klein gehackter Knoblauch mit Wasser auf gesetzt und zum Kochen gebracht. Sie dienen als Dampfquelle.

Die Kartoffel-Lauch-Mischung kommt zusammen mit dem Fisch (in diesem Fall Kap-Seehecht mit Olivenöl und Rosmarin) in den Dämpfaufsatz über die Knoblauchdampfwolke und bleibt da, bis der Fisch gar ist.

Deckel nicht vergessen, damit der Dampf und das Aroma da bleiben, wo sie hin sollen.

Je nach Frostzustand kann das 15 bsi 25 Minuten dauern.

Dann wird alles nett angerichtet und anschließend gegessen.

Guten Appetit.
P.S.: Ach ja, irgendwann, zwischendurch, sollte man das ganze dann doch etwas salzen und pfeffern, sonst wird es wirklich fad. Aber ansonsten: Aromatische Kartoffeln, lecker Fisch und schmackhafter Lauch. Was will man mehr?!

Einfach, aber keine Suppe: Die Einpfanne*

Vorbei sind die Zeiten, als ich das kulinarisch fertig gestellte noch direkt aus dem Topf oder der Pfanne aß. Neben dem verringerten Abwasch hatte es immer so ein Gefühl von Rustikalität, die, seit ich mein Essen auch noch fotografiere, den Bach runter gegangen ist. Aber dafür ist auch die Herausforderung gewachsen, nicht immer das gleiche zu kochen …
Der innere Teil eines Chinakohls lag, gut in Folie eingepackt, schon seit der Silvesterparty im Kühlschrank. Hinzu kamen zwei Kartoffeln, die vom Gulaschsuppekochen übrig waren. Ohne vorherigen Sinn (außer: Das will ich auch mal wieder essen.) kamen geräucherte Makrelenfilets dazu. Aber von vorn.
Man nehme zwei in Scheiben geschnittene gekochte Kartoffeln. Hat man die nicht zu Hand, schneidet man sie roh in Scheiben, gibt sie in ein Gefäß mit lockerem Deckel und stellt sie für 3 Minuten volle Power in die Mikrowelle. Geht auch. Allerdings ist das Auseinandernehmen der Scheiben hinterher nicht ganz einfach. Aber es geht. Ist geglückt, kommen sie in eine Pfanne mit etwas Butter oder Öl.

Sie die Scheiben leicht angebräunt, kommen die dickeren Blattteile des Chinakohls dazu, die ebenfalls mit angebraten werden.

Ein paar Minuten später folgen dann die feinen Blattteile und die Erkenntnis, etwas für die Farbe des Gerichts machen zu müssen. Oder es auf einem farbigen Teller zu servieren.

Es ist übrigens eine gute Idee, für dieses Gericht eine Pfanne zu nehmen, für die man einen passenden Deckel hat. Der kommt jetzt jedenfalls drauf, damit die Feuchtigkeit ein wenig im Gericht bleibt. Salz und Pfeffer ergänzten mittlerweile auch das Pfannengericht.

Bezüglich der Farbe kam die Idee auf, das Gericht mit etwas edelsüßem Paprika zu würzen. Das ist hier mittlerweile passiert und alles nochmal gut durchgeschwenkt oder -gerührt. Zwischen Deckel rauf und Deckel runter lagen nur ein paar Minuten. Danach wurde dann alles auch noch mit ca. 100 ml Sahne abgelöscht und diese dann etwas reduzieren gelassen.

Die Makrelenfilets werden aus ihrer Verpackung befreit und enthäutet. An der “Sollbruchstelle” können sie auch noch halbiert werden. Dann kommt der farbige Teller und noch ein wenig Petersilie vom Balkon ins Spiel. Voilà.

Das Fischfilet erwärmt sich ein wenig durch die Einpfanne* unten drunter, das ist aber durchaus gewünscht.
Guten Appetit.
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*) Einpfanne in Analogie zum Eintopf. Es wird alles in einem Kochgeschirr zubereitet.

Der erste Versuch – oder: …

… Wenn die Kartoffelspeise nicht weiß, ob sie Suppe oder Püree werden soll.
Der Ansatz für das erste mit der neuen Küchenmaschine zubereitete Gericht:

Kartoffeln gewürfelt in den Dämpfeinsatz, natürlich Wasser unten drunter. Dann gehts los. 25 Minuten und ein paar Handgriffe (Sieb entnehmen, Wasser abschütten, Kartoffeln nach unten in den Becher, Salz, Pfeffer, Muskat, Milch, Butter, 20 Sekunden mixen) später sieht das Ergebnis so aus:

Nun noch alles auf einen Teller und zwei Spiegeleier drüber: Lecker.

