Demokratische Küche, sehr pauschal

Lange nix mehr gekocht. Oder sagen wir besser: Lange nichts mehr gekochblogt. 😉 Aber bspw. die sehr gelbe Blumenkohlgrütze, die es neben anderem gab, war jetzt nicht so blogattraktiv. Einen kleinen zerpflückten Blumenkohl mit ein paar gewürfelten Kartoffeln und ebenso zerteiltem Kohlrabi sowie Salz, Pfeffer, Kümmel und Kurkuma – für die Farbe – köcheln und zum Ende hin so kräftig umrühren, dass alles ein wenig zerfällt (ggf. mit dem Kartoffelstampfer nachhelfen), ist jetzt auch nicht so spannend. Aber lecker.
Gulasch zu kochen, habe ich hier auch schon einige Male gezeigt. Diesmal habe ich die Rindfleischwürfel erst angebraten und dann erst im gleichen Topf meinen Gulaschansatz zubereitet (Zwiebel anschmoren, Tomatenmark und Paprikamischung anrösten, alles mischen und weiter rösten, mit wenig Wasser ablöschen, Fleisch dazugeben). Der Rest lief fast wie immer.
Gulasch mit KnödelNormalerweise kommen mir Klöße mit Soße nicht so auf den Tisch. Aber für’s Foto blieben die Kartoffelbällchen doch erstmal ganz. Eigentlich zerreiße ich sie erst, bevor die Soße drüber kommt, das ist wohl weniger schick, aber lecker.
Gulasch mit KnödelNun mag der Blogleser mit Gedächtnis fragen, wo denn meine guten Ernährungsvorsätze geblieben sind, von wegen mehr Gemüse und so. Da kann ich beruhigend darauf antworten. Nach demokratischen Maßstäben ist das Gulasch vegetarisch. 😉 Nicht nur, dass fast so viel Zwiebeln wie Rindfleisch im Topf waren, die Koalition aus Zwiebeln, roter Paprika, gelber Paprika, 2 Tomaten und einer kleinen Dose Tomatenmark erbrachte eine klare Mehrheit für die Vegetabls. Salz, Pfeffer, Zitronenschale und eine Mischung von edelsüßem mit rosenscharfem Paprikapulver sowie ein wenig Thymian, erbrachte einen Tellerinhalt, der damit mehrheitlich vegetarisch war.
Apropos: Wer oben die Zutatenauflistung des Blumenkohlgerichtes verfolgt hat, der wird eine gewisse Veganität bemerkt haben. Das ist soweit auch richtig, wenn ich nicht beim abschließenden Abschmecken gedacht hätte, dass eine gewisse Abrundung fehle. Und blubb war’s zuende mit vegan, denn ein Löffel Butter erbrachte den abgerundeten Wohlgeschmack. Optisch nicht der große Bringer, aber lecker.

Sonntag, 11.10.2020

Lange habe ich den Werbespot für ein Nahrungsergänzungsmittel nicht mehr gesehen, aber als ich die Speisekarte des heutigen Mittagsrestaurants sah, musste ich wieder dran denken und habe dann mal die natürliche Quelle für Vitamin B12 und Eiweiß gewählt.
Kalbsleber mit Apfel-Zwiebel-Gemüse und BratkartoffelnBei flüchtigem Blick sieht es aus, als ob da eine doppelte Portion Bratkartoffeln drauf ist, dem ist aber nicht so. Die wirklich guten Erdäpfel aus der Pfanne liegen nur auf der linken Seite, rechts sind dann die richtigen Äpfel, zusammen mit Zwiebeln, die wunderbar zu den Kalbsleberstreifen in der Mitte passten. Letztere waren auch wunderbar gebraten und damit eine hervorragende Vitamin B12-Quelle ohne alle Chemie aus der Ampulle. Naja, und Eiweiß liefert die Leber sowieso, die Kartoffeln tun ihr übriges.
Wer sich also schlaffi fühlt und mangelndes B12-Vitamin als Ursache hält: Öfter mal was mit Innereien essen, die echten Vitamin-B12-Bomben!

