Zwischenruf nach Lektüre zahlreicher Foodblogs

Für Lebensmittel gibt es die Health Claim Verordnung für gesundheitsbezogene Angaben. Dadurch sind nur bestimmte Aussagen über Lebensmittel erlaubt, die ihren Nachweis unumstößlich bestätigt haben.
Manchmal wünschte ich mir sowas auch für Foodblogs. Was da nicht alles als „gesundes Essen“ oder „gesunde Ernährung“ deklariert wird, gehört dringend reguliert, zumal es gesundes Essen á priori nicht gibt.
Was da manchmal so alles verschwurbelt wird, läuft definitiv nicht mehr unter Meinungsfreiheit sondern unter Irreführung, plappert nur einem aktuellen Mainstream nach, ohne sich kritisch und möglichst umfassend darüber zu informieren.
Kocht lecker und gut, natürlich und industriefrei, aber versucht nicht, durch fadenscheinige Gesundheitsäußerungen, die keinen Nachweis erfahren haben, irgendwelche Mehrwerte anzureichern.
Solange die Ernährungswissenschaft eine eher statistische Wissenschaft ist (gefühlt 100% der Erkenntnisse basiert auf Studien, die irgendwas statistisch auswerten), kann ich sie nicht wirklich ernst nehmen. Sobald es eine biologische Wissenschaft wird, ändere ich gern meine Meinung.

Orient und Oxident (04.12./05.12.2019)

Da habe ich doch in der Auslage des Bäckerimbisses noch etwas interessantes entdeckt. Es nennt sich neumodisch „Orient Bowl“ und sieht eigentlich recht ansprechend aus.

Zwei Falafel-Kugeln, etwas Hummus (Nein, der Salat war nicht so welk, dass er schon Humus bildete. Das ist die Creme auf dem Salatblatt.) und klein geschnittenes Gemüse bieten zusammen mir einem gut gewürzten Tomatendressing mal einen interessanten Aspekt in der Ernährung. Die gelben Julienne sind übrigens Möhren, Paprika, Qinoa, Rotkohl, Zucchini und allerlei anderer Kram, die nicht ganz so richtlinientreu ist, ergänzt den Becherinhalt. 😉
Das Dressing ist übrigens so gut gewürzt, dass es alles andere geschmacklich etwas erschlägt. Und man weiß nicht, ob das eher positiv oder eher negativ zu bewerten ist. 😉
Abends gab es dann die Teriyaki-Version eines Vorgängergerichtes:

Die Hähncheninnenfilets haben zwei Tage in Teriyaki-Soße gelegen. Da es Pak Choi immer nur als Gesellschaft gibt, wurde hier dann der zweite nach den gleichen Regeln wie vorgestern verarbeitet. Ergänzt wurde alles noch durch eine gute Spitzpaprika, mundgerecht zerzupft. Die Marinade kam auch noch in die Pfanne, um eine würzige Soße zu ergeben, ansonsten blieben weitere Gewürze fern. Ging auch so.
Drumrum gab es die übliche Frühmischung (Beerenfrüchte, Haferflocken, Miclhprodukt) und am Vorabend des Teriyakis Vollkornbrot mit gut abgelagertem Harzer Käse und fünf Möhren hinterher (Mehr Gemüse!!!).

Wochenstart (02.12./03.12.2019)

Die Woche startete wieder im Rahmen der Richtlinien, nach einem leckeren Skyr-Haferflocken-Beerenmischung-Frühstück gab es zum Mittag die Kohlsuppe vom Sonnabend.

Wenn man sich überlegt, wie einfach die zu kochen war! Einfach nur alle Zutaten in den Topf, Wasser drauf, einmal aufkochen, 110 Minuten leicht simmern lassen, einmal Umrühren, fertig. Da sage noch einer, Suppe wäre schwer.
Das Abendbrot bestritt der Einfachheit halber Vollkornbrot mit Käse. Danach gab es dann noch eine Petersilienwurzel, die noch von den Suppenzutaten übrig geblieben war. Sie war leicht angetrocknet. Aber mit viel Wasser bekam man sie runter. Sowas mache ich auch nicht nochmal. 😉
Der Dienstag startete mit Quark-Beerenmischung-Haferflocken und sollte eigentlich mit einem interessanten Salat über den Tag helfen, den ich am Vortag in der Bäckerimbissauslage entdeckt, aber nicht gekauft hatte. Ich nahm aber sicherheitshalber noch eine Portion Kohlsuppe mit, wer weiß, ob es den Salat auch heute noch gab. Meine Befürchtungen bewahrheiteten sich leider. So gab es dann doch Kohlsuppe zum Mittag.
Für’s Abendbrot hatte ich noch zwei Pak Choi im Kühlschrank, von denen einer dran glauben sollte. Den Eiweißanteil lieferte ein feines Stück vom Hahn, genauer, von mehreren Hähnchen. Aber die zunehmende Gendrifizierung irritiert dann doch manchmal. Die kleinen Filets waren offensichtlich von weiblichen Hähnchen, denn auf der Packung stand: Hähncheninnen-Filets.
Zugegeben, der Bindestrich ist von mir. Aber für den Gag war’s mir das wert. 😉
Die Innenfilets habe ich mit Salz, Pfeffer und Paprika gewürzt und in die recht heiße Pfanne mit wertvollem Öl schnell angebraten. Hähnchen-Innenfilets sind so ein zartes Fleisch, das muss man ja nur mit etwas zu viel Heißhunger angucken, und schon sind sie übergart. Deswegen unter hoher Hitze schnell anbräunen.
Vorher sollten man den Pak Choi der Höhe nach halbieren, also das Grüne vom hellen trennen. Letzteres wird in mundgerechte Stücke zerkleinert und – sobald das Fleisch leichte Bräune angenommen hat, mit in die Pfanne geschmissen. In der Einheit wird Fleisch und Pak Choi ein paar Mal durchgeschwenkt, noch etwas gewürzt und fast fertig gegart.
Die kleine Sünde des Tages kam dann in die Pfanne: ein ordentlicher Schuss Sweet-Chili-Sauce. Die sollte vor allem den Filets noch was mitgeben. Danach kam das Grünzeug dazu, dass schnell in sich zusammen fällt. Da wird Spinat fast neidisch.

