Kein griechisches Gazpacho (26.07.2019)

Heute habe mal – hitzebedingt – richtig aufwendig gekocht. Aber so richtig! Mit allem Pi-Pa-Poh.

Auch wenn es gar nicht so aussieht. Aber das hat man ja manchmal, da reißt man sich in der Küche fast ein Bein aus und dann kommt das auf dem Teller – oder wie hier in einer kleinen Schüssel – nicht wirklich rüber. Zumindest optisch nicht. Kulinarisch gesehen ist da viel Leckerness auf dem Bild.
Nunja, zugegeben. Gaaanz so aufwendig war’s dann doch nicht. Ich hatte noch Soße von neulich übrig, die stand gut gekühlt im Kühlschrank. Daneben stand ein Becher Joghurt, den ich flugs, aber vorsichtig einrührte. Also Teile davon. Soße 3, Joghurt 1. Kräuter oben drauf, fertig. 😉
Typischer Fall von „Gute Grundzutaten, wenig Arbeit“.

Wenn bei der Pasta die Kartoffel fehlt

Heute war Gemüseresteverwertungstag. Und dabei hilft so ein Mixer mit beheizbarem Mixbecher schon ganz gut. Alternativ wird ein scharfes Messer und später ein Pürierstab etwas intensiver eingesetzt und alles im Topf erhitzt. Gibt das gleiche Ergebnis.
Zubereitungsbilder gibt es heute nicht. Wie man Pasta kocht, sollten wir mittlerweile alle wissen. Wie man Gemüse wäscht, auch. Ich wusch eine große Schmorgurke, zwei Spitzpaprika und sicher so 12 bis 16 Cocktailtomaten. Letztere kamen noch waschfeucht direkt in den Mixer, die Gurke wurde soweit zerteilt, dass sie durch das Loch im Deckel passte, ähnliches passierte mit den Spitzpaprika. Zwei Schalotten kamen im ganzen dazu, außerdem Salz, Pfeffer, etwas Knofi, scharfer Paprika. Ein schöner Schuss Olivenöl rundete alles ab. Dann wurde aufs heftigste gemixt und alles gute 20 Minuten durchgekocht. Zum Schluss wurde noch etwas abgeschmeckt. Fertig.

Zwischendurch hatte ich noch überlegt, auch eine Kartoffel mit hinein zu geben. Aber da stand die Pasta schon kochend auf dem Herd. Nach dem Auffüllen hat es sich aber als durchaus passend herausgestellt.

Vom Sugo trennte sich die Flüssigkeit ein wenig von den festen Bestandteilen ab. Die Kartoffel mit ihrer Stärke hätte das sicher verhindert. Hätte ich die Soße nicht erst auf dem Teller mit den Muschelnudeln verbunden, sondern bereits im Topf und dort nochmal ordentlich durchgerührt, hätte das vermutlich auch die Kartoffel entbehrlich gemacht. Beim Essen und dem damit verbundenen Rumrühren auf dem Teller stelle sich nämlich auch eine gewisse Bindung ein.
Das berühmte Werbungszitat: „Das machen wir mal wieder!“ trifft bedingt auch hier zu. Bei der Menge an Zutaten ist noch genug der Soße übrig, um mindestens noch ein zweites Mittagessen zu begleiten. Oder ein drittes …

Ein wildes Kotelett, ein schlechter Witz und Kultur am Sonntag (21.07.2019)

„Essen Sie gern Wild, mein Herr?“
„Nein, lieber ruhig und gesittet.“

Sorry, der musste sein. Deswegen auch gleich die Kultur am Sonntag hinterher, als Ausgleich.


Wer jetzt meint, die Blüte hatten wir schonmal: Mitnichten!! Die andere war rosa/pink und gaaanz woanders. Ca. 50 cm neben der heutigen Blüte. ?
Die Tageskarte des besuchten Restaurants offenbarte zwei Wildgerichte „aus eigener Jagd“ und da ich gestern schon was in Aspik hatte, habe ich statt des wilden Sauerfleisches das wilde Kotelett erwählt, genauer: Damwildkotelett mit Pfifferlingen und Stampfkartoffeln. Wobei sich hier die Frage aufdrängt: Wie lautet die Mehrzahl von Kotelett?
Wenn es nämlich überhaupt etwas zu bemäkeln gab, war es die Portionsgröße. Nicht ein, nicht zwei, nicht drei Koteletts lagen auf dem Teller, sondern vier. Nun ist das Damwildkotelett nicht sehr groß, der Fleischanteil entspricht etwa dem eines großen Schweinemedaillons. Aber vier?
Andererseits war es dann auch wieder nicht so übertrieben viel, wie ich es schon anderswo erlebt habe. Und da es weder Vorspeise noch Dessert geben sollte, war es dann doch eher gut. Und diese kleinen, safttriefenden Damwildkoteletts waren wirklich gut. Und die Mischung aus Stampfkartoffeln, Pfifferlingen und dem Fleischsaft ergab eine exquisite Beilage. So ließ ich es mir auch nicht nehmen, die Knöchelchen in die Hand zu nehmen und final abzunagen.