Fast Food – mmmhh mmmmmäääähhh

Dass Fast Food nicht unbedingt schlecht sein muss, ist theoretisch bekannt. Dass Fast Food, so, wie es uns oft verkauft wird, meist nicht so gut ist, auch. Sicher, es gibt Ausnahmen, aber meist hat Fastfood doch den Makel des fettigen, salzigen, ungesunden. Das muss aber nicht sein. Die Lösung wie bei vielem: DIY. Wenn wir schon mit „Fast Food“ anglisieren, dann auch mit DIY, oder deutsch: MES. Mach es selbst.
Heute übernehmen wir vor allem den tiefsten Wortsinn: schnelles Essen. Das folgende Gericht braucht 4 Zutaten, ein paar Gewürze und wenig Zeit. Was wollen wir mehr?! Wobei man es noch besser machen kann, als ich es hier tat. Zum Beispiel bin ich überhaupt nicht stolz auf meinen Fleischeinkauf. Nicht nur, dass ich vorgeschnittenes Fleisch „Geschnetzeltes“ gekauft habe, als ob ich keine Messer hätte. Auch hatte es Haltungsform 1, also das schlechteste, was man finden kann. Beim Einkauf hatte ich zwar noch nach Alternativen geschaut, aber wie soll der Kunde das bessere Fleisch auswählen, wenn es scheinbar nicht mal im Sortiment ist??? Okay, Laden wechseln wäre noch eine Idee, …
Geschnetzeltes anbratenIn der großen Edelstahlpfanne habe ich versucht, das Fleisch ein wenig anzubraten. Ich habe die Pfanne ordentlich erhitzt und mit Öl vorbereitet. Aber das Fleisch zog trotzdem Wasser. Ich laste das mal der Haltungsform 1 an. Ich hatte, als ich das Desaster bemerkte, schon mal aus geschmacklicken Gründen ein wenig Butter, Salz und Pfeffer dazu gegeben … Wenn’s schon keine Röststoffe gibt.
Champignon und Zwiebeln dazuDie Pilze habe ich geviertelt, große auch gesechstelt oder geachtetelt, zuvor habe ich den Stiel entfernt, alles Stiele klein gehackt und mit in die Pfanne gegeben. Eine Zwiebel wurde auch noch zerteilt und mot in die Pfanne gegeben. Alles wurde rundum gut angebraten und nochmal mit Salz und Pfeffer und einer zerdrückten Knblauchzehe gewürzt. Man kann damit ruhig etwas übertreiben, denn der nächste Schritt rundet und dämpft alles wieder ein wenig.
Statt Sahne: ZiegenfrischkäseEigentlich wollte ich dann mit Sahne ablöschen und in Richtung eines trivialen Züricher Geschnetzeltem abbiegen. Ohne Sahne wird das schwierig, aber ich fand noch einen Ziegenfrischkäse im Kühlschrank, der aufwertenderweise auch noch ein paar Kräuter dabei hatte. Den Becher rührte ich nach und nach mit in die Pfanne, bis alles geschmolzen war. Etwas Brühe hätte dem ganzen sicher gut getan.
Champignongeschnetzeltes cremigAber es kam auch so etwas leckeres dabei heraus. Der Schnittlauch riss es dann natürlich nicht nur optisch heraus … 😉
Champignongeschnetzeltes cremigAber so hat man fix ein schnelles Gericht, wenn man dann die Zutaten zufällig im Kühlschrank hat. Oder man auf dem Heimweg am Fleischer seines Vertrauen (2. Schnitzel zum selber kleinschneiden) sowie an einem pilzstrotzenden Waldstück vorbeikommt.