So könnte dann das Endprodukt aussehen. Hat es jedenfalls bei mir. Einfach und schnell. Fast food at it’s best.

Ein schnelles leichtes Abendbrot mit soooo vielen Variationsmöglichkeiten. Aber viele Pfannengerichte gehen einfach und schnell. Ich hatte kurz darüber nachgedacht, das Fleisch extra zu braten, damit es nicht trocken wird, während die Pak Choi Strünke garen. Aber das schnell, heiße Anbraten und das sanfte nachgaren dann mit dem Gemüse ist wohl der richtige Weg gewesen.
Nebenbei: In der Packung mit den Hähncheninnenfilets war die doppelte Menge von dem drin, was ich hier zubereitet habe. Den Rest habe ich roh in Teriyaki-Soße mariniert und wieder in den Kühlschrank getan. Mal sehen, was daraus wird.

Die letzten Tage (28.11.-01.12.2019)

Man darf wirklich nicht zu viel gelobt werden. Das bekommt einem nicht. Man wird schlampig. Aber jetzt wird sich wieder am Schlüppi gerissen. Ab morgen etwas mehr Ernsthaftigkeit! Schließlich steht die große Prüfung vor der Tür: Die Weihnachtsfeiertage. Wobei ich vor Jahren schon mal rund um den Jahreswechsel recht einfach ein paar Kilo abgenommen hatte. Unbewusst fast nach den aktuellen Regeln. Aber lassen wir das.

Ein etablierter Maestro wird von einem aufstrebenden Künstler gefragt, ob seine Werke schon reif für die Öffentlichkeit sind und ob er damit Erfolg haben könnte. Der Maestro schaut sich die Sachen an und meint: „Sowas können Sie erst machen, wenn sie bekannt und berühmt sind. Bis dahin müssen Sie wirklich gut sein.“

Irgendwie erinnert mich die Anekdote an meine letzten Tage, rein ernährungstechnisch. Natürlich spielten die allgemeinen Regularien eine große Rolle, aber es gab immer wieder Ausrutscher. 🙁 Als ob ich meine Ziele schon erreicht hätte. Ich erinnere mich dunkel, eine angefangene (nicht durch mich) Packung Kekse geleert zu haben. Und dann das fehlende Gemüse zum Vollkornabendbrot. Aber ich habe auch wieder gekocht, mit viel Gemüse! Da sind insgesamt 4 Mahlzeiten draus geworden: eine verspeist und 3 für die kommende Woche.
Vor Ewigkeiten habe ich mal ein Gericht gesehen, in dem Fleisch und Gemüse in einen Topf geschichtet und dann langsam gegart wurden. Nur dieses Prinzip, aber dann vermutlich mit ganz anderen Zutaten, schwebte mir vor, als ich es mir mit einem Messer, mehreren Schüsseln und Schneidbrettern gemütlich machte, um Suppengemüse, weiße Spitzpaprika, Petersilienwurzeln und Weißkraut zu schnibbeln. Von der Mischung kam etwas auf den Topfboden, dann eine Beinscheibe darauf und eine klein geschnittene Knacker, darüber wieder das Gemüse, die zweite Beinscheibe und die zweite klein geschnittene Knacker. Oben dann noch wieder Gemüse rauf. Dabei fiel mir auf, dass ich die Kartoffel vergessen hatte, die würfelte ich dann auch noch oben drüber, ähnlich wie ein paar Knoblauchzehen, die ich als Ganzes am Topfrand in die Tiefe drückte. Dann kam noch Salz, Pfeffer und Kümmel oben drauf und ein wenig Wasser verteilte alles im Topf. Mit dem Lebenselixir übertrieb ich dann aber wohl ein wenig. Es war zwar nicht zu sehen, aber es vermehrte sich.
Den noch kalten Topf stellte ich auf die stärkste Kochplatte und hab so lange Feuer drunter, bis der Glasdeckel von innen beschlug. Ich nahm das als Zeichen für „einmal Aufkochen“ und minimierte die Hitzezufuhr nachfolgend auf gerade so simmern, was dann gute anderthalb Stunden unbeaufsichtigt anhielt. In der Zeit, als ich den Topf Topf sein ließ, muss irgendwer Flüssigkeit nachgegossen haben (es könnte aber auch aus den Gemüsen stammen). Nach der Zeit wirkte der Topfinhalt dann doch eher wie ein Kohleintopf. Was aber auch nicht schlimm war. Ich rührte alles einfach kräftig durch, fischte die Beinscheiben heraus, löste sie aus und verbrachte das Fleisch, in mundgerechte Stücke geschnitten, wieder in den Topf. Auf einen Teller gefüllt, sah das dann so aus:

Das weißlich violette unten links ist übrigens keine Schalotte, sondern eine der Knoblauchzehen, wunderbar weich gekocht und nach dem Zerquetschen und Einrühren ein wunderbarer Aromageber. √
Der Sonntagmittag stellte mich wieder vor die Aufgabe, aus der Speisekarte eines regionalen Restaurants das Gericht mit dem größten Gemüseanteil herauszufischen, dabei aber nicht das vegetarische Angebot zu erwischen. Ich entschied mich für eine „Hähnchenpfanne“, die mit Zucchini, Paprika, Champignons u.a. lockte, alles mit Käse überbacken. Soweit, so gut. Allerdings bildete die Basis eine Menge Bandnudeln, die aus mehreren Gründen den guten Ansatz konterkarierten.

Die Art der Zubereitung führte dazu, dass die Bandnudeln (natürlich nicht Vollkorn) alles andere als al denté auf den Tisch kamen. Das mit dem Vollkorn ist dem Restaurant natürlich nicht vorzuwerfen, die Menge auch nicht, höchstens der Übergargrad. Ich hätte sie natürlich auch in der Auflaufform lassen können. Aber irgendwie hatte ich ja auch Hunger. Und so klemmte ich mir die eigentlich als „Dessert“ geplante kleine Cola und blieb bei meinem Wasser und dem ungesüßten Cappuccino hinterher.
Einen Vorteil hatte der Auflauf übrigens. Aber das haben die meistens. Wenn diese auf den Tisch kommen, sind die immer recht heiß, so dass man sie nur langsam essen kann. Das führte dann dazu, dass man eigentlich schon vor Leerung der Schale eigentlich satt ist. So hat das auch seinen Vorteil.
Vielleicht hätte ich doch das „Hamburger Schnitzel“ nehmen sollen, dass ich als zweites ins Auge gefasst hatte. Die Pommes würde ich dann natürlich abbestellen, aber es kam (auf anderen Tischen) mit einer üppigen Erbsenportion auf den Tisch. Beim nächsten Mal bin ich schlauer.
Anderes Thema. Milchmischgetränk mit Kaffee. Ich liebe es. Sie haben nur einen Nachteil: Kohlenhydrate (man könnte auch Zucker sagen) satt. Da, wo es All die guten Sachen gibt, ist zwar auch eine Version erhältlich, die nur aus Milch und Kaffee besteht; aber die Becherflut, die dadurch mit der Zeit entsteht, auch wenn ich nur einen pro Tag trinke, ist doch immens. Mich aber morgens hinzustellen und irgendsowas selber zuzubereiten (oder am Abend zuvor …) war auch nicht wirklich die Lösung. Die kam dann – ich wage es kaum zu sagen – aus Richtung Einkaufsfernsehen: eine Kaffeemaschine, die einen edlen Kaffeebecher zum Mitnehmen mit verschließbarem Deckel und Wärmeisolation direkt befüllt, zuzüglich einem Milchschaumbereiter. Die Geräte zogen dieser Tage in meine Küche ein und erste Ergebnisse sind vielversprechend. Der Clou an der Kaffeemaschine ist übrigens, dass sie die Kaffeebohnen auch noch frisch mahlt. Also Aroma pur im Becher. Und die Maschine lässt sich auch noch zeitlich programmieren … Ich muss mich wohl in der nächsten Zeit durch diverse Kaffeebohnen und Milchsorten durchprobieren, um etwas vergleichbares wie bei meinem (auch weiterhin genutzten) Bäckerimbiss zu erzielen.

Plan und Wirklichkeit (ergänzt)

Da wirste ja früh auch mal wach ohne das sonst so sinnvolle Koffein. Meine Idee war heute, sowieso etwas über Kaffee zu schreiben; das mache ich dann später oder nächstes Wochenende. Der heutige Wachmacher wird Ihnen präsentiert von expertentesten.de (absichtlich nicht verlinkt). Von denen bekam ich eine E-Mail, die mich auszeichnete. Irgendwas mit „Bester Foodblock“ und so. Es gibt übrigens 1236 beste Foodblogs in Deutschland … Sicher nicht alle, aber alle aktiven?
Nach den Geschehnissen auf einem anderen Foodblog in einem vergleichbaren Fall war ich natürlich ein wenig sensibilisiert. Aber so eine Klick&Link-Sammlung mache ich schon grundsätzlich nicht mit. Oder ich lass mir mal ein Siegel einfallen für den „Besten Suchmaschinenoptimierer in eigener Sache“  mit den Kategorien „Nervigkeit“, „Unprofessionalität“, „Schlechteste Nutzung der Serienbrieffunktion“ usw.
Mein heutiger Kreislaufanreger hat da sehr gute Chancen, ganz weit oben zu rangieren, spätestens in den letzten beiden Punkten. Diese E-Mail bekam ich heute Nacht:

E-Mail (Link fürt zu größem Bild)