Wirklich lecker. Und wild.

Zunge verbrannt auf italienisch und in Bio (18.07.2019)

So’ne Lasagne ist ja gefährlich. Selbst wenn sie nach allen Regeln der Kochkunst frisch zubereitet wird. Das war meine heutige Mittagsspeise zwar nicht, aber auf der Verpackung prangte ein Biosiegel. Immerhin.

Keine Angst. Sooo groß war das Stück jetzt auch wieder nicht. Der kleinere Frühstücksteller unten drunter täuscht ein wenig. Das ganze Stück hat beim Herausnehmen aus der Aluschale gerade so auf den Pfannenheber gepasst. Etwas Content (=Inhalt) verblieb zwar vorerst in der Schale, kam aber im zweiten Anlauf mit auf den Teller.

Klassisch geschichtet ist die Lasagne, Hackfleischsoße im Wechsel mit etwas, was eine Bechamel zu sein scheint. So soll es sein und so erwies sich das ganze als recht cremig und zart.
Geschmacklich war es nichts herausragendes, aber schlecht war es auch nicht. Wir lernen also, dass man auch aus Bio-Zutaten belangloses Essen machen kann. 😉 Vielleicht liegt der fehlende Charakter im Geschmack aber auch an meiner verbrannten Zunge, war der erste Bissen außen zwar angenehm temperiert, aber innen doch noch sehr heiß …

Wildschweincurry (14.07.2019)

Der heutige Mittags-Atzung könnte man beinahe als erjagt bezeichnen. Zum einen gab’s Wildschwein, zum anderen sind mir auf den Touren der letzten Tage einige begegnet. Die haben dies aber alle überlebt.

Etwas Kultur zum Sonntag noch dazu. Diese schöne Blüte hat mit dem Essen absolut nix zu tun, außer, dass sie mir auf dem Weg auffiel und ich sie dann fotografiert habe. Oder heißt das jetzt gecamt?
Das Wildschweincurry wurde mit Schupfnudeln gereicht, begleitet mit etwas Johannesbeerkonfitüre. Das Curry erwies sich als bunte Mischung zarter Wildschweinfleischwürfel mit allerlei Gemüse (Linsen, Fenchel, Radieschen, Paprika, …).

Zuoberst begrünt mit etwas Grünzeug hatte es stellenweise für meinen Geschmack etwas zuviel Fenchel, der aber vermutlich nicht vom Gemüse sondern von zugegebener Fenchelsaat stammte. Für den, der Fenchel mag, wahrscheinlich genau richtig, für mich ein Hauch zu viel.
Und vermutlich bin ich auch ein wenig über die Vieldeutigkeit des Wortes Curry gestolpert. Den gibt es als Pflanze, als variantenreiche Würzmischung, als ebenso vielfältiges Gericht und als Zubereitungsform. Letzteres war die Grundlage für die Namensgebung des Gerichtes, die entsprechenden Aromatiken hätten das Essen verfälscht und das Wildschwein zur Unkenntlichkeit verhunzt. So war es aber eine sehr schöne Speise in einer ebenso angenehmen Menge. Da wäre noch Platz für ein Dessert oder eine Vorspeise gewesen, was aber nicht heißt, dass ich hungernd wieder abgezogen wäre. Mitnichten.
In der Gaststätte gibt’s viel regionales und auch Bio, die Karte ist übersichtlich, es wird also noch richtig gekocht. Tagesgerichte stehen an Wandtafeln. Es ist etwas urig. So gibt’s dann das benötigte Besteck auf einem serviettenverzierten Teller. Was in dem Zusammenhang positiv auffiel, war, dass neben der erwartbaren Garnitur aus Messer und Gabel auch ein Löffel dabei war. Das würde ich mir öfters wünschen, sind doch ab und an gewisse Soßenmengen mangels Löffel oder Brot trotz aller Leckerness zurück in die Küche und damit in den Abfall gegangen, was ja nicht sein muss.
Für mehr Löffel auf Gaststätten- und Restauranttischen!