Gulasch mit Thüringer Klößen

So ein Gulasch ist ja eigentlich ein relativ einfaches Gericht. Es braucht – zugegeben – etwas Zeit, aber man muss ja nicht andauernd daneben stehen. Vermutlich sollte man das Haus nicht verlassen, wobei: Wenn der Herd sich allein ausschaltet … NEIN! Weil: Die genaue Kochlänge ist leider nur durch Kauprobe feststellbar und das verlangt dann doch Anwesenheit.
Mein Gulasch fängt mit Zwiebelschnippeln an. Diesmal war wohl mehr Zwiebel als Fleisch drin, aber das Ergebnis beweist: Es gibt schlechtere Rezepte. Zwei Gemüsezwiebeln habe ich grob gewürfelt und in den Topf gegeben. Der ist bereits vorgeheizt und der Boden war mit Sonnenblumenöl bedeckt.
Gewürfelte Zwiebel im Topf
Nun lässt man die Zwiebeln anschmoren. Wie lange, hängt so ein bisschen vom Fleisch ab, dass man für’s Gulasch verwenden möchte. Bei Fisch oder Geflügel (mal rein theoretisch) sollte man die Zwiebeln so lange schmoren, bis sie fast zerfallen, da das Fleisch in kürzester Zeit fertig ist. Dauert die Fleischgarung länger (Rind bspw.), muss man nicht sooo lange anschmoren.
Angeschmorte Zwiebeln
Ich habe die Zwiebeln nur etwas glasig werden lassen. Man kann sie auch leicht anbräunen, dann sollte man aber die Zwiebeln nicht gleich am Anfang salzen und weniger auf einmal in den Topf tun.
Geschmorte Zwiebeln mit Tomatenmark und Paprikamischung
Diesmal waren es so viele Zwiebeln, dass ich in der Mitte des Topfes keinen Platz freimachen konnte, um Tomatenmark und die Paprikapulvermischung anzurösten. Deswegen die rote Randlage. Natürlich sollte man drauf achten, dass hiervon nix anbrennt, da das dann bitter werden kann.
Der Gulaschansatz
Also rührt man alles baldigst in die Zwiebeln und hat dann meinen „Gulaschansatz“. Was es für ein Gulasch werden soll, sollte spätestens jetzt entschieden werden.
Etwas Wasser im Ansatz
Damit der Ansatz nicht anbrennt, kommt etwas Wasser dazu. In dem Fall eine halbe Tasse voll. Wer schnellgarendes Fleisch/Fisch zum Gulasch machen möchte, kann dies jetzt auch noch solange schmoren lassen, bis die Zwiebeln quasi zerfallen und dann das Fleisch/den Fisch dazugeben. Bei Rindfleisch erübrigt sich das.
Ein paar Tomaten mit dazu
Die Tomaten hatte ich noch rumliegen, also warf ich sie mit in den Topf.
Gewürze dürfen nicht fehlen
Etwas Würze tut auch immer gut. Thymian, Pfeffer, Knoblauch tun so einem Gulasch gut. Salz habe ich keins mehr rangemacht. Das war ja schon anfangs bei den Zwiebeln dabei.
Das Rindfleisch mit ins Gulasch
Das Rindfleisch kam dann mit in den Topf. Ich brate es normalerweise nicht an. Wer das Fleisch doch anbraten will, sollte es als allerersten Arbeitsschritt tun und dann das Fleisch wieder aus dem Topf angeln, im dann mit den Zwiebeln einzusteigen.
Deckel drauf und köcheln lassen
Alles wurde gut durchgerührt, einmal aufgekocht und dann bei kleinster Hitze vor sich hin simmern gelassen. Ab und zu habe ich alles mal umgerührt und nach dem 3. Umrühren, also nach ca. anderthalb Stunden, habe ich mir ein Fleischstück herausgeangelt, um dessen Mürbheit zu testen.
Gulasch ist fertig
Der Vorgang wiederholte sich mehrfach im Viertelstundenrhythmus, bis das Fleisch zart und damit das Gulasch fertig war. Es wurde abkühlen gelassen und dann in Vorratsdosen im Kühlschrank zwischengelagert.
Kleine Thüringer Klöße
Diese kleinen Thüringer Klöße, die ich in einem Kühlregal fand, waren übrigens der Anlass, das Gulasch zu kochen. Sie wurden am Folgetag nach Packungsvorschrift erwärmt, was mit dem Gulasch frei Schnauze auch passierte.
Gulasch mit Thüringer Klößen
Gulasch mit Kartoffelklößen – ein Klassiker. Natürlich wäre es noch besser, die Klöße selber gemacht zu haben, aber die Zutatenliste auf der Packung war relativ kurz. Nicht so kurz, wie sie hätte sein können, aber kurz. Man merkte ihnen das Massenprodukt schon ein wenig an, aber sie waren Gold gegen die grauen Klöße aus meiner Kindheit, aus irgendeinem Fertigmehl mit Wasser geformt, und definitiv farbstofffrei. Die betongraue Farbe sprach dafür.