Gleich die erste Zeile (und die Anrede natürlich auch) zeichnet den Absender in den beiden Kategorien aus. Das hätte der Praktikant bei mir im Büro besser hinbekommen. Und nicht nur das. Selbst auf der Webseite des Linkeinheimsers nur Blödsinn:
Webseiten-Ausschnitt (Link zum Vergrößern)

Dieses kleine Bildchen vorneweg ist definitiv nicht von meiner Webseite. So sah die nie aus. Sieht man sich übrigens die ganze Liste an, darf man doch erstaunt sein, wie viele Blogs sich untereinander ähneln. 😉
Das gab eine gepfefferte Antwort:

Sehr geehrte Frau {{Nachname}},
bitte entfernen Sie sofort den Link zu meiner Webseite von der Ihrigen. Ich habe Sie weder darum gebeten noch haben Sie vorher nachgefragt. Außerdem werde ich Ihre durchsichtigen und unprofessionellen Machenschaften nicht unterstützen. Wenn ich mir allein die E-Mail, in dem die Serienbrieflücken nicht mal ausgefühlt sind und teilweise nur die Platzhalter enthalten, ansehe …
Am Montag werde ich prüfen, ob der Link auf meine Webseite noch in Ihrem Listing enthalten ist und je nach Ergebnis weitere Schritte einleiten.
Mit freundlichen Grüßen
Der Herdnerd
P.S.: Bei dem Namen – hätte ich nicht da unter D eingeordnet werden müssen?! Ich sach ja: unprofessionell.

Das {{Nachname}} steht natürlich nur hier in der Veröffentlichung. Genau wie auf den Bildern weiter oben habe ich ihren Nachnamen unkenntlich gemacht. Da hoff‘ mann, dass die Schreiberin der Zeilen als kleine Angestellte unter 3 Geschäftsführer/inne/n nicht wirklich für die Idee verantwortlich war.
Da bin ich ja mal gespannt, wie viele Foodblogs sich das Siegel ans Revers heften und den durchsichtigen und unprofessionellen Blödsinn des SEO-Fishings unterstützen. Sicher einige. Mal sehen, ob ich die dann bei mir auf der Seite „Andere Kochblogs“ dann ausliste. Redaktionelle Freiheit.
… … … …
(Zeit vergeht, dieser Beitrag und auch die beklagte Webseite sind noch offen und der Blick wandert hin und her.)
Bisher hatte ich ja nur auf die Liste geguckt, die die auf ihrer Seite veröffentlich haben, und dort auch nur den Bereich „H“. Aber der Eingangstext oben drüber ist ja noch schöner. Mal von kleinen orthografischen und grammatikalischen Fehlern abgesehen (macht ja jeder mal), ist der Inhalt an sich hochspannend. Unter der Überschrift „Inhaltliche Qualität“ (eines der Bewertungskriterien) steht unter anderem: „Stimmen die Fakten, sind die kommunizierten Inhalte auf einem sauberen sprachlichen Level, sitzt die Zeichensetzung?“ Da freue ich mich darüber, dass jemand mal die in meinem Blog verbreiteten Fakten geprüft hat. Vielleicht sollte ich genau unter diesem Aspekt das Siegel doch verwenden … Immerhin stimmen 9 von 10 meiner verbreiteten Fakten.
Scrollen wir dann weiter nach oben, lesen wir, dass nicht nur 1236 sondern „stolze 8652“ Blogs geprüft wurden. Eine recht umfassende Aufgabe, überall die Fakten zu prüfen. Das muss ja selbst bei einem zahlreichen Team längere Zeit gedauert haben. Allein ich habe bisher 756 Beiträge online (dies ist der 757.), die einzeln geprüft wurden. Andere haben mehr. Selbst, wenn so viel durch ein „70-köpfiges Team“ alles überprüft wurde und es sicher elektronische Unterstützung gab, eine Mammutaufgabe. Monate intensiver Tätigkeit. Oder? „Nach mehrstündiger Vergleichsarbeit haben wir … 8652 Blogs verglichen und evaluiert.“ Ups …
Prädikat: „Lächerlich.“ Ich mach erstmal Frühstück.
Ergänzung
Bei einem langweiligen Fernsehabend habe ich mir mal die Blogliste genauer angesehen. Bisher bin ich bis „G“ gekommen. Natürlich habe ich keine Strichliste geführt, aber gefühlt sind ein Fünftel der Blogs offline (nicht erreichbar, Domain zu verkaufen, Seite deaktiviert u.a.). Ein anderer, nicht unwesentlicher Teil, sind keine Food- u.a. Blogs. So findet sich selbst eine Seite wie facebook.com in der Liste. Außerdem gibt es Doppel- und Dreifach-Einträge von Blogs. Unprofessionell²².