Matjes an Bratkartoffeln und Hausfrauensoße. Etwas umkonstruiert.

Da bin ich wohl heute Opfer eines Verpackungsbetruges geworden. Nicht schlimm. Aber ich weiß, dass ich das Produkt ab sofort nicht mehr kaufen werde. Dabei war es qualitativ gar nicht so schlecht. Ein Markenprodukt. Schade eigentlich. Aber es war auch ein Verpackungswahnsinn. Pappverpackung um die Plastigverpackung. Immerhin hielt die Papverpackung den Betrüger.
Als ich die Packung mit dem Matjes erwarb, hatte sie gefühlt ein angenehmes Gewicht. Preis und Menge schienen in einem angemessenen Verhältnis zu stehen. Als ich die Papphülle entfernte, fiel mir eine relativ große Tüte mit „Soße Sylter Art“ entgegen, so dass der Fisch, den ich noch in der Hand hielt, gefühlt plötzlich nur hoch halb so schwer war. 150 g Matjes und 100 ml Soße. Das ist massemäßig wirklich ein Verhältnis von 1:1 von teurem Fisch und billiger Soße. Da kann man sich schon über’s Ohr gehauen fühlen.
Aber zum Essen. Die Soße Sylter Art entdeckte ich bei der Zubereitung fast zum Schluss, sonst hätte ich vielleicht daraus wirklich noch eine Hausfrauensoße gemacht. Apfel und Zwiebel hineinschneiden ist ja so aufwendig nicht. Da ich zum Anfang von ihrer Existenz noch unberührt war, fangen wir mal mit einer Pfanne an.
Da ist schon etwas Öl drin. Weil es Bratkartoffeln geben soll, ist es Rapsöl. Passt irgendwie am besten.
Wenn das Öl heiß ist, kommen die Kartoffelwürfel dazu. Da es rohe Kartoffeln sind, braucht es jetzt etwas, bis sie gar und knusprig werden. Da heißt es öfter mal schwenken und schütteln und umrühren.
Dabei kann man auch etwas Salz und Pfeffer dazu geben. Irgendwann siehts dann so aus wie auf dem Bild und die Kartoffeln sind fast gar. Dann kommt …
… kleingeschnittene Zwiebel und etwas Butter – des Geschmacks wegen – dazu.
Ganz zum Schluss kommt noch ein kleiner kleingeschnittener Apfel dazu. Der soll nicht großartig gar ziehen, sondern eigentlich nur warm werden. Etwas säuerliches macht sich wohl am besten. Hier war es ein Braeburn.
Gut durchschwenken, abschmecken und dann kann auch schon serviert werden.
Nebenbei: Die Soße, die ihr seht, war nicht die gesamte Soße aus dem Beutel. Da ist immer noch was übrig. Einmal in dem kleinen Schälchen und zum anderen in der Tüte!
Zarte Matjesfilets, eine leicht dillige Soße und die Apfel-Bratkartoffeln. Eine leckere Kombination. Wie heißt es doch in der Werbung mal so schön: „Das machen wir mal wieder.“

Sonntagsmenü (07.07.2019)

Da es in den nächsten Wochen tendenziell eher selbst erkochtes oder unterwegs erimbisstes geben wird (ob ich das auch dokumentiere, weiß ich noch nicht), heute zum krönenden Abschluss der Woche ein teilweise undokumentiertes dreigängiges Menü, Schwerpunkt Fisch.
Der nicht bebilderte Teil ist die Fischsuppe zuvorderst. Ich fühlte mich etwas beobachtet und dann kann ich nicht. Fotografieren. Die Suppe war zwar gut, aber nicht der Höhepunkt des Essens. In einer klaren Brühe schwammen viele Fischstückchen und allerlei Gemüse. Mir war es etwas fenchellastig, aber sonst in Ordnung. Geschmackssache.
Als Hauptspeise gab es Zander, wunderbar gebraten, auf Linsen.