Alles schmeckt besser, wenn man es mit Käse überbackt

Ein altes Klischee? Ein stimmiges Klischee? Und dann auch noch das Wort „Alles“ in dem Satz in der Überschrift. Hmmm. Vermutlich muss man aber wenigstens Käse mögen, damit die Aussage überhaupt stimmen kann.
Käseschicht auf ...?Was hier wie eine große Schale mit Vanillepudding aussieht, ist eine Auflaufform, die zum einen noch ein paar Minütchen länger im Ofen hätte bleiben können und zum anderen einfach nur vorher mit ein paar Scheiben Käse abgedeckt wurde. Der stiftelne Einsatz eines Messers vorneweg wäre vermutlich eine gute Idee gewesen. So erweist sich die „Käsekruste“ als geschlossene Käsedecke, die das drunter aber gut verbirgt.
Käseschicht auf ...?Bei den Beulen bin ich mir nicht ganz sicher, wo die herkommen. Sicher spielte die Hitze im Ofen eine entscheidende Rolle, aber vielleicht auch die Löcher, die im kalten Zustand in den Käsescheiben enthalten waren. Oder es sind nur ein paar Abdrücke des leicht stückigen Untendrunters.
Da ist noch Suppe drunterDas Drunter ist übrigens eine leicht carnivorisierte Gemüsesuppe. Kartoffeln und Möhren – klein geschnitten – bildeten die Basis, auch etwas Lauch und eine Zwiebel sind anwesend. Das wurde alles in einen Topf geschnibbelt, mit Salz und Pfeffer versetzt, mit Majoran, Thymian, Cayennepfeffer, Knoblauch ergänzt und soweit mit Wasser aufgefüllt, dass es fast bedeckt war. Alles wurde einmal aufgekocht und dann so lange sanft simmern gelassen, bis die mehlig kochenden Kartoffeln anfingen zu zerfallen. Ein Kartoffelstampfer unterstützte den Vorgang der Bindung ebenso wie zwei Esslöffel Frischkäse mit Meerrettich, der dann auch geschmacklich noch was mitgab.
Apropos Geschmack: Die leichte Carnivorisierung bestand aus einer zerpflückten, gut geräucherten, groben Mettwurst, die so weich war, dass ein Scheibenschneiden nicht wirklich Ergebnisse zeigte. Beim Kochvorgang zerfiel die Wurst sowieso, verteilte sich und ihren Rauchgeschmack in der ganzen Suppe. So sollte es auch werden.
Schnittkäsescheiben auf einem Auflauf werden eine geschlossene Decke, die schlecht bräunt. Vermutlich wäre die Draufgabe von etwas Parmesan durchaus förderlich gewesen. Allein mit einem Löffel kommt man durch die Schicht gut durch. Durch die doch etwas flüssigere Unterlage war ein Schneiden auch nicht so einfach. Aber geschmeckt hat’s, und das ist das wichtigste. Wie man es sinnvoll in den Mund bekommt, kann jeder selber ausprobieren.

Es muss nicht immer Spaghetti sein

Sowas ähnliches habe ich schon mal mit Pasta gemacht, ist aber schon eine Weile her und die Tomate blieb fast roh. Diesmal habe ich sie ein wenig mit angeschmort, wenn auch nur ganz wenig, aber die Zwiebel musste unbedingt in der Pfanne vorbehandelt werden, da sie doch ordentlich Pfiff haben. Das leichte Anschmoren macht sie dann etwas milder. Und es erinnert mich immer wieder daran, endlich auch mal Schalotten einzukaufen …
Zwiebeln anschwitzenDie Zwiebel habe ich in kleine Würfel geschnitten und dann in etwas Fett mit Salz und Pfeffer sowie einer Knoblauchzehe sanft angeschmort. Glasig soll sie werden, nicht unbedingt braun.
Tomatendreierlei zu den ZwiebelnDrei Sorten kleiner Tomaten habe ich geviertelt und gebe sie mit in die Pfanne.
Tomaten kurz mit anschmoren lassenDas wird alles einmal gut durchgemischt und dann beiseite gestellt. Die Tomaten sollen nur warm werden und sich ein wenig mit den Zwiebeln verbinden.
Was ist es für eine Pasta?Na, was ist da wohl in dem Topf mit dem kochenden Salzwasser?
Gnocchi steigen aufIm aktuellen Fall Gnocchi. Natürlich kann man auch andere Pasta dafür nehmen, aber die Gnocchi mussten auch mal langsam weg.
Gnocchi in die Pfanne gebenAls die anfingen zu schwimmen, habe ich sie rausgefischt und in die Pfanne mit den Tomaten geben, die ich nochmal auf die Herdplatte gestellt habe.
Alles gut vermischtAlles wurde gut vermischt, dass sich die Aromen gut verbinden und mit Salz und Pfeffer abgeschmeckt.
Gnocchi-Tomaten-Zwiebel-Salat warmAuf dem Teller kam dann noch etwas Parmesan oben drüber und alles war lecker und frisch. Und sommerlich. Passt ja zum aktuellen Wetter.