Tage 36 bis 38 (25. bis 27.11.2019)

Die Tage standen unter den Überschriften „Fortbildung“ und „Dienstreise“, was eventuelle Planungen im Essensrhythmus durcheinanderwirbeln können. Hinzu kommt ein Termin bei der Ernährungsberatung. Das Bewertungsergebnis:

  1. auf gutem Weg
  2. Ziel noch nicht erreicht
  3. es gibt noch Baustellen

Das führte dann am Folgetag gleich zu einem Doppelmissgriff. 😉 Aber die Rahmenbedingungen (wie bspw. überlange Arbeitstage, Weckerklingeln >2 h früher als gewohnt, Lob für die gute Konsequenz der Ernährungsumstellung u.a.) ergaben am Dienstag ein Weißmehlbrötchen mit Salami aus der Tanke zum Frühstück und einen weißen Lion als Dessert nach dem Mittag. Das wiederum war voll nach Vorschrift, hatte aber die Form des sonstigen Frühstücks (Milchprodukt, Früchte, Haferflocken). Das hatte ich mit auf Reise genommen und dann mittags verzerrt Mo, Di). Da ich morgens wirklich schwer etwas runter bekomme und nun noch früher aufstehen muss, habe ich Montag versucht, wenigstens eine grünlich schimmernde Banane zu essen. Aber das geschah sozusagen unter innerem Zwang, was die Hinreise zur Montagsveranstaltung (2h) ein wenig zur Tortur machte. Kurz vor dem Ziel war ich fast soweit, den Fahrer zu bitten, kurz anzuhalten, damit ich mich nach oben erleichtern könne. Ging dann aber doch so. Daraus lernte ich, was zum einen zum Nichtfrühstück zu Hause vor der Abfahrt am Dienstag führte, aber eben auch zum Erwerb des Salamibrötchens, dass ich kurz vor Zielankunft ohne weitere Probleme verzerrte.
Mit dem Schwung der Motivation durch die Ernährungsberatung am Montagabend und dem Gedanken im Hinterkopf, dass ich beim Wochenendeinkauf zu viel Gemüse eingekauft hatte, absolvierte ich noch einen kleinen Kochgig am Abend.

Nach dem Kochen wanderte alles in Vorratsbehälter für die kommenden Tage, als Abendbrot selber gab es dann Lachsschinken auf Vollkornknäcke (Brot war aus). Sowas in der Art hatte ich in der letzten Zeit häufiger verspeist, aber die Beratung kritisierte die fehlende Farbe. Nun ist Lachsschinken durchaus farbig, aber das war natürlich nicht gemeint. „Farbe“ heißt in dem Zusammenhang „buntes Gemüse“. Da muss ich mir noch was einfallen lassen. Das Erkochte, aber eingelagerte ist ein wunderbares Beispiel dafür.

Hähnchenherzen hatte ich angebraten und dann nach und nach Schalotten, Knoblauch, rote Paprika, Petersilienwurzeln, Stangenbohnen, eine Kartoffel (alles halbwegs klein geschnibbelt) zugegeben. Abgelöscht habe ich mit einem halben Liter Tomaten-Gemüse-Saft und gewürzt mit Salz, Pfeffer, Majoran und Thymian. Auch Paprika (edelsüß und Rosenscharf) sind mit dabei. Die Kartoffel hatte eigentlich die Aufgabe, leicht zu zerköcheln und alles etwas zu binden, tat sie aber nicht (obwohl mehligkochend). Könnte an der Säure im Tomatensaft gelegen haben. Ein wenig Bindung kam aber trotzdem rein.
Auch am Dienstagabend schnibbelte ich Gemüse klein und stellte diesmal eine Pfanne auf den Herd. Dort briet ich aber erstmal Knacker (Mettenden) an, die ich vorher in Scheiben geschnitten hatte. Dann kam klein geschnittener Spitzpaprika (weiß) und roter Paprika dazu, nach dem Anschwitzen löschte ich alles mit Tomaten-Gemüse-Saft ab.

Noch etwas einköcheln lassen und dem Paprika ein wenig Zeit zur Angarung geben (das muss nicht viel und alles kann noch ein wenig knackig sein). Irgendwie eine Art Letscho mit Wursteinlage. Wobei die Wurst natürlich nicht der optimale Eiweißgeber ist. Aber auf die Schnelle bekam ich abends nicht besseres mehr frisch.

Bei Mittwoch nahm ich die guten Erfahrungen des Nichtfrühstücks mit und vertagte es auf das Ende der Hinreisezeit, leider wieder mit einem belegten Brötchen. Mittags gab es dann das aufgewärmte Letscho vom Dienstag, dass ich vor dem Verzehr in zwei Teile geteilt und einen davon abgefüllt hatte. Den Abend bestritt entgegen der ursprünglichen Planung doch wieder Vollkornknäcke, diesmal mit Eiersalat mit Fileträucherlingswürfel aufgepeppt. Eine Scharon brache noch etwas Farbe ins Spiel.

Tag 34 und 35 (23.11. und 24.11.2019)