Das Fazit: Stampfkartoffeln bekomme ich über einen anderen Weg schneller hin, habe dabei aber auch etwas mehr zu tun. Die Idee, die Kartoffeln zu dämpfen statt zu kochen, ist aber gut, scheinen sie dadurch auch aromatischer zu sein. Außerdem kann man sich nebenher auch noch um die Beilagen kümmern, das Maschinchen arbeitet gut selbstständig, ist es erstmal gestartet. Dass das Püree letztendlich fast die Konsistent einer sehr dicken Kartoffelsuppe hatte, lag sicher nicht an der Maschine, sondern eher an dem Schuss Milch zu viel.
Und wenn man dann noch überlegt, dass der erste Versuch eigentlich eine Tomatensoße werden sollte … (kücheninterner Gag).

Kochen: Spontan und kreativ

Wenn man sich mal spontan an den Herd stellt und aus vorhandenen Zutaten etwas kochen will, ist es immer wieder geraten, sich erst ein paar Gedanken zu machen und dann anzufangen. Das ist bei folgender kleiner Kochgeschichte nicht passiert, aber letztendlich mit ein paar Tricks und Kniffen doch geglückt.
Nachdem der Blick in den Kühlschrank einen Fenchel und einen Chicorée offenbarte, wurden die nach dem Putzen (Chicorée: äußere Blätter entfernen, Fenchel: grünes Kraut abschneiden, aufheben(!), äußere Schicht entfernen) in nicht zu dünne Scheiben gehobelt, wobei es nicht auf die Schönheit oder Gleichmäßigkeit ankam. In einer Pfanne wurde etwas Butter in etwas Olivenöl geschmolzen und das Fenchel-Chicorée-Gemetzel dazugegeben.

Nun stellte sich die Frage: Was damit tun? Der suchende Blick streifte ein paar Cocktailtomaten und eine rohe Kartoffel. Ok, die Tomaten waren nicht das Problem: Sie wurden gewaschen, halbiert, der Strunk entfernt und mit den Schnittflächen auf den Pfannenboden gelegt. Aber die Kartoffel: die würde in der Pfanne nicht gar werden. Wenn sie gekocht wäre …
Wie das nächste Bild zeigt, hat die Kartoffel trotzdem den Weg in die Pfanne gefunden. In gekochter Form wurde sie grob gewürfelt, der bisherige Pfanneninhalt etwas an den Rand geschoben, damit der Erdapfel auch garantiert Kontakt mit dem Pfannenboden bekommt und leicht anröstet.

Der Pfanneninhalt wurde gut durchgeschwenkt, mit dem klein gehackten Fenchelgrün, etwas gehackter Petersilie sowieso Salz und Pfeffer gewürzt. Vom Chicorée hatte ich die Blattspitzen beim Hobel unversehrt gelassen, sie kamen zum Schluss auch noch mit in die Pfanne.
Kurz vorm Anrichten beim Abschmecken kam mir die Idee, dass man die Fruchtigkeit der Tomate und des Fenchels noch etwas aufwerten kann. Zwar nicht zu sehen, aber trotzdem eine gute Idee auf dem Teller: über das gebratene Gemüse habe ich noch ein paar Spritzer helle Crema di Balsamico verteilt. Die süße Fruchtigkeit tut dem Gericht sehr gut.

Guten Appetit.
Nachtrag: Der geneigte Leser wird sich fragen, wo auf einmal die gekochte Kartoffel her kam. Wenn ich die wirklich nebenbei noch zubereitet hätte, wäre der Pfanneninhalt sicher in sich zusammengefallen. Stimmt. Wobei: Ein wenig Reduzierung der Wärmezufuhr zum Brateisen spielte schon eine Rolle, aber nur für ca. 5 Minuten. In diesen habe ich die rohe Kartoffel gewaschen, gebürstet und waschfeucht in ein mikrowellengeeignetes Gefäß mit Abdeckung gelegt. Der Rest dürfte fast klar sein: Ab in den Schnellerhitzer damit und ca. 4-5 Minuten bei höchster Leistung drehend garen. Danach die Kartoffel aus der Verpackung nehmen, in Stücke schneiden und dabei die Finger nicht verbrennen. Auf die Art und Weise kommt man schnell mal zu einer gegarten Kartoffel.

Aufgabe kommt nicht von Aufgeben

Wer kennt sie nicht, diese Aufgaben: Sie haben ein Thermometer und eine Stoppuhr, bestimmen Sie die Höhe des Raumes! Eine vergleichbare Aufgabe stellte sich heute:

Kartoffeln und Lauch wollten verarbeitet sein. Die Aufgabe wurde analysiert (in Scheiben bzw. Würfelform) und mit einem Hilfsstoff versehen, hier in Form einer rumhängenden Paprikasalami:

Die Untersuchungsapparatur wird eingeheizt und in Olivenöl etwas Butter angebraten:

Dazu kommen, wenn die Butter schön schmurgelt, die Kartoffelwürfel:

Sind die leicht angebräunt, werden die Salamiwürfel und die Porreescheiben ergänzt:

Alles durchrühren:

… und den Deckel drauf:

Sind die Kartoffeln gar und der Lauch al dente, kann mit Salz und Pfeffer abgeschmeckt und angerichtet werden:

Zum Schluss wurde noch etwas kalter Edamer darüber gehobelt:

Guten Appetit.