Slowsautage

Ob ich hier aus dem Fremdwörterbuch der Kulinarik das richtige herausgesucht habe, bin ich mir nicht so ganz sicher. Zumal profanere Leute das Gericht vermutlich einfach nur Bratkartoffeln nennen würden. Ich konnte mich aber irgendwie nicht zwischen confieren und sautieren entscheiden, denn zu beiden Standards gibt es Unterschiede bei der Zubereitung. Da mir aber sautieren so einfiel, ich aber confieren erst heraussuchen musste, heißt alles jetzt Sautage. 😉
Normalerweise ist Sautieren das Garen von Essbaren in einer relativ heißen Pfanne mit geeignetem Öl oder Butterschmalz, aber ohne irgendwelche Flüssigkeiten. Butter als Bratfett verbietet sich, da sie die entsprechenden Temperaturen nicht aushält. Meine Idee war nun aber gerade, die Kartoffelstücke in reichlich Butter zu garen. Ohne die Zugabe weiterer Flüssigkeit. Und so wurde es eine Slow- oder Niedrigtemperatursautage.
In die geschmolzene Butter habe ich erstmal etwas Salz und dann die klein geschnittenen Kartoffelstücke gegeben. Die Kartoffel der Wahl waren Drillinge. Das nur mal so als Funfact. Nachdem die Kartoffeln einige Minuten in der Pfanne verbracht und schon leicht angegart waren, kam noch eine halbe Zwiebel in Würfeln dazu und noch etwas Pfeffer. Das sah dann so aus:
Kartoffeln und Zwiebeln vor dem niedertemperatursautierenBei sanfter Hitze und einiges an Zeit schmurgelte das ganze sanft vor sich hin.
Vielleicht nur zur Einsortierung: Die Pfanne hat einen Durchmesser von 20 cm. Das ganze ist also nicht so viel, aber die Kartöffelchen waren recht klein geschnitten – es gab Zwiebelstücke, die waren größer als manches Kartoffelstück.
Nochmal 10-15 Minuten später ergab die Piksprobe, dass die Kartoffeln gar waren, die Ansichtsprobe verhieß leckeres.
Kartoffeln und Zwiebeln niedrigtemperatursautiertKartoffeln und Zwiebeln gut angebräunt und fast keine Butter mehr in der Pfanne. Alles aufgesogen. Immerhin war ein guter gehäufter Esslöffel in der kleinen Pfanne.
Bleibt nur noch das Anrichten.
Pommes sautage an maillardierten und marinierten HeringIn der letzten Zeit hatte ich ja öfter mal Pech mit dem sauer eingelegten Brathering. Weit vor MHD fingen die Packungen sich aufzublähen an. Ich weiß nicht, was da los war, aber das ist mehrfach passiert. Dabei sind diese gar nicht so schlecht, trotz Discounterherkunft.

Pommes sautage an maillardierten und marinierten Hering
sautage de pommes de terre an maillardierten und marinierten chevilles

Edle Kochkunst. Fast etwas französisch. Bei der ganzen guten Butter.
Oder doch nur Bratkartoffeln mit Barthering?

Paprikagulasch mit Resteverwertung

Die Zubereitung dieses Gulasch‘ ist schon so lange her, dass die letzten Reste vermutlich mittlerweile zumindest schon im Klärwerk sind oder dieses auch bereits passiert haben. Aber ich erwähnte schon meine Arbeitssituation.
Normalerweise bereite ich ein Gulasch – wenn’s so halbwegs klassisch werden soll – mit Fleisch aus der Wade zu. Dazu erwerbe ich ein paar dicke Beinscheiben und löse diese aus. Bei dieser Zubereitung versuchte ich mal das Fleisch, dass unter dem Namen „Gulasch“ an Bedientheken oder im Kühltruhenbereich feilgeboten wird. Nicht nur für’s Gewissen habe ich auch noch zur Bio-Variante gegriffen. Und dann gings los wie eigentlich immer beim Gulasch, was heißt, dass es mit Zwiebeln anfängt.
6 ZwiebelnÜber das Verhältnis Zwiebel zu Fleisch beim Gulasch gibt es verschiedene Philosophien. Wenn ich die mal zusammenfasse, würde ich sagen, dass man ein Gulasch nicht ohne Zwiebeln zubereiten sollte und andererseits daran denkt, dass man ein Gulasch und keine Zwiebelsuppe kochen will.
Irgendwann aufgeschnappt hatte ich mal ein Volumenverhältnis von 1:1, dass ich als Richtschnur nehme, abzüglich der Zwiebeln, die ich dann ggf. entweder nicht im Hause habe oder die ich nicht pellen und schneiden will.
Zwiebeln grob zerkleinertDa sich die Zwiebeln (zumindest beim Rindergulasch) im Allgemeinen komplett auflösen, kommt es beim Zerkleinern weder auf Schönheit noch auf Gleichmäßigkeit oder Größe an. Hat man vor, ein eher schnell fertiges Gulasch zu kochen (Pute, Kartoffeln, …) hilft es, die Zwiebeln möglichst klein zu schneiden.
Zwiebeln anschmorenDie Zwiebeln werden in etwas Öl schön angeschmort und dürfen ruhig ein paar Röstaromen ausbilden.
Gut angeschmorte ZwiebelnDie Menge der Röstaromen ist jedem selbst überlassen. Nur anbrennen sollten die Zwiebeln nicht, das gibt ein komisches Fehlaroma.
Tomatenmark mit anröstenWenn man die Zwiebeln etwas beiseite schiebt, hat man etwas Platz, um das Tomatenmark ebenfalls anzurösten. Das darf aber auf keinen Fall verbrennen, dann wird’s bitter.
Tomatenmark und Paprikapulver dazuÄhnliches trifft auf das Paprikapulver zu. Die Mischung zwischen edelsüßem und Rosenpaprika (scharf) erfolgt nach persönlichem Gusto.
Gulaschansatz mit Wasser aufgießenBeim Anrösten kann man dann auch die Zwiebeln mit der Tomatenmark-Paprika-Mischung vermengen und etwas Wasser dazu geben. So viel ist das nicht, höchstens eine Tasse voll.
eine zerdrückte Knoblauchzehe dazu gebenDen Knoblauch kann man auch mit anrösten. Hatte ich vergessen. Aber man kann ihn auch noch später dazu geben.
Pretzelsnack-Reste (die scharfen)Kennt ihr diesen Pretzel-Snack? Zerbröselte große Pretzeln, die mit Geschmack versehen worden sind und dann in kleinen, goldenen Tüten zu kaufen sind. Die gibt es in mehreren Richtungen: irgendwas mit Honig, mit Käse und mit Jalapeños. Die Bruchstücke in den Tüten gehen von mundgerecht bis zu Bröseln. Die sehen wir auf dem Bild, übrig geblieben vom Vorabend. Etwas Schärfe und Bindung unterstellte ich als Wirkung bei der Beigabe …
Pretzelsnack-Reste dazuHinein mit den Bröseln.
Würzen nicht vergessen: Salz, Pfeffer, ThymianThymian habe ich auch noch mit hinzu gegeben.
Würzen nicht vergessen: Salz, Pfeffer, ThymianUnd Salz und Pfeffer nicht vergessen.
Das Gulaschfleisch kommt in den TopfAnschließend kam das Fleisch* dazu …
Roter Paprika dazu… und eine klein geschnittene Paprika.
Alles einrühren und 1. Mal aufkochen lassenAlles gut durchrühren und einmal zum Kochen bringen.
Alles gut umrührenWenn alles einmal aufgekocht hat, kommt dann der Deckel drauf, die Hitze wird runtergeregelt und dann kann man den Gulasch eigentlich sich selbst überlassen, nur ab und zu nach dem rechten schauen.
Deckel drauf und sanft köcheln lassenZiel ist es, das Fleisch zart zu bekommen. Dazu darf das Gulasch nicht brodelnd kochen. Schön langsam vor sich hin simmern, bis es eben fertig ist.
Nach Stunden ...In dem Zustand wurde es dann abgekühlt und weggeplastedoset.
Bisher war ich ja immer der Meinung, dass ein Gulasch mit Wade lange braucht, da die Sehnen im Fleisch erstmal schmelzen müssen, um es zart und saftig zu bekommen. Ein Gulasch aus Wade steht schon mal gern 3-4 Stunden auf dem Herd, bei geringster Hitze. Nach über 3 Stunden war dieses Bio-Gulasch-Rindfleisch auch noch nicht wirklich zart. Für’s nächste Rindergulasch werde ich also doch wieder guten Gewissens auf Wade umschwenken …
Ein paar Tage später gab es dann die eine Hälfte des Gulasch mit Spätzle. Die hatte ich nur in der Pfanne etwas aufgewärmt und angebraten und dann die Gulaschplastedose darüber entleert.
Gulasch mit SpätzleSoulfood.
______________________________________________
*) Müssen wir darüber diskutieren, ob Fleisch beim Gulasch angebraten werden sollte oder nicht? Salomonische Antwort: Es geht beides. Und beide Varianten haben ihre Eigenheiten. Gulaschpuristen werden für Gulasch‘ mit angebratenen Fleisch und für ihre nicht angebratenen Variante eigene Namen kennen. Ganz klassisch ist wohl die Version ohne Anbraten des Fleisches.

Das selbe in Gelb – oder: Eine Frittata, die kein Bauernfrühstück sein wollte

Stellt sich gleich zum Anfang natürlich die Frage: Was ist eigentlich ein Bauernfrühstück? Und gleich hinterher die Frage: Was ist eine Frittata? Spätestens für die zweite gibt es eine sehr passende Analogie: die Soljanka. Bei der ist es mit dem „Originalrezept“ vermutlich sehr ähnlich wie bei der Frittata. Aber so ist das bei den Resteverwertungsspeisen: es gibt ein Grundprinzip und die Zutaten ordnen sich unter. So haben wir bei der Soljanka die säuerliche Gemüsegrundlage, in die die Reste eingearbeitet werden. Bei der Frittata werden die Reste klein geschnitten, in der Pfanne angebraten und mit Ei zu einer Art Omelett mit Einlage finalisiert.
In meinem Leben habe ich aber auch schon verschiedene Varianten des Bauernfrühstücks gesehen. Hauptbestandteile sind Eier und (Brat-)Kartoffeln, Schinken- und Zwiebelwürfel sind angenehme Zutaten. Aber welche Form hat so ein Bauernfrühstück? Zwei Varianten bilden die Eckpunkte des bisher erlebten. In einer Pfanne werden Bratkartoffeln zubereitet und in einer zweiten – wenn die Kartoffeln fast fertig sind – ein großes Omelett. Ist das so gut wie fertig, kommen auf eine Hälfte des Omeletts die Bratkartoffeln und die andere Hälfte wird oben drüber geklappt. Der andere Eckpunkt ist „frittata-like“, die in der Pfanne gebratenen Kartoffeln werden mit einer Eimasse zu einem Omelett verbunden.
Mit Kartoffeln fängt meine Frittata auch an. Ein rohes Exemplar habe ich in relativ kleine Würfel geschnitten und sie werden in der Pfanne in etwas Butter, die ich gesalzen habe, angebraten.
Kartoffeln in Butter anbratenZur weiteren Würzung kommt dann noch ein wenig gehackter Knoblauch dazu.  Knoblauch dazugegebenUnd etwas Zwiebel kann auch nicht schaden.  Zwiebel hinzugefügtDamit es am Ende eben kein Bauernfrühstück wird, ich aber im Farbton bleibe, wird der Pfanneninhalt durch eine ebenfalls klein gewürfelte gelbe Paprika ergänzt (genauer gesagt, einer halben, die andere Hälfte habe ich später nebenbei gesnackt). Würfel gelber paprika hinzugegebenDamit alles auch gar wird bevor es verbrennt, habe ich bei geringer Hitzezufuhr einen Deckel über den Pfanneninhalt gestülpt. Unterm Deckel garenNach 5 Minuten war alles gar, der Paprika noch knackig, dann wird unter etwas mehr Hitze nochmal alles angeknuspert. Alles schön angebratenNebenbei habe ich eine Mischung aus zwei Eiern und einem guten Schuss Sahne verquirlt und mit Salz und Pfeffer gewürzt. Das kam dann in die Pfanne. Mit Sahne-Ei-Masse aufgegossenDie Hitze wurde wieder runter geregelt, damit die Unterseite nicht verbrennt, aber das doch recht dicke Omelett gleichmäßig durchgart. Auch hier half der Deckel ein wenig.
Als auf der Oberseite fast keine freie Flüssigkeit mehr war, wagte ich die Wende. Der Deckel war wieder maßgeblich beteiligt. UmgewendetJetzt bekam die andere Seite noch etwas direkte Hitze und dann konnte auch schon angerichtet werden.  AngerichtetDer Varianten gibt es viel. Es soll sogar auch mit grünem oder rotem Paprika gehen. Oder ohne Kartoffeln. Oder mit Kohlrabi, Kochschinken, Bratenresten, Rosenkohl, Lauch (oder ganz anders: Porree), Süßkartoffeln, …
Und wer weiß: Vielleicht hat sich auch schon mal jemand an einer Obstfrittata versucht.

Pasta, tomatisiert und sardiniert

Zeit, sich doch mal mit den Bildern zu befassen, die jetzt schon ein paar Tage rumliegen. Wenn die zu lange im Posteingang liegen, werden sie ja auch nicht besser. Ich hatte mal wieder Lust auf Pasta, und da das dann im Idealfall Vollkornnudeln sein sollen, kommt eine ordentlich aromatische Soße dazu, die dem doch recht kräftigen Eigengeschmack dieser Nudelart etwas entgegensetzen kann. Außerdem fiel mir neulich eine Dose Sardinen in die Hand und jetzt musste alles irgendwie zusammenpassen. Und da in der mediterranen Küche gern auch Tomaten verwandt werden …
Zwiebeln/Knoblauch anschmorenAber der klassische gute Soßenansatz sind wie immer Zwiebeln und Knoblauch, die in einer Pfanne leicht angeschwitzt werden. Soweit zumindest der Plan. Wer genau hinsieht, bemerkt vielleicht auch die Bräune … Die Pfanne war wohl doch etwas sehr heiß, sollte sie eigentlich gar nicht.
Tomate in die PfanneAber die Tomate in der Pfanne behob schnell das Hitzeproblem. Und wer hätte schon etwas gegen Röstaromen … ?
Spaghetti in den TopfNebenbei darf man aber auch die Pasta nicht vergessen. Die kommt – ganz klassisch – ins kochende Salzwasser.
Tomaten schmelzen in Zwiebel/KnoblauchZur Sicherheit und zur Hebung des Flüssigkeitsspiegels habe ich auch noch eine zweite Tomate mit in die Pfanne getan.
DosensardinenAls ich dann die Dosenfischdose öffnete, fiel mir ein, dass ich das darin befindliche Öl zum Anbraten nutzen wollte … 2L8. Aber da hatte ich auch noch die Idee eher einer „Spaghetti aglio e olio“-Variante mit dem Fisch, die Tomate war da noch nicht mit im Plan.
Sardine mit in die PfanneDer Fisch kam mit in die Pfanne …
Tomaten-Sardinen-Sugo… und wurde mit in die Soße eingearbeitet. Die dann auch noch mit Salz und Pfeffer abgeschmeckt wurde.
Pasta in die PfanneDann waren auch die Spaghetti fertig und kamen direkt aus dem Kochtopf in die Pfanne. „Tropfnass“, wie es immer so schön heißt.
Pasta in der Pfanne gut gerührtDen Pfanneninhalt zu vermengen war dann noch eine der leichteten Übungen. Gut, wenn man eine relativ tiefe Pfanne hat.
Spaghetti Tomate SardineAuf dem Teller kam noch Parmesan und Petersilie mit dazu.
Irgendwann mache ich nochmal eine etwas dekonstruierte Version dieses Gerichtes. Dabei gibts dann die Tomate als Salat nebenher. Dann brate ich die Sardine in ihrem eigenen Öl mit etwas Knoblauch an und gebe die Spaghetti dazu. So in der Art war die ursprüngliche Idee. Aber die Tomaten hier waren nicht mehr salat- sondern nur noch soßentauglich.