An dieser Stelle bereue ich so ein wenig, dass ich „Tagesberichte“ mache und die dann auch noch durchnummeriere. Okay, manchmal fasse ich zwei Tage zusammen, aber sie sind eben trotzdem so transparent, dass man sieht, ob ein Tag fehlt. Den gestrigen Sonnabend würde ich nämlich gern unter den Tisch fallen lassen. Nicht, dass ich großartig gesündigt hätte. Weißmehlbrötchen mit grober Leberwurst, Kartoffelstampf mit Schnitzel „Wiener Art“ und zum Abendbrot eine Tüte Chips mit Rotwein aus dem Tetrapak. Nein, das habe ich alles nicht gemacht. Was diese Phantasie aber mit der Wirklichkeit zu tun hatte, war ihr Gehalt an Gemüse. Da hing ich ja schon am Freitag etwas in den Seilen, behalf mich aber mit einem krautsalatüberladenen Dürüm. Das Frühstück am Sonnabend ging auch noch (Vollkornbrot mit Eiersalat und etwas Obst danach), über den Rest schweigen wir. Und das, obwohl ich auch noch groß einkaufen war und zum Abend wenigstens hinreichend viel Auswahl beim Gemüse im Haus hatte. Eigentlich sogar zu viel. Das schlechte Gewissen hat sie wohl in den Einkaufskorb gelegt. Nun muss ich sehen, wie ich derer Herr werde.
Der Sonntagmittag erwies sich als sehr erfreuliches Ereignis. Ich konnte mir beim Genießen des abschließenden Cappuccinos ein wohliges Wohlfühlgrinsen nicht verkneifen. Ich war so zufrieden, dass ich über kleine Mängel sehr wohlwollend hinweg sah; das wäre ein Jammern wirklich auf sehr hohem Niveau gewesen.

Die leckere Gänsebrust lag auf einem üppigen Rosenkohlbett und begleitet wurde diese durch einen nussigen Kartoffelstampf (eben Kartoffelstampf mit ein paar Nüssen drin) und einer kleinen „Fruchtschnitte“ – sehr apfelig, die wunderbar zur Gänsebrust passte. Den beigestellten Backpflaumenju hätte ich beinahe völlig ignoriert, aber er verfeinerte den Kartoffelbrei aufs angenehmste.

Der Rosenkohl war fast noch die Krönung des ganzen Gerichtes. Frisch, wunderbar gewürzt, auf den Punkt gegart und so leuchtend grün … Da aßen Auge und Gaumen gleichzeitig mit allen Freuden.
Schwer, das Niveau über den Tag zu halten. Aber wer es nicht versucht … 😉 Ein Lammlachs harrte meiner, den ich in der Pfanne schnell und heiß und kräftig anbriet. Anschließend kam er in Ruheposition auf einen Teller. In den Bratensatz kam etwas Butter, eine kleingeschnittene Schalotte, eine Zehe Knoblauch und vorblanchierte Stangenbohnen, grob geschnippelt. Als das sich wunderbar verband, kam auch noch kleingeschnittener roter Paprika dazu. Alles gut durchschwenken und mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Das Fleischstück kam zum Nachwärmen wieder oben rauf und dann war das Abendbrot eigentlich schon fertig.

So muss ein Abendbrot aussehen, dann klappt’s auch mit dem Abnehmen. Hoffentlich. 😉 Nicht dokumentiert, da ungünstig im Licht am Esstisch, ist der wunderbare Garpunkt des Fleisches. Rosa war es, wie aus dem Lehrbuch. Manchmal klappt’s eben doch. 😉