Die Keime … nee, das klingt falsch. Heißt das Keimlinge? Radieschen-Sprossen habe ich heraus geschmeckt, was senfiges war auch dabei. Das passte auch wunderbar zu den Linsen. Ein feines Sößchen dazu … Lecker.
Aber dann kam noch ES! Oder SIE? Das Dessert oder die Crème brûlée. Egal.
Mit schönen Erdbeeren, etwas Vanille Eis und Verzierung. „Leben wie Gott in Neubrandenburg“ wäre jetzt etwas übertrieben, aber nur ein bisschen.
Dafür darbt man gern den Rest der Woche.

Sauerfleisch mit Bratkartoffeln (06.07.2019)

Einem geschenkten Gaul soll man ja sprichwörtlich nicht ins Maul schauen, aber zum einen habe ich was zurück geschenkt und zum anderen war auch kein Pferd anwesend.

Aus Anlass eines Anlasses war ich zum Mittag eingeladen und wählte mir von der Karte das Sauerfleisch mit Bratkartoffeln. Etwas Remoulade und Bohnensalat waren auch noch anwesend.
Die Bohnen waren auf den Punkt gegart und quietschten auch nicht beim Essen. Das Sauerfleisch war richtig gut und die Bratkartoffeln noch viel besser. Fast perfekt möchte man meinen, wenn nicht das sprudelige Begleitgetränk nicht aus einer schon länger geöffneten Flasche gewesen wäre. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau. Ich soll ja eigentlich auch keine Cola trinken, meint meine Hausärztin. 😉
Dazu gab’s einen schönen Blick über den rauen See und interessante Gespräche mit den entfernten Anverwandten. Ein schöner Samstag Mittag.

Bachsaiblingsfilet an Pommes und Gurkensalat (16.06.2019)

Nachdem hier die letzten Tage etwas die Fastenzeit ausgebrochen zu sein schien, fangen wir doch mal mit einem leckeren Sonntagsessen an. Und weil der Berg nicht zum Propheten kommt, fährt der Esser zum Fisch. Die rustikale Bratfischausgabe gehört zu einem Rohfischerzeuger und -fänger, dessen Karte in Eigenfang und zugekauftes unterteilt ist. So gibt’s natürlich auch Lachs und Hering, aber auch Forelle, Lachsforelle, Bachsaibling und Stör aus eigenem Gewässer. Fischsuppe, Aal in Aspik und Fischbratwurst gehören auch zum Angebot, nebst Getränken und Räucherfisch.

Das Besteck habe ich falsch hingelegt. Eigentlich wollte ich das Bild noch spiegeln, dass der Fehler verschwindet, aber dann sah die Telleranordnung komisch aus.
Die Bachsaiblinge sind wohl etwas gewachsen, beim letzten Mal gab’s noch den ganzen Fisch. Aber als Filet gefiel er mir auch recht gut. Schön knusprig gebratene Haut, praktisch grätenfrei, dazu Zitrone, Kräuterbutter oder Meerrettich zur freien Verwendung. Eigentlich brauchte man davon nichts, war der Fisch doch gut gewürzt, aber im Sinne der Vielfalt konnte man unterschiedliche Hapse erzeugen.
Fischburger gibt’s übrigens auch. Die habe ich zu einem anderen Tisch gehen sehen. Und einen Fisch-Hot-Dog bot die Speisekarte auch feil. Also doch für (fast) jeden was dabei. Fischverweigerer wählen zwischen Schnitzel, Bockwurst oder einem anderen Restaurant.

Brückentag (31.05.2019)

Nachdem gestern klischeeesk nur flüssiges und grillbares gespeist wurde (also: ich nicht, aber man(n) hört es ja so), gibt’s heute selbst erwärmtes. Eine bunte Mischung aus Convenience und selbst erkochtem.

Die Gnocchi nannten sich Brat-Gnocchi und kamen aus großem, namhaftem Haus. Die Würstchen-Schnippel waren zumindest selbst geschnitten. Auf dem Glas stand etwas von Hirschwiener, durch das alles egalisierende Wurstwasser schmeckten die selbst gut abgespült nur danach. Ein wiederkehrendes Argument gegen Glas- und Dosenware.
Die Tomatensoße reißt in ihrer Selbstgemachtheit alles raus. Eine Handvoll verschiedener Tomaten wurden mit Zwiebel, Olivenöl, Salz, Pfeffer, Zucker eingekocht und püriert. Den besonderen Pfiff gibt die mitverarbeitete rote Paprika. Herrlich fruchtig und schmackhaft.