Abspecken mit Lieferdiensten

Da sie ja mittlerweile nicht mehr nur Pizza sondern auch allerlei andere Speise bringen, will ich den Begriff Pizza-Taxi oder Pizzaservice zum Lieferdienst verallgemeinern. Nur mal, um die Begrifflichkeit zu klären. Und wo wir beim Klären sind, kommen wir auch gleich zu den Rahmenbedingungen. Da ich zur Zeit ein wenig abspecken will, habe ich mich einer Ernährungsumstellung verschrieben, die bisher eher dazu geführt hat, dass ich mehr selber zubereite. Aber dafür hat man nicht immer Lust und Muße. Fertiggerichte scheiden aus verschiedensten Gründen auch fast komplett aus (sehr ungünstiges Nährstoffverhältnis spätestens auch unter den Vorgaben der Ernährungsberatung). Selbst in Restaurants wird es, wie wir letzten Sonntag gesehen haben, schwierig, etwas zu finden, was passt. Wobei es auch positivere Beispiele gibt.
Aber es gibt ja eben auch noch die Lieferdienste, die Speisen ins Haus bringen können. Wie sieht es denn da mit passenden Angeboten aus. Ich habe mir mal die Webseite eines Essenbringdienstvermittlers angesehen, die für meinen Wohnort 10 Lieferanten auflistet. Zwei weitere haben eigene Webseiten, die wurden auch berücksichtigt. Suchen wir also mal nach einem passenden Hauptgericht.
Dabei fällt auf, dass der Webseite des Essenbringdienstvermittlers eine ganz wichtige Funktion fehlt: die Sortierung nur nach Speisen ohne Berücksichtigung des Lieferanten. Wer nur Hunger und sich anregen lassen möchte, muss erst den Lieferanten auswählen und dann das Gericht. Das ist Blödsinn. Wenn ich ein bestimmtes Gericht suche, ist mir erstmal egal, wo ich es her bekomme, ich will nur wissen, ob es überhaupt verfügbar ist. Sollte es mehrere Anbieter geben, erst dann wird der Lieferant interessant. Aber so, wie es im Moment aufgebaut ist, muss man sich durch alle 10 Listen durcharbeiten und hat nach der dritten sowieso schon wieder vergessen, ob auf 1 oder 2 das Gericht schon mal auftauchte.
Werden wir inhaltlich. Unter Anwendung der aktuellen Ernährungsrichtlinie fallen beispielsweise Pizzen schon mal komplett aus. Die teigige Unterlage ist nicht aus Vollkornmehl gemacht und demzufolge zur Zeit zu meiden. Croques oder belegte Baguettes fallen aus dem gleichen Grund aus. In viel Sahne- oder Käsesoße ertränkte Gerichte fallen ebenso raus wie Burger (gleicher Grund wie bei Pizzen) und Pasta. Kartoffelaufläufe, selbst wenn sie mit Gemüse angereichert sind, fallen ebenfalls raus, der Kartoffelanteil ist einfach zu hoch. Insofern sollten die Beilagen Pommes, Kroketten u.ä. sollten abwählbar sein. Bratkartoffeln in kleiner Portion gehen, wenn sie nicht vor Fett triefen.
Die Aufgabe ist also, Haupt-Gerichte zu finden, die mindestens zur Hälfte aus Gemüse bestehen, einen merklichen Fleischanteil haben und evtl. eine kleine Kohlenhydratbeilage. Wer sich in den Karten auskennt, wird wissen: Das wird schwer.
Das erste, was so halbwegs ins Konzept passt, ist Döner bzw. besser Dürüm oder Türkische Pizza. Vor allem dann, wenn der Krautsalat den größten Anteil am Gericht hat. Ein pommesfreier Dönerteller geht natürlich auch. Oder auch die Dönervarianten mit Falafel. Gibt’s auch.
Das zweite Fundstück könnte ein Schnitzel Broccoli sein, wenn das nicht in Sahnesoße – wie üblich – ersäuft werden würde und der Gemüseanteil sehr hoch ist. Die Wahrscheinlichkeit ist gering. Außerdem sind da wegen der Panade zu viele Kohlenhydrate drin, auch wenn man die Pommesbeilage weglässt.
Jetzt könnte man meinen, der Gemüseauflauf („Gemüsemix“) wäre doch eine Idee. Nunja, ein wenig Eiweiß kommt ja durch den Überbackungskäse mit rein. Aber wirklich gutes Eiweiß ist das nicht. Und wertvolle Fette sind auch Fehlanzeige.
Scaloppina sind Schweinemedallions, da haben wir den Eiweißbestandteil eines Essens schon mal wunderbar abgebildet. Auch die gibt es mit Broccoli und Salat (die Pommes kann man hoffentlich abbestellen). Aber alles ersäuft in Sahnesoße aus dem großen Kanister. Dafür gibts an einer Stelle ein Scalopina Spaziale mit Buttergemüse. Pommes weglassen und alles ist gut.
Selbst das, was uns unter der Überschrift „Indische Spezialitäten“ verkauft wird, ist im wesentlichen ungeeignet. Die Gerichte mit Kichererbsen lassen das Fleisch zwar verzichtbar werden, aber sie sind mit Kartoffeln, ohne Gemüse und in Sauce ertränkt. Lamm Sabji scheint interessant zu sein, immerhin eins.
Lächeln muss ich immer, wenn ich das „Omelette Bauer“ finde. Was die Eiweiß-Versorgung betrifft, ist die Ei-Kartoffel-Kombination fast unschlagbar. Aber so ohne Gemüse … Achso: Manche sagen auch einfach Bauernfrühstück dazu.
Oben habe ich ja Pizza schon grundsätzlich ausgeschlossen. Das gilt natürlich auch für Pizzabrötchen. Wobei ein Lieferant auch eine Variante „Dinkel-Roggen“ anbietet. Das klingt passender, sagt aber quasi nichts aus. Wenn da Vollkorn stehen würde, wäre das eine relevante Information. Aber weder Dinkel noch Roggen müssen als Vollkorn verarbeitet werden. Aber dafür gibt es, ich wundere mich noch ein wenig, ein Gericht mit Vollkornpasta, Rindfleischstreifen und Blattspinat und Champignons. Und ein bisschen Gemüse kann man mit Aufpreis noch nachlegen. Top.
Ein Moussaka habe ich auch noch gefunden. Da sind zwar Kartoffeln drin, aber ich vermute mal, dass sie nicht die Mehrheit bilden. Auch Hackfleisch ist mit dabei und eine Tomatensoße. Das geht.
Um beim Auflauf zu bleiben. Es gibt auch einen Lieferdienst, bei dem man sich seinen Kartoffel- oder Nudelauflauf selber zusammenstellen kann. Vollkornnudeln gibt es nicht, also fällt das schon mal aus. Pimpe ich also einen Kartoffelauflauf richtig auf – wenn es geht. Blattspinat, Mais (mag ich nicht), Paprika, rote Zwiebeln, Tomaten … Ende Gelände … ähm … Ende Gemüse. Ei für’s Eiweiß geht auch. Immerhin. Aber das war nur der kleine Auflauf. Lässt man sich mästen und nimmt den großen, kommen noch Artischocken, Kidneybohnen und Lauch dazu. Wenn man dann noch die Menge der Kartoffeln halbieren könnte … Die Preisfindung wäre auch interessant.
Abschließend habe ich dann noch was gefunden, was vermutlich auch geht. Frei nach dem Motto: Wenn Dürüm geht, gehen auch Wraps. Dann hört’s aber auch schon wieder auf.
Is(s)t man man also streng und nach Vorschrift, ginge vermutlich gar nix, was die Lieferdienste so feilbieten. Bei einer nicht ganz so strengen Auslegung stehen Wraps, Dürüm, Moussaka, Pasta Grillhaus, Lamm Sabji oder Falafel-Döner zur Verfügung. Das ist recht übersichtlich. Nun sind meine Ernährungsvorgaben vielleicht doch etwas speziell, aber ein paar Kilo zu viel auf den Rippen – davon gibt es doch viele. Aber was man allgemein feststellen kann, und das gibt dann doch ernsthaft zu denken, wie wenig Gemüse in nennenswerten Mengen in der Lieferdienst-, aber auch in der normalen Gastronomie auf den Teller kommt. Und, was man so Saison-Küche nennt, gibt es bei Lieferdiensten hierorts gar nicht.

Tag 32 und 33 (21. und 22.11.2019)

Die beiden Tage waren kulinarisch eher unspektakulär, wenn auch nicht sündenfrei. Dafür habe ich eine kleine Vorrecherche für einen ausführlicheren Artikel hier am Wochenende (wenn nichts dazwischen kommt) vorgenommen. Das wird nicht uninteressant, wobei sich das zu zeichnende Bild bereits am Horizont zeigt/e.
Quark mit Himbeeren sowie Skyr mit Mango gab es morgens, natürlich nicht ohne die Haferflocken. Beim Abendessen am Donnerstag kam endlich der Schwarzwälder Schinken zum Einsatz, der sich neulich schon andeutete. Mittags wurde mit einem Fischbrötchen gesündigt. Und es war sogar eine Mehrfachsünde. Zum einen war der Fisch paniert, die Mahlzeit war quasi gemüsefrei und das Brötchen bestand aus Mehl. Es war zwar eine Spur „Weizenkeimmehl“ dabei, aber wirklich besser, da ohne Vollkornanteil, machte es die Sache nicht. Ich habe mich mal durch die Webseite des Anbieters durchgewühlt und bestätigte meine Erkenntnis, dass es keine Vollkornbrötchen gibt. Das Mehl eignet sich einfach nicht für Brötchen. Bis knapp 20% Vollkornschrot war zu finden. Das geht bei Broten anders, die sind kompakter. Allerdings stelle ich beim Recherchieren für diese Zeilen fest, dass das Vollkornbrot, dass ich einige Male bereits kaufte, kein 100%iges Vollkornbrot ist. 🙁 Da muss ich dann wohl doch entweder die Sorte oder die Bäckerei wechseln.
Freitagmittag gab es etwas, was vermutlich gut in die neuen Ernährungsrichtlinien gepasst hat. Viel Gemüse, vielfältiges Eiweiß und kaum Kohlenhydrate.

Eiweiß in vier Varianten, gut zu sehen. Die Meeresfrüchte, die kleinen Mozzarella-Kugeln und dann die Eierspalten mit Eiweiß und Eigelb, wobei im Eigelb mehr Eiweiß drin ist als im Eiweiß. Ich liebe die deutsche Sprache …
Der Abend brachte dann eine ähnliche Struktur, Krautsalat, mit etwas gegrilltem Hackfleisch und einer leckeren Knoblauchsoße, eingewickelt in einen Putzlappen … ähm … Teigfladen.

Tag 31 (20.11.2019)

Langsam schleicht sich Routine ein, was nicht ganz ungefährlich ist, da sich damit auch nicht ganz korrekte Verhaltensweisen manifestieren können. Ich werde mich wohl in einer Mußestunde mal ans Infomaterial setzen und mein Verhalten überprüfen. Ist so ein kleines bisschen wie Religion, ab und an das jeweilige zentrale Dokument zur Hand zu nehmen, um sich wieder einzunorden. Der Vergleich hinkt nicht mal, da doch für viele ihre Ernährung zu einer Ersatzreligion geworden ist.
Das heutige Abendbrot wird Vollkornbrot mit Schwarzwälder Schinken Lachsrauchschinken und Entenbrustaufschnitt bringen, ein paar Physalis und Paranusskerne hinterher. Das Mittagessen war Teil 3 und Schluss der Möhren-Gemüse-Suppe, die ich mit etwas gebratenem Hühnerfleisch aufgepeppt hatte. Käffchen dazu.
Das Frühstück hatte ich in den letzten beiden Tagen schon geteast und es war so hervorragend wie vermutet, wenn auch trotzdem verbesserungsfähig. Tk-Erdbeeren wurden genauso schwung- wie kraftvoll mit Joghurt verrührt, der mit Haferflocken aufgehübscht war. Das nächste Mal werde ich die Erdbeeren vorher klein schneiden, nur das Umrühren verteilte sie nur ungenügend.
Aber der Erdbeerjoghurt war lecker. Wenn ich nicht schon vorher keinen fertigen Erdbeerjoghurt oder Joghurt mit Erdbeerfruchtzubereitung gekauft hätte, würde ich es ab jetzt nicht mehr tun. Richtige Erdbeeren und kein – ich betone: kein – zusätzlicher Zucker im Joghurt sind genial. Man muss natürlich beim Einkauf aufpassen: Es gibt Tiefkühlobst, das mit Zucker in irgendeiner Form versetzt ist. Lasst das Zeug in den Verkaufstruhen und guckt im nächsten Laden nach den zuckerfreien Varianten. Es lohnt